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Dieser Frieden zwischen den beiden Ländern gilt nun belohnt zu werden, in dem z.B. die EU echte, unvoreingenommene Aufbau und Wirtschaftshilfen geben, ohne es mit dem ständigen Kolonialherrischem Stil wieder zu verbocken!
Hier muss jetzt angesetzt werden, in dem man gleich von Beginn an dafür sorgt, dass Firmen, welche sich dort ansiedeln wollen, nach europäischen Standard Löhne entrichten müssen und das europäische Arbeitsrecht etablieren, so dass diese beiden Länder als eine Art Vorreiter für eine wirklich bessere Zukunft Signalwirkung auf die ganze Region ausstrahlen werden!
Nur so kann die EU einen Sinneswandel anderer Staaten unterstützen, wenn diese sehen, dass sie von der EU als Handelspartner mit gleichen Rechten ausgestattet sind, wie andere auch!
Bisher wurden Staaten, welche ein gewisses Mass an Frieden im Lande erreicht haben, wie ehemalige Kolonien behandelt, weil sie nicht genügend respektiert wurden, sondern eher wirtschaftlich Ausgenutzt wurden, dies kann nun auch anders gehen.
Die EU muss nun aufzeigen, dass es sich lohnt Verträge mit ihr abzuschließen, vor allem auch für die Arbeiter, nicht nur für die Eliten!
Dies wäre ein sehr starkes Zeichen für ganz Afrika, wo durch es auch weniger, sehr viel weniger, Wirtschaftsflüchtlinge gäbe und gleichzeitig würde das ein Signal an die Bevölkerung setzen, wir brauchen eine echte Demokratie und keine Autokraten um eine echt Chance auf ein sicheres Leben zu erreichen!!!
@urbuerger Ich sehe den guten Willen in Ihrem Kommentar - aber dennoch halte ich die Grundhaltung noch immer für zu paternalistisch. Die Lösungen für diese (und andere) Staaten können nicht von außen kommen. Was die EU tn kann: Arbeitsvisa erteilen, um so dafür zu sorgen, dass Geld zurückgeschickt werden kann. Und Visa nicht nur für ein Studium sondern auch für eine duale Ausbildung erteilen. Nur die Investitionen, die im Land selbst erdacht werden, haben die Chance, die Entwicklung voranzubringen.
Die FDP fordert in einem neuen Fraktionspapier nur noch „Bett, Seife, Brot“ für ausreisepflichtige Geflüchtete. Die SPD zeigt sich genervt.
Kommentar Eritrea und Äthiopien: Unumkehrbarer Frieden
Eritrea und Äthiopien haben sich jahrzehntelang erbittert bekriegt. Jetzt ist eine politische Annäherung im Gang, die Hoffnung macht.
So viel Eintracht war nie: die Präsidenten von Eritrea und Äthiopien Foto: reuters
Der Versöhnungsprozess, der sich derzeit zwischen Äthiopien und Eritrea abspielt, ist ein positives Signal für die ganze Welt. Zwei Nationen, die sich mehrfach erbittert bekriegt haben – erst in Eritreas jahrzehntelangem Befreiungskampf gegen äthiopische Besatzung, danach in einem völlig sinnlosen Wüstenkrieg um den Grenzverlauf –, finden nun wieder zusammen, einfach so. Nicht nur haben sich die starken Männer der beiden Länder gegenseitig besucht und Frieden geschlossen. Viel wichtiger ist, dass die Bevölkerungen beider Länder sich die Verbrüderung der Mächtigen zu eigen machen.
Zu Hunderttausenden haben Eritreer dem äthiopischen Premierminister zugejubelt und Äthiopier dem eritreischen Präsidenten, und jede Möglichkeit, Kontakte über die Grenzen zu knüpfen, wird geradezu stürmisch genutzt. Die emotionale Betroffenheit der Menschen, mehr noch als feierliche Unterschriften und Bekenntnisse der Mächtigen, macht den neuen Frieden am Horn von Afrika unumkehrbar. Und das ist von unschätzbarer Bedeutung in einer der explosivsten Regionen der Welt, zwischen den schier unlösbaren Konflikten von Jemen, Somalia und Südsudan mit ihrem unermesslichen menschlichen Leid.
Eigentlich überhaupt nicht bemerkenswert, aber dennoch erwähnenswert ist, dass es dafür keinen äußeren Impuls gebraucht hat – es ist wohl sogar eher das Fehlen jeder äußeren Einflussnahme, die den beiden Machthabern Isaias und Abiy ermöglicht, ihren Friedensschluss als eigenen, souveränen Entschluss darzustellen und damit kein Gesicht zu verlieren.
Zwar waren zuvor die Mechanismen und Institutionen der Vereinten Nationen nötig, um den neutralen Rahmen zu setzen, in dem der Frieden entstehen konnte – aber es brauchte den Mut zweier Politiker, um diesen Rahmen zu nutzen, und es braucht die Begeisterung der Menschen, um ihn mit Leben zu erfüllen. Für ausweglos erscheinende Konflikte anderswo steckt darin ein wichtiges Hoffnungszeichen.
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Kommentar von
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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