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Kommentar Emissionshandel für FluglinienHandelskrieg? Warum nicht!

Bernhard Pötter
Kommentar von Bernhard Pötter

Die EU soll ruhig einen Konflikt riskieren, wenn es um den Emissionshandel für Fluglinien geht. Bislang war man in der Klimapolitik ohnehin viel zu sanft.

A n Angela Merkels Dickschädel könnte sich die EU beim Streit über den Emissionshandel ein Beispiel nehmen. Auch wenn die USA jetzt wiederholt davor gewarnt haben, nichteuropäische Airlines zu besteuern, auch wenn China und Indien sich ebenfalls sträuben: Die EU ist auf dem richtigen Weg. Und auf dem besten Weg, einen internationalen Handelskonflikt auszulösen.

Richtig so. Denn bisher spielen die Europäer beim globalen Klimaschutz zu oft den Nice Guy: Sowenig ambitioniert und intern umstritten die europäischen Klimaziele auch sind, hat die EU wenigstens mit echtem Klimaschutz begonnen.

Der Emissionshandel, bei Weitem nicht perfekt – und übrigens mal auf Drängen der USA eingerichtet –, weist in die richtige Richtung. Da ist es nur logisch und fair, alle Airlines, die in Europa landen, für ihre Klimaschulden zahlen zu lassen. Die EU hat das lange gesagt, lange verhandelt und viele Kompromisse angeboten. Geschehen ist auch nach einem Jahrzehnt – nichts.

Bild: taz
Bernhard Pötter

ist Autor der taz.

Ein Handels„krieg“ rund ums Klima wäre auch kein Beinbruch. Er würde nur deutlich machen, dass es um die wirtschaftspolitischen Chancen in einer globalen Welt und letztlich um die Zukunftschancen vieler Menschen geht. Da kann man schon mal die Samthandschuhe ausziehen.

Auch sonst wird in Handelsfragen viel gestritten: über Subventionen für die Solarindustrie, über den Import von Gentech-Soja oder nur über Wein und Camembert. Für Brüssel aber geht es noch um mehr: Der globale Einfluss Europas schwindet, nicht nur durch die Eurokrise. Die Rolle als Vorreiter bei Zukunftsfragen wie Klimaschutz, Demokratieentwicklung und globaler Solidarität ist – bei allen Abstrichen in der Tagespolitik – vielleicht der letzte europäische Exportschlager.

Knickt die EU beim Emissionshandel ein, wird ihre Stimme weltweit wieder etwas schwächer. Da sind ein paar stornierte Flüge über den Atlantik kein zu hoher Preis. Dem Klima würde das sogar unmittelbar nützen.

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Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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6 Kommentare

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  • E
    Ehrlich

    Bloggen hier die Lobbyisten der Luftfahrtindustrie?

    Welch blödes Argument, dass China die A380 Flugzeuge storniert hat, weil sie damit gegen die Klimaabgabe Druck aufbauen wollen.

    Die haben den A380 storniert, weil er Schrott ist.

    Worte wie "Verbalmüll der Klimafetischisten" oder man spricht von "kruden Gesetzen" oder vom "Musterbeispiel dümmlicher linker Arroganz" die Klimaabgabe wird auch als "Virtuelles Narrenspiel von selbsternannten Weltverbesserern" bezeichnet

    Noch hübscher, dass man nun wegen der Abgabe damit droht, "vom benachbarten Ausland abzufliegen".

    Schön wär`s dann müssten hier die Menschen nicht so unter dem höllischen Fluglärm leiden.

    Wenn man für 29 € von Frankfurt nach Rom fliegen kann, dann ist das öbszön, weil extrem Klimaschädlich und deshalb die noch Abgabe viel zu wenig.

    Aber noch viel wichtiger ist es endlich das Flugbenzin zu besteuern.

  • D
    D.J.

    "Die Rolle als Vorreiter bei Zukunftsfragen wie Klimaschutz, Demokratieentwicklung und globaler Solidarität ist – bei allen Abstrichen in der Tagespolitik – vielleicht der letzte europäische Exportschlager."

     

    Ein Musterbeispiel dümmlicher linker Arroganz.

  • CU
    Contra Urlaubsverhinderer

    Was für ein Unsinn! Der Emissionshandel ist nicht mehr als blinde Augenwischerei, weil Länder ohne Produktionskraft diesen Mangel verkaufen und dafür zahlt nur der Kunde dieser Firmen!

     

    China baut alle zwei Wochen ein neues Kohlekraftwerk und kümmert sich einen Dreck um dieses virtuelle Narrenspiel, welches sich (selbsternannte) Welterbesserer in Kooperation mit verbeamten Bürokraten ersonnen haben.

     

    Und nun soll also der Bürger für diesen Unsinn auch noch zahlen, wenn er mit einer Airline fliegt welches diese kruden Gesetze gar nicht kennt? Vielen Dank! Da lohnt sich dann ja bald der zusätzliche Flug aus Deutschland in das nächstbeste Land, welches diesen Unsinn nicht unterstützt. Danach wird dann ein Umweg geflogen und noch mehr Emmissionen (abgabenfrei) erzeugt.

     

    Da bleibt nur die Hoffnung an einem Mitt Romney als Präsidenten, welcher hoffentlich gegenüber den EU-Bürokraten nicht einknickt

  • S
    Siegfried

    Danke für diese Informationen. Bitte bleiben Sie an diesem Thema dran und berichten über den Ausgang.

  • N
    Noskiel

    Der schuß könnte aber fuer die EU nach hinten los gehen.China hat schon dutzende A380 storniert ,mit Annulierung gedroht .

    China könnte ganz auf Boeing umschalten .Konfiszierung

    deutscher Maschinen,die in China landen,wird erwogen.

    Langfristig wird D nicht mehr gebraucht,sondern D braucht die Anderen.

  • S
    Schmitz

    Sie wären gut beraten sich weiterzubilden, statt den Verbalmüll der Klimafaschisten nachzubeten!

     

    Es geht hier nicht um das Klima!!

     

    Vielleicht können Seiten wie http://euro-med.dk/, http://activistpost.com/ oder http://occupycorporatism.com/ und viele andere ein Umdenken und Aufwachen bewirken.