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Erstklassiger Artikel :-)
"Es wird nicht mehr lange funktionieren."
Das sehe ich auch so. Wir leben in einer verschwenderischen und egoistischen Finanzdiktatur. Das Geld zählt - die Menschen und die Umwelt stehen an zweiter Stelle (wenn überhaupt). Das hatte die RAF damals übrigens auch erkannt (an der Stelle kann ich deren Auflösungserklärung empfehlen, die sich heute immer noch aktuell anhört).
"So lange sie populär bleibt, so lange scheint diese Kanzlerin nichts anderes zu interessieren."
Das stimmt leider auch. Daran müssen wir dringend etwas ändern und die Leute aufklären!
Ich finde nun krass dass Frau Merkel nicht nach Rio fliegt sondern nach Europa um sich ein EM-Spiel anzugucken
"Der G20-Gipfel ist gescheitert und niemand regt sich auf. Dabei ist die Lage dramatisch. Aber noch glauben die Deutschen, Merkel könne sie von der Krise abschotten. Das ist Unfug."
UNFUG im Sinne der Konfusionierung durch / in Überproduktion von KOMMUNIKATIONSMÜLL ist, wie ihr Medien diese "Krise" systemrational als Drama der "Demokratie" und ... darstellt und dabei nur populistisch-opportunistische Aufregung schürt.
Das System von und zu "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei" ist am Ende, bzw. kulminiert mal wieder in Richtung TOTALE Eskalation des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um ... (KRIEG)!
Es gibt die Möglichkeit die einzig reform- und fusionswürdige Ideologie von wahrhaftiger Menschlichkeit und wirklicher Menschenwürde zu kommunizieren bis es ... - doch NEIN NEIN NEIN, diese Wahrheit will sie nicht, die gutbürgerlich-gebildete Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche!?
Es ist richtig, dass ich nichts anderes erwartet habe. Und es ist falsch, dass ich glaube, Merkel würde "uns" retten.
Jeder Tag, den die noch das Sagen hat, ist ein Tag zuviel.
..Hä?... Gab es einen G.-Gipfel?...
Um was ging's diesmal?
Irgendwas Wichtiges?
Wahrscheinlich das Übliche:
Viel Wind um nix.
Ähm... hat irgendein G.-Gipfel jemals irgendetwas anderes gebracht, als im Vorfeld große Hoffnungen geweckt, viel Geld für heiße Luft verbraten und sonst nur sinnlose Fotos hinterlassen?
Sorry, aber diese G.-Gipfel waren noch nie was anderes, als lupenreiner Mumpitz.
Beweis:
Es gab G.-Gipfel, auf denen wurde etwas beschlossen.
Und G.-Gipfel, auf denen wurde nix beschlossen.
Unterschied?
Keiner.
Eben.
Das Ergebnis war, ist und bleibt für alle gewesenen und alle kommenden G.20, G.10, G.5, G.1 Gipfel genauso viel wert, wie der Kloputzplan in einer zehnköpfigen Männer-WG:
Das Papier nicht wert.
(Und wer in einer Männer-WG gelebt hat, weiß, daß er froh sein kann, wenn ausser leerer Rollen überhaupt mal Papier da ist.)
Vollkommen verschwendete Energie, darüber auch nur eine (ernste, wahrhaftige) journalistische Zeile zu irgendeinem G.-Dingsbums zu verlieren.
G.-Gipfel sind PR für RTL2-Glotzer.
Sonst nix.
(Werden die nicht mitlerweile sogar mit Betroffenheitsmiene und Werbeunterbrechung übertragen?)
