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Kommentar Explosionen in den USAEin Segen für Trump

Dorothea Hahn
Kommentar von Dorothea Hahn

Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner nutzt die Bomben in New York und New Jersey für seine Zwecke. Er setzt auf eine Atmosphäre der Angst.

Laut kann er: Donald Trump Foto: reuters

D ie versuchten Bombenanschläge in New York und New Jersey sind Wasser auf die Mühlen von Donald Trump. In einer Präsidentschaftskampagne voller unangenehmer Überraschungen und unerwarteter Wendungen geben sie ihm weniger als zwei Monate vor dem Urnengang neuen Auftrieb.

Während die meisten US-Amerikaner inständig gehofft hatten, dass es keine weiteren Anschläge geben würde, sind diese für Trump ein Segen. Er benutzt sie als weiteren Beleg dafür, dass er mit seinen Bedrohungsszenarien aus Flüchtlingen, Einwanderern und Muslimen richtig liege, und dass die USA einen „starken Mann“ brauchten. Einen, der mit Folter, mit Mauern, mit Einreiseverboten und mit Militärschlägen die angeblich bedrohte nationale Sicherheit verteidigt.

Für den mutmaßlichen Täter mögen die Zahl von „nur“ 29 Verletzten und das schnelle Ende seiner Flucht enttäuschend gewesen sein. Aber die Bomben, inklusive der von den Sicherheitskräften entschärften, waren stark genug, um die Ängste einer ohnehin verunsicherten Nation weiter zu verstärken. Damit erzeugten sie genau die Atmosphäre, die Trump braucht, um zu gewinnen. Die Umfragen zeigen, dass der Abstand zwischen ihm und seiner demokratischen Gegenspielerin schrumpft.

Am kommenden Montag hat Trump in der ersten Präsidentschaftsdebatte mit Hillary Clinton eine weitere Gelegenheit, aufzutrumpfen. Es wird das TV-Duell mit der voraussichtlich höchsten Einschaltquote der US-Geschichte werden. Und alles spricht dafür, dass Trump erneut seine Gewissheit vortragen wird, dass er allein die Lösung hat – ohne zu sagen, wie die aussehen wird.

Diese Mischung aus Dreistigkeit und Prahlerei ist von Anfang an Trumps Erfolgrezept gewesen. Damit hat er im Vorwahlkampf 17 erfahrene und bekannte republikanische Politiker überrollt. Jetzt ist Kandidatin Hillary Clinton an der Reihe. Sie ist die einzige Person, die noch einen US-Präsidenten verhindern kann, der nichts anderes als Furcht zu bieten hat.

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Dorothea Hahn
Korrespondentin
Kommt aus Köln. Ihre journalistischen Stationen waren Mexiko-Stadt, Berlin, Paris, Washington und New York.
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2 Kommentare

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  • Die Politik(er) in Amerika ist weniger widerwärtig als die in Nordkorea? Ein bisschen...... oder gar nicht?

  • Wenn es nicht so tragsisch wäre, würde man ja sagen, der Erfolg gibt einem immer recht.

     

    Ich kann mir aber nach wie vor keinesfalls vorstellen, daß jemand wie Trump Präsident des mächtigsten Staates der Welt wird. Das kann und darf einfach nicht passieren.