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Kommentar Homophobie an Schulen„Schwule sterben früher“

Kommentar von Lena Müssigmann

Die Petition eines Lehrers aus Baden-Württemberg geht gegen Akzeptanz sexueller Vielfalt vor. Und findet viel Zustimmung.

Es geht nicht um Missionierung der Schüler. Bild: dpa

T homas Hitzlsperger ein Vorbild? Nicht für alle. An einer Schule in Baden-Württemberg steht dieser Tage vermutlich nicht nur ein Lehrer vor seiner Klasse und belehrt die Schüler anlässlich des Outings des Ex-Fußballers darüber, dass sein homosexueller Lebensstil „negative Begleiterscheinungen“ haben und er höchstwahrscheinlich alkohol- und drogensüchtig werden wird. Falls er sich nicht voher umbringt.

Denn dieses Schicksal ereile Schwule und Lesben ja besonders häufig. Das alles ist nachzulesen in der jüngst publizierten Kritik am Baden-Württembergischen Bildungsplan „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“.

Etwa 76.000 Leute finden das richtig. So viele haben die hetzerische Petition des Pädagogen Gabriel Stängle mit Namen unterschrieben und sich damit offen zur Homophobie bekannt, darunter etliche Lehrer. Sie wollen nicht, dass „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ zu einem Leitbild an baden-württembergischen Schulen erklärt wird.

Dermaßen krasse Positionierungen kontra – übrigens auch pro – Homosexualität haben an Schulen nichts zu suchen. Es geht nicht um Missionierung der Schüler und Schülerinnen, es geht um eine tolerante Grundhaltung als Basis für Gespräche, um Anerkennung gesellschaftlicher Realität, um Begleitung der Schüler in ein selbstbestimmtes Leben. Es geht darum, Leute wie Stängle an der Verbreitung ihrer kruden Ideen zu hindern – deshalb braucht es ein Leitbild pro sexuelle Vielfalt, deshalb ist der vom Ministerium vorgelegte Bildungsplan richtig. Die Beweisführung haben die Gegner auf bittere Weise eindrucksvoll selbst erbracht.

Nehmen wir einmal an, im Unterricht von Herrn Stängle spricht dieser Tage ein Schüler tatsächlich das Outing des Fußßballstars Hitzelsperger an. Man kann nur eines hoffen: dass Stängle dazu schweigt. Aber das ist unwahrscheinlich.

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BW-Korrespondentin
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58 Kommentare

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  • R
    ramorg

    Ich kann sexuelle Vielfalt tolerieren, tue ich ja auch, aber ich muss sie nicht gut finden und akzeptieren. Das müssen Kinder auch nicht.

  • M
    Maverick

    Hass und Intoleranz haben in Deutschland keinen Platz! Bitte ALLE die GEGEN-Petition unterschreiben und an Freunde und Verwandte weiterleiten! https://www.openpetition.de/petition/online/gegenpetition-zu-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

    • R
      ramorg
      @Maverick:

      Wieso "alle"?

      Ich habe eine andere Vorstellung von Toleranz und Nächstenliebe.

  • Bei solchen Lehrern muss man sich über das Abschneiden der Schüler in internationalen Vergleichen nicht wundern. Meine Kinder würde ich von einem solchen Lehrer nicht unterrichten lassen wollen.

    Die Schüler sollen lernen was da draussen in der Welt vor sich geht und wie man damit umgeht. Egal was vor 50 Jahren, oder vor 20 Jahren war. Im Heute haben solche Einstellungen und Aktionen nichts mehr zu suchen. Vor 30 Jahren wurden Lehrer mit kommunistischen Ansichten noch aus dem Lehramt entfernt, könnte man das nicht mit solchen verborten ewig Gestrigen auch machen. Ich hoffe der Mann ist nicht verbeamtet. Willkommen im 21. Jahrhundert. Das die Kirchen Herrn Stängle unterstützten ist klar. Die sollten sich vielleicht auch noch mit der russisch orthodoxen Kirche zusammen tun, die möchten Homosexualität ja gerade ganz verbieten lassen.

