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Kommentar Energiewende in SpanienDie Atomkraft, sie lebe hoch!

Reiner Wandler
Kommentar von Reiner Wandler

Still und leise verabschieden sich die europäischen Krisenländer von der Energiewende. Sie werden zum Modell eines grandiosen Rückwärtstrends.

In Spanien nun unbeliebt: Solarpark in Sanlucar La Mayor. Bild: reuters

M an glaubt es kaum, aber ja: Spanien war beim Ausbau erneuerbarer Energien einst Vorreiterland. Jetzt allerdings hat das Land die Energiewende erfolgreich beerdigt.

2008 wurde die Photovoltaik mit einer Installationsobergrenze versehen, Einspeisevergütungen langsam abgebaut. 2012 nach dem Wechsel von der sozialistischen zur jetzigen konservativen Regierung setzte man die Einspeisevergütung für Neuanlagen für Wind und Sonne ganz aus und verlängerte dafür die Laufzeiten für AKWs. All dies sei gut für die Wirtschaft und gut für das Stromsystem.

Alternative Energien seien etwas für Boomzeiten, aber nichts für eine krisengeschüttelte Ökonomie. Das Mantra der Konservativen ist überall das gleiche. Dass es nicht stimmt, zeigen die Versteigerungen an der täglichen Strombörse. Die Gestehungskosten für Erneuerbaren Energien liegen bei Null, denn Wind und Sonne sind und bleiben kostenlos, hingegen die Preise von Öl und Gas ständig steigen.

Daher werden nun die noch laufenden AKWs als billige Alternative angepriesen. Sie sind abgeschrieben, das stimmt. Nur, ohne milliardenschwere staatliche Unterstützung wären sie nie gebaut worden und für die Entsorgung des Atommülls muss der Steuerzahler tief in die Tasche greifen. Von der Sicherheitsfrage ganz zu schweigen.

Doch beim Thema Erneuerbare Energie geht es um Ideologie und vor allem um viel, viel Geld. In Brüssel drängen die acht großen europäischen Energieerzeuger erfolgreich darauf, die Energiewende zu stoppen. Klimaziele werden überarbeitet, nationale Sonderwege zugelassen.

Still und leise verabschieden sich die Krisenländer von der Energiewende. Besonders tragisch ist dies bei Spanien und Portugal, beides Beispiele für eine gelungene Förderung der Erneuerbaren.

Der Sozialdemokrat und Minister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel liegt also ganz europäischen im Trend, wenn er jetzt die Windenergie auch in Deutschland ausbremsen will. Spanien dient ihm dabei offensichtlich als Modell. Die iberische Halbinsel ist das Versuchsfeld für die neue, oder besser gesagt für die Wiedereinführung der alten Energiepolitik.

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Reiner Wandler
Auslandskorrespondent Spanien
Reiner Wandler wurde 1963 in Haueneberstein, einem Dorf, das heute zum heilen Weltstädtchen Baden-Baden gehört, geboren. Dort machte er während der Gymnasialzeit seine ersten Gehversuche im Journalismus als Redakteur einer alternativen Stadtzeitung, sowie als freier Autor verschiedener alternativen Publikationen. Nach dem Abitur zog es ihn in eine rauere aber auch ehrlichere Stadt, nach Mannheim. Hier machte er eine Lehre als Maschinenschlosser, bevor er ein Studium in Spanisch und Politikwissenschaften aufnahm. 1992 kam er mit einem Stipendium nach Madrid. Ein halbes Jahr später schickte er seinen ersten Korrespondentenbericht nach Berlin. 1996 weitete sich das Berichtsgebiet auf die Länder Nordafrikas sowie Richtung Portugal aus.
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31 Kommentare

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  • Wozu brauchen die erneuerbaren eine Einspeisevergütung? Denn "Die Gestehungskosten für Erneuerbaren Energien liegen bei Null." Aber es stimmt:

    beim Thema Erneuerbare Energie geht es um Ideologie und vor allem um viel, viel Geld für grüne Industrien, Kapitalanleger und Banken.

