piwik no script img

Kommentar Haasenburg-SkandalSchließt die Heime endlich

Ines Pohl
Kommentar von Ines Pohl

Alle Beschwerden und Hilferufe reichen also nicht aus, damit die Landesregierung in Brandenburg Konsequenzen zieht. Was muss eigentlich noch passieren?

Ein entflohener Junge wurde gerade wieder in ein Haasenburg-Heim zurückgebracht. Bild: dpa

ber fünfzig Kinder und Jugendliche leben derzeit in den drei Haasenburg-Heimen in Brandenburg. Über fünfzig Kinder und Jugendliche sind auch heute Morgen wieder in den geschlossenen Anstalten aufgewacht, obwohl durch die taz bekannt wurde, was sich hinter diesen Mauern abspielt: Kinder werden misshandelt und isoliert. Insassen berichten, dass ihnen Arme ausgekugelt und Knochen gebrochen wurden.

Ein Mädchen erhängte sich 2005, weil sie dieses Leben offenbar nicht mehr aushalten konnte. Spätestens seit 2006 berichten Mitarbeiter beim zuständigen Landesjugendamt immer wieder über den brutalen Umgang. Regelmäßige unangemeldete Kontrollbesuche fanden trotzdem nicht statt.

Alle Mahnungen, alle Beschwerden und Hilferufe reichen also nicht aus, damit die verantwortliche Landesregierung wirksame Konsequenzen zieht. Entsprechend können die Inhaber weiter ihre Geschäfte mit traumatisierten und „schwer erziehbaren“ Kindern betreiben.

Was muss noch passieren, damit die SPD-Bildungsministerin Martina Münch die Heime schließt und die Kinder endlich in anderen Einrichtungen unterbringt? Um die Angst vor einer Vorverurteilung kann es nicht gehen, denn sonst hätte die Ministerin nicht drei Erzieher vom Dienst suspendiert und einen Belegungsstopp verhängt.

Zynische Politiker

Bild: Anja Weber
Ines Pohl

ist Chefredakteurin der taz.

Wobei selbst dieser Erlass faktisch gleich wieder gebrochen wurde. Erst gestern wurde ein entflohener Junge wieder ins Heim zurückgebracht. Begründung: Das sei ja keine Neubelegung, da er ja bereits eingeliefert gewesen war. Das zeigt, wie zynisch-bürokratisch die Politiker mit ihren Schutzbefohlenen umgehen.

Viele Fragen müssen in den kommenden Tagen und Wochen beantwortet werden. Auch die nach der Rolle von Christian Bernzen. Der einerseits Anwalt der Haasenburg GmbH ist und andererseits der Schatzmeister der SPD-Landesorganisiation Hamburg.

Die Sozialbehörde der Hansestadt hat immer wieder Jugendliche in den Heimen untergebracht, auch derzeit leben Hamburger in den Haasenburg-Heimen. Es muss geklärt werden, wer wem in die Tasche spielt und wer alles an den Schicksalen dieser Kinder verdient. Aber noch viel dringlicher ist, dass die Kinder unverzüglich aus diesen Anstalten geholt werden. Denn niemand kann garantieren, dass nicht auch heute und in diesem Moment ihre Menschenrechte erneut verletzt werden.

Richtigstellung

Ich habe auf www.taz.de in dem Kommentar „Schließt die Heime endlich“ vom 10.7.2013 geschrieben, dass in der Haasenburg Kinder stundenlang auf Liegen als Bestrafung fixiert werden. Das stimmt so nicht. Die Fixierungen gab es bis 2010. Seinerzeit sind diese Fixierungen durch die zuständige Behörde ausdrücklich verboten worden. Seither gibt es diese Fixierungen nicht mehr.

Ines Pohl

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ines Pohl
Ines Pohl (Jahrgang 1967) war von Juli 2009 bis Juni 2015 Chefredakteurin der taz. Bevor sie als politische Korrespondentin für die Mediengruppe Ippen in Berlin arbeitete, leitete sie das politische Ressort der Hessischen /Niedersächsischen Allgemeinen. 2004/2005 war sie als Stipendiatin der Nieman Foundation for Journalism für ein Jahr an der Harvard University. Im Dezember 2009 wurde ihr der Medienpreis „Newcomerin des Jahres“ vom Medium-Magazin verliehen. Seit 2010 ist Ines Pohl Mitglied im Kuratorium der NGO „Reporter ohne Grenzen“. Außerdem ist sie Herausgeberin der Bücher: " 50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern" und "Schluss mit Lobbyismus! 50 einfache Fragen, auf die es nur eine Antwort gibt" (Westend-Verlag)
Mehr zum Thema

42 Kommentare

 / 
  • NV
    Nur Verachtung

    Ich hoffe, dass die Staatsanwaltschaft mit ihren Ermittlungsverfahren erfolgreich ist. Man kann sogar mal träumen: Die Politiker, die jetzt dafür sorgen, dass sich die Schließung verzögert, bekommen ihre eigenen Strafverfahren ... und Immunitätsaufhebungen und Verurteilungen. Anlass gäbe es dazu mittlerweile ausreichend!

     

     

     

    Ich könnte auch selber mal zynisch sein: Das vorgeschobene Terror-Argument von SPD, Grünen, CDU/CSU und FDP für die totale Überwachung zieht nicht mehr, da weit und breit keine Terroristen in Sicht. Mit brutalen Einrichtungen wie Haasenburg GmbH und vortraumatisierten Jugendlichen ließen sich solche aber durchaus "züchten". Wenn sich dann die Urheber in ihrem Stammpuff treffen und feixend mit ihren Archievements sich gegenseitig beprahlen, wäre dann da sicher unter lautem Gelächter von "Nachhaltigkeit" die Rede.

  • Gerade lese ich in einer Hamburger Zeitung, dass einer der Jungs, die aus dem Haasenburg-Heim geflohen sind, wieder zurück dahin gebracht wird,- entgegen aller früherer Verlautbarungen des Sozialsenats.

