Kommentar Marodes CCH: Leiche im Keller

Dafür, dass hier etwas verschleiert wurde, spricht die unverschämt dürftige Auskunft, die der SPD-Abgeordnete Jan Balcke im vergangenen Jahr vom schwarz-grünen Senat erhalten hat. Dafür spricht auch, dass die HMC in ihrem Lagebericht 2010 nicht auf dieses Risiko hinweist.

Ein Sanierungsstau von 100 Millionen Euro, der spätestens seit 2006 intern bekannt ist, der aber verschwiegen wird - das ist ein Hammer. Ein unabweisbarer Investitionsbedarf im Volumen von einem Prozent des Hamburger Haushalts wäre damit unter den Teppich gekehrt worden. Man möchte nicht wissen, was dort noch vor sich hin gammelt.

Bedenklich ist, dass die Hamburg Messe- und Congress-Gesellschaft (HMC) diese Zahlen unterm Deckel gehalten hat - vermutlich mit Billigung, wenn nicht gar auf Veranlassung des Senats. Man wollte sich halt den Haushalt nicht unnötig schlecht rechnen. Und auch die HMC-Geschäftsführung hat einen leichteren Stand, wenn sie beim Ermitteln ihres Defizits den Sanierungsbedarf ignoriert.

Dafür, dass hier etwas verschleiert wurde, spricht die unverschämt dürftige Auskunft, die der SPD-Abgeordnete Jan Balcke im vergangenen Jahr vom schwarz-grünen Senat erhalten hat. Dafür spricht auch, dass die HMC in ihrem Lagebericht 2010 nicht auf dieses Risiko hinweist, sondern nur die Finanzierungs- und Abschreibungskosten der CCH-Erweiterung erwähnt.

Die Leiche im Keller der HMC ist ein weiterer Beleg dafür, wie schlecht die CDU in den vergangenen Jahren gewirtschaftet hat. Was nützt eine Umstellung des Haushalts auf kaufmännische Rechnungslegung, wenn mit falschen Zahlen operiert wird?

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