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„In allen religiösen Gemeinschaften finden sich ebenso wie unter Atheisten schließlich Menschen mit einem politischen Dachschaden.“
Dachschaden durch Vogelschiß?
"Der Feind meines Feindes ist mein Freund"
Das "schwierige" Verhältnis des Staates Israel zu Menschen arabischer Abstammung muss nicht erläutert werden.
Da wächst also zusammen was zusammen gehört: Rassismus ist und bleibt Rassismus, unabhängig davon wer diese Vorurteile hat.
@Franz Georg Verstehe ich nicht. Ist der "schwierige" Staat Mitglied bei der JAFD?
Und, was wächst zusammen? Judenhasser links und rechts? Das stimmt allerdings, sind kaum noch von einander zu unterscheiden.
Wie wäre es mal damit die JAFD ernst zu nehmen? Ähnlich wie in der schwulen Szene ist der antimuslimische Rassismus unter Juden und Jüdinnen genauso erfolgreich wie bei Heteros und Christen. Die Propaganda, dass es 'der Islam' ist, der unsere ach so juden- und schwulenfreundliche Gesellschaft bedroht ist nun mal erfolgreich...
@LesMankov "die JAFD ernst zu nehmen?"
Wir haben doch oben im Text gelernt, dass es sich bei diesen Menschen um "nützliche Idioten" mit "politischem Dachschaden" handelt.
Klar, ideologisch gesehen -auch jedwede Religionen sind eine Art Ideologie und genetisch nicht grundiert- ist eine derartige Qualifizierung möglich.
Bei Biologie und Ethnie wird das schon schwerer, gibt es ja schließlich auch Schwule und auch Migranten in der AfD.
Menschen eben ...
Immerhin,
die Juden mit dem "politischen Dachschaden" (lt. taz-Redakteur) brauchen keinen politisch-bigotten Spagat zu üben.
So geht dort eine gerade Linie beim Schulterschluß von Benjamin Netanjahu mit Viktor Orban gegen George Soros und in Sachen Migration
auch zur deutschen AfD und anderen europäischen rechten Parteien.
Das Phänomen kennt man ja schon von den linken Antisemiten.
Die bemühen regelmäßig Abraham Melzer oder Frau Hecht-Galinski um ihren Furor mit jüdischen Stimmen zu adeln. Und gegen Kritik zu immunisieren.
Daselbe gilt ja für Alice Weidel. Keine Ahnung wie diese Leute mit so etwas klarkommen.
Wir reden hier über 24 Leute, so viele Mitwirkende hat die JAFD nach Aussage des stellvertretende Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Fuhl.
@Sven Günther Ich fürchte die 24 könnten schon reichen, die AfD gegen Antisemitismusvorwüfe zumindest ein Stück weit zu immunisieren.
BDS et al haben ja auch nur eine Handvoll Juden aufzuweisen, die in ihrem Sinne sprechen.
Gewicht in der medialen Wahrnehmung hat das dennoch.
Das sieht man ja schon an dem Zirkus, mit dem die Gründung der JAFD begleitet wurde.
Wir reden hier über 24 Leute, so viele Mitwirkende hat die JAFD nach Aussage des stellvertretende Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Fuhl.
Danke Herr Hillenbrand, ich teile Ihre Meinung.
Und Rücksicht auf diese Menschen dürfen wir in die politischen Auseinandersetzung genauso wenig wie jeder andere AFD-mitglied nehmen. Die wissen sehr genau auf was die sich einlassen.
Verkehrswende kontra Umwelt: In der portugiesischen Region Covas do Barroso liegt die größte Lithiummine Westeuropas. Und sie ist Unesco-Welterbe.
Kommentar Gründung „Juden in der AfD“: Absolution für Antisemiten
Menschen jüdischen Glaubens haben eine eigene Vereinigung in der AfD gegründet. Sie sind nicht viel mehr als nützliche Idioten.
AfD, nein danke: Aktivist*innen der Jüdischen Studierendenunion protestierten in Frankfurt/Main Foto: dpa
Juden werden in Deutschland heiß geliebt. Besonders gerne schmücken sich Antisemiten mit jüdischen Stimmen. Wenn ein Jude den Zionismus zum Bösen erklärt, freut das alle Israel-Hasser ganz besonders, gibt sein Statement doch den vermeintlichen Beweis dafür her, dass man selbst gar nicht judenfeindlich sein kann. Wenn Juden vor muslimisch geprägtem Antisemitismus warnen, sind notorische Islam-Hasser begeistert ob dieser Unterstützung.
Nicht viel anders verhält es sich mit der am 7. Oktober 2018 gegründeten Truppe namens „Juden in der AfD“. Das kleine Häuflein Mitglieder wird, so viel ist absehbar, von den Rechtspopulisten zum Beweis dafür erhoben werden, dass die AfD keinesfalls eine judenfeindliche Politik verfolgt.
Das von der Partei angestrebte Schächtverbot, die revisionistischen Versuche, Geschichte umzudeuten, und das Bemühen, Gedenken an die NS-Herrschaft und den Holocaust als Selbstgeißelung der Deutschen zu verunglimpfen – all das soll angesichts dessen verblassen, dass es auch Menschen jüdischen Glaubens gibt, die die AfD als ihre politische Heimat betrachten.
Das kleingeredete Problem
Letzteres scheint den Partei-Oberen dringend geboten, denn der Vorwurf des Antisemitismus nagt an der AfD und macht sie für manche aufrechte Konservative unwählbar. Sich dieses Makels mit einem Judenverein zu entledigen, verspricht eine reinigende Absolution.
So sind die Juden in der AfD zur Kategorie der nützlichen Idioten abzubuchen, die antisemitische Äußerungen hoffähig machen sollen, mit denen wiederum der rechtsradikale Rand der Partei bedient wird. Dabei kommt der AfD zugute, dass der von Muslimen ausgehende Antisemitismus ein reales, gerne kleingeredetes Problem in Deutschland darstellt, dem Juden qua ihrer religiösen Zugehörigkeit ganz besonders unterliegen.
Dass sich die jüdischen AfD-Freunde offenbar nicht bewusst sind, für welche Sache sie da funktionalisiert werden, liegt in der Natur der Sache. In allen religiösen Gemeinschaften finden sich ebenso wie unter Atheisten schließlich Menschen mit einem politischen Dachschaden. Bei Juden eine Ausnahme von dieser ehernen Regel anzunehmen würde glatt an Antisemitismus grenzen.
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Antisemitismus
Kommentar von
Klaus Hillenbrand
Leiter taz.eins
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte. Zuletzt erschien von ihm: "Das Amulett und das Mädchen", Hentrich & Hentrich 2019
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