     

    Da könnt ich nur noch kotzen!

     

    Wer sowas macht, dem geht es nicht um Jugendliche, sondern darum ein konspiratives, bequemes Geschäftsmodell mit Gewalt gegen Schutzbefohlene aufrechtzuerhalten. Dabei gibt es klare Regelungen, auf die Gönke Grünberg dankenswerterweise hier hingewiesen hat.

     

    Was ich völlig vermisse ist aber insbesondere die Verantwortung gegenüber den Heranwachsenden. Ich hab selbst einige Jahre Kinder- und Jugendarbeit in einem sozialen Brennpunkt gemacht und dabei so meine Erfahrungen mit Ämtern und Politikern gesammelt. Fazit: Auf das Wort selbst der abgedrehtesten Jugendlichen ist mehr Verlaß, als auf das Wort von Politikern und Amtsärschen.

     

    Natürlich ist es immer leicht, die Schließung so einer Einrichtung zu fordern. Die Problematik beginnt schon viel früher und ist wesentlich komplizierter als man das hier auch nur ansatzweise darstellen könnte. Dennoch müssten sehr viel öfter solche Einrichtungen geschlossen werden, weil sie ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr wahrnehmen - nämlich Jugendliche angstfrei und gewaltfrei zu erziehen zu reifen und verantwortungsbewußten Erwachsenen.

  • A
    anonyma

    @Anarchokind

     

    Recht hast Du! Ich hoff Du schreibst hier weiter bzw die Redaktion kommt auf die Idee - über solche Alternativen zu berichten - die sind nun in Berlin als in Nord unübersehbar.

     

    Vereine und Zusammenschlüße ohne Ende die Nich als Sprungbrett für persönliche Interessen gedacht sondern sind.

     

    Und nach Besuch von unterschiedlichen, bleibt die Feststellung wirkliches Engagement und zwar auf einer Grundlage der Menschlichkeit und diese Erfahrung hab ich nicht zu ersten Mal - denn was in diesen Land (ich mag NICHT auf den Osten fluchen, aber Leute 40 Jahre Teilung verschwinden nicht innerhalb von ein paar Jahren was das Land ein die Nazivergangenheit?)

     

    Was in Projekten findet ist Sorge um das gewählte Thema und nicht das selbstkrankmachende und Kontraproduktive Bedürfnis zu helfen und mit Mehode oder Werzeug XY oder einer falschen Vorstellung bzw Anwendung von Emphatie.

     

    Ums trocken zu sagen, es ist schon traurig zu wissen, dass an vielen Stellen passiert, dass durch Professionalisierung, das ausschlaggebene die Menschlichkeit verloren geht und noch so einiges mehr.

     

    Wie traurig das solche Artikel notwendig sind, die Vorstellung von unseren Rechtsstaaat gelten in solchen und ähnliche Einrichtungen nicht - Lobby? Welche Randgruppe hat schon eine ehrliche Lobby ohne, dass nicht in irgendeiner und sei es egobezogener Profit.

     

    Das macht diese öffentliche Empörung notwendig - leider.

     

    Das in einigen Projekten, dass "in der DDR war auch nicht alles schlecht" den solidarischen Zusammenhalt und das westliche "Kapitalismus - Nein soziale Marktwirschaft" und wichtig ist was man macht oder zu machen bereit ist.

     

    Ist aber aus weiß der Fuchs welcher bigotten Denken alles negativ behaftet.

     

    Freu Dich über den festen Standpunkt, den Du hast - wie gesagt vielleicht mags an einer Fehlinterpretation liegen, oder ich hab Recht und damit trennt sich gut von schlecht -

    einfach die Fragen "Womit will ich mein Geld verdienen" - gegen reicht was ich habe oder bekommen kann, für meine Vorstellung vom Leben in Dienst der Sache."

     

    Gutgemeint ungleich Gutgemacht.

  • MJ
    Marie Johann

    Welchen Stellenwert Kinder und Jugendliche haben, besonders jene, die als sozial benachteiligt gelten, wird uns von der Politik immer wieder dargeboten. Auch sozial schwache Kinder verfügen über Fähigkeiten, Talente und gute Anlagen, die es Wert sind unterstützt zu werden. Auch diese Kinder haben ein Recht darauf, für das Leben und die Gemeinschaft vorbereitet zu werden. Der Staat hat die Pflicht, diese Kinder aufzufangen, um sie später ins Leben zu entlassen. Dazu gehört auch die Pflicht der Fürsorge Schutzbefohlener, wenn sie in Not geraten.

     

    Wer in Kinder investiert, Bildung, soziale Netzwerke und gute Betreuung, der muss viele Jahre warten, bis er die Früchte ernten kann. Diese Zeit aber, scheinen Politiker nicht zu haben. Wie sonst, ist dieses zur Seite schiebende Verhalten zu erklären?

     

    Unsere Kinder sind die Zukunft. Eine traurige Zukunft, in der Kinderrechte missachtet werden. Es macht mich wütend und sprachlos zugleich, dass Politiker, die helfen könnten, wegschauen und keine Verantwortung übernehmen wollen.

     

    Auch stark auffällige Kinder, die man wegsperrt, weil ihre Eltern vielleicht selbst dem Leben nicht gewachsen sind, haben ein Recht darauf, menschlich vernünftig behandelt zu werden! Kein Kind, kommt als böser Mensch auf die Welt. Es sind die Lebens-umstände, die sie nach Hilfe schreien und auf sich aufmerksam machen lassen. Sie sind das Spiegelbild dieser Gesellschaft!

