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zu nagy
Hier steht doch ausdrücklich,dass es den Herkunftsländern schadet,wenn die Fachkräfte zu uns abwandern
Die Welt-, SPON-, Bild- und Handelsblatt-lesenden Trolle gewinnen auf den taz-Kommentarseiten in letzter Zeit ganz schön an Terrain.. trollt euch ihr Spinner !
zu Gerda:
Man kann Migranten nicht in ihre Länder zurück schicken wo Kriege laufen seit fast 20 Jahren. Außerdem tragen Migranten auch zum Wohlstand unseres Landes bei, nicht alle Migranten ziehen Sozialhilfe vom deutschen Staat, sie wollen arbeiten. Sie machen Arbeiten die heute noch ein Deutscher für diesen Niedrigstlohn nicht machen will.
Wenn, wie auch in der TAZ immer gefordert, eine Wirtschafts- und Politikunion gewünscht ist, dann müssen auch die Bewohner darin mobil sein. Alles andere wäre Planwirtschaft. Momentan gibt es halt Arbeit in Deutscghland, in 10 Jahren, wenn Deutschland ein Altersheim ist, rennen vielleicht wieder alle nach Spanien. Wer die Vereinigten Staaten von Europa will, muss halt auch das akzeptieren.
"Kaputtsparen" mit seinen destabilisierenden, alle Sozial-Normen sprengenden Wirkungen gehört im deutschen Bundestag debattiert, um danach ins GG aufgenommen zu werden.
Politiker - hört endlich auf, euch für die Finanzmärkte und die Wirtschaft zu prostituieren. Ihr seid der Gesellschaft als Ganzes verpflichtet. Eine Jugend, die keine Zukunft mehr hat wird sich in Europa das mit Gewalt nehmen, was ihr legitimes Lebensrecht ist. Und wir Alten müssen uns schämen, dass wir nichts getan haben, dies zu verhindern!
sancta simplicitas! Warum schreiben in der TAZ regelmäßig Leute über Wirtschaftsthemen, die von diesen null Ahnung haben? Wie sollen in einer Volkswirtschaft wie der spanischen, die aufgrund mangelnder Produktivität nicht konkurrenzfähig ist, Jobs entstehen? Folgt man der Logik des Autors wären dies blasenmäßig finanzierte wie in der gerade zusammengebrochenen Bauindustrie. Entweder Spanien verlässt die Eurozone und wertet einen neuen Peso ab, oder es muss weiterhin intern abgewertet werden, einen anderen Weg gibt es nicht.
Kaputtgesparte Generation? Die Finanz-Verhältnisse in Spanien waren immer schon chaotisch! Viele spanische Gastarbeiter sind vor 50 Jahren schließlich nicht zum Vergnügen nach Deutschland gekommen, sondern Deutschland hat Ihnen eine Existens gegeben. So ist es heute auch wieder.
Wenn der Schaden für die Heimatländer zu gross ist,könnten wir die Pflicht einführen,dass Migranten nach einer gewissen Zeit in Ihre Heimatländer zurückziehen müssten
Die Menschen sind ja immer irgendwie gewandert. Ich selber arbeite auch im Ausland. Bei den Mittelmeerländern, insbesondere Griechenland und Italien, sollte mal die Korruption zurückgehen. Sind Zustände wie in Afrika. Eigentlich ein Haupthindernis für Entwicklung. Leider ein Thema, das nicht ins Weltbild der taz passt. Daher wird darüber nicht berichtet. Ebenso Nordeuropa: Passt nicht ins Weltbild, keine Berichte.
Das ist in allen Ländern rund um die Welt so, nicht nur in Spanien, aber auch in Deutschland. Es ist weder eine überraschende Entwicklung, noch eine neue Erkenntnis: Beruflich hoch qualifizierte Personen sind mobiler, sind schneller bereit, wegen besseren beruflichen Chancen ihren Wohnort innerhalb eines Landes zu wechseln und sind auch schneller bereit, in andere Länder umzuziehen. Das kann für jedes Land sowohl ein Problem als auch eine Chance sein. Nachteil ist allerdings, dass zugewanderte Personen, die nur niedrig beruflich qualifiziert sind, meist in dem Land bleiben und dadurch der Anteil der schlechter beruflich Qualifizierten im Verhältnis pö a pö ansteigt. Ob diese Entwicklung für ein Land auf die Dauer gut ist, ist allerdings fraglich.