Die immer noch und wieder kolportierte 'Hoffnung's-Vermutung, dass vorgeblich anlass- u. ziel-gebunden 'kooperierende' National-"Regierungen" noch Entscheidungs-kompetenzen/-fähigkeiten zum globalen Einleiten von als notwendig erkannten Handlungsänderungen des Menschen auf diesem Planeten hätten oder entwickeln könnten, ist (und war von Anfang an antizipierbar) absurd – ebenso wie die empirisch mit nichts zu begründende Unterstellung:
"Alle Regierungen eint zumindest der Wunsch, die Krise beherrschbar zu machen, (....).";
Die inzwischen krebsgeschwürartig generierten "Gipfeltreffen" mit Regierungsvertretern im Jet-Set-Habitus und ausufernder Entourage, resp. NGOs-Treffen, die sich aus tausenden von Unterorganisationen, 'gemeinnützigen' Vereinen, etc. speisen, sind zu exklusiv selbstreferenziellen Pornoshows (zwecks Tranquilizer-Unterhaltung des gemeinen, stupid glotzenden Pöbels) verkommen – deren absolut kontraproduktiver 'Mehrwert' fast exklusiv im priviligierten, absolut unnötigen Konsum von Umwelt-Resourcen durch Vielfliegerei und Völlerei besteht; sähe man mal von den medial gut vermarktbaren und in deren jeweiligen Ausgängen in der Regel vorverabredeten Armdrücken-Contests unter den Teilnehmern und dem arroganten Geld-, resp. Luft-Ziffern-verschieben an die in Armut getriebenen, bedürftigen Nationen ab.
Solange sich der (unsichtbar wähnende) Einzelne in der anerzogenen, täglich eingeübten Rolle: 'DIE-werden-’s-schon-richten', hinter Mutti-Merkel, Pappa-Pope und Co. verstecken darf oder soll, wird sich überhaupt nichts im Sinne des Themas ändern – bis am ebenso antizipierbaren Ende dieser 'geselligen' Humanoiden-Tunnelfahrt kein Licht, sondern eine dicke feste Mauer wartet, gegen die mit exponentieller Beschleunigung gebrettert werden wird.
Aber, es besteht noch 'Hoffnung', H. Kohl: "da bin ich mir ganz sicher(!)"; die US-Amerikaner werden auch die 'Probleme' mit ihren stahlbetonbunkersprengenden Superwaffen lösen.
Ausserdem interessiert 'mich' derzeit weder der ferne G 20-Gipfel, noch Rio+20, noch die PillePalle-0815-Weltrettersitzung beim Fress- u. Sauf-gelage – es ist 'Brot-&-Spiele'-Zeit für den Pöbel: Quantenball-EM-2012! 'Uns' geht ’s doch gut, oder nich’? Cf. Duktus anderer Leserkommentare: Zuerst sterben die anderen.
uns abzuschotten ist auch völlig falsch.
ich bin ja auch seit 3 jahren am rechnen wie ein maikäfer.
alles begann damit das deutschland zu billig produzierte wegen zu geringer löhne. das ist seit mindestens 10 jahren klar. außerdem ist die deutsche wirtschaft hocheffizient weil sie früher vergleichsweise "zu hohe" löhne zahlen musste.
als wir mit dieser hochlohnpolitik aufhörten fing alles an...man könnte sagen mit der wende. diese hat ab den 2000er jahren auch die löhne im westen massiv unter druck gebracht.
denn sämtliche sozialreformen welche unternommen wurden um den deindustrialisierten osten "nachhaltig bezahlbar" zu machen schwächten löhne, steuer/abgabenbasis, einnahmen der sozialkassen etc. schon vorher. nun kam noch eine neoliberale "schlanker staat" ideologie zu ihrer vollen entfaltung.
infolge dessen kauften unsere europaischen partner - vollgepumpt mit euros die deutschland nie hätten verlassen dürfen - fleißig bei uns und in der gesamten welt ein.
daraus folgt: wir sollten uns hineinstürzen in die krise!
die inflation rollt eh. wir sollten diesen prozess aktiv befeuern. dann sind all die schulden nix mehr wert und auch all die billionen und aber billionen an euros die auf den "weltfinanzmärkten" unterwegs sind nicht.
bei den heutigen löhnen fehlen jetzt schon 20%. wenn man um diese summe erhöht und gleichzeitig eine inflation von 9% anstrebt, steigen in deutschland endlich wieder preise und löhne.
die armen europäischen staaten werden auf diese art zwar auch ärmer weil sie sich lohnsteigerungen nicht leisten können. allerdings sinken sie dabei nur auf - sorry das ich es so sagen muss - das ihnen "zustehende" niveau herrab.
das ist natürlich das ende vom mantra "vergleichbarer" lebensstandards innerhalb europas.
hierfür bedarf es eines gesellschaftlichen wandels.
der bisherige weg, den neoliberalismus zwar einerseits politisch durchzudrücken - andereseits die armen aber nicht verhungern lassen zu wollen: ist gescheitert!