  • S
    Stromrealist

    "Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du": Inzwischen kann eine Familie in Europa durch den Erwerb von Solarmodulen (und dem einmaligen Einsatz von ca. 5000 Euro) ihren gesamten elektrischen Energieverbrauch und einen Teil ihrer Elektromobilität für die nächsten 30-40 Jahre abdecken: eine revolutionäre Technologie! Wir sind also zweifellos in Phase 3, allerdings kann diese noch lange anhalten, wenn sich in Europa eine Clique reaktionärer Politiker und ihre Claqueure in der veröffentlichten Meinung durchsetzen. In den USA erkennen inzwischen sogar die ersten unter den größten Stromversorgern (z.B. NRG Energy) an, dass die Photovoltaik in naher Zukunft die günstigste Form der Stromerzeugung sein wird (und wahrscheinlich gegenwärtig schon ist bei einer realistischen und langfristigen Vollkostenrechnung)

    • @Stromrealist:

      Durchhalten ist richtig und wichtig, doch nicht jeder ist stark genug. Demnächst sind Europawahlen. Die Grünen sind die einzigen, die bis heute auf erneuerbar stehen.

  • HR
    Hohes Ross

    Bei aller Problematik der A-Kraft - es mag ein charakterliches Defizit sein, aber irgendwie neige ich hier auch etwas zur Häme: Mir geht die unfassbare Arroganz von uns Deutschen nämlich ziemlich auf die Nerven. Stets meinen mir, alles besser zu wissen und als Vorbild und Heil der Welt fungieren zu können - abgesehen von einer infantil-egozentrischen Neigung zur Hysterie. Kommt runter von eurem hohen Ross! Die Restwelt besteht nicht nur aus Idioten.

  • S
    serbmem

    Das Einzige was hilft sind Demos mit 500000 Leuten.

  • Ganz im Gegensatz zum vollkommen richtigen Kommentar von Herrn Wandler, nutzen einige Gäste die Leserkommentare zur Verbreitung altbekannter Unwahrheiten.

     

    Aber es ist eben doch eine einfache Wahrheit, dass die größten Kosten des Betriebs von AKWs durch erfolgreiche Lobbyarbeit schon von den allerersten Anfängen an sowieso sozialisiert sind, da ist es dann leicht eine kleine Stromrechnung zu schreiben, wenn die ganze Gesellschaft für die eigentlichen Kosten ohnehin haftet. Eigentlich ist die Übernahme dieser Kosten natürlich eine vollkommen unzulässige Subvention, aber das wird in Europa ja nur geanhndet, wenn es den Markt verzerren würde, sprich: Wenn nicht alle daran mitmachen würden. Und während fossile Brennstoffe natürlich endlich sind und damit zwangsläufig knapper und teuerer werden, was übrigens auch für Uran gilt, sind Wind und Sonne unerschöpflich. Um das einzusehen, braucht man auch kein Abitur, da reicht die Bereitschaft die Fakten nicht wissent- und willentlich zu verdrehen vollkommen aus.

     

    Aber während Gabriel und Merkel die Energiewende ganz allmählich gegen die Wand fahren lassen, sorgt ausgerechnet Öttinger in Brüssel dafür, dass die großen Energiekonzerne in ganz Europa Fakten schaffen können.

     

    Es ist wirklich zum Kotzen, aber dass es so raffiniert wäre, dass man es nicht erkennen kann, das kann man nun wirklich nicht behaupten!

     

    Und das gilt für reaktionäre Kommentatoren natürlich auch.

    • S
      Sebastian
      @hdn:

      Und all die Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker, die sich täglich mit Energieforschung befassen sind also zu dumm oder "reaktionär" um die hier kundgegebenen einfachen Lösungen zu checken und umzusetzen?

       

      Allein China baut wöchentlich ein Kohlekraftwerk und etwa alle eineinhalb Monate ein neues KKW. Zusätzlich zum massiven Ausbau von EE. Vergessen wir auch nicht, dass Indien, Südamerika und vllt. auch Afrika weiter wachsen wollen. Im Ganzen betrachtet ist die globale Energierealität ernüchternd.

      • BB
        Butter bei die Fische
        @Sebastian:

        Und schon wieder falsch.

         

        Nein, China "baut" eben nicht "alle eineinhalb Monate" ein neues AKW, sie "planen" es lediglich.

         

        Und während sie noch planen, haben sie die Kosten längst überholt. China wird niemals in der Lage sein, alle seine Pläne tatsächlich umzusetzen. Mal abgesehen davon, daß es auch wirtschaftlich vollkommen unsinnig wäre.

