Kommentar Fehmarnbelt-Querung: Milliardengrab auf der Ostsee
Das muss man nicht verstehen: Um eine Kleinstadt von 14.000 Autos zu entlasten, sind anderswo 3,5 Millionen Euro schon zu viel. Um hier aber 10.000 Autos über die Ostsee fahren zu lassen, sollen 5,5 Milliarden gerechtfertigt sein.
M an muss nicht immer alles sofort verstehen. Schon gar nicht eine volkswirtschaftliche Betrachtung zum Thema Fehmarnbelt-Querung: Um eine Kleinstadt von 14.000 Autos zu entlasten, sind anderswo 3,5 Millionen Euro schon zu viel. Um hier aber 10.000 Autos über die Ostsee fahren zu lassen, sollen 5,5 Milliarden gerechtfertigt sein. Ganz richtig: Milliarden.
Und dazu kommen ja auch noch runde 1,8 Milliarden Euro für Straßen und Schienen an Land - dabei gelten die Verkehrsprognosen ohnehin nur, wenn die jetzigen Fährverbindungen über den Fehmarnbelt eingestellt und Hunderte Reederei-Jobs abgebaut werden. Der Kuchen wird nicht größer, nur ein Hungriger mehr ist am Tisch.
Alle Zeichen deuten auf ein Milliardengrab auf der Ostsee hin. Das Projekt werde sich nicht refinanzieren, warnt selbst der Bundesrechnungshof. Dass die Trassen zur und von der Brücke negative Auswirkungen auf den Tourismus in den Ostseebädern haben könnten, bestreiten maßgebliche Stellen - belegen möchten sie das nicht. Was aber nicht passieren darf ist, dass hier staatlich subventioniert Milliarden umverteilt werden - aus den Kassen schleswig-holsteinischer Badeorte in die dänischer Banken.
Ob volks- oder betriebswirtschaftlich betrachtet, struktur- oder regionalpolitisch, ökologisch oder verkehrstechnisch: Was da gebaut werden soll, ist Widersinn in Stahlbeton.
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