    Für solche Lehrer sollte kein Platz an deutschen Schulen sein und solche Aktionen sollten vom Kultusministerium auf Sanktionen geprüft werden.

    Humanistik statt Religion.

  • H
    Houellebecq

    Jasper von Altenbockum hat zu dem Thema in der FAZ alles Wichtige gesagt: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/coming-out-die-rocky-horror-hitzlsperger-show-12744517.html

     

    Zum Glück gibt es auch solche Stimmen noch im medialen Einheitsbrei...

  • G
    Günni
  • "Es geht nicht um Missionierung der Schüler und Schülerinnen, es geht um eine tolerante Grundhaltung als Basis für Gespräche, um Anerkennung gesellschaftlicher Realität, um Begleitung der Schüler in ein selbstbestimmtes Leben."

     

    Klingt gut, aber irgendwie beschleicht einen bei taz-Linken immer der Verdacht, dass man nur solange moderat und tolerant ist, bis man selbst die totale Macht hat. Herr Stängle mag trotzdem ein übler Hetzer sein, aber am Zuspruch für ihn sind Extremisten wie Volker Beck nicht unschuldig.

    • AW
      Au Weia
      @tommy:

      "Extremisten wie Volker Beck"???

       

      Soll diesen Quatsch irgendwer ernst nehmen? Jeder, der sein Anliegen vehementer vertritt als Angela Merkel, ist gleich ein Extremist? In welcher Welt leben SIE denn?

    • @tommy:

      der 'Stürmer' lässt grüßen ; )

      • @Tadeusz Kantor:

        Wieso? Ich habe lediglich meiner Skepsis Ausdruck verliehen, dass die moderate Position des Artikels nur ein taktisches Zugeständnis sein könnte.

        Und Volker Beck muss ja wohl spätestens nach den Enthüllungen über seine Päderasten-Äußerungen sehr kritisch gesehen werden.

  • HB
    Harald B.

    80000 haben mittlerweile die Petition unterzeichnet. Ich unterstütze sie auch. Liebe BWer, ihr habt die grünen Ökoideologen gewählt- nun müsst ihr mit dem Mist klarkommen, den sie fabrizieren. Das ist in der Deomkratie so.

    • @Harald B.:

      Na dann hoffe ich, das Sie keine Kinder haben, denn wenn solche Leute auch noch in Zukunft diese Ansichten vertreten, kommen wir ja nie aus dem Mittelalter heraus.

      • HB
        Harald B.
        @Beppo:

        Woher wissen sie, welche Ansichten ich vertrete? Ich akzeptiere Homosexualität, habe einen homosexuellen Freund im Bekanntenkreis. Ich bin aber gegen die Indokrinationen der Grünen und gegen das Ausbreiten in der Schule. Jetzt sind es schon über 85000 Unterschriften.

        Hans:

        Was hat die Zahl PI mit dem Thema zu tun?

        • H
          Hans
          @Harald B.:

          "Ich akzeptiere Homosexualität, habe einen homosexuellen Freund im Bekanntenkreis." Genau. Und sagen Sie dem Mal, was ihre Meinung ist und schauen sie, ob er sie akzeptiert.

           

          Sie finden etwas o.k., solange nicht darüber geredet wird, und die Menschen das nicht öffentlich machen? Denken Sie bitte mal darüber nach.

        • @Harald B.:

          Sie akzeptieren Homosexualität, möchten aber nicht das darüber gesprochen wird. Schon klar. Daher weiß ich, welche Ansichten Sie vertreten.

    • @Harald B.:

      Ich habe die Petition selbstverständlich NICHT unterzeichnet - ich bin ja nicht blöd. Aber ich beteilige mich nach Herzenslust an der Debatte auf der Petitionsseite. Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch der hinterschrätigste BW´ler für gute Argumente zugänglich ist.