  • Solange wir davon ausgehen, unseren Energieverbrauch nicht senken zu müssen, suchen wir die Schuldigen in Politik und Wirtschaft. Letztere liefert uns den ganzen Krempel, wie Kühltürme, statt Kühlschränken, Geschirrspüler etc., natürlich mit AAA+, zuzüglich Energiesparlampe als Beruhigugspille. Der Router läuft den ganzen Tag und jedesmal den Rechner hoch und runterfahren, ist ja auch für die Katz.

    Der Joghurtbecher muss mit einem Aludeckel versehen sein, in dem mehr Energie steckt, als im Rest der "Genusses" und so weiter und.....

     

    Das größte Kraftwerk bleibt die Einsparung und danach zu handeln, lässt so manche Debatte überflüssig werden. Beim Sparen könnten wir wahre Meister werden und über den Rest können uns die Großkopferten immer was weismachen.

    In der Verantwortung sollte jeder bei sich selbst anfangen, in Deutschland, Spanien und anderswo.

  • S
    Sebastian

    Wind, Wasser und Sonne machen gerade einmal 16% an der Stromversorgung aus und das, obwohl wir bereits ziemlich "zugespargelt" sind und beispiellose Subventionen fließen.

     

    Klimaforscher haben mehrfach an die Politik appelliert auf Kernenergie zu setzen, da die EE eben nicht ausreichend sind. Durch Kernenergie sterben weniger Menschen als durch fossile Energieträger und es gibt keine Schäden am Klima. Die Ökobilanz von KKWs ist in etwa so wie die von EE. Es ist besser, radioaktive Abfälle zwischenzulagern als unser Klima nachhaltig mit fossilen zu zerstören.

    Die Verschwörungstheorien von einer allmächtigen bösartigen Atomlobby zeugen von einer etwas verengten Wahrnehmung.

    Letztendlich entscheiden die Naturgesetze und der Stand des technisch machbaren, was sich durchsetzt.

    • BB
      Butter bei die Fische
      @Sebastian:

      Falsch. Betrachtet man nur den Sektor "Stromerzeugung", so geht der Anteil der "erneuerbaren" Energien am Endenergieverbrauch auf die 30% (ca. die Hälfte davon zur Wärmebereitstellung (10%) und als Kraftstoffersatz (5%)).

       

      Für den Bau der Anlagen fliessen auch keine "beispiellosen Subventionen" - schon gar nicht im Vergleich z.B. zur bisherigen Atomkraftsubventionierung. Das ist lediglich schlecht gelogen und wäre unter den aktuellen EU-Rahmenbedingungen auch gar nicht möglich.

       

      AKWs sind genauso klimaschädlich wie Kohlekraftwerke, wenn man den gesamten Produktionszyklus einschliesslich der Anlagen zur Anreicherung, Lagerung, Wiederaufarbeitung und die vielen zurückgelegten Wege zwischen diesen einrechnet. Und das muss man, wenn man seriös argumentieren will.

       

      Aber letztlich entscheidet die Vernunft und die Verantwortung vor kommenden Generationen hoffentlich über die persönliche Raffgier, was sich durchsetzt.

  • @Sebastian Das größte Problem ist der Treibhauseffekt durch CO2. Allerdings ist Kernkraft hier auch keine perfekte Lösung. Uranabbau ist eine ziemlich Sauerei. Transmutation ist leider keine fertige Technologie sondern nur ein Wunschtraum der Forscher, der, wenn überhaupt, erst in ferner Zukunft in Erfüllung geht. Und dass Atomkraftwerke nicht doch ab und zu mal in die Luft fliegen kann man inzwischen ja auch keinem mehr erzählen.

    Die einfachste Lösung wäre die CO2 Zertifikate teurer zu machen. Die erneuerbaren Energien würden sich dann schneller durchsetzen und wir sparen uns vielleicht ein paar aussterbende Arten, Dürrekatastrophen, usw. usf.

    • S
      Sebastian
      @Thorsten Rissom:

      Selbst Fukushima ist ein kleineres Übel im Vergleich zur täglichen Nutzung von Kohle, Gas und Öl. Da mit kernreaktionen millionenfach mehr Energie erzeugt wird als mit chemischen Reaktionen braucht es entsprechend weniger Brennstoff und somit weniger Förderstandorte. Der Vorteil von Kernenergie (auch gegenüber EE) ist, dass eben extrem wenig Raubbau an der Natur getrieben wird und wenig Platz benötigt wird.

      • @Sebastian:

        "extrem wenig Raubbau an der Natur"

         

        so mancher Raubbau lässt sich schwer erkennen und ist extrem zukunftsrelevant (Atommüll).

