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Kommentar MaklerstreikEin schlechter Witz

Kai Schöneberg
Kommentar von Kai Schöneberg

Der Makler ist einer der überbezahltesten und überflüssigsten Berufsstände im Land. Ein Wegfall von Stellen wäre nicht schlimm.

Schöner, schöner Wohnungsmarkt. Bild: dpa

D ie Piloten, die Bahn, die Amazon-Mitarbeiter – jetzt wollen auch noch die Makler „streiken“. Schön! Endlich ein Ausstand, der niemanden stört. Denn: Wenn die Immobilienvermittler nichts tun, bleibt vielerorts trotzdem wenig liegen – schließlich ist der Makler einer der überbezahltesten und überflüssigsten Berufsstände im Land.

Die Maklerverband BVFI argumentiert, die von der Bundesregierung geplante Einführung des Bestellerprinzips bei der Wohnungsvermittlung gefährde 10.000 Jobs. Sorry, aber deren Wegfall wäre nicht schlimm: Dann wären es wieder in etwa so viele Wohnungsvermittler wie vor der Finanzkrise, seit der die Preise im Immobiliensektor enorm gestiegen sind – nicht zuletzt durch preistreibende Courtagen.

Der Streik ist ein schlechter Witz. Man sollte trotz Getöse ernsthaft darüber nachdenken, welche Wohnungsvermittler mit welchen Regeln wir in Zeiten knapper Wohnungen in Städten und Ballungsräumen brauchen. Und ob die geplante Maklerregelung nicht viel zu kurz springt.

Warum darf der Makler dem Wohnungssuchenden per Anzeige immer noch Schrottbuden als Luxusapartments anpreisen? Wir sehen pixelige Fotos auf Onlineportalen, „verkehrsgünstig“ im Text heißt an einer Ausfallstraße, „modern“ vollverfliest. Es ist auch völlig unklar, wieso das Bestellerprinzip nur bei Vermietungen wegfällt, nicht aber für Immobilienkäufe – dabei sind die Provisionen auch hier häufig reine Abzocke.

Immobilienvermittler sind okay, zum Beispiel bei Leerständen. Allerdings haben sie sich ihren Ruf zuletzt mit wenig Tun für massig Geld redlich verdient. Leider lässt das geplante Gesetz Lücken: In angespannten Märkten werden die Makler künftig statt Provision einfach Abstand verlangen – Motto: Einer wird’s schon bezahlen.

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Kai Schöneberg
Ressortleiter Wirtschaft und Umwelt
Hat in Bonn und Berlin Wirtschaftsgeschichte, Spanisch und Politik studiert. Ausbildung bei der Burda Journalistenschule. Von 2001 bis 2009 Redakteur in Bremen und Niedersachsen-Korrespondent der taz. Dann Financial Times Deutschland, unter anderem als Redakteur der Seite 1. Seit 2012 wieder bei der taz als Leiter des Ressorts Wirtschaft + Umwelt, seit August 2024 im Sabbatical.
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35 Kommentare

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  • Ich bin der Meinung, dass nicht nur Immoblienmakler, sondern jegliche Art von Maklern wie Versicherungsmakler, Kreditmakler usw. völlig überflüssig sind. Für mich sind es alles nur Schmarotzer, die kaum Leistung bringen. Gerade bei Kredit- und Versicherungsmakler werden oft unrealistische Nachlässe gefordert und die Anbieter versucht auszuspielen.

  • Leider werden zu viele günstige, sogar Sozialwohnungen über Makler vermittelt und über Courtage oder eine Schreibgebühr abgewickelt.Die Kosten dafür werden aber z.B. von den Ämtern nicht übernommen, so daß sozialschwache Menschen sich verschulden müssen,um überhaupt eine wohnung zu bekommen.In meinem Fall waren es zwei Kaltmieten Courtage und eine Schreibgebühr von 200€,dazu noch mal 2 Kaltmieten Kaution.Nach wenigen Monaten war die Wohnung durch einen Wasserschaden über mir nicht mehr bewohnbar.Der Hausverwalter(gleichzeitig Makler)bot mir eine neue Wohnung im selben Haus als Entschädigung an.Nach 3 Wochen bekam ich eine Rechnung über nochmals 200€ Schreibgebühr,da ja ein neuer Mietvertrag ausgefüllt werden mußte.Makler sind miese Geldgeier denen verboten werden sollte, Wohnungen die innerhalb der Mietobergrenzen der Ämter liegen anzubieten.Günstiger Wohnraum ist knapp und billige Wohnungen stehen leer,weil viele die Courtage zusätzlich zur Kaution nicht aufbringen können.Die Neuregelungen kommen viel zu spät und gehen nicht weit genug.

