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Kommentar Deutschland und GeorgienGeorgien muss in die Nato

Klaus-Helge Donath
Kommentar von Klaus-Helge Donath

Bisher hat Deutschland in der Nato Rücksicht auf russische Empfindlichkeiten genommen. Jetzt spricht sich Angela Merkel plötzlich für den Beitritt Georgiens aus.

taz lesen kann jede:r

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Klaus-Helge Donath
Auslandskorrespondent Russland
Jahrgang 1956, Osteuroparedakteur taz, Korrespondent Moskau und GUS 1990, Studium FU Berlin und Essex/GB Politik, Philosophie, Politische Psychologie.
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54 Kommentare

 / 
  • KP
    Klaus Priesucha

    „Waleri Galtschenko, (....) fürchtet keine weitreichenden Reaktionen aus dem Westen auf den völkerrechtswidrigen Akt des Kreml.“

    Den Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Ein „völkerrechtswidrigen Akt“ wird lapidar behauptet, als handle es sich um die Frage, auf was die Winkelsumme eines Dreiecks sich beläuft. Dem entgegen: Schon bezüglich innerstaatlichem Recht heißt es nicht grundlos:

    „Zwei Juristen, drei Meinungen, mindestens.“ Und dann noch das Völkerrecht, dem es an einem allgemein anerkannten, gegen jedermann – bzw. jeden Staat – durchsetzungsfähigen Urheber fehlt.

    Haben Journalisten nicht die Zeit, kurz bei Wikipedia nachzuschlagen? Um spitz zu kriegen, dass dem Völkerrecht nicht allein seitens eines der bedeutendsten Rechtstheoretiker des 20. Jahrhunderts, Hans Kelsen, sondern auch von renommierten amerikanischen Juristen die Rechtsqualität abgesprochen wird!

     

    Nein, das tun sie nicht, unsere Meinungsvorbeter. Denn dann müssten sie auf die Interessen der Staaten zu sprechen kommen, die kaum etwas mit der Rettung von Witwen und Waisen zu tun haben, und auch nicht mit der Sorge um regionale Folklore. Sondern es geht eben um Bodenschätze, Handelssicherheit, Einflusssphären, Vorherrschaft, Weltmachtansprüche und ähnlich liebenswerter Ziele. Dass die Staaten dies alles mit „höherem Recht“ bemänteln, ist eine Sache, dass Journalisten solches parteilich nachbeten, eine andere.

     

    Zur brüllenden Lachnummer wird es, wenn unsere Experten den Krach im „Europäischen Haus“ dem geneigten Leser als einen Streit um das rechte Zivilisationsmodell andrehen wollen: Hier die Kuschel-WG NATO, dort der barbarisch-autoritäre russische Schlägerbande. (In solchem Sinne K. H. Donath, taz v. 18.08.08 „Georgien muss in die NATO“)

    http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/kommentarseite/1/georgien-muss-in-die-nato/kommentare/1/1/

    klaus priesucha, Oldenburg

  • S
    schlabund

    Als TAZ-leser und Abonnent der ersten Stunde, frage ich mich, wenn ich Herrn Donaths Kommentare lese, ob die TAZ noch meine Zeitung ist. Nach meiner Wahrnehmung verändert sich die TAZ zunehmend zu einem Mainstreammedium. Dies äusert sich besonders in der Russland/Georgien Berichterstattung.

     

    "Doch wo die Nato steht, herrscht meist Frieden"

     

    Einen solchen Satz, hätte ich mir als satierischen Aufmacher gewünscht, aber, der Donath meint das ernst.

    Wenn ich eine Mainstreamzeitung lesen will, dann kauf ich mir eine.

     

    mfg

  • E
    Egbert

    Zum Glück haben wir keine russische Minderheit im Lande an die Russische Pässe ausgegeben werden könnten um Einfuss auf uns zu nehmen.

    Da sind die Baltischen Staaten, die Ukraine und Polen schlechter dran.

     

    Aber dafür haben wir ja ein anderes trojanisches Pferd: Russengas.

     

    Die Alternativen Energien Wind und Sonne (RotGrün und Schröder sei Dank) brauchen Russengas, um zu funktionieren!

     

    ICH WILL ENDLICH UNSERE GUTE ALTE KOHLE WIEDERHABEN !!!!

     

    Egbert

  • S
    Sauter

    Süffisant, ja süffisant lächelte die Polnische Journalistin am Sonntag beim Presseclub (Phoenix), als sie gefragt wurde, aber richtet sich das Raketenschild nicht gegen Iran und andere?

    Wenn man in diesen Tagen die Kommentare zu Georgien, Russland, Polen usw verfogt bekommt man Angst. Angst vor (neuer?)deutscher Großfressgkeit gegenüber anderen. Reichten zwei verlorene Kriege, Millionen Tote, ein zerstörtes Mitteleuropa, Millionen Vertriebene und der Verlust von einem Teil des Vaterlandes nicht aus?

