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Nahles hat jetzt den "Parlamentskreis Pferd" ins Leben gerufen.
Dachte erst dies wäre ein vorgezogener Karnevalsscherz.
Nein, Leute, das ist die bittere Wahrheit.
Es ist nicht zu fassen. dieser Frau geht die SPD und ihre (Nicht)Wähler völlig am Hinterteil vorbei.
www.swp.de/panoram...iter-28142488.html
"Die Beste aus einer zerzausten Partei" gehört auf den Posten von Nahles. Eine pfiffige Linke wird abgeschoben. Warum nicht der heillose Heil oder sonstige Seeheimer?
Ein Hoch auf Frau Nahles. Ihr Politik- und Machtinstinkt haben gesiegt. Die Barley verschwindet in der Brüsseler Bedeutungslosigkeit und stellt somit keine Alternativbedrohung für Nahles dar, wenn die Rücktrittsforderungen einschlagen. Supi! Und die Lust am neuen Job war Frau Barley zumindest im TV quasi ins Gesicht geschnitten.
@97088 (Profil gelöscht) Rücktrittsforderungen ? Rücktritt ? Wieso das denn, noch übersteigt die SPD die 5%-Hürde ...
Wird damit Nahles eine Konkurrentin los?
Frau Barley macht einen guten Eindruck. Allerdings wird sie so verheizt. Sie kann keine Erfolge vorweisen. Wenn sie nach ein paar Monaten oder wenigen Jahren immer wieder wechselt, ist sie dem Wind der Medien ausgeliefert. Heute blasen diese sie auf die höchsten Gipfel und morgen ins nächste Tal. Substanz in Form von belegbaren Erfolgen würde ihr dabei Standhaftigkeit verleihen. Doch diese zu erwerben lässt man ihr keine Chance.
Sicherlich hätte man auch Heiko Maas nach Europa schicken können. Doch er ist zum einen ein Mann und will sich vermutlich auch nicht so einfach abschieben lassen. Aktuell hat ein Mann keine Chance die SPD zu führen. Daher will Nahles nicht Maas, sondern ihre ärgste Konkurrentin nach Brüssel loswerden. Da Nahles nicht reden kann, wird sie nie Bundeskanzlerin werden und auch Bundesministerin ist grenzwertig. Aber Nahles kann Machtpolitik. Barley kann dagegen auch reden.
Ist das für Frau Barley jetzt eine Beförderung oder das Abstellgleis?
Bundesjustizministerin Katarina Barley gilt noch zu den brauchbarsten Politikern innerhalb der SPD. Man nimmt ihr halbwegs noch ab, wenn sie sagt „ich halte die Agenda Gesetze auch nicht für in Ordnung“ (Interview Jung und Naiv).
Das völlig deplatzierte Verhalten von SPD-Chefin Nahles mit der Begrifflichkeit Chuzpe zu beschreiben ist sehr wohlwollend. Richtig wäre, hierbei das Wort „Frechheit“ zu verwenden. Jedenfalls denke ich mir, jetzt wir haben in Bayern die SPD mit einer schallenden Ohrfeige abgewählt und was macht die SPD – Chefin? Sie lacht uns Bürger aus.
"Die Parteilinke hat sich selbst einmal als..."
"Parteilinke"? Ist das in der SPD alles was nicht offiziell Mitglied bei den Seeheimern ist?
Das mantraartig vorgetragene Recht Israels auf Selbstverteidigung verschließt in Deutschland den Blick auf die brutale israelische Kriegsführung.
Kommentar Katarina Barley und die SPD: Die Beste aus einer zerzausten Partei
Katarina Barley wird Spitzenkandidatin für die Europawahl. Sie ist die Richtige für die sieche Partei, doch kommt ihre Kür zur falschen Zeit.
Was wäre die eine nur ohne die andere? Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles und Bundesjustizministerin Katarina Barley Foto: dpa
Wenn es Katarina Barley nicht geben würde, müsste Andrea Nahles sie erfinden. Was für ein Glücksfall ist die eine für die andere! So klug jedoch die Nominierung Barleys zur SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahlen im kommenden Jahr auch ist, so unpassend hat Nahles den Zeitpunkt ihrer Präsentation gewählt.
Es gehört schon Chuzpe dazu, wenn die Parteivorsitzende nur drei Tage nach der dramatischen Niederlage der SPD bei der Bayernwahl mit strahlendem Gesicht vor die Kameras tritt, um Barley als neue Europahoffnung auszurufen. Kein einziges Wort verlor Nahles über die historische Wahlschlappe. Ganz so, als wäre überhaupt nichts gewesen. Die SPD befindet sich in einem desaströsen Zustand, und die oberste Sozialdemokratin simuliert breit grinsend Normalität. Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
Dass dieses unglaublich billige Manöver nicht völlig lächerlich wirkte, lag alleine an der von ihr präsentierten Person: Katarina Barley. Denn ihre Nominierung ist eine, die man der konfusen SPD-Spitze schon gar nicht mehr zugetraut hätte. Immerhin ist sie eine der wenigen Sympathieträgerinnen, die die zerzauste Partei noch besitzt.
Die Parteilinke hat sich selbst einmal als „Allzweckwaffe der SPD“ bezeichnet. Tatsächlich hat die 49-jährige Juristin einen kometenhaften Aufstieg hinter sich: 2013 Bundestagseinzug, 2015 Wahl zur SPD-Generalsekretärin, 2017 Ernennung zur Bundesfamilienministerin, dann auch noch vorübergehend Arbeits- und Sozialministerin und schließlich im März 2018 Übernahme des Justizministeriums. Gerade mal ein halbes Jahr in diesem Amt, bereitet sie sich nun auf ihren Umzug ins EU-Parlament vor. Wie dünn muss die sozialdemokratische Personaldecke inzwischen sein, wenn die Partei Barley in dieser Windeseile immer wieder von einem Job zum anderen springen lässt?
Katarina Barley lebt Europa in der Theorie und in der Praxis
Trotzdem ist ihre Nominierung eine richtige Entscheidung. Schließlich verkörpert die deutsch-britische Doppelstaatlerin im Politischen wie im Privaten die europäische Idee par excellence. Katarina Barley lebt Europa in der Theorie und in der Praxis. In Zeiten, in denen auch in Deutschland das nationalistische Ressentiment wieder erstarkt, propagiert sie ein geeintes, solidarisches und soziales Europa. Sie ist ein Strohhalm, an den sich die SPD noch klammern kann. Als Europäerin weiß sie dabei nur zu gut, dass es für ihre Partei auch noch weiter abwärtsgehen kann.
Zu verhindern, dass die SPD den Weg ihrer Schwesterparteien in Frankreich, Griechenland oder den Niederlanden geht, wird ihr allerdings nicht alleine gelingen können. Dazu braucht die Partei eine radikalere Erneuerung.
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Kommentar von
Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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