  • Die Summe aus Rendite auf Kaufpreis, Kosten für Bestand (Grundsteuer) und Instandhaltung sowie Arbeitsaufwand bildet lediglich den Mindestbetrag, aber es wird das maximal Mögliche heraus geholt. Das Marktpreisniveau wird durch die Selbstvermieter bestimmt. Diese sind aber so wenig geworden, das man auf eine der restlichen Wohnungen angewiesen ist. So hat man als Mieter keine Wahl mehr zwischen einer Wohnung für 400 € warm von privat oder einer für 400 € warm über Makler, was 2-3 Kaltmieten extra bedeutet. Sie können mir gerne Gegenbeispiele, aber bitte aus Ballungszentren, nennen, wo bei Direktvermietung eine höhere Miete als bei der über Makler anfällt, viel Spaß beim Suchen. Daraus ergibt sich, das sich bislang die einen ihre eigene Arbeit bezahlen ließen, die anderen sich aber dieselbe Summe für das ledigliche Einschalten eines Maklers bezahlen ließen, und die Kosten für ihre Arbeitsverweigerung dem Mieter aufbürdeten. Ob sich die Miete durch die Neuregelung nun erhöhen wird, hängt an mehreren Faktoren :

  • In Südafrika z.B. werden die Makler von den Vermietern bezahlt, was aber auch nichts am Ergebnis für den Mieter ändert weil dieser einfach eine höhere Miete dafür bezahlt. Angebot und Nachfrage sind der ehrlichste Preisgeber. Wenn die Menschen weniger stark in die Ballungsräume ziehen würden, weniger Zuzug aus dem Ausland stattfinden würde und man vermeiden würde ständig Angst davor zu haben dass die Bevölkerungszahl schrumpft, würden sich die Mietpreise ganz von alleine regulieren. Alles andere bringt nichts.

    • @Dr. Dr. Prof. rer. LRS:

      Deutschland braucht Zuzug, die Bevölkerungszahl schrumpft, da 1 Frau nur 1.4 Kinder gebärt, aber über 2 notwendig wären, und die Jobs sind nun mal in den Ballungszentren.

      • @Gabriel Renoir:

        Na dann werden wir eben weniger. Das ist besser als weitere Volksgruppen zuwandern zu lassen und damit das INtegrationsproblem zu verschärfen.

         

        Zuwanderung sollte Schluck für Schluck stattfinden. Dann funktioniert sie auch und alle haben was davon.

  • Das ist wieder ein schönes Beispiel dafür, wie kaputt unser System schon ist.

    Wir bezahlen jetzt schon für eine Leistung, die eigentlich umsonst sein sollte und jeder selber machen kann, nämlich, sich eine Wohnung zu suchen oder sich einen Mieter zu suchen.

    Das dort angeblich 10000 Stellen in einem vollkommen überflüssigen Marktsegment sind, zeigt eben, dass wir uns schon sehr viel einfallen lassen müssen, um den Kapitalismus überhaupt zu retten.

    Die werden was neues finden. Demnächst werden die Lebensmitteleinkäufe bei Aldi vermakelt werden oder das Luftholen.

    • @Age Krüger:

      Manche Vermieter wohnen nicht vor Ort. Dann brauchen Sie einen Makler, meist. Manche Vermieter wollen sich mit den Mietern nicht beschäftigen, da ein Teil der Mieter fast schon querulantisch ist, ein anderer Teil permanent im Rückstand mit Mietzahlungen. Das soll nicht heißen, das Vermieter besser wären. Aber wer will sich das Leben mit ewigen Anrufen wg Mietrückständen erschweren? Generell halte ich jedoch Makler für überflüssig.