     

    Ich fordere die Politik auf, endlich einen Kinder- und Jugendbeauftragten zu stellen, damit die, die sich am wenigsten wehren können einen starken Partner an die Seite bekommen! Es ist nicht einzusehen, warum es eine Frauenbeauftragte und der gleichen gibt und für die Schwächsten in der Gesell-schaft wird es für nicht nötig befunden. Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, dass ihre Interessen, Bedürfnisse und Ängste politisch ernst genommen werden. Diese Arbeit allein, kann eine Familienministerin nicht leisten!

     

    Danke, dass Sie an diesem Thema dranbleiben!

  • RB
    Rainer B.

    Gerade lese ich in einer Hamburger Zeitung, dass einer der Jungs, die aus dem Haasenburg-Heim geflohen sind, wieder zurück dahin gebracht wird,- entgegen aller früherer Verlautbarungen des Sozialsenats.

     

    Da könnt ich nur noch kotzen!

     

    Wer sowas macht, dem geht es nicht um Jugendliche, sondern darum ein konspiratives, bequemes Geschäftsmodell mit Gewalt gegen Schutzbefohlene aufrechtzuerhalten. Dabei gibt es klare Regelungen, auf die Gönke Grünberg dankenswerterweise hier hingewiesen hat.

     

    Was ich völlig vermisse ist aber insbesondere die Verantwortung gegenüber den Heranwachsenden. Ich hab selbst einige Jahre Kinder- und Jugendarbeit in einem sozialen Brennpunkt gemacht und dabei so meine Erfahrungen mit Ämtern und Politikern gesammelt. Fazit: Auf das Wort selbst der abgedrehtesten Jugendlichen ist mehr Verlaß, als auf das Wort von Politikern und Amtsärschen.

     

    Natürlich ist es immer leicht, die Schließung so einer Einrichtung zu fordern. Die Problematik beginnt schon viel früher und ist wesentlich komplizierter als man das hier auch nur ansatzweise darstellen könnte. Dennoch müssten sehr viel öfter solche Einrichtungen geschlossen werden, weil sie ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr wahrnehmen - nämlich Jugendliche angstfrei und gewaltfrei zu erziehen zu reifen und verantwortungsbewußten Erwachsenen.

  • B
    bebel

    "Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!"

     

    Nach wie vor gültig.

  • MF
    Mathias Frost

    Wieso ist hier eigentlich immer von Erziehern die Rede, wo doch Jeder weiß, dass Erziehungsjobs vornehmlich von Frauen ausgeübt werden? Sollte es daher nicht politisch(TAZ)korrekt ErzieherInnen heißen?

  • D
    Detlev

    @Gönke Grünberg

    Das stimmt für die Hamburger SPD nicht, denn hier gab es eine intensive, zum Teil sehr leidenschaftlich geführte Debatte um das 'Wegsperren', in der sich damals auch der ehemalige Senator für Soziales Jan Ehlers zu Wort meldete und Einsprerren für Jugendliche als gänzlich falsch darstellte.

     

    Tatsächlich wollte eine Mehrheit in der SPD aber lieber einsperren und diese Position kam besonders deutlich aus Wandsbek und Mitte, wo der rechte Parteiflügel mit 95 Prozent der Delegierten dominant ist. Und da sind solche Leute wie Kahrs, Schreiber, Berenzen und Dressel eben nicht auf die Sachlage oder Erfahrung von Senatoren wie Ehlers und Runde eingegangen, sondern sie wollten unbedingt geschlossene Heime und Einsperren.

     

    Nachdem die Feuerbergstraße in der Stadt selber (wieder) scheiterte, wollten sie ihre Problemjugendlichen exportieren, also am Konzept grundsätzlich festhalten. Und das wollen sie sogar jetzt noch, obwohl die Zweifel sehr eindeutig sind. Aber lieber ein wenig Pi..e aushalten, als diese Probleme zurück in die Stadt hollen, das ist ihre Position. Obendrauf musste Markus Schreiber sogar wegen extremen Versäumnissen in seinem Jugendamt seine Ämter niederlegen. Diese ganze Story ist vollkommen zu recht an der Hamburger SPD und ihren Rechtsauslegern festgemacht - die wollen das doch genau so haben.

  • A
    Anarchokind

    warum ruft hier niemand dazu auf, dass die leute endlich mal ihre freie Zeit oder besser ihre gesamte dafür einsetzen sollten Alternativen aufzubauen, wo Menschen hinkönnen, die es weder zuhause packen, noch bei einem Betreuer, noch im Heim und auch nicht in der Psychiatrie? Von Zwangs-Schuledreck mal ganz zu schweigen. Ich habe sie nicht gezählt aber es dürften so an die paar hundert leserbriefschreiberInnen hier sein, die zu der Misere Stellung nehmen. Man zitiert, verlinkt, statistiken,literatur,die kühnsten theorien, aber die Praxis liegt blank. Da kann man nur zu einer öffentlichen Beschimpfung der ach so empörten Leserschaft aufrufen. Tatsache ist doch,dass niemand "Minderjähriges = Minderweriges" das Recht hat, seinen /ihren Bewachern zu entkommen, zumal diese stets das "Recht", haben sie zu jagen und jagen zu lassen, so lange, bis sie oder andere Sklaventreiber sie wieder zurück gezwungen haben oder anderswo, den Zwang = die Gewalt (das treiben bis hin in den "Suizid") fortsetzen. Solange die Pädagogenwelt (ich verallgemeinere das BEWUSST) es nicht schafft, ihre Strukturen vom Zwang zur Freiwilligkeit umzuwandeln, sollten sie besser arbeitslos sein und auch bleiben. Warum baut ihr "arbeitslosen Pädagogen) keine eigenen Häuser und Projekte auf wie wir das machen, wo wenigstens Jugendliche, die den ganzen Scheiss durch haben, unbehelligt leben können und setzt das politisch durch, dass auch andere rauskommen aus ihren Erziehungsknästen mit ner bescheidenen Perspektive sogar, die man ihnen anbieten sollte. Es gibt bereits einige wenige solcher Projekte in Deutschland mit solchen Ansprüchen. Hier werden ständig Aktivisten gesucht wie ne Nadel im Heuhaufen. Also warauf warten die Leute hier noch? Mit der Schliessung einer solchen Falterstätte ist es nicht getan. Was es braucht sind legale Plätze wo die Betroffenen gerne sind, Vertrauen finden und mitmachen, und keiner sie mehr daran hintern und ins sonst was treiben kann: Die Betroffenen sind die besten experten um anderen Betroffenen raus zu helfen aus demk sumpf, aus dem sie selber kommen