  • H
    Hans

    Juhu, eine Welle PI-Forentrolle. Willkommen auf der Kommentarseite der taz. Sie können hier gerne Ihre faschistische, undemokratische, mittelalterliche und diskriminierende Weltsicht hinterlassen.

     

    Danke.

  • A
    Arne

    Gut, dass niemand hier über die Schüler redet, die jedweden Bildungsplanblödsinn ausbaden müssen. Eine Mitbestimmung der Schüler diesbezüglich wäre ja demokratisch und völlig dem deutschen Staatswesen widerspreckend.

    Was ich sagen will, ist:

    Ich wäre eher als Schüler daran interessiert gewesen, zu lernen, wie ich die Statistiken finde, die da dieser Stängle anführt und mir wäre lieber gewesen in der 13. im Mathe-LK etwas mehr Statistik und in der Mittelstufe schon etwas mehr Kombinatorik in Mathe gehabt zu haben, um die Relevanz solcher Statistiken zu untersuchen.

    Sowas scheint im Lehrplan Ba-Wüs nicht vorgesehen zu sein. Schade, denn so werden weiterhin die Menschen der Möglichkeit der Manipulation ausgesetzt.

    Also, lasst die Schüler bzw., wenn die Schüler das wollen deren Beauftragte, das entscheiden, was sie lernen wollen.

  • B
    Bawü

    wow: "eine zwangsweise Unterrichtung der grünen Sicht auf das Thema"! Ich unterrichte in Baden-Württemberg (und nicht erst seit gestern), aber eine in irgendeiner Art gelagerte grüne Dogmatisierung der Bildung habe ich bisher in absolut keinster Weise wahrgenommen. Nur weil sich endlich etwas bewegt (was viel zu lange festgerostet war), droht sicherlich keine grüne Ideologie. Dafür ist der Schulapparat in BaWü viel zu schwerfällig.

  • FL
    Frauke Liebermann

    Mitterweile haben sich auch dir grossen Kirchen in Baden-Württemberg dem Protest gegen die Landesregierung angeschlossen. Der Versuch von rot, grün, Spiegel und taz, die Initiatoren der petition in die rechtsextreme Ecke zu stellen, damit vollends gescheitert.

    • @Frauke Liebermann:

      Danke für Ihre Selbstdarstellung. Mit diesem Kommentar zeigen Sie ja schon, was für Menschen diese Petition unterschrieben haben. Gruß aus 2014 ins Mittelalter.

    • KM
      kiriakos madjaroglou
      @Frauke Liebermann:

      die kirchen hatten noch nie ein problem damit sich in die aüsserst rechte ecke zu stellen...

    • VG
      vollends gescheitert?
      @Frauke Liebermann:

      Wieso? Nur weil sich viele kirchliche Positionen mit denen von Rechtsextremen decken?

    • G
      Gästin
      @Frauke Liebermann:

      taz unterstützt Extremismustheorie? Es geht wohl eher um die Homophobie aus der Mitte dieser Gesellschaft.

    • H
      Helga
      @Frauke Liebermann:

      Darin sind sie immer gut, die Konservativen: Alles einfach für beendet erklären. Das geht dann meistens eine Weile gut, und wenn's doch wieder hochkommt, einlenken und so tun als hätte man's ja unter Kontrolle und von Anfang an gewollt. Tschüss, Frauke!

    • G
      ghjt
      @Frauke Liebermann:

      Dann ist also ein Versuch gescheitert, der gar nicht unternommen wurde. Aber Hautptsache irgendwelche Schlagworte absondern.

  • P
    Piefke

    Chinesen lernen in der Schule Mathematik. Deutsche lernen dort Homosexuelle zu akzeptieren ... Merkste selbst, ne?

    • @Piefke:

      Zur humanistichen Bildung gehört beides, aber Sie zeigen ja selbst, ohne vernünftige Bildung wird das nichts.