    • @Age Krüger:

      Ein guter Kommentar wie ich finde. Es IST größtenteils ein überflüssiges Marktsegment. Für das gezahlte Geld wird kein echter Mehrwert erzeugt, sondern lediglich eine Transferzahlung geleistet, die zudem auch noch Arbeitszeit in Anspruch nimmt. Es gibt viele andere Bereiche wo uns der Wegfall von überflüssigen Jobs noch begegnen wird (BGE/Steuerreform/Verwaltungs-IT/Online-Jobvermittlung/etc.) Ich stehe hier zu dem Ziel: Macht es einfacher !

    • @Age Krüger:

      Schwierig, wenn man von Leuten verlangt, eine Mehrarbeit von - lageabhängig - vielleicht 5-10 Stunden Dauer doch bitteschön gratis zu verrichten. Würden Sie das als Vermieter wollen? Oder doch die Preise einfach entsprechend nach oben anpassen?

      • @DerKommentator:

        Rechnet der Makler mehr oder weniger an den Vermieter ab als der Selbstvermieter für seine Eigenleistung verlangt? Hier könnten sich die Preise der Makler auf Selbstvermieterniveau einpendeln, worunter eben nur die Berufsgruppe der Makler leiden würde. Insbesondere, da zumindest einige der bisherigen Maklervermieter bereit sein werden, ebenfalls selber zu vermieten, und wenn sie dafür "normal"verdienende Sekretärinnen einstellen müssen ("Statisch gesehen, sollen Selbständige Immobilienmakler nach 2-3 Jahren Berufserfahrung durchschnittlich ca. 75.000 Euro vor Steuer verdienen." www.fm-akademie.de/11-43/Einkommen.htm - ne Sekretärin ist für 20000 € zu haben). Andere, denen sowohl die Selbstkosten als auch der Makler zu teuer sind, stoßen die Objekte ab, um anderswo bessere Renditen zu finden. Damit sinkt aber der Immobilienpreis, auf den die Rendite gerechnet wird, es könnte wieder lohnend werden, einen Makler einzuschalten....

        Was in der Diskussion oft falsch dargestellt wird - es geht nicht darum das der Mieter einen Makler beauftragt, ihm eine Wohnung zu suchen (weil er z.B. nahtlos seine Arbeit von Hamburg nach München verlegen will). Hier nimmt der Mieter eine Leistung in Anspruch, für die er auch bezahlen soll, da er sich ja die Arbeit nebst Fahrt- und Hotelkosten spart. Da erwarte ich dann aber auch vom Makler das er so wie ich ALLE in Frage kommenden Angebote raus sucht und mir nicht nur die aus seinem Portfolio präsentiert. Wenn die Angebote von Vermieterseite an die Makler rarer werden dürfte sich auch hier die Qualität verbessern.

      • @DerKommentator:

        Auch ich kenne Vermieter, die es aufgrund irgendwelcher Gründe nicht hinbekommen, alleine Mieter für ihre Wohnugen zu finden.

        Das sind aber entweder Großkonzerne, die das dann ohne Schwierigkeiten einem outgesorcten Betriebszweig von ihnen übergeben haben, oder aber so mitßrauische (und zugleich steinreiche) Menschen, dass die ihre Wohnungen lieber leer stehen lassen. Die ich in meinem Verwandtenkreis habe, würden auch keinem Makler vertrauen. Denen als letztes.

         

        Und ich würde mir es überlegen als Vermieter, ob ich die Preise erhöhe. Haben Sie schon mal davon gehört, dass wir in einer freien Marktwirtschaft leben. Da richtet sich der Preis nach Angebot und Nachfrage und nicht einfach nach der aufgewendeten Zeit. Wir leben in einem Niedriglohnland und das werden dann auch Vermieter zu spüren bekommen.

  • "wieso das Bestellerprinzip nur bei Vermietungen wegfällt, nicht aber für Immobilienkäufe".