"Die Staaten haben sich kaputtgespart." Was für ein Unsinn. Die Staaten haben sich kaputtkonsumiert, kaputtgebaut, kaputtbetrogen - aber ganz sicher nicht kaputtgespart.
Spanien z.B. wird für 2012 ein Haushaltsdefizit von 6 - 7 % und irgendwo zwischen 50 und hundert Milliarden € neue Schulden haben. In welcher Welt kann man das als "Sparen" bezeichnen? Mit derselben Logik wäre auch der Entzug Schuld an der Säuferleber.
"Deutschland" profitiert davon ganz bestimmt nicht, höchstens die "deutschen" Unternehmer, die die durch ihre Zockergenossen im Ausland um ihre Existenz gebrachten Leute nun einsetzen, um den deutschen die schon seit der glorreichen Euro-Einführung sinkenden reallöhne weiter kaputtzumachen.
Und dazu ist "Europa" schließlich gegründet worden, nicht?
Die militärische Lage ist bitterernst für die Ukraine. Das geschundene Land braucht weiter Hilfe aus dem Westen – wie einst versprochen.
Kommentar Jugendarbeitslosigkeit: Kaputtgesparte Generation
Europaweit sind 5,5 Millionen Menschen unter 25 ohne Arbeit. Während Spanien aber qualifizierte Fachkräfte verliert, profitieren Länder wie Deutschland.
Diese zwei Belgier sind wie 25 Prozent der jungen Europäer arbeitslos. Das will die EU jetzt ändern. Bild: reuters
Die EU entdeckt die Opfer ihrer Politik, die Arbeitslosen unter 25. Junge Menschen sollen künftig spätestens vier Monate nach der Ausbildung oder vier Monate nach dem Verlust eines Arbeitsplatzes ein „gutes Angebot“ erhalten. 5,5 Millionen junge Menschen sind europaweit ohne Arbeit. In Griechenland und Spanien sind es mehr als die Hälfte der betroffenen Altersgruppen. Das Versprechen, zu handeln, klingt gut. Doch woher die Jobs kommen sollen, bleibt offen, da helfen auch Gelder aus dem EU-Sozialfonds wenig.
In Brüssel ist von Staat und von Sozialpartnern die Rede, die gefordert seien, um der Jugendarbeitslosigkeit Herr zu werden. Nur – die Staaten haben sich kaputtgespart, und die von EU und Internationalem Währungsfonds geforderten Reformen haben die Sozialpartnerschaft schwer geschädigt, wenn nicht völlig zerstört.
Ein Blick in die Krisenländer zeigt: Reformen, die wie in Spanien und in Griechenland trotz heftiger Proteste umgesetzt wurden, liberalisieren den Arbeitsmarkt. Das schafft keine neuen Jobs, sondern erleichtert Entlassungen.
In Spanien wurden nun mal wieder spezielle Arbeitsverträge für junge Menschen eingeführt. Diese genießen noch weniger Kündigungsschutz, und die Löhne sind meist so niedrig, dass ein eigenständiges Leben nicht möglich ist. Spanien habe seine Hausaufgaben gemacht, loben Brüssel und Berlin diese Politik.
Die Folge: Wer ein gute Ausbildung hat und Sprachen spricht, sucht sein Glück im Ausland. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wanderten 55.000 meist junge Spanier aus. Bis zum Ende des Jahrzehnts dürfte Spanien eine Million Einwohner verlieren. Die deutsche Wirtschaft profitiert davon. Noch nie konnte sie hoch qualifizierte Menschen so günstig aussuchen.
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Kommentar von
Reiner Wandler
Auslandskorrespondent Spanien
Reiner Wandler wurde 1963 in Haueneberstein, einem Dorf, das heute zum heilen Weltstädtchen Baden-Baden gehört, geboren. Dort machte er während der Gymnasialzeit seine ersten Gehversuche im Journalismus als Redakteur einer alternativen Stadtzeitung, sowie als freier Autor verschiedener alternativen Publikationen. Nach dem Abitur zog es ihn in eine rauere aber auch ehrlichere Stadt, nach Mannheim. Hier machte er eine Lehre als Maschinenschlosser, bevor er ein Studium in Spanisch und Politikwissenschaften aufnahm. 1992 kam er mit einem Stipendium nach Madrid. Ein halbes Jahr später schickte er seinen ersten Korrespondentenbericht nach Berlin. 1996 weitete sich das Berichtsgebiet auf die Länder Nordafrikas sowie Richtung Portugal aus.
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