     

    lest unser FAKJU-FORUM, schliesst euch uns an

     

    Anarchokind

  • F
    Fritz

    Trittin beschaeftigt sich nicht mit dem Einsperren von Kindern, sondern mit einsitzenden Moerdern und Co, privat, sehr erfolgreich und nicht ganz uneintraeglich, was nun einmal dazugehoert und kein Vorwurf sein soll. Wenn er das noch immer selbst macht und nicht machen laesst. Er ist jedenfalls vom Fach

  • GG
    Gönke Grünberg

    Das Ganze ist weder ein spezielles Problem Brandenburgs, noch Hamburgs, noch der SPD. Die Heime und die Vorwürfe gibt es schon seit vielen Jahren, nicht erst, seitdem die SPD in Hamburg regiert. Außerdem werden aus fast allen Bundesländern Kinder und Schwangere in die Unterbringungsstellen der Haasenburg GmbH geschickt, somit sind alle Regierungen und alle Parteien verantwortlich.

    Menschenrechtsverletzungen durch die Familienpolitik bzw. durch die "Kinder- und Jugendhilfe" in der BRD gibt es in allen Bundesländern bereits seit Jahrzehnten, das Ausmaß wird vor allem seit 1990 immer größer.

  • GG
    Gönke Grünberg

    Aus den echten Familien/den Herkunftsfamilien werden zehntausende Kinder, sogar Neugeborene, jedes Jahr durch die Jugendämter von einer Sekunde auf die andere herausgenommen und fremdplatziert, meistens nur weil ein Jugendamtsmitarbeiter meint, es könnte eine Kindeswohlgefährdung möglicherweise in Zukunft eintreten.

    Im Fall der Haasenburg-Heime und in anderen Fällen in Heimen und anderen Betreuungsstellen werden konkrete Vorwürfe und Beschwerden durch Jugendämter, Gerichte und Politiker ignoriert. Es ist festgestellt worden, dass die Entscheidung über "Inobhutnahmen" offenbar generell willkürlich und ohne Herz und Verstand erfolgt.

     

    § 42 SGB VIII Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen

     

    (1) Das Jugendamt ist berechtigt und verpflichtet, ein Kind oder einen Jugendlichen in seine Obhut zu nehmen, wenn

    1. das Kind oder der Jugendliche um Obhut bittet oder

    2. eine dringende Gefahr für das Wohl des Kindes oder des Jugendlichen die Inobhutnahme erfordert und

    a) die Personensorgeberechtigten nicht widersprechen oder

    b) eine familiengerichtliche Entscheidung nicht rechtzeitig eingeholt werden kann oder

    3. ein ausländisches Kind oder ein ausländischer Jugendlicher unbegleitet nach Deutschland kommt und sich weder Personensorge- noch Erziehungsberechtigte im Inland aufhalten.

    Die Inobhutnahme umfasst die Befugnis, ein Kind oder einen Jugendlichen bei einer geeigneten Person, in einer geeigneten Einrichtung oder in einer sonstigen Wohnform vorläufig unterzubringen; im Fall von Satz 1 Nummer 2 auch ein Kind oder einen Jugendlichen von einer anderen Person wegzunehmen.

    (2) Das Jugendamt hat während der Inobhutnahme die Situation, die zur Inobhutnahme geführt hat, zusammen mit dem Kind oder dem Jugendlichen zu klären und Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung aufzuzeigen. Dem Kind oder dem Jugendlichen ist unverzüglich Gelegenheit zu geben, eine Person seines Vertrauens zu benachrichtigen. Das Jugendamt hat während der Inobhutnahme für das Wohl des Kindes oder des Jugendlichen zu sorgen und dabei den notwendigen Unterhalt und die Krankenhilfe sicherzustellen; § 39 Absatz 4 Satz 2 gilt entsprechend. Das Jugendamt ist während der Inobhutnahme berechtigt, alle Rechtshandlungen vorzunehmen, die zum Wohl des Kindes oder Jugendlichen notwendig sind; der mutmaßliche Wille der Personensorge- oder der Erziehungsberechtigten ist dabei angemessen zu berücksichtigen.

    (3) Das Jugendamt hat im Fall des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 und 2 die Personensorge- oder Erziehungsberechtigten unverzüglich von der Inobhutnahme zu unterrichten und mit ihnen das Gefährdungsrisiko abzuschätzen. Widersprechen die Personensorge- oder Erziehungsberechtigten der Inobhutnahme, so hat das Jugendamt unverzüglich

    1. das Kind oder den Jugendlichen den Personensorge- oder Erziehungsberechtigten zu übergeben, sofern nach der Einschätzung des Jugendamts eine Gefährdung des Kindeswohls nicht besteht oder die Personensorge- oder Erziehungsberechtigten bereit und in der Lage sind, die Gefährdung abzuwenden oder

    2. eine Entscheidung des Familiengerichts über die erforderlichen Maßnahmen zum Wohl des Kindes oder des Jugendlichen herbeizuführen.

    Sind die Personensorge- oder Erziehungsberechtigten nicht erreichbar, so gilt Satz 2 Nummer 2 entsprechend. Im Fall des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 3 ist unverzüglich die Bestellung eines Vormunds oder Pflegers zu veranlassen. Widersprechen die Personensorgeberechtigten der Inobhutnahme nicht, so ist unverzüglich ein Hilfeplanverfahren zur Gewährung einer Hilfe einzuleiten.