    Es soll bei Vermietungen nicht wegfallen, sondern eingeführt werden.

     

    Richtig, bei Immobilienkäufen wird's erst richtig teuer. 7% + MWSt sind selbst in Bremen, wo die Preise noch moderat sind, mal eben 15 000 € für eine Eigentumswohnung am unteren Rand der Skala.

     

    Überhaupt: gegen wen wollen die Makler streiken? Den angestellten kann es egal sein, wer die Courtage bezahlt, und die Freiberuflichen wollen nicht mehr vermitteln? Monatelang? Dann bekommen sie keine Aufträge mehr, ob nach Bestellerprinzip oder nicht.

     

    zu den Euphemismen gehört übrigens noch das Attribut "gemütlich". Da kann man sich die Besichtigung schon sparen.

  • Ja, die Courtagen sind das eine. Wesentlich ist auch die ungenügende Beratung der Makler. Die treiben die verlangten Mieten in die Höhe, ohne hierbei einen echten Markt ab zu bilden. Bei Gewerbeflächen hat das zur Folge, dass normale Händler diese Preise nicht erwirtschaften können. Das Ziel der Makler ist vielmehr, mehr Provision ein zu streichen. Wenn der Händler nach 2 Jahren pleite ist, weil er sich doch für eine Anmietung entschieden hat, kann die gleiche Provision noch einmal verdient werden. Makler warten eigentlich immer auf den Ankermieter! Und nehmen so innovativen Konzepten, die eine Entwicklung vorantreiben, den benötigten Raum. Makler sind überflüssig und schaden einer positiven Entwicklung der Wirtschaft.

  • Der Kommentar hat völlig recht. Überflüssige Stellen gehören weg. Seien es nun gelangweilte Schleckerfrauen in muffigen Läden in der Pampa oder überbezahlte Sekretärinnen von Maklern in der Großstadt. Endlich spricht's mal einer offen aus.

    • @Trango:

      Nicht die SEKRETÄRINNEN,die Makler selbst sind gemeint.

      • @pippilotta_viktualia:

        Trango hat sehr richtig erkannt dass man die Sache der Makler kaum bis unmöglich argumentativ verteidigen kann, also schlägt er eine Brücke zu Menschen denen mehr Sympathie entgegengebracht wird - auch wenns nicht wirklich Sinn macht.

        Ich kanns verstehen, mir fällt auch kein gutes Argument zugunsten der Makler ein :)

        • @Questor:

          Sein wir doch mal ehrlich:KEINER von uns hat je mals einen Schlecker betreten(geschweige denn regelmäßig).Davon ab habe ich als studierende Wohnungssuchende in Hamburg vielleicht auch einfach die miesesten Erfahrungen ÜBERHAUPT gemacht.Eine Emotionalisierung der Debatte halte ich indes für nicht lösungsorientiert.

          • @pippilotta_viktualia:

            Mir geht es weniger um die Makler sondern darum, wie nonchalant ausgerechnet in der taz der Wegfall von Jobs gefeiert wird.

            Und die Sekretärin - wenn denn vorhanden - ist die erste, die gefeuert und durch ein Spracherkennungsprogramm ersetzt wird. Der Makler wird nicht arbeitslos.

            • @Trango:

              Also soll sich die taz als linksorientierte Zeitung für den Erhalt vollkommen sinnloser Arbeitsplätze einsetzen, damit das alte Feindbild links = kommunistisch = ineffizient auch weiter fortbesteht? Während der Kapitalist geschützt werden muss, weil er, wenn es ihm schlecht geht, einfach die Arbeiter(innen) entlässt? Ist es nicht letztlich diese Rhetorik, die einen Lenin und Stalin dazu trieben, "das Übel an der Wurzel zu packen"? Denn die gleiche Logik lässt sich aus unserer demokratischen Staatslehre ziehen - wenn ein Inviduum einem Staat seinen Willen aufzwingen kann, muss dieser Zustand beseitigt werden. Es sollte mit gesetzlichen Mitteln geschehen, aber wir sehen wie nun Konzerne über Staaten stehen. Letztendlich, und ich tue es sicher nicht, genug "Demokratien" auf der heutigen Erde aber schon, ist die Ermordung ohne Gerichtsverfahren "legitim"

            • @Trango:

              Makler ist doch kein Job. Makler sind Blutsauger.