        Ein Gau, wie in Fukushima, der große Mengen Strahlenmaterial in den Pazifik emitiert hat, stelle man sich in der kleinen, dicht umsiedelten Ostsee vor.

        Ihre Art der Relativierung ist für mich nicht nachvollziehbar, auch wenn ich die Kritik an der Fossilenergie teile.

        • S
          Sebastian
          @lions:

          Da eben für die Energie von Millionen kg Steinkohle nur ein kg Uran benötigt wird, ist der Raubbau entsprechend geringer.

          Kernkraftwerksunfälle sind seltene Ereignisse. In den seltenen Fällen treten evtl. Schäden an Mensch und Umwelt auf. Trotzdem ist die Schadens- und Ökobilanz von Kernenergie besser als die von fossilen, die kontinuierlich täglich Schaden an Mensch und Umwelt verursachen mit dem Potential die Menschheit ganz auszulöschen wenn das Klima kollabiert. So sterben jährlich tausende Menschen allein in Europa an den Folgen von Luftverschmutzung durch Fossile. Eine ähnliche Bilanz wird selbst Fukushima nach Jahrzehnten nicht aufweisen.

          • @Sebastian:

            Sie sollten nicht wieder Fukushima in seinen unmittelbaren Schäden( schlimm genug) auffahren, sondern dieses nach Nordwesteuropa verorten.

            Sie umschiffen den Aspekt Atommüll !

            Sie lassen aus, dass die Erzeugung spaltbaren Kernbrennstoffs nicht CO2-neutral ist.

             

            "In den seltenen Fällen treten evtl. Schäden an Mensch und Umwelt auf."

             

            An der Kasse muss ich evtl. Geld für die erworbene Ware bezahlen.

  • Na wunderbar, Wende der Wende allerorten, und viele finden`s gut....... Motto: nach mir die Sintflut

  • M
    Modern

    Heute haben wir 25% Erneuerbare! Warum sollten in 10 Jahren nicht 50% möglich sein? Wo doch heute schon die Kosten für Neue Erneuerbare niedriger sind als Strom aus "Neuen" KKW und Kohle Kraftwerken. Man darf halt nicht Steinzeittechnik mit moderner Technik vergleichen. Moderne Handy´s werden ja auch immer billiger. Dampflokomotiven sind auch ausgestorben, obwohl sie das höhere Drehmoment im Vergleich zu Dieselloks hatten.

    • M
      Martin
      @Modern:

      Wir haben heute 2 bis 3% Erneuerbare! 24 Stunden am Tag erzeugen diese Zufallsgeneratoren keinen Strom und ersetzt wird ohne Speicher und Back-Up kein einziges Kern- oder Kohlekraftwerk! Bitte in der Realität bleiben.

       

      Die Kosten für die Erneuerbaren Energien sind nach wie vor weit höher. Warum sonst bedürfen sie der milliardenschweren Subventionen durch das EEG?

  • 7G
    786 (Profil gelöscht)

    Ein weiterer Beweiß, dass Demokratie nicht funktioniert. Wenn man wirklich etwas ändern will, muss man zunächst die "konservativen" Verbieten.

  • F
    Fuchs

    Neue Kernkraft in England für ca. 11 Cent/KWh ist deutlich teurer als Windkraft in Deutschland (ca. 7-9 Cent)und neue Solarkraft in Spanien!! Das Fraunhofer Institut geht von 6-9 Cent aus. Und nach 20 Jahren liefern diese "abgeschriebenen" Erneuerbaren Kraftwerke für ein Viertel obiger Zahlen den Strom noch billiger als die jetzt abgeschriebenen KKW´s. Und ohne Dreck und Gift und Strahlung!!

    • E
      eggis
      @Fuchs:

      @Fuchs Sie haben noch vergessen zu schreiben, dass die 11 Cent über 35 Jahre gezahlt werden und mit der Inflation nach oben korrigiert wird.

  • U
    Udo

    Wenn man merkt, dass man in eine Sackgasse gekommen ist, ist der Rueckwaertstrend das einzig vernuenftige.

  • S
    Sebastian

    Wenn erneuerbare Energien so unschlagbar billig wären, hätten sie sich ganz natürlich am Markt durchgesetzt. Zunächst sind Kohle, Gas und Öl oder Uran und Thorium genauso naturgegeben und "kostenlos" wie Wind und Sonne. Sie abzugreifen und in elektrische Energie zu verwandeln ist dann der komplexe, kostenverusachende Prozess.