    (4) Die Inobhutnahme endet mit

    1. der Übergabe des Kindes oder Jugendlichen an die Personensorge- oder Erziehungsberechtigten,

    2. der Entscheidung über die Gewährung von Hilfen nach dem Sozialgesetzbuch.

    (5) Freiheitsentziehende Maßnahmen im Rahmen der Inobhutnahme sind nur zulässig, wenn und soweit sie erforderlich sind, um eine Gefahr für Leib oder Leben des Kindes oder des Jugendlichen oder eine Gefahr für Leib oder Leben Dritter abzuwenden. Die Freiheitsentziehung ist ohne gerichtliche Entscheidung spätestens mit Ablauf des Tages nach ihrem Beginn zu beenden.

    (6) Ist bei der Inobhutnahme die Anwendung unmittelbaren Zwangs erforderlich, so sind die dazu befugten Stellen hinzuzuziehen.

     

    http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__42.html

  • FE
    Frau Emha

    Der Umgang mit Kindern in dieser Art von Heimen scheint sich in den vergangenen Jahrzehnten wohl kaum verändert zu haben. Missachtung der Menschenwürde, Betreuung von schlecht ausgebildetem Personal, keine Kontrollinstanzen. Brandenburg führt unter den Augen aller eine dunkle Tradition fort. Und wer wird aufklären? Wahrscheinlich wird es so gehandhabt, wie es auch schon nach der NS Zeit und nach dem Ende der DDR war. Die, die in diese Machenschaften verwickelt sind, werden die Aufklärer sein, es wird einige Bauernopfer geben, aber eine eine grundlegende, offene und ehrliche Aufklärung dieser Missstände ist aufgrund der Verwicklungen von Politik, Jugendamt und Heimleitung bzw. Vertretung der Heimleitung wohl nicht zu erwarten. Auf eine unabhängige Kommission kann man sicher nicht hoffen.

    Hier sind die Journalisten gefragt, in der Tradition von Ernst Klee, der die Missstände deutlich benannt hat und nicht locker ließ.

  • C
    Clara

    Für die Artikelserie über die Zustände in diesen Heimen bin ich der Taz wirklich dankbar.

     

    Bevor man in einem Heim landet, hat man ja oft den totalen Horror schon hinter sich und das Heim sollte eigentlich der Zufluchtsort sein, an dem man endlich sicher ist und Hilfe dabei bekommt seine Traumata zumindest halbwegs zu verarbeiten.

    Wenn man stattdessen unter Staates Aufsicht weiter gequält und wie Abschaum behandelt wird, dann hat das mit der Prävention von der Frau Kraft so gerne spricht rein gar nichts zu tun.

    Wer initiiert das Heime und Krankenhäuser gewinnorientiert betrieben werden, der muss sich über eine Häufung menschenunwürdiger Zustände aber halt auch nicht wirklich wundern.

    Unser Staat zahlt den privaten Anteilseignern ihre Gewinne ja nicht zusätzlich aus, die werden ja von der Summe abgezogen, die vorher komplett für die Versorgung von Schutzbefohlenen ausgegeben werden konnte.

    Die Anstellung teurer Psychologen für traumatisierte Jugendliche steht der Gewinnerwartung logischerweise konträr gegenüber, es muss doch jedem schon vor der Privatisierung klar gewesen sein, welche Interessen sich durchsetzen werden.

    Die Taz beklagt im Grunde gerade auch die Folgen des Lisabon-Vertrags, dem die Grünen aber damals zugestimmt haben.

    Jetzt noch realisieren wie sehr die große Politik mit dem einzelnen Schutzbefohlenen zusammenhängt und es besteht vielleicht die winzige Chance, dass die Grünen beim nächsten Vertrag zumindest etwas verantwortungsbewusster abstimmen.

  • SG
    Schmidt Georg

    selbst wenn die Behörden die Heime schliessen und dei Kinder zurückholen-dh die Kommunen übernehmen wieder die Betreuung-dh es müssen Unterkünfte-Erzieher bereitgestellt werden, dann laufen noch Verträge, die Heime werden auf Schadensersatz pochen-zuerst muss auch mal gerichtlich festgestellt werden-sind die Vorwürfe juristisch verwertbar usw usw , also so schnell wirds nicht gehen, wenn überhaupt!

  • V
    vic

    @ Fritz,

    was war das denn?

  • A
    anonyma

    @Tim Reren

     

    Ist das bisher nicht nur auf Bundeslandebene?

     

    Andere Stellen anklingen, im Bundestag, auf Europaebene.

     

     

    @Fritz

    selbst wenn das nur Wahlkampf ist dann springt dabei Mal was nützliches heraus - und falls ähnliche Probleme für was die taz im Wahljahr strak gemacht - kann danke Internet von anderer Seite reagiert werden.

     

    So klappt das mit der Sache und dem Zeitungslesen.

     

     

    All allgemein wir leben in Demokratie und der einer solchen gilt:

    "Alle Macht geht von Volke aus"

     

    Der Frau Ministerin einen Brief oder eine e-mail schreiben

    an Besten mit Bilder die die eigenen Kinder gemalt haben.

    Wär auch was wenn jemand schnell einen Ausstellungsraum für

    Kinder malen für Kinder in der Haasburg.

     

    Friedlicher Protest vor den Heimen.

     

     

    @Frau Pohl

    Sie wollen Ihren Lesern hoffentlich nicht glauben machen, das Sie in der Medialen Branche keine Leute kennen - die nicht mit auf den Zug aufspringen - ob für Wahlkampf oder Kindeswohl?

     

    Oder auf Bundesebene keine Leute kennen.

  • D
    Demokratin

    "Die Haasenburg braucht Daueropfer, damit sie möglichst gut belegt bleibt. " schreibt oben jemand.