    • H
      Hannes
      @Piefke:

      Dafür sind in China Frauen sowenig wert, dass Mädchen gezielt abgetrieben werden, was mittlerweile zu einem katastrophalen Schiefstand in der Geschlechterverteilung geführt hat. Die sollten in der Schule ruhig mal lernen, dass das Geschlecht oder die sexuelle Ausrichtung kein Grund für Diskriminierung ist.

    • I
      Irrlicht
      @Piefke:

      Deutsche lernen also keine Mathematik mehr, sobald an Schulen auch mal erwähnt wird, daß es nicht nur Heteros auf der Welt gibt??

    • HW
      Herr wirft Hirn
      @Piefke:

      Verfehlt!

  • R
    routier

    Hetze hin, Hetze her.

    Das geht paar Wochen -siehe den schwulen Bürgermeister in Berlin, dann habe alle das Interesse verloren. Was aber bleibt, dass -und das nicht nur in Deutschland, nicht objektiv aufgeklärt wird. Dass sich Jugendliche eine unabhängigeMeinung bilden könn, sowie Freiräume erleben können. Wichtiger in unsere Gesellschaft ist doch eher das unsere Grundrechte beschnitten werden, Politiker korrupt sind und hundert mal mehr Geld für Waffen und Kriegsführung augegeben wird als für das wichtige menschliche Dasein. Was gibt es in dieser Gesellschaft noch für andere Werte als Besitz und Neid.

    Wen interessieren die paar Schwulen, die immer zu bestimmten und passenden Zeiten sich outen -eben jetzt in Sotschi.

    Mein Gott ist das schwierig.

    • C
      cosmopol
      @routier:

      Ach, und sexuelle Selbstbestimmung ist kein Grundrecht?

  • B
    ben

    Wie sähen denn "Dermaßen krasse Positionierungen (...) pro (...) Homosexualität" aus?

    Nun gut, der Einschub "übrigens auch pro" soll dem Artikel wahrscheinlich nur einen Anschein größerer Objektivität geben, was er meiner Meinung nach nicht nötig hat.

    Er suggeriert allerdings, es gäbe tatsächlich Gruppen mit Bestrebungen, "unangemessene", "übertriebene" oder gar "gefährliche" Aufklärung an Schulen zu betreiben.

    Abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie so eine Aufklärung aussehen könnte, sind solch verschwörungstheoretische Gedanken Teil der homophoben Agenda eines Herrn Stängle und sollten nicht unreflektiert weiter verbreitet werden.

  • G
    Gastname

    Typische Realitätsverdrehung. In BW ist eine Werbeaktion für Homosexualität geplant. Selbstverständlich darf man hier anderer Ansicht sein, aber die taz hegt die positiven Vorurteile über jede Randgruppe. Nur wenn ein Westerwelle sich zur Homosexualität bekennt, wird es nicht honoriert.

     

    Wobei der Staat die Familie besonders zu schützen hat - nicht die Homoehe.

    • @Gastname:

      Eine Familie sind für mich 2 Menschen, welche sich lieben und die bis an ihr Lebensende zusammen bleiben wollen. Ob die jetzt Gleichgeschlechtlich sind oder nicht ist doch irrelevant. Das Sakrament der Ehe ist doch wieder so ein Überbleibsel aus dem religiösen Mittelalter. Ablass auf seine Sünden zahlt ja auch niemand mehr. Willkommen im 21. Jahrhundert.

      • @Beppo:

        Besser: Eine Familie fängt mit 2 Menschen an, welche sich lieben ....

    • H
      Hannes
      @Gastname:

      Das Problem ist doch, dass man ohne "Werbeaktionen" für Randgruppen immer mehr in eine Normalitätsdiktatur gerät, in der der Bereich des "Normalen" immer schmaler wird, bis hin zur Fetischisierung von Normalität, von der keiner weiß, was das letztlich sein soll, aber jeder versucht, auf gar keinen Fall "anders" zu sein.