              • @Dudel Karl:

                Sie haben vollkommen recht. Aber "Makler sind Blutsauger" hat den selben Wahrheitsgehalt wie "Russen schießen Ziviljet ab". Zahlen sind Fakten. Von den Konsumausgaben der BRD in Höhe von 1,6 Billionen gingen 25% für die Miete drauf. 400 Mrd für das Recht zu leben. Ist es Konsum wenn ich für das Recht auf einen Schlafplatz Geld bezahle?

  • Der Streik fördert genau die Gründe zutage,

     

    aus denen diese nunja Tätigkeit

    schon zu Olims Zeiten -

    und bei der Schaffung des BGB

    im 19.Jahrhundert so betont

    rechtlich nicht bzw kaum schützend bedacht wurde.

     

    Op jut kölsch - Schmeerlapp.

  • 7G
    738 (Profil gelöscht)

    Im Gegensatz zu dem Autor halte ich Makler für überaus nützlich. Bei jedem meiner berufsbedingten Wohnungswechsel habe ich einen Makler eingeschaltet - und war mit dem Service überaus zufrieden. Vielleicht sind nur die schlechten Makler überflüssig?

    • @738 (Profil gelöscht):

      Wenn Sie den Makler selbst bestellen weil sie keine Zeit für die Wohnungssuche haben ist er ja auch nützlich. Der Autor hat hier auch nichts gegenteilige behauptet. Dieser Fall wird vom Gesetzgeber übrigens auch nicht reguliert.

  • D
    D.J.

    Gute Nachricht: Das Gesetz wirkt also schon in die richtige Richtung.

  • Es gibt einen großen Unterschied in der Bewertung von Maklergebüren bei Vermietung oder Verkauf. Beim Verkauf fallen Verkaufspreis und Nebenkosten einmalig an. Es kommt daher aufs Gleiche raus, ob der Käufer Zusatzkosten hat, oder ob der Verkäufer sie hat und dafür den Preis höher ansetzt. Lediglich die Vergleichbarkeit könnte sich verbessern, wenn die Vermittlungskosten grundsätzlich eingepreist wären.

     

    Bei der Vermietung ist es grundsätzlich anders, weil die laufende Miete "pro Monat" ist, und Vermittlungskosten bzw. Aufwand einmalig. Eine Aufteilung der Kosten für den Mieter in einmaligen Teil (pro Einzug) und laufenden Teil (Kaltmiete) ist daher sinnvoll. Wer oft die Wohnung wechselt, dabei mehr Aufwand verursacht, trägt dann auch die damit einhergehenden Kosten. Wer lange mietet, spart dagegen. Das neue Gesetz verbietet diese Aufteilung, was dazu führt, dass diese Kosten umgelegt werden. Bei Kurzzeitmietern zahlt der Vermieter drauf, d.h. die wird er nicht mehr wollen. Das ganze ändert die Spielregeln deutlich, verbessert sie aber nicht.

    • @DerKommentator:

      Und noch eine These - wieviel % der Wohnungen wird frei weil sich der Mieter eine bessere leisten kann - wieviele bleiben erhalten weil der Staat(ich mit 33% Abgaben) sie bezahlt - und wieviele weil die Miete plötzlich über dem HIV-Satz liegt nachdem EU-Subventionen sie "modernisiert" hat? Eine der wenigen staatlichen Wohnungsbaugesellschaften hier reißt Badewannen raus um Behindertenduschen zu schaffen - Ihre Makler kommen also zu ihrem Geld

    • @DerKommentator:

      Ihrer Darstellung nach ist der gemeine Mieter ein Fluchttier, stets bereit nach wenigen Monaten die Wohnung zu wechseln. Den gegenläufigen Trieb, seinen Kindern eine feste Heimstatt zu bieten, ignorieren Sie. Die Erfahrung, wieviel Aufwand ein Wohnungsumzug bedeutet, scheinen Sie nie genossen zu haben. Ich war selber überrascht, das die durchschnittliche Mietdauer in Deutschland 12 Jahre betragen soll - dies dürfte ländlichen Räumen, in denen jahrhundertelange Arbeit nicht zum Eigentumserwerb nicht gereicht hat, geschuldet sein. Selbst auf diesen Zeitraum gerechnet gehen knapp 2%/p.A. an den Makler. Meine Mietdauer vor Erwerb einer ETW betrug im Durchschnitt 12 Monate, und das sind Werte, die für jede Großstadt gelten dürften

    • @DerKommentator:

      "Das ganze ändert die Spielregeln deutlich, verbessert sie aber nicht."

      ??? Wie jetzt? Ist es etwa keine Verbesserung wenn ich als Mieter keine 2,38 MM Courtage zahlen muss?

      • @solde:

        "Ist es etwa keine Verbesserung wenn ich als Mieter keine 2,38 MM Courtage zahlen muss".

         

        Nein, ist es nicht. Weil der Vermietungsaufwand ja nicht weniger wird. Und wo Aufwand entsteht, wird er auch berechnet, entweder direkt (= Maklercourtage) oder indirekt (pauschal höhere Kaltmiete).

        • @DerKommentator:

          Wenn ich eine neue Wohnung suche muss ich allein schon 2-3 Kaltmieten für die Kaution rechnen, kommt dann noch mal in etwa der Betrag für die Courtage dazu, übersteigt das einfach mein Budget, auch das Amt zahlt sowas nicht.

          Auch nehme ich den Makler nicht freiwillig in Anspruch, weil ich mir nicht selber ne Wohnung suchen will, sondern bin gezwungen mich an den Makler zu wenden, der die Wohnung grade anbietet, für die ich mich interessiere.

        • @DerKommentator:

          Der Vermietungsaufwand wird geringer. Die Maklerkosten waren in den seltensten Fällen gerechtfertigt. Die Makler haben häufig die zu vermittelten Wohnungen "gekauft" in dem sie den Vermietern für die Vermittlungsmöglichkeit gezahlt haben. Dem Vermieter war es egal - er musste es ja nicht zahlen und hatte ein wenig Arbeit weniger.

          Jetzt bezahlt der Vermieter für das was er bestellt - vermutlich deutlich weniger als vorher.

          Natürlich war die Maklerprovision als Einmalmietanteil auch ein Mittel um Kurzzeitmieter abzuschrecken. Dies entfällt nun. Ob es dadurch die Kurzzeitmieter einfacher haben - schliesslich kommen jetzt mehr Wohnungen für sie in Betracht oder schwieriger, da die Eigentümer andere Wege der Selektion suchen, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall wird es billiger für die Mieter - selbst dann wenn die Eigentümer die ihnen künftig noch entstehenden realen Maklerkosten auf die Miete umlegen.

    • @DerKommentator:

      Es gibt hier im wesentlich keinen Unterschied zwischen mieten und kaufen.

      Das Haus wird jetzt billiger da, sich der Verkäufer sicherlich nicht für 5-10% des VKP eine überschminkte Türaufschließerin leisten wird. Das Mieten wird billiger, da auch hier der Vermieter wohl keine 2 MM für oftmals eine einzige Besichtigung zahlt. Es wird die Miethöhe also geringer belasten, als wenn man selbst zahlt. Ein großes Problem war meiner Meinung, dass man nicht frei wählen konnte welcher Makler einem die Wohnung zeigt. Das Gesetz war überfällig und geht auch nicht weit genug.

      • @globelix:

        "Das Haus wird jetzt billiger da, sich der Verkäufer sicherlich nicht für 5-10% des VKP eine überschminkte Türaufschließerin leisten wird"

         

        Tut er aktuell doch auch. Statt 5-10% mehr zu verlangen (käme für den Käufer aufs gleiche raus) überlässt er diesen Verdienst dem Makler. Der VK verzichtet also heute schon zugunsten des Maklers auf Gewinne, warum sollte es später anders sein?