    Ja und die Daueropfer produziert das Jugendamt selbst, indem es Kinder durch abrupte Herausnahme aus ihren Bezugssystemen schwerst traumatisiert und in Einrichtungen steckt, in denen sie vergewaltigt werden. Eine Einrichtung des KJHV ist immer noch in Betrieb, das Verfahren wegen Vergewaltigung wird wahrscheinlich eingestellt.

    Die Herausnahme aus der Kernfamilie in diesem Fall beruht nachgewiesenerweise auf einem "Formfehler" des Gerichts in Kooperation mit dem Jugendamt. Das Hamburger Abendblatt scheint mit dieser Politik des Kinderhandels zu kooperieren, da sie erst interessiert war an der Geschichte, nun aber einen positiven Bericht über das Jugendamt geschrieben hat.

    Von Demokratie und Menschenrechten kann hier nicht mehr die Rede sein. Von Korruption und Menschenhandel auf dem Rücken der Schwächsten schon!

  • F
    Fritz

    Wenn der Fall auch noch mit der Odenwaldschule vermengt wird, bekommt es etwas von Beschneidungsdebatte.

     

    Was sagt denn Trittin? Der ist doch Profi in den Business (und verdient auch).

  • F
    Fritz

    Warum wendet Ihr Euch eigentlich nicht an die Hamburger, wenn die ihre Problemkinder dort hinschicken? Sie sollen sie dort wegnehmen.

  • F
    Fritz

    Schwabbelige Argumentation, vielleicht nicht wie die ganze TAZ, vieleicht aber doch. Was ist denn der genaue Vorwurf? Die Zahl der Ungluecksfaelle oder der Normalfall?

     

    Und wer soll daran verdienen, ausser den Betreibern? Warum kann es nicht einfach Traegheit sein? Einfallslosigkeit, Menschenverachtung?

  • F
    fyrecrotch

    Sogar mal ganz nüchtern betrachtet (auch wenn's schwerfällt): was den entflohenen und dann zurückgebrachten Jungen angeht: Was auch immer bei den Untersuchungen rauskommen und sich bestätigen oder auch nicht bestätigen mag - wenn ein Kind wegrennt, einen Anwalt aufsucht und äußert, er würde lieber im Wald verhungern statt zurückzugehen... also da ist dann ja wohl echt das Vertrauensverhältnis zwischen Erziehern und Kind rettungslos verloren und dieses Heim ganz offensichtlich NICHT der geeignete Platz, um einen verhaltensauffälligen, evtl. traumatisierten Jungen zu einem verantwortungs- und selbstbewußten Erwachsenen zu erziehen!!!

    Das ist doch aber das einzige Ziel so eines Heimes. Und wenn das so offensichtlich gescheitert ist, ist es nicht nur zynisch, sondern meiner Meinung nach menschenverachtend, den Jungen wieder in genau DAS Heim zu stecken, das ja eben mit Sicherheit NICHT diese Erziehungsleistung bringen kann!!

  • A
    alcibiades

    Es ist zum Kotzen, wenn nicht mehr mal mehr das Strafrecht (Kindesmisshandlung) mehr gilt, weil Seilschaften offensichtlich mehr zählen. Haben hier die "Erzieher" aus ehemalgen DDR-Strafanstalten ein neues Betätigungsfeld gefunden? Mit wem solidarisiert sich die SPD-Ministerin eigentlich? Im Bund keinesfalls ein Bündnis mit der schlimmen, schlimmen Linken, aber wenn alte DDR- (oder noch ältere) Erziehungsmethoden an Schutzlosen ausgeübt werden, dann wird das gedeckt?

     

    Pfui Teufel.

     

    Wie ein Mitkommentator schon sagte, der Nothilfe-Paragraf findet hier evtl. Anwendung.

  • H
    Hubert

    Man kann es der taz nicht hoch genug anrechnen, dass sie kontinuierlich über dieses Thema berichtet.

  • D
    derSpain

    "Alle Beschwerden und Hilferufe reichen also nicht aus, damit die Landesregierung in Brandenburg Konsequenzen zieht. Was muss eigentlich noch passieren?"

     

    Man nehme...

    einen Mob engagierter wütender Bürger, Fackeln, Misgabeln, die Adresse(n) der Haasenburg(en), und voilà: Die Kinder dürfen wirder ihre Grundrechte genießen. Inklusive AA-Maßnahmen für die Heimbetreiber die aufegunden werden.

     

    Nein mal ohne Scheiss... das ist doch das reinste Kinder-Guantanamo! Wenn wir sowas hier haben sind wir in dieser Hinsicht kaum besser als der olle Obama, der es nicht schafft/will, Guantanamo Bay zu schließen.

     

    Ich hab DIESEN Artikel übrigens nicht gelesen, aus Erfahrung weiß ich, dass die Haasenburgartikel mich immer so aggressiv machen. Warum bloß?

  • H
    Hallostasifreunde

    Offensichtlich muss auf politischer Ebene einfach noch mehr Druck ausgeübt werden. Man sieht ja im Fall Mollath wie unkontrolliiert in unserer Gesellschaft "unbequeme" Menschen einfach weggesperrt werden. Da kennt man sich wohl aus, unter den Fachleuten, wie das am besten zu bewerkstelligen ist!

  • S
    Shibirian

    " Erst gestern wurde ein entflohener Junge wieder ins Heim zurückgebracht."

     

    Wow; Skandal!

     

    Was passiert wohl als nächstes--das entflohene Sträflinge wieder in den Knast zurück gebracht werden?!

     

    Skandal--TAZ!!

  • A
    Anarchokind

    Das zeigt, wie zynisch-bürokratisch die Politiker mit ihren Schutzbefohlenen umgehen?