       

      Das verursacht einen enormen Druck und erschafft unglückliche Menschen. Im Extremfall ist jeder eine Randgruppe und gegenüber allen anderen in der Minderheit. Minderheitenschutz ist Selbstschutz.

       

      Ich bin nicht homosexuell, aber mir gefällt eine Gesellschaft, in der Homosexualität auch normal ist, viel besser als eine, in der allen ständig eine Schablone "Mann" oder "Frau" aufgedrückt wird. Solche "Werbeaktionen" sind einfach nur eine minimale Gegenwerbung zum allgegenwärtigen Normterror, der so durchdringend ist, dass viele ihn gar nicht mehr wahrnehmen.

       

      Und ja, der Staat hat die Familie zu schützen, aber dann soll er es einfach tun und nicht Leute diffamieren, die so oder keine biologische Familie gründen würden. Einen Zeugungszwang für Schwule oder einen Gebärzwang für Lesben fordert ja hoffentlich keiner, oder?

    • I
      Irrlicht
      @Gastname:

      Eben. FAMILIE. Und stellen Sie sich vor: auch Nicht-Heteris haben Familie bzw. können eine gründen.

      Sind DIESE Familien dann etwa nicht unterstützenswert? Nöööö.... die soll man im Unterricht weiterhin totschweigen pfff

  • Homosexualität war vor gut 50 Jahren in Deutschland noch strafbar, es ist gerade einmal gut 20 Jahre her, dass die Strafbarkeit eine Altersgrenze von 18 Jahren kannte und auch heute wird bei der Altersgrenze unterschieden. Das Bundesverfassungsgericht hat jahrzehntelang die (heterosexuelle) Ehe als einzige zu fördernde Lebensform hochgehalten. Die steuerliche Diskriminierung von Alleinerziehenden wurde deshalb erst eingeführt.

    Da darf es niemand verwundern, dass es in der Bevölkerung vorbehalte für eine völlige Gleichstellung gibt.

    Die Petition enthält keine homophobe Hetze. Sie enthält vielmehr eine Position, die in dieser Gesellschaft bis noch vor 10 Jahren auf fast allen Ebenen (fast) selbstverständlicher Konsens war. Diesen Konsens aufzubrechen ist richtig. Wer an diesem alten Konsens aber festhalten will, ist jedoch kein homophober Hetzer sondern vielmehr Kind einer nicht lange vergangenen Zeit. Die Diskussion darüber ob andere Partnerschaftsformen gleichgestellt oder nur toleriert werden sollen muss ohne Verunglimpfung beider Seiten möglich sein.

    Die taz als linke Tageszeitung soll dort durchaus Position beziehen. Wer aber nur Toleranz und nicht Gleichstellung propagiert, hat nichts mit gewalttätigen Homophoben gemein, sondern vertritt bereits eine deutlich fortschrittlichere Position als das Bundesverfassungsgericht noch vor 20 Jahren.

    • LP
      Lehreignung prüfen und ggf fortbildungen anbieten
      @Velofisch:

      Wer gegenüber anderen nur Toleranz propagiert erscheint mir als Pädagoge ungeeignet. Wie soll mir jemand, der mich nur toleriert etwas vermitteln?

    • D
      drahtesel
      @Velofisch:

      Und in Südafrika gibt es wahrscheinlcih auch keine Rassisten mehr sondern lediglich Kinder "einer nicht lange vergangenen Zeit."

  • B
    bruno

    Besteht ein solcher empirischer Zusammenhang nicht, dann geben sie doch bitte eine Studie an, die dieser Korrelation widerspricht. Ich denke, dass wäre angebracht wenn man die Behauptung es gebe einen solchen Zusammenhang gibt als falsch darstellt. Sonst bleibt die Kritik auch nur eine Behauptung.