wir hier in deutschland haben eine hochmoderne industrie.
wir betreiben die energiewemde, zusammen mit den tief geschockten japanern, als einzige wirklich ernsthaft.
wir haben immernoch starke gewerkschaften und sind insgesamt intelligent/gebildet genug zu erkennen das man für seine rechte kämpfen muss.
wir könnten unter großen gesellschaftlichen auseinandersetzungen eine "galoppiernde" inflation und wohlstandssteigerung erreichen.
die anderen europäischen staaten mit dem selben ärger nur schlimmeres verhindern.
allerdings würde dies zu einem umdenken führen hoffe ich - in 30 jahren wären wir dann einen schritt weiter.
Leider bleibt die Kommentatorin die Antwort schuldig, weshalb es "Zeit ist, die Feuerglocke zu läuten". Richtig erkannt wurde, dass es zur Lösung der Probleme nur die Wahl zwischen "teuer oder noch teurer" gibt. Weshalb sollen jetzt "hunderttausende auf die Straße gehen"? Wird es dann billiger? Löst sich dadurch auch nur ein Problem?
Es ist ganz bestimmt nicht das alleinige Verdienst der Kanzlerin, dass die Deutschen relativ gelassen bleiben. Eher die Erkenntnis, dass es uns noch immer sehr gut geht. Und selbst, wenn früher oder später die Krisenfolgen auch hier spürbar sein werden, geht es Deutschland noch immer erheblich besser, als den Menschen in vielen anderen betroffenenen Staaten. Das sollte man sich ab und an bewusst machen.
""Das Erwachen wird grausam werden""
Stimmt.
Aber die Verantwortung tragen nicht die Politclowns und auch nicht die Spekulanten, denen wir den Ausgang dieser sich aus Strukturfehlern im Bankwesen sich mal wieder spiegelnden Kriesenerscheinung zu verdanken haben,diese handeln wohl eher Triebhaft ihrer Geld-,und Machtgier folgend, womit sie der triebhaften Gier der Menschen nach persönlichen Vorteilen und Bereicherung Rechnung tragen, was so die Strukturentstehung erklärt.
Die größte Verantwortung sehe ich bei den Gewerkschaftsführer(INNEN) die statt europaweit in einen unbefristeten politischen Streik für das Trennbankensystem und den Erhalt von sozialer DEMOKRATIE zu treten, ihre Politik nach NATIONAL SOZIALEN INTERESSEN ausrichten.
Allein die Gewerkschaften besitzen die MACHT zur faktischen Mobilisierung der Masse und ihres Bewußtseins in Richtung zu einer demokratischen und energetischen und ökonomischen Befreiung.
Wenn so jemand die Verantwortung des jetzt kommenden trägt - gesprochen mit den Worten des Carl Amery in seinem Essay- Hitler als Vorläufer-- , dann sind es die Gewerkschaftsbosse(INNEN, denn diese besitzen die Kenntnisse um die triebhaften(Freud) und sozio-ökonomischen Zusammenhänge beschrieben von Marx bis Lasalle.
Die FDP fordert in einem neuen Fraktionspapier nur noch „Bett, Seife, Brot“ für ausreisepflichtige Geflüchtete. Die SPD zeigt sich genervt.
Kommentar G20-Gipfel in Mexiko: Zeit, die Feuerglocke zu läuten
Der G20-Gipfel ist gescheitert und niemand regt sich auf. Dabei ist die Lage dramatisch. Aber noch glauben die Deutschen, Merkel könne sie von der Krise abschotten. Das ist Unfug.
Manchmal sagt ein Bild eben doch weniger als tausend Worte. Die ungewöhnlich heitere Stimmung, die beim gemeinsamen Abschiedsfoto des G 20-Gipfels offenbar herrschte, ist nur mit einem kollektiven Ausbruch von Galgenhumor zu erklären. Die Schlusserklärung lässt hingegen keinen Zweifel daran, wie die Atmosphäre wirklich gewesen sein muss: verzagt, düster, mißtrauisch, ratlos. Außer Formelkompromissen und vagen Absichtserklärungen ist nichts herausgekommen. Hat jemand etwas anderes erwartet?