    Auch wenn Wind und Sonneneinstrahlung massig vorhanden sind, ist ihre Energiedichte gering und unterliegt starken wetter- und tageszeitabhängigen Schwankungen. Für die Erneuerbaren braucht es deshalb einen riesigen Material- und Flächenaufwand sowie entsprechende Wartungskosten. Der riesige Materialaufwand in Kombination mit fehlender Energiespeichertechnologie (die Forschung wird noch Jahrzehnte für gute Lösungen brauchen), Netzintegrationsproblemen und weiter steigendem Energiebedarf holen die Energiepolitik schnell wieder auf den Boden der Tatsachen.

    Wer Umwelt und Klima schützen will, setzt besser auf das kleinere Übel Kernenergie. Das Problem des radioaktiven Abfalls wird man mit neuen Transmutations- und Energiegewinnungsmethoden bewältigen können. Die Auswirkungen der Dank Atomausstieg boomenden Kohle sind der wahre GAU. Deren Emissionen und Impakt sind nicht reversibel. Nicht immer gilt der Spruch "am deutschen Wesen wird die Welt genesen", in Sachen Energiepolitik sind wird rücksichts- und verantwortungslos geworden.

    • 7G
      786 (Profil gelöscht)
      @Sebastian:

      Ein Stück weit stimmt das. Aber in neue Atomanalagen mit schlechten Sicherheitskonzepten zu investieren ist trotzdem der falsche Weg. Nicht so falsch, wie Kohle und Gas, aber dennoch falsch.

  • G
    Gast1

    Auch wenn eine Lüge immer wiederholt wird, wird sie nicht zur Wahrheit.

    Solar- und Windenergie produzieren NICHT zu Grenzkosten bei Null! Die Kosten für die Verbraucher sind die Einspeisevergütung plus der Kosten für Backupkapazitäten und natürlich Steuern und Abgaben. Die Sonne schreibt keine Rechnung, aber die Besitzer der Solarparks schon!

    • 7G
      786 (Profil gelöscht)
      @Gast1:

      Das wahre Übel ist der Kapitalismus. Leute die nur ans Geld denken, und Staaten, die es mit sich machen lassen.

  • FN
    Frauke Nidermann

    Wer will es diesen Ländern verdenken? Atomkraft liefert günstigen, zuverlässsigen und überdies noch CO2-neutralen Strom.

    Günstiger, zuverlässiger und CO2-neutraler übrigens als der deutsche Öko-Kohle-Mix...

  • TT
    Turbo Toni

    Polen baut, Tschechien baut zwei neue, Frankreich verlängert die Laufzeiten auf 60 Jahre, die Schweiz lässt ihre Anlagen wesentlich länger laufen als geplant, Schweden ist aus dem Ausstieg ausgestiegen, Spanien ist soeben wieder aus dem Ausstieg ausgestiegen und verlängert die Laufzeiten der KKW auf 60 Jahre, Finnland baut gerade neu, England baut neue KKW, Bulgarien baut in Bälde - Deutschland schaltet ab.

    Die 2011'er-Energiewende gibt es in Deutschland NUR deshalb, weil die "Schwarzen" wieder gewählt werden wollten (Ziel 100% erreicht) und weil wir Deutschen in der glücklichen Lage sind uns zwei parallele "Stromerzeugungs-Welten" (eine volatile und eine stabile) leisten zu können. Sollte Deutschland finanziell in die Lage Spaniens geraten, werden wir das selbe wie die Spanier jetzt machen MÜSSEN!

    So einfach ist das!

  • KM
    Kristian Matthes

    "Die Gestehungskosten für Erneuerbaren Energien liegen bei Null, denn Wind und Sonne sind und bleiben kostenlos,..."

     

    Der Herr Wandler verschenkt wohl Solaranlagen und Windräder? Wenn solcher Strom den Erzeuger tatsächlich nichts kostet, ist es auch kein Problem, wenn die Einspeisevergütung auf Null gesenkt wurde. Der Markt über die Strombörse steht immer offen...

    • B
      bempo
      @Kristian Matthes:

      Der Herr Mathes glaubt wohl, das Öl, Kohle, Gas und Uran von selbst in die Steckdose hüpfen. Da braucht wohl nichts mit aberwitziger Technik gefördert werden, oder wie?