    Wissen die Damen und Herren Journalisten was Krieg bedeutet und Hunger und Obdachlosigkeit?

    Anscheinend darf man unter dem Schirm zweifelhafter Freunde wieder alles.

    Man sollte gelegentlich F. W. Steinmeier zuhören: solche Räte sind doch grade für Krisenzeiten da, bevor man gen Osten droht.

  • T
    Tap

    @UP

     

    Das ist das linke Verständnis von Meinungsfreiheit: Deine Meinung passt mir nicht, weg mit Dir! Da wird offensichtlich was diesem Land droht, wenn die Linkspartei wirklich mal an Einfluss gewinnt.

  • L
    L.A.WOMAN

    Was soll man von einer Kanzlerin schon erwarten, die grinsend das Abwerfen von Atommüllfässern in 15 Metern Tiefe beobachtet, und - obwohl die vorherigen DDR-Behörden dieses für zu gefährlich hielten - dieses ausdrücklich seinerzeit als Umweltministerin genehmigt hat.

    (ZDF-Bericht).

    Dem entspricht ihre Haltung in Georgien, was kümmern sie die Sorgen und Ängste ihres eigenen Volkes, Hauptsache, Bush, Cheney und die Militärs sind voll des Lobes, danach giert sie förmlich. Aber: Sie hat geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden! Jedoch opfert sie unser Land auf dem Altar der einseitigen USA Unterwürfigkeit und öffnet Tür und Tor zu unvorstellbaren Kriegsoptionen.

    Unverständlich ist die Haltung von Steinmeier, jetzt könnte seine Stunde kommen. Es geht auf den Wahlkampf zu, und er hätte die erste Möglichkeit, sich abzugrenzen. Aber dazu sollte er Rückgrat haben, was kaum anzunehmen ist.

    Diese unsere Regierung lässt mich um die Zukunft meiner drei Kinder fürchten.

  • U
    UP.

    Nachtrag:

    Merkel ist bereits mitten drin: Deutsche Sturmgewehre in Georgien:

    http://www.tagesschau.de/inland/reportmainz100.html

     

    UP.

  • U
    UP.

    ...dieser Artikel rechtfertigt die fristlose Entlassung eines Herrn Donath.

    40 Jahre Entspannung den Säuen zum Frass vorgeworfen - ist es denn die Möglichkeit. Eine Schadensbegrenzung kann m.E. nur dadurch erfolgen, dass Donath geschasst wird und der Verantwortliche im Urlaub war.

    Zustände in Russland oder Putin hin oder her, aber wenn es so weitergeht - unter Einbeziehung des polnisch-amerikanischen Vertrages - frage ich, wie lange Russland sich diesen Wild-West-Poker der Amerikaner gefallen lässt. Und einmal mehr wird deutlich, dass Merkel eine Marionette der USA und der Bilderberger ist, so wie sie sich in der Sache produziert.

  • HR
    herr rodes

    georgien muss also in die nato, als belohnung für seinen einmarsch ins teilautonome südossetien. vielleicht klappts ja dann auch endlich mit dem 3. weltkrieg.

  • E
    Egbert

    @ Frank Schmidt, 18.08.2008 17:38 Uhr

     

    Lieber Frank, Du machst mehr aus meinem Kommentar, als ich reingeschrieben habe.

    Zum Nachdenken: Was meinst Du wo die Freiheit und der Wohlstand wohl herkommen, den Du und den wir haben ?

    Wenn Du nach den Fakten gehst, müsste Dein Schluß eigentlich sein: USA, USA, USA und dass wir nach dem 2. Weltkrieg viel von ihnen gelernt haben.

     

    Die Auflösung des Ostblocks und die Wiedervereinigung haben wir trotz der Friedensbewegung erreicht. Die USA waren über Jahrzehnte die Hauptkraft dabei.

     

    Pazifisten und Kampf für Freiheit passt nur schlecht zusammen. Der Kampf für Demokratie und Menschenrechte war historisch immer mit Gewalt verbunden. Das müsste eigentlich jeder wissen.

    Das Vorgehen der Georgischen Truppen in Ossetzien: Es sieht so aus, dass Du da wohl recht hast. Die Kriegsparteien unterscheiden sich in ihrem brutalen Verhalten anscheinend nicht viel von einander. Das würde sich wohl wenigstens bei Georgien zum Guten ändern, wenn es in der Nato wäre.

     

    Egbert

  • AL
    Adzovic, Lobosan

    Das russische System ist undemokratisch, die Oligarchen bereichern sich schamlos und das Volk darbt wie zu Sowjetzeiten. Trotzdem bleibt Angriffskrieg ein klarer Fall, Georgiens Präsident ein Mafiosi, der nicht besser ist als Putin, deshalb klingt dieser Satz von Herrn Donath wie bürgerliche Propaganda, die nur ein Ziel haben kann, alles was dem Kapital dient und Russland schadet....; das hatten wir schon öfter in der Geschichte. Noch einmal die Position überdenken Herr Donath.