Nein, es hat wohl kaum jemand etwas anderes erwartet, und darin liegt ein Teil des Problems. Die Öffentlichkeit rechnet gar nicht mehr damit, dass bei Gipfeltreffen ein Durchbruch erzielt werden kann. Ein Scheitern wird zwar mißmutig, aber dennoch seltsam gelassen zur Kenntnis genommen. Dabei ist Gelassenheit - ausnahmsweise - die falsche Reaktion. Es gilt, die Feuerglocke zu läuten.
So unterschiedlich die Interessen der verschiedenen Staaten nämlich auch sind, die in Los Cabos vertreten waren: Alle Regierungen eint zumindest der Wunsch, die Krise beherrschbar zu machen, schon um die eigene Macht nicht zu gefährden. Zumindest in dieser Hinsicht ist die Politik dem Sport nicht unähnlich. Selbstverständlich gönnen gegnerische Fußballmannschaften dem jeweils anderen Team nicht den Sieg. Aber beide Parteien wünschen eine klare, für alle Beteiligten erkennbare Begrenzung des Spielfelds und des Strafraums.
Im Hinblick auf die globale Wirtschaftspolitik kann davon gegenwärtig keine Rede sein. Weder das Spielfeld noch dessen Begrenzung lassen sich für Politiker und Bevölkerung präzise definieren. Wenn die einflußreichsten Regierungen der Welt unter diesen Umständen nicht die Kraft aufbringen, gemeinsam auch nur einen kleinen Schritt in diese Richtung zu tun, dann ist die Lage nach dem Gipfeltreffen nicht genauso schlimm wie vorher. Sondern schlimmer.
Es ist ja nicht so, dass keinerlei Beschlüsse möglich gewesen wären. Was wären eigentlich die Folgen, wenn sich die G 20-Teilnehmer überraschend auf ein Verbot des privatwirtschaftlichen Handels mit Staatsanleihen verständigt hätten? Na ja. Im Hinblick auf Parteienkonkurrenz wäre das Risiko überaus überschaubar. Die Opposition möchte man sehen, die so einem Beschluss widersprechen würde.
Aber natürlich würde das die Zinsen verteuern, und das würde, zumindest kurzfristig, das Regieren nicht einfacher machen. Zugleich jedoch könnte ein solcher Beschluss auch die Berechenbarkeit wirtschaftlicher Prozesse vergrößern. Und, vielleicht wichtiger noch: Er würde ein Signal aussenden. Das Signal nämlich, dass man bereit ist, um der Sache willen einen zumindest vorübergehenden Ansehensverlust in Kauf zu nehmen.
Die Gipfelteilnehmer haben genau das Gegenteil bekundet: Sie alle wollen sich durchmogeln, so lange es noch irgend funktioniert. Es wird nicht mehr lange funktionieren.
Angesichts der Dramatik der Entwicklungen müßten eigentlich Hunderttausende auf die Straße gehen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Sie tun es nicht, jedenfalls nicht hierzulande. Das hat viel mit der Person der Bundeskanzlerin zu tun. Noch immer erweckt Angela Merkel den Eindruck, es könne gelingen, Deutschland von den Folgen der Krise abzuschotten - die Bundesregierung müsse eben nur gegenüber allen Partnerländern schön streng auftreten.
Die Bevölkerung ist davon zwar nicht mehr restlos überzeugt, aber sie möchte es dennoch gerne glauben. Alle Leute wollen gerne glauben, dass eine prognostizierte Katastrophe am Ende doch nicht eintreten wird. Davon profitiert die Bundeskanzlerin. Sie vermittelt das wohlige Gefühl, dass es ihr gelingen kann, Deutschland als „Insel der Seligen“ zu erhalten.
Das ist, wie sie zweifellos selbst weiß, nicht wahr. Längst besteht nur noch eine Wahl zwischen „teuer“ und „noch teurer“. Keine angenehme Alternative. Es ist unredlich, wenn auch verständlich, dass die Opposition mit einer solchen Botschaft nicht in den Wahlkampf ziehen will. Wenn aber eine Regierungschefin die Bevölkerung in einer so wichtigen Frage belügt, dann ist das verantwortungslos. Das Erwachen wird bitter. Aber vielleicht hält die Illusion ja bis nach den nächsten Wahlen. So lange sie populär bleibt, so lange scheint diese Kanzlerin nichts anderes zu interessieren.
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Kommentar von
Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).