     

    Offenbar kommt es immer darauf an, WER hierzulande solche skandale anprangern darf udn wer nicht. Ach ja, die Taz und ihre gut verdienenden Chef RedakteurInnen gehen nicht zynisch mit den weggeschlossenen Opfern Wessivorgelebter Schwarz- und Weisspädagoghik um? Nee, überhaupt nicht. Erst kürzlich habt Ihr hier diverse Kommentare der Kinderrechtler mit eurer beliebten Pädokeule erschlagen udn rausgehauen aus euren Leserbrief-Spalten. Dass eben besagte Whistleblower dieser Skandale hauptsächlich in Bayern zu "Pädophilen" abgestempelte Kinderrechtler zig weggeschlosenen Kindern und Jugendlichen das das Leben gerettet haben interessiert euch nicht. Das passt nicht ineuer Klischee. Jetzt spielt Ihr euch plötzlich auf als massive GegnerInenn der geschlossenen Anstalten. Das muss schon sehr weh tun. Recherchiert doch mal "PTI Rummelsberg", wie viele Misshandelte dort gibt es mittlerweile? Strafzellenpädagogik und massivste Ausziehrituale, um nur einige zu nennen. Und Perspektiven? Welche Perspektiven habt Ihr denn ausser die Betroffenen von schwarzen Löchern in weiße zu befördern? Wie viele Kids mussten schon ihr Leben lassen, weil man sie nicht dorthin flüchten liess, wohin sie wollten?

    In der Haasenburg ist es vielleicht eine Person, die sterben musste. In Bayern sind es viele: aber hier schweigt die TAZ. Fuck Pädagogen Fuck Pädophile: auf einer höhereren Ebene arbeiten beide zusammen. Baut zusammen an diesen Gefängnissen von Macht, Abhängigkeit und Gewalt , diffamiert, verschweigt und und kriminalisiert die paar existierenden Alternativen mit Anspruch von Herrschaftsfreiheit. aber dann jammern, wenn diese Gewalt ausartet.

    Also wo können Jugendliche hin, ausser in die weissen Kerker von Heim und Psychiatrie. "Befreien" und dann verrecken lassen oder wie? Gebt den Betroffenen ihre Selbstbestimmungsrechte (zurück) dann löst sich diese Frage von ganz allein

  • A
    Arne

    Mir geht das alles nicht weit genug.

    Die Haaseburg GmbH ist nun verbrannt, sie wird bestimmt irgendwann geschlossen werden oder vollkommen umgestaltet. Aber was heißt das?

     

    Wenn diese Heime geschlossen werden, wird der Betreiber mit dem verdienten Geld unter einen anderen Namen bereits die nächste Eröffnung eines Heimes mit dem gleichen Konzept planen. Geschlossene Heime gehören vollständig aufgelöst. Lebensgemeinschaften mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen sind preiswerter und erfolgversprechender, diesen zu helfen.

    ABER:

    Wenn diese Heime dort geschlossen werden, gibt es überhaupt genug Auffangplätze für die Jugendlichen? Gibt es überhaupt ausreichend Alternativangebote? Ich kenne nur die Gängelung des Staates von freien Trägern, die mit absurden Vorschriften erfolgreiche Arbeit verhindern. (Ein gerade ausgelernter 18jähriger Erzieher ist nach Auffassung der Wohlfahrtsverbände in NRW z.B. besser geeignet als ein Heilerziehungspfleger, der 20 Jahre Berufspraxis hat.) Es wird auf Äußerlichkeiten geachtet anstatt auf die Umgebung, die ein Jugendlicher braucht. (Wer wild ist, wird in einem Haushalt viel zerstören. Da ist jemand, der alles picobello dort haben will, fehl am Platz.)

     

    Wenn die Haaseburg geschlossen wird, ist es gut so, aber diskutiert auch, wie man weiter in der Jugendarbeit vorgehen will. Die ist zur Zeit in einer Sackgasse.

  • B
    boxi

    schließen? ja. aber sehr naiv zu glauben, es würde es in den anderen heimen nicht ähnliche probleme geben.

  • R
    richtigbissig

    Wenn es gar nicht anders geht und da keine Vernunft einzieht, weil es nur darum geht, dass politisch im Wahljahr nur keine Fehler eingestanden werden, rate ich zur Anzeige von Missständen.

     

    Wenn es keine Anordnung eines Facharztes gibt, der eine "Fixierung" Helm und sonstige Utensilien anordnet, ist das aus meiner Sicht Körperverletzung und nötigung.

     

    Die Ministerin hat natürlich alles überprüfen lassen und ist sicher, dass alles dort in bester Ordnung ist.

    Der Aufschrei der Öffentlichkeit wird sich schon wieder legen, uns fehlt der "Sachverstand" um die modernen Erziehungsmethoden zu verstehen.

     

    Liebe scheint schon lange aus der Mode zu sein, was aber sind wir und die Kinder denn, wenn wir keine Liebe erfahren?

     

    Liebe Ministerin, der Fisch fängt immer am Kopf das Stinken an, jetzt ein paar "Sündenböcke" opfern, ist sicher nicht die Lösung.

     

    LG

  • G
    g.krausse

    Wenn das war ist, dann .....willkommen 50 Jahre zurück. Alle wissen es und jeder schaut zu. Sollten wir nichts aus der Vergangenheit gelernt haben, das Politiker zuerst mal nur an sich denken und Demokratie und Menschenrechte zumindest im Duden stehen ?

  • EL
    Ernst Lehmann

    und die Odenwaldschule gleich dazu!

  • Z
    Ztirf

    Genau, das wäre richtig, warum macht es eigentlich nicht ? Das freie Unternehmertum wird wohl eingeengt ?

  • F
    Fritz

    Man nimmt der TAZ einfach nichts mehr ab, auch wenn sie ausnahmsweise Recht hat oder mindestens die richtigen Fragen stellt.

     

     

    Es geht alles in einer bunten Mischung aus Propaganda fuer gruene Geschaeftemacherei, fuer die sich Frau Thatcher geschaemt haette, einer beliebigen Narrativenproduktion und offenen Beleidigungen Andersdenkender unter. Entweder oder, man kann nicht alles haben.