  • J
    jakub

    Im Kommentar steht doch klar, noch ist Georgien nicht NATO-reif. Gleichzeitig kann die nuechterne Haltung der taz gegenueber Russland nur freuen. Ich wusste nicht, das sie so viele moechtegern-Schroeders unter ihren Lesern hat.

  • L
    L.A.WOMAN

    Zu Markus:

     

    'Donath, das beste Pferd im Stall'

    das hinkt, Pferde sind wesentlich intelligenter...

     

    Es gibt einen ARD Kommentar von Hermann Krause, der zu denken gibt:

     

    "ARD-Hörfunkkommentar zum Kaukasus-Konflikt

    * Hermann Krause vom ARD-Hörfunkstudio Moskau kommentiert auf tagesschau.de unter dem Titel »Belohnung für einen Eroberungskrieg?« den Georgien-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel:

     

    (...) Kriege zwischen Georgien und Osseten hat es immer wieder gegeben: Der jüngste Konflikt paßt in eine lange Reihe von Auseinandersetzungen. Dennoch wäre es ratsam, sich mit den Ursachen dieses Krieges zu beschäftigen. Die Augen davor zu verschließen, wer wen überfiel, ist falsch. Leider weigert sich auch die Bundeskanzlerin nachzuforschen, von wem die Aggression ausging: trotz aller Provokationen der russischen Seite – letztendlich von Georgien. Dies ist mittlerweile erhärtet, Beweise gibt es ausreichend.

     

    Über sechs Jahre lang haben die USA Georgien aufgerüstet und mit jenen Waffen versorgt, die eingesetzt wurden, um gegen das wehrlose Ossetien zuzuschlagen. Georgien führte einen Eroberungskrieg, allein aus ethnischen Gründen. Moskau spricht von einem Genozid, dies mag übertrieben sein. Aber es kann doch nicht angehen, daß die Bundeskanzlerin so tut, als wäre nichts geschehen – und weiterhin Georgien die Aufnahme in die NATO zusichert.

     

    Überfallen NATO-Mitglieder mit brutalster Waffengewalt ihre Nachbarn, nur, weil diese nach Unabhängigkeit streben? Und welches Georgien will die Kanzlerin in die NATO aufnehmen? Das Kern-Georgien, bestehend aus Tiflis und Umgebung? Auch von der amerikanischen Außenministerin Condoleezza Rice wurde gebetsmühlenartig die »territoriale Integrität« Georgiens beschwört. Wie aber soll diese hergestellt werden? Will man die Abchasen oder Südosseten zwingen, unter georgischer Herrschaft zu leben? Vielleicht mit Waffengewalt, wie es jetzt Saakaschwili versuchte?

     

    Seine Bekundungen, er sei ein Demokrat, sind mehr als absurd. Genauso wie in Rußland wurden die Wähler bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen unter Druck gesetzt, genauso wurde am Ergebnis manipuliert. Die Wahlbeobachter der OSZE haben dies bekundet, im übrigen die Deutschen deutlicher als die Amerikaner. Vergessen anscheinend, daß Saakaschwili im Dezember des letzten Jahres brutal die Opposition hat niederschlagen lassen, daß die Presse zum Teil unterdrückt wird. Seit Beginn seiner Amtszeit hat Saakaschwili nicht den Dialog mit Abchasen oder Osseten gesucht, sondern die Konfrontation. Daß er dafür vom Westen nun belohnt wird, ist mehr als unverständlich. (...)""

  • LW
    last waltz

    Tja Donath , oder darf ich donut zu ihnen sagen ?

     

    vermute mal sie spekulieren mit Ihrem letzten Kommentar auf Aufmerksamkeit in gewissen kreisen , sogenannte Konvertiten sind ja immer wieder gut für

    Überraschungseinladungen, wer weiß vielleicht haben sie sich ja schon qualifiziert für`s nächste Bilderberger-meeting ?

    In der Achse des guten , sind Ihere äusserungen ja auch schon sehr wohlwollend aufgenommen worden

     

    Vielleicht gibt ihnen der Kollege broder ja auch noch ein paar tips, wie man , brutallissimo sozusagen, reüssieren kann !

  • M
    Markus

    Klaus-Helge Donath ist eines der besten Pferde, das die taz in Ihrem Stall hat. Der Mann ist überragend gut. Seit Jahren lese ich mit großem Gewinn und großer Lust seine Kommentare und Analysen. Die taz ist ein hochintelligentes Blatt, und ich beglückwünsche die Redaktion zu einem Korrespondenten wie Donath.