     

    Ich bin nicht homophob und finde es trotzdem nicht gut, dass dies in den Lernplan aufgenommen werden soll und vorallem in einem solchen Umfang. Und vorallem zeigt die Debatte, dass die Gesellschaft pluralistischer ist, als es den einen lieb ist, denn die Meinung von manchen soll unterdrückt werden. Wie kann es sein, dass jemand der seine Meinung äußert und ein politisches Instrument (Petition) anwendet mit einer Strafanzeige und einer Dienstaufsichtsbeschwerde zu rechnen hat?

     

    Ich möchte nicht, dass meine Kinder im Ethikunterricht, im Deutschunterricht, im Spanischunterricht, im Englischunterricht, im Sozialkundeunterricht, im Physikunterricht, im Biologieunterricht, im Matheunterricht in Projektarbeiten und sonst wo immer mit Sexualität konfrontiert werden. Man kann natürlich mal einen Englischen Text über Homosexualität einfließen lassen, wie über die Geschischte der Apartheit in Südafrika, aber eine Diskussion über Homosexualität darf nicht einen solchen Stellenwert einnehmen. Dafür ist Schule nicht da.

    • C
      cosmopol
      @bruno:

      Für den Satz "Ich bin nicht homophob, aber..." gilt anscheinend dasselbe wie für "Ich bin ja kein Rassist, aber..."

      Da wo die Pünktchen stehen, kommt dann im Regelfall genau das was vorher verneint wird.

       

      Sexualität ist ein Teil des Lebens auf das Kinder vorbereitet werden müssen in der Schule, und auch werden. Heterosexualität nimmt da längst einen großen Stellenwert ein, sie ist nämlich die absolute Norm. Und das wer andere diskriminiert angezeigt werden kann ... Überraschung, menschenfeindliche Propaganda ist nicht straffrei. Oo

    • O
      onurb
      @bruno:

      "Besteht ein solcher empirischer Zusammenhang nicht, dann geben sie doch bitte eine Studie an, die dieser Korrelation widerspricht. Ich denke, dass wäre angebracht wenn man die Behauptung es gebe einen solchen Zusammenhang gibt als falsch darstellt."

      Falsch. Herr Stängle behauptet etwas, dass er untermauern muss. Die Beweislast liegt bei ihm.

    • I
      Irrlicht
      @bruno:

      …und wenn eins Ihrer Kinder eventuell eben auch nicht-hetero ist (können Sie das wirklich 100% wissen?), wäre es dann nicht schön, wenn Ihr Kind dann in einer Umgebung aufwüchse, in der seine Sexualität nicht nur in Bio unter "ferner liefen" auftaucht?

       

      Und übrigens: ihre Kinder sind bereits 24/7 von Sexualität umgeben- im Internet, auf jedem zweiten Werbeplakat, Telefonsexwerbungen im TV und in der Lokalzeitung, undundund. Meist allerdings ist das Heterosexualität - DAS scheint sie ja nicht zu stören, daß Ihre Kinder davon umgeben sind.

      Also lieber die einem überall begegnende "Sexualität" in der Schule nochmal vernünftig rezipieren als die Kinder aus Pornos oder Bravo oder den Räuberpistolen von Mitschülern "lernen" zu lassen, oder?

  • NS
    Na sowas

    "Die Petition eines Lehrers aus Baden-Württemberg geht gegen Akzeptanz sexueller Vielfalt vor."

     

    Wenn die Autorin die Petition überhaupt gelesen hat, hat sie nichts davon verstanden. Es geht nämlich um Indoktrination.

    • I
      Irrlicht
      @Na sowas:

      ...und wer oder was soll bitte "indoktrinieren"???

  • Wenn Herr Stängle die Petition gegen den BW-Bildungsplan 2015 mit einer "höhere Suizidgefährdung unter homosexuellen Jugendlichen" rechtfertigt, hat er ganz offensichtlich einmal zu oft um die Ecke gedacht. Denn dies wäre ja genau ein Argument FÜR eine stärkere Thematisierung verschiedener sexueller Orientierungen.