     

    Warum lagern die Hamburger das haessliche Thema denn nach Brandenburg aus? Wie Textilfabriken in Pakistan. Pakistan freut sich natuerlich.

  • VB
    Victor Becker

    Fällt es nicht unter Nothilfe wenn man hingeht, die Tore eintritt und die Jugendlichen befreit??

  • K
    kannes

    Dem Kommentar von Frau Pohl kann man sich nur anschließen.

    Der Ort ist für die Kinder verbrannte Erde.

    Wenn ich so etwas lese, wittere ich Sadismus.

    Es fällt offenbar selbst vielen "Fachleuten"

    leichter die Kinder psychologisch zu ruinieren,

    als sie zu lieben.

    Ob unter solchen Umständen die Kinder nicht viel besser in einen Mehrgenerationenhaus aufgehoben

    wären mit viel gut ausgebildeten gesunden Menschen

    verschiedenster Handwerke, Gesundheitswissenschaften, Akademikerberufe wäre doch wirklich überprüfenswert.

    Natürlich könnten all die gestört gemachten Kinder

    nicht im Pulk dann so ein Mehrgenerationenhaus bewohnen.

    Aber eines steht fest, eine Gruppe voller schwerst

    auffälliger Kinder mit ein paar überforderten ErzieherInnen und ein paar perversen Verhaltenszügen,

    macht alle Mitglieder der gesamten Unternehmung

    schwer krank.

    Das Beste ist die Integration weniger Kinder in möglichst komplett gesunde Lebensumfelder.

    Die Profis aus Erziehung und Soziales werden total

    überschätzt. Ohne viel, viel Liebe, Selbstbeherrschung, Beharrungsvermögen und

    extrem hoher Frustrationstoleranz, Empathie

    und Sachkenntnis geht gar nichts.

    Fehlt es schon an der Liebe zum Kind, dann ist es zwecklos.

    Es ist widerlich und abstoßend Kinder in ein Elend

    zurückzustoßen, für das sie all ihren Mut aufbringen mussten, um sich dagegen zu wehren und zu entrinnen.

    Die Anlage gehört sofort geschlossen, weil man

    hier Monster schaffen will oder psychische Wracks,

    die es zu nichts mehr im Leben bringen sollen.

    Wieder einmal zeigt sich, dass die SPD in Bildungs-

    und Erziehungsfragen Kungelschaften eher den Vorzug gibt, die hieran verdienen.

    Die Haasenburg braucht Daueropfer, damit sie möglichst gut belegt bleibt.

    Kranke Kinder werden immer weiter isoliert, werden

    immer mehr vorverurteilt und ausgegrenzt.

    Das Anreizsystem ist pervers. Die Arbeitsplätze

    in diesen strukturschwachen Regionen sind das

    Faustpfand zur Ausbeutung von Kinderseelen und öffentlichen Haushalten.

    Wenn Kinder dort nicht leben wollen, dann ist das

    zu respektieren.

    Genauso wie angeblich das Jugendamt den Willen

    und das Wohl

    des Kindes den Ausschlag überlassen will und

    nicht den Elterninteressen.

    Hier wird das Recht der Eltern ausgehebelt,

    der Wille des Kindes mißachtet und

    Konkurrenzangebote mit mehr Wirklichkeitsbezug,

    einem freieren, gesünderen und universell gebildeten Umfeld

    wird vorenthalten.

    Der Betrieb gehört eingestellt.

    Die Begründung für die Wiedereinweisung des Jungen

    ist nicht nur zynisch und idiotisch, sie offenbart

    gravierende Fälle von öffentlichen Fehlbesetzungen.

     

    Nicht einmal bei den Todesfällen der Gorch Fock

    ging man so leicht zur Tagesordnung über!

    Hier waren erwachsene Frauen gestorben!

    Mädchen und Knaben sind wohl in Brandenburg weniger wert.

  • H
    Hafize

    Christian Bernzen ist ein Fall für sich. Aber genau solche Personen gehören aufgeklärt! Wer bezahlt hier was und wen, frage ich mich. Diese Sache stinkt.

  • NK
    nix kommt nix

    Das ist der klassische Fall von Schreibtischtätern, wie sie in Massen unauffällig die Amtsstuben und brav ihren Dienst tun, damit weiter alles seinen Gang geht. Schließlich wurde das schon immer so gemacht...

  • SG
    Schmidt Georg

    wenn man den normalen, gesunden MenschenVerstand abschaltet und die Bürokraten werkeln lässt, kommt eben sowas dabei, dass der aufgegriffene Junge wieder zurückgebracht wurde, war mir von Anfang an klar-also, die Heime werden weiter bestehen-wie zB auch die Odenwaldschule ( gut da werden die Kinder freiwillig hingebracht) erst mal ein bischen diskuttieren-dann vergeht Zeit und es wächst hohes Gras über die Geschichte, keiner der Verantwortlichen kann deswegen schlechter schlafen!

  • RD
    Richard Detzer

    Sehr hilfreich der Kommentar. Und leicht zu erkennen, daß in Deutschland nur interessant ist, was Geld bringt. Das heißt, solange es eine Verdienergruppe gibt die davon leben kann, wird das nicht in Frage gestellt. Das erklärt natürlich auch, warum Behörden so außerordentlich kapitalistisch erfolgreich sind. In dem Fall sind es gleich zwei davon. Einmal die Betreiber der Heime, zweimal die erfolgreiche Ministeriumspolitik. Wir werden den Artikel etwas weiter denken müssen. Schließt die Anstalt, schließt die SPD!

  • TR
    Tim Reren

    Im extrem sofern der Staat nicht reagiert ist das ein Fall für die UNO, da hier klar die Kinderrechtskonvention verletzt wird!