    Die Republik scheint allerdings der Verblödung entgegenzusehen, wenn ich die Kommentare der Mehrheit zum Krieg in Georgien hier und andernorts lese.

  • H
    helschhat

    Es fällt mir schwer, den vielen kritisch-guten Kommentaren zu Donath noch etwas hinzuzufügen.

    ... Wenn ich mein Taz-Abo noch nicht gekündigt hätte, wäre jetzt eine solche Gelegenheit, dies zu tun ! Zurzeit bin ich noch Taz-Genosse und wollt es auch bleiben, aber wenn ich in der Digi-taz weiter einen solch übel-reaktionären Aufguss lesen muss, werde ich auch das beenden.

  • H
    Hajü

    Der Aufschrei der Kommentatoren hier spricht für sich; was wäre dem noch hinzuzufügen? Dass in Russland Meinungsfreiheit, Selbstbestimmungsrechte usw. mit Füßen getreten werden, wissen wir. Doch dagegen würde niemals die NATO als Eingreiftruppe vorgehen. Stützt sie doch selber mit Vorliebe Diktatoren und ihre Regime.

    Wie wär´s mit der Interpretation, dass Russland sich im Machtkampf der großen Kapitalfraktionen zurückgemeldet hat. Dass solches von den Global Playern, die die NATO als ihre Schutztruppe aufbieten können, so nicht tatenlos hingenommen werden kann, liegt in der Natur dieses Spiels.

    Im übrigen liebe alte taz; habt Ihr weiter vor im Sinne der Aufklärung und der Emanzipation zu arbeiten? Dann solltet ihr ein bisschen prä-neoliberales und prä-ideologiefreies Denken studieren und berücksichtigen.

  • PM
    Peter Meyer

    Dieser Kommentar bedient hervorragend Haltungen die in der CDU Tradition haben. Das er unter dem Bild von Frau Merkel steht, die einem Kriegsverbrecher die Ehre erweist, ist in sofern ok.

    Ich habe die taz bisher allerdings auf der friedfertigeren Seite identifiziert und mir erwartet, daß in diesem im Sinne auch kommentiert wird.

    Die taz steht mit der Beiträgen von Herrn Donat ohnehin immer schon auf einer antirussischer Berichterstattung ... da sollte jetzt im Interesse von Friedenserhaltung nicht zusätzlich CDU Dampf hinein.

    Ich bin gegen Schwarz-Grün in der taz und halte Herrn Donath für nicht haltbar.

     

    In Angst um unseren inneren + äußeren Frieden will ich solche Berichterstattung in der taz nicht tolerieren und reklamiere lassen Sie Herrn Donath doch gerne bei der Bild schreiben, da wirkt er auch autentischer.

     

    In Wut über diese unverantwortliche Veröffentlichung

    P. Meyer

  • T
    Taljunge

    "Doch wo die Nato steht, herrscht meist Frieden."...und George W. bekommt den Friedensnobelpreis. Köstlich!

    Wie wärs mit einem Tausch? Georgien tritt ein in die Nato und Deutschland aus. Und Herr Donath schreibt nur noch Kommentare für Focus, Bild, Welt etc.

  • KP
    klaus priesucha

    "Dort wo die Nato steht, herrscht meist Frieden" Stimmt. Bloß wat für einer? Für die Paläste oder für die Hütten? Brillianter Kommentar, berauschende Analyse! Was muss man nehmen, um so was hinzukriegen?

  • C
    Conrad

    Als dieser Kommentar heute früh im DLF vorgelesen wurde, dachte ich: Okay, die Frankfurter Kriegstreiberpresse eben, wenn auch für deren Verhältnisse ungewöhnlich holprig formuliert. Und daß der Sprecher "taz" statt "FAZ" sagte, war natürlich ein Versprecher. Oder?

     

    Nicht zu fassen.

  • R
    Rojas

    Die taz auf neokonservativem USA-Kurs. Reichen die Verschwörungs- und Propagandamöglichkeiten von CIA und Konsorten etwa wirklich schon bis in die taz-Redaktion hinein? Traurig, traurig.

  • PM
    Peter Meyer

    Diese Art Journalismus nennt man meiner Meinung nach - abschreiben, nachplappern den politisch wichtigen in den Arsch kriechen. Schande über die taz, den Schreiberling Donath dürft ihr bei Euch nicht weiter machen lassen.

    Gebt ihm doch mal "Das kritische Tagebuch" aus den "Nachdenkseiten" von heute zum lesen, damit er wenigstens einigermaßen erfassen kann, welche Dimensionen er blind vor Eifer bei Merkel und den übrigen Befehlsempfängern aus dem Bush-Lager mit unterstützt.

    Solche Leute wie Donath sind aus meiner Sicht ein Sicherheitsrisiko in der Redaktion der taz. Trennt Euch bevor es zu spät ist!

     

    Vor Entsetzen über diesen Kommentar fast blind vor Wut.

