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Kommentar Merkels Rückhalt in der CSUWürdeloses Schauspiel

Mit der zögerlichen Unterstützung von Merkels Kandidatur buhlt Seehofer um die Gunst der AfD-Wähler. Ob das Kalkül aufgeht, ist fraglich.

Horst-Show: Beim letzten CSU-Parteitag sah Merkel irgendwie unglücklich aus Foto: dpa

Das Ganze hat etwas Absurdes. Spitzenpolitiker der CSU halten Angela Merkel also für würdig, erneut Kanzlerkandidatin zu werden. Parteivize Manfred Weber sagt, Merkel sei „unsere Kandidatin“. Und Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt erklärt, die CDU-Chefin habe ihre „volle Unterstützung“.

Na schönsten Dank aber auch, möchte man da sagen. Oder auch fragen: Wer denn bitte sonst soll CDU und CSU in den Wahlkampf führen? Etwa Horst Seehofer?

Der schaut dieser Tage zu, wie eine der einflussreichsten Politikerinnen abhängig von seiner Laune wahlweise gescholten wird oder – wie jetzt – eine gnädige Empfehlung bekommt. Selber beendet er das würdelose Schauspiel nicht, dafür hat er ja seine Leute.

Dabei wird es bis zum CSU-Parteitag in anderthalb Wochen bleiben. Dann möchte Seehofer als breitbeiniger Macht-Dealer auftreten, mit je einem Fuß in Berlin und München. Und so lange lässt er auch offen, ob er nicht doch selbst im Bund antreten könnte. Zur Vorbereitung seiner Horst-Show gehört unter anderem, dass er „die Angela“, wie er sie gern nennt, vielleicht gar nicht erst zum Parteitag einlädt. Mehr Unhöflichkeit war nie.

Anti-Islam-Politik für AfD-Wähler

Die Frage ist, ob die Wähler so viel offensichtliches Kalkül noch schätzen. Beide Parteien, sowohl die CDU als auch die CSU, werden seit Jahrzehnten zuverlässig wegen des C in ihren Namen gewählt. Doch mit seinem Misstrauen gegenüber Angela Merkel und seiner Anti-Islam-Politik versucht Seehofer, die CSU für AfD-Wähler attraktiv zu machen.

Mag sein, dass ihm aktuelle Umfragen recht geben. Zwei Drittel der AfD-Wähler würden lieber eine bundesweit antretende CSU wählen. Stimmen bei Rechtspopulisten einsammeln – kann man so machen. Es würde aber die innere Verfasstheit der Partei zerstören. Mit einer hart auf rechts gestrickten CSU gäbe es keine Union im Bund mehr. Das weiß Horst Seehofer. Er schraubt halt gern an seinem politischen Preis.

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5 Kommentare

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  • ich habe mir diesen Artikel durchgelesen und habe mir so meine Gedanken zur nächsten Bundestagswahl gemacht. Auch das Lesen der Lesermeinungen hat mir nicht weiter geholfen.

    Wenn ich mir dieses Gerangel des Bayerndespoten und die Meinungen seiner Untertanen zu Gemüte führe, die Reden der CDU - Menschen dagegen halte, komme ich zu dem Schluss, dass die alle von der Kandidatur von Merkel abhängig sind.

    Merkel erscheint mal wieder Alternativlos!

    Auch bei der SPD, den Linken und den Grünen sieht es nicht viel besser aus.

    Welcher Deutsche, auch wenn er SPD - Mitglied ist, kann bedenkenlos Mister CETA vergeigt, TTIP vorzeitig in den Ruhestand geschickt und Kaisers Tengelmann beerdigt, >Mister Gabriel

    Als alternative bei der SPD gibt es noch den leider sehr blassen Scholz, und den EU Treuen Schulz, bei dem man sich nicht sicher sein kann, ob seine Prioritäten als Kanzler Deutsch oder Europäisch sein werden.

    Versteht mich nicht falsch, ich bin sowohl Urdeutsch, wie überzeugter Europäer, aber das interessiert die da Oben eh nicht, Hauptsache ich gehe Wählen und hakte meinen Rand.

    Wenn interessierst´s, ob die CSU hinter oder vor Merkel steht, die machen das so oder so, dass alle Vorteile bei ihnen liegen, die AFD wird nur so am Rande für voll genommen weil sie Ärger macht, und die Paar Abgehängten aus den Schichten werden schon merken, wie es zu laufen hat.

  • Ob das nicht die ersten Anzeichen des Merkel-CSU-Showdowns sind ?

  • Es ist bemerkenswert daß sich hier eine taz-Autorin, oder eine für die taz schreibende Journalistin, ach, Sorgen macht ausgerechnet um die "CDU" und Angela Merkel. So weit ist es schon gekommen daß ein Unterschied zur bürgerlich-rechtskonservativen Presse kaum noch auszumachen ist.

     

    Das "Christliche" war beim Fertigmachen Griechenlands z.B. nicht zu spüren. Auch nicht bei der Verhärtung von Hartz I, siehe auch: "Neues aus den Unterklassen: Die Arbeitslosenpolizei"*

     

    Die CDU wird dann, so heißt es weiter, wegen des C im Namen gewählt - was soll das denn nun wieder heißen? Und was heißt "Zerstörung der inneren Verfaßtheit der Partei" - die innere Verfaßtheit geht doch vor allem auf die "marktkonforme Demokratie" hinaus?

     

    *https://deutsch.rt.com/inland/42201-neues-aus-unterklassen-arbeitslosenpolizei/

  • „Rechts neben uns ist nur noch die Wand.“ (Franz-Josef Strauß)

     

    Getreu diesem Motto versucht die CSU durch dumme Sprüche die AfD wieder unter die 5% Hürde zu bekommen. Jedoch hat sich Horst Seehofer bereits 2015 durch sein monatelanges Androhen einer Verfassungsklage, die er dann doch nicht eingereicht hat, komplett unglaubwürdig gemacht. Genau dasselbe passiert gilt auch für die gemeinsame Kanzlerkanditatin, erst verweigert er monatelang mit viel Tamtam die Unterschrift, am Ende unterschreibt er dann doch ohne nennenswerte Zugeständnisse erhalten zu haben.

     

    In der Union hofft man halt immer noch, das wenn man den Streit in der Flüchtlingskrise öffentlich austrägt, man parteiintern aslo quasi beide Meinungen abdeckt, sowohl die Stimmen der Gutmenschen als auch die der Dunkeldeutschen für sich gewinnen kann. Alles leicht durchschaubar.

     

    Wie der Artikel richtig herausgestellt hat, es gibt keine Spitzenpolitiker in der CDU der von Anfang an glaubwürdig gegen die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin war, und die meisten Stimmen gewinnt die CDU doch sowieso nur, weil die Leute schon so sehr an Frau Merkel gewöhnt haben, nicht weil sie Charisma hat oder eine gute Politik macht. Sie ist halt nur das neue Feindbild der Rechten, und deshalb unterstützen die Linken sie.

  • Szenen einer Ehe - Scener ur ett äktenskap -

    Die unheimlich-unendliche TV-Serie -

    Heißt auf bayrisch wie?