    Bei den Unterzeichnern dieser Petition hat man den Eindruck, dass viele Eltern ihre Kinder vor einer möglichen Homosexualität schützen wollen, indem sie das Thema verdrängen. Da scheint Aufklärungsbedarf bei der Eltern-Generation zu bestehen.

     

    Wenn in der taz ein extra Artikel über eine Petition geschrieben wird, sollte man der Vollständigkeit halber auch den Link zur Gegenpetition veröffentlichen. Die ist hier zu finden:

     

    https://www.openpetition.de/petition/online/gegenpetition-zu-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

    • HB
      Harald B.
      @Frederik Nyman:

      Nein danke, da unterzeichen ich lieber die Petition.

    • @Frederik Nyman:

      Danke für den Link mit der Gegenpetition. Hoffentlich unterzeichnen diese viele Menschen

      • H
        Hans
        @vulkansturm:

        Die stand auch im Artikel, wenn Sie den gelesen haben.

    • G
      Gustav
      @Frederik Nyman:

      Kausalität, beweißt mir die Kausalität und zwar beide Befürworter und Gegner der Petition.

    • G
      Gast
      @Frederik Nyman:

      und den Link zur Petition schließlich sollte man den Menschen ja die Möglichkeit geben sich selbst ein Bild zu machen.

       

      Denn link gibts nicht, sonst kommt mein Kommentar nicht durch ;) wegen ungewollter Pluralität

    • GS
      Gegen Schwulenfeindlichkeit
      @Frederik Nyman:

      Herr Stängle verwechselt hier Ursache und Wirkung^^

       

      Ich habe mal den Film J. Edgar gesehen. (Über den homosexuellen FBI-Gründer J. Edgar Hoover.).

       

      Da gab es mal eine Szene, wo seine ihm sagt, dass sie lieber einen toten Sohn haben wolle, ale einen schwulen Sohn.

       

      Und wenn man sich solche Sprüche anhören muss, ist es klar, dass man in Selbsthass und Drogensucht verfällt^^

       

      Aber Hey; Stängle ist ein Fundamentalist.

      Und logisches Denken war noch nie die Stärke von Fundamentalisten ;-)

      • TH
        Thomas H.
        @Gegen Schwulenfeindlichkeit:

        Sie hetzen... wie wäre es mit ein bisschen mehr Toleranz, von Akzeptanz wage ich erst gar nicht zu reden... Herr Stängle ist da viel feinfühliger als sie, zumindest hat es den Anschein, er hab sich mit der Gegenseite tiefergehend befasst, was man Ihnen abstreiten muss, sonst würden Sie andere Begrifflichkeiten benutzen. MfG

      • GS
        Gegen Schwulenfeindlichkeit
        @Gegen Schwulenfeindlichkeit:

        Korrektur!

         

        Ich habe geschrieben:

        "Da gab es mal eine Szene, wo seine ihm sagt, dass sie lieber einen toten Sohn haben wolle, ale einen schwulen Sohn."

         

        In dem Satz fehlt das Wort "Mutter".

         

        Das passiert, wenn man nicht auf Word vorschreibt ;-)

        • @Gegen Schwulenfeindlichkeit:

          Eine weiter verbreitete, subtilere Variante sind Mütter, die ihre erwachsenen Söhne immer noch regelmässig danach fragen, ob sie denn nicht mal eine Freundin (oder 'Damenbekanntschaft') mit nach Hause bringen wollen. Sogar noch, wenn die Söhne bereits an die 40 sind.

          Brutalere Methoden habe ich von mehreren schwulen Bekannten aus nahöstlichen Ländern gehört, die sich sicher sind, dass ihr Vater bzw. die Familie sie umbringen würde, wenn sie herausfinden würden, dass ihr Sohn schwul ist.