    P. Meyer

  • A
    Andreas

    Ich verstehe schlicht und ergreifend nicht, wie Herr Donath zu seinen Schlussfolgerungen kommt. Den Konflikt hat doch der georgische Präsident angezettelt. Wäre Georgien in der NATO wäre jetzt Bündnisfall und Deutschland im Krieg. In der TAZ erwarte ich nachvollziehbare Kommentare und keine Behauptungspropaganda!

  • FS
    Frank Schmidt

    Klasse, Egbert: Na klar, mal eben einige hundert Ziviltote beim georgischen Überfall auf Südossetien, das stecken wir doch locker weg. Schließlich ist es ja unser Freund, der den Krieg begonnen hat, da darf man das nicht so eng sehen, gell? Hauptsache Freiheit und Wohlstand - mit dem Demokraten Saakaschwili alles eigentlich kein Problem, man darf halt nur nicht zu laut seine eigene Meinung sagen, wenn er gerade mal eine andere hat. Aber sonst - prima der Mann! Und mit ein paar Prozent an der richtigen Stelle läuft auch das mit dem Wohlstand. Osseten und Abchasen - wer ist das überhaupt, das sind doch nur ein paar Unruhestifter und Weicheier, die Georgien einfach nicht den Georgiern lassen wollen und vor lauter Schiß um das bisschen Leben und Eigentum gleich in die Arme des russischen Bären flüchten, statt sich damit abzufinden, dass für ihren Wohnort andere, weisere Pläne in Tiflis bestehen. Das sind ja schließlich keine Kosovaren...

    Egbert - wir brauchen unbedingt Leute wie Dich in der Politik oder wenigstens im NATO-Oberkommando. Da kriegen wir dann auch ganz schnell ganz viel Atomenergie (ab) und noch dazu völlig kostenlos!

    Hauptsache, die verdammten Linken und Kapitulierer halten dann auch endlich die Schnauze, wie sich das in einer anständigen freiheitlichen Demokratie gehört.

    Egbert befiehl, wir liegen Dir zu Füßen! Ist auch besser so....

  • Z
    zundelfrieder

    Wer nicht auf der Konkurrenzstrecke bleiben will, muss mit den Gölfen keulen!

     

    Bravo, TAZ, so langsam habt ihr's auch kapiert, wo's lang geht - da komme noch mal einer und rede von der TAZ als Kinder-FAZ, nein, ihr seid richtig schön erwachsen geworden!

     

    Schlimm genug, dass sich andere noch immer so unreif aufmüpfig gerieren, etwa "The Guardian", wo man lesen muss:

    "This is a tale of US expansion not Russian aggression"(http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2008/aug/14/russia.georgia)

    oder der "Kölner Stadtanzeiger", der einen abgetakelten NATO-Chefstrategen über "Russische Angst vor Umzingelung" schwadronieren lässt ( http://www.ksta.de/html/artikel/1218352603385.shtml

    oder gar das "Deutschlandradio", das einem greisen Egon Bahr Raum für Warnungen vor einer "Konfrontation mit Russland" gibt (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/832427/

     

    Angesichts solcher Unreife weiß man doch zu schätzen, was man an der TAZ hat.

  • B
    BertSchwarz

    Auch dieser Kommentar von Donat verstärkt die Frage nach der Abgrenzung der Begriffe Propaganda und Aufklärung im politischen Journalismus. Die deutschen Printmedien, allen voran der Springerkonzern, betreiben im Grunde eine manipulative Form der Beeinflussung, die schon als Propaganda bezeichnet werden kann. So auch die TAZ in diesem Zusammenhang. Im Grunde kann man so den Leserkreis abschätzen. Denn diesen Stil lassen sich nur jene Leser bieten, die solche Schreibereien lesen wollen.

  • E
    Egbert

    Hat eigentlich schon einmal jemand bemerkt, dass uns der ganze Alternativenergie-Boom direkt in die Abhängigkeit russischen Gases führt ?

     

    Windkraftwerke laufen nicht nur mit Wind. Sie benötigen im Hintergrund Gaskraftwerke in gleicher Energiegröße, um die Schwankungen auszugleichen.

     

    Und das Gas kommt bekanntlich zum erheblichen Teil aus Russland.

    Jetzt wissen wir auch warum die Rotgrüne Koalition unter Schröders Führung soviel Alternativenergie wollte und warum Schröder jetzt für Russengas arbeitet. Seine jetzigen Statements zum Konflikt lesen sich ja auch wie die eines Angestellten von Putin.

    Joschka, Claudia - was habt Ihr uns da eingebrockt ?

    Wenn jetzt auch noch in ein paar Jahren die Klimakatstrophe mangels Katastrophe und mangels menschlicher Ursachen abgeblasen werden wird, dann fühlen wir uns komplett verarscht. (Kleiner Hinweis: seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts erscheint die Globale Erwärmung gestoppt)

     

    ICH WILL DIE KOHLE WIEDERHABEN!

     

    Egbert

  • 1J
    10 jahre gelegenheits-taz-leser

    Da will wohl jemand gerne Regierungssprecher werden und zeigt schon mal, wie geschickt er Initiativen der Kanzlerin flankieren und dem Pöbel andrehen kann, auch wenn offensichtlich ist, was für ein hirnrissiger Schwachsinn das ist. PR-Studium?

     

    Na, hoffentlich lesen die anvisierten CDU-Grün-Wähler diesen erschütternd anbiedernden Kommentar auch, und sagen es auch der Frau Merkel, dass die taz-Grünen wirklich ein ganz verlässlicher Partner sind, damits dann auch wirklich klappt mit schwarzgrün 2009. Sonst muss am Ende wieder jemand zu einem Schokoriegel- oder Zigarettenkonzern, weil in der Politik nicht so lief.

     

    Ehrlich gesagt, will ich so eine taz nicht mal geschenkt haben, in deren krauser Logik Georgien nun unbedingt in die Nato soll, nachdem es gerade noch nach Vorbild Srebrenica eine Großstadt mit Raketenwerfern angriff (und davor die Unregelmäßigkeiten bei Wahlen, Opposition spricht von Wahlbetrug, wird dann niedergeknüppelt, etc., während aber im Kossovo das gleiche Spiel mit umgedrehten Vorzeichen läuft, und westmedial entsprechend positiv an den Mann gebracht wurde - böses Serbien kriegt nämlich keine "territoriale Integrität"). Da muss die Nato unbedingt mitmischen bei all dem, klar... wo sich immer mehr Leute fragen, was das überkommene Bündnis eigentlich noch soll, kann so ein zünftiger herbeigeredeter kalter Krieg gewiss nicht schaden.

     

    Aber die Heuchelei und Doppelmoral, mit hier mal wieder der knallharte WIrtschafts- und Machtpolitik hier verbrämt wird, ekelt nur noch an, speziell in der guten alten, fett und satt gewordenen CDU-taz.

     

    Da kann ich auch gleich die Welt lesen, die gibts ja auch gratis im Netz, und die dortigen Konservativen und Neokonservativen waren wenigstens schon immer so, und haben nicht letztens ihr Fähnchen mal anders nach dem Wind gehängt, weil es gerade mehr Karriereerfolg versprach. Und da steht ja auch nix anderes.

     

    Dass es nur um die Pipeline und um die Grossmachtpolitik der USA geht, die Russland schwächen will, und deren misslungenes altbekanntes Scheisspiel hier > 1400 Leute mit ihrem Leben bezahlen mussten, mal wieder, damit blos das Benzin nicht so teuer wird und das Wirtschatssystem nicht hinterfragt, hätte die alte taz ja noch bischen gejuckt.

     

    Die neue taz schwindelt mir auch zuviel, bzw. verdreht die Wahrheit so komisch, wie die ganze Georgien-Berichterstattung zeigt.

     

    Zum Glück gibts ja Freitag, Jungle World und Co., denn der ganze restliche Luxus-Öko-Schmäh hier langweilt mich sowieso schon sehr, genauso wie die vorhersehbar-nörgelige Lokalberichtserstattung mit ihrem öden progrünen Bias. Ade, taz, und viel Spass mit euer neuen Klientel - hoffentlich lesen die euch jetzt auch eifrig wie erhofft, weil wer solls sonst noch tun.

  • KH
    Klaus Hanselmann

    O Gott, o Schreck

    Die TAZ im Einheitsgeschrei mit der Mainstream. Kann ich nach dem SPIEGEL nun auch die TAZ aus dem Lesespektrum streichen, da ich das gleiche auch gleich im FOCUS lesen kann.

  • S
    Sprachlos

    Hallo KLAUS-HELGE DONATH, mal lesen, und dazulernen.

     

    MIR, Autor: Daniel Neun • 14. August 2008

    http://www.radio-utopie.de/2008/08/14/mir/

  • J
    Jürgen

    Zu einem Zeitpunkt, wo Teile Georgiens durch russische Truppen besetzt sind, ist das Angebot, in dieses 'Verteidigungsbündnis' aufgenommen zu werden, ähnlich klingend wie ein Angebot, eben bei der Beendigung dieser Besatzung mitzuhelfen.

    Kurz: Frau Merkel droht mit Krieg!

    Die Regierung Russlands wird dieses kaum übersehen und mit deutschem Militär haben die Menschen dort auch so ihre Erfahrungen gemacht. Es ist sehr verständlich, dass die Menschen in Russland in diesem Punkt ein wenig sensibel sind.

  • E
    Egbert

    Standen die Linken nicht einmal für Freiheit und Unabhängigkeit?

    Wenn ich die Kommentare hier lese kriege ich das Kotzen. Derart viel Schwanzeinziehen und Selbstaufgabe und Unterwürfigkeit ist inzwischen ganz toll links. Das hat schon der Irakkrieg gezeigt. Dort war den Linken (die sonst jeden Waffengang hergelaufener "Befreiungsbewegungen" bejubeln) und dem Oberkapitulierer Schröder (dem russischsten Ex-Kanzler aller Zeiten) das irakische Volk, dessen Freiheit und Wohlstand doch völlig egal. Hauptsache es ging gegen die USA.

     

    Links ist out. Bürgerliche Freiheit ist in.

    Danke Donath. Danke Merkel. Schröder nach Russland.

    Egbert

  • SZ
    Steffen Ziems

    Ich kann mich den meisten Meinungen hier nur anschließen. Sei es wie es sei, Russlands Pläne kennt niemand. Aber kennen wir die Pläne der NATO und unserer deutschen Kanzlerin? Sicherung des Öls und In Stellung gehen an der russischen Grenze! Mehr nicht? Und Herr Putin ist nicht mehr als Präsident verhandelbar, mit Herrn Medwedjew können wir es doch aufnehmen? Worauf soll das hinauslaufen bitte schön??? Kolonialisierung wie vor 200 Jahren? Die NATO als Friedensbewegung ist in etwa so wie Deutschland als Supermacht. Wer böses dabei denkt, ist doch ein Schurke!!

    Also nichts wie hinein ins Verderben, willkommen im Bündnis.

    Russland sollte ein verlässlicher Partner werden - hier ist unsere Diplomatie gefragt! Verlässliche Gegener jedoch sind besser, bringen Geld in Konzernkassen und ermöglichen die Entdemokratisierung unseres Staates.

    Zusammenfassend: Herzlichen Glückwunsch taz! Willkommen in der Wirklichkeit.

  • I
    imperialfrost

    Tja TAZ das wars. Mich seit ihr als Kaeufer auf jeden Fall los fuers Erste.

  • L
    L.A.WOMAN

    Die taz hatte ja schon manchen Exoten zum Kommentieren eingeladen, aber mit dem Artikel ist das Ende der Fahnenstange erreicht.

    Wenn es hier nicht um Menschenleben gegangen wäre, könnte man den Artikel fast als Satire ablegen..

     

    In Wahrheit war dieser Krieg ein unmenschliches Kalkül der USA, und alle haben wie gewünscht reagiert, die Russen kommen zuhilfe, die Welt macht ein Riesengeschrei, und damit der sog. Aggressor Russland und gleichzeitig auch der Iran in Schach gehalten werden können, wird man sich nun - ganz rasch- nach ewig langen Verhandlungen einig: der Raketenabwehrschirm in Polen wird installiert.

     

    Und die ungeschickte Merkel läuft auch noch in diese Falle und gießt Öl ins Feuer

    die Folgen möchte ich mir nicht ausmalen!

    Außerdem -wie kann auch Steinmeier nicht den Braten gerochen haben?

    Die Aktivität der Rice in Georgien hätten ihn alarmieren müssen.

     

    Nun hat Bush seinen letzten Coup gelandet - er ist ja so friedlich- auf dem Rücken von Toten und Tausenden von Flüchtlingen. Merkel hätte lieber die Klappe gehalten, denn sie hat geschworen, das deutsche Volk zu schützen.

  • AA
    A. Abshagen

    So langsam finde ich Eure neocon-lastigen Artikel nur noch peinlich. Nicht mal Bild, FAZ und Focus können da noch mithalten...wirklich gruselig.

  • C
    cousteau

    Man muss diesen Artikel schon mindestens zweimal lesen, um zu realisieren, dass er in der taz steht. Um dann fassungslos zu schaudern. Ist die "Junge Welt" tatsächlich das einzige Blatt, das man als denkender Mensch on- wie offline lesen kann, ohne dass sich der Magen umdreht?

    tr

  • IB
    IHans-Dieter Braun

    "Georgien muß in die NATO."

    Donath - der Verfasser dieses unsäglichen Artikels - hat das nicht ernst gemeint.

    Es war nur ein Spaß, oder ?

    Ich habe den Artikel nochmals gelesen. Der gute

    Donath meint das ernst.

    Alle nachsprechen: "Wo die NATO ist, ist Friede..."

    Wo Donath schreibt, darf gelacht werden. Er ist ein Komiker von hohen Graden.

  • B
    Bär

    Sauber...

     

    Kurzumfrage bei meinen Kollegen gemacht:

    "Russland hat Georgien besetzen wollen. Ossetien - ääh, ja ist auch dort.. Was, Russen haben ein Uno-Mandat? Wir haben ja gesehen wie die Russen Nachts Georgien bombardiert haben..."

     

    Aussagen lauter angehender IT-Profis, denen man nicht unbedingt eine Russenphobie oder eine Leseschwäche andichten kann.

     

    Die Umkehrung der Tatsachen ist komplett vollzogen.

    Logische Konsequenz: Jetzt wird geerntet. erst mal mit der Sense.

    Der große Mähdrescher kommt dann nach, in Form einer Humanitären Hilfe für Georgien. Welche die USA persönlich, mit einer Kriegsflottilie im Schwarzen Meer, überbringen wollen.

    Keine riesige Phantasie nötig, um die Dauer des Verbleibs dieser Hilfsbringer dort abzuschätzen.

    Haben wir wirklich bis zur ersten Escalation (die natürlich wieder die Russen provozieren werden) Zeit?

  • IN
    Ihr Namegötz niemann

    Ob nun Rußland die Ölpipeline in Georgien kontrolliert oder ein US-Konzern mit miltärischer Unterstützung der Nato ist doch egal. Im ersten Fall gehen die Gewinne an einen russischen Staat der dieses Geld für Infrastrukturmaßnahmen dringend benötigt und auch dafür verwenden könnte, wenn nicht eine aggressive Expansionsstrategie der Nato eine Aufrüstung erfordern würde.

    Im zweiten Falle würden wir ein neues Natomitgliedsland mit Steuermitteln aufrüsten ohne dadurch irgendeinen Vorteil zu erhalten; Prifiteure wären die Ölkonzerne, bzw. deren Aktionäre.

    Die aktuelle Rücksichtslosikeit der russischen Führung ist doch nur das Ergebnis der hemmungslosen Ausbeutung Rußlands in den 90er Jahren.

  • O
    oli

    Das mittelfristig absehbare Georgien in die NATO? Wunderbar!!! Dann wird es für Deutschland zeit, über seinen Austritt aus den Bündnis nachzudenken.

  • C
    Cedmay

    Friedenshort NATO - selten so gelacht, aber leider bleibt einem das Lachen im Halse stecken, weil es leider sehr ernst ist. Dass Frau Merkel wirklich völlig charakterlos ist, dürfte mittlerweile ja bekannt sein. Sie hätte es nicht nötig gehabt, sich so an den noch amtierenden US Präsitenten anzubiedern, noch dazu, wo zwischenzeitlich die Lügen und Fehleinschätzungen dieses Präsidenten bekannt sind. Und Georgien ist nicht die Demokratie, für die es manche ausgeben, also längst nicht reif für die NATO. Dass werden Merkel und auch TAZ Kommentator Donath schon wissen.

    Merkel und auch die TAZ gemeinsam im Dienste der Neocons. Bemerkenswert.

  • MY
    Michael Yilmaz

    Ich habe mich entschlossen, die taz nicht mehr zu kaufen. Eine Zeitung, die auf Militarismus setzt, behagt mir nicht.

  • HJ
    Helmut Jaskolski

    Sehr geehrte taz-Redaktion,

    Ihre heutige Doppelbotschaft bzgl. Georgien hat mich frühmorgendlich irritiert: Donaths Kommentar zuerst im Kölner Stadt-Anzeiger gelesen, dann in der taz, bekrönt mit dem Merkel-Foto und der Schlagzeile "Merkel spielt die Nato-Karte". Mein erster Gedanke: Die taz bereitet ihre Übernahme durch die Dumont-Zeitungsgruppe geschickt vor. Donaths Doppelmoral ist erstaunlich: Die heruntergespielten "unverantwortlichen Provokationen" des georgischen Präsidenten - von den zahlreichen Opfern mal abgesehen - als Grundlage für die Aufnahme Georgiens in die Nato. "Georgien muss in die Nato" - warum wohl? Soll der "Hasardeur" unter Kuratel gestellt werden und Georgien ein weitere, neue Kolonie des Westens werden? Am besten fragt man Kanzlerin Merkel. Die sagt es eindeutig, ohne double-bind-Intention.

    Mit freundlichen Grüßen

    Helmut Jaskolski

  • S
    Sunlion

    Wo die Nato steht, da herrscht meistens Frieden. Außer vielleicht, wenn die Nato mal wieder fremde Länder bombardiert, wie im Irak, in Afganistan, in Vietnam oder in Serbien. Oder sogar sich selbst, um einen weltweiten Krieg gegen den Terror anzetteln zu können (Loose change). Oder wenn sie damit beschäftigt ist, dabei zuzusehen, wie ihr größtes Nato-Mitglied in fremden Ländern demokratische Regierungen stürzt und gegen verbrecherische Diktaturen austauscht. Oder wenn Sie sich auch nur ein wenig uneinig ist, ob und wie man gegen Völkermord vorgehen soll und dann lieber zusieht, wie Millionen Menschen mit Macheten hingemetzelt werden, wie in Ruanda.

    Kein Wunder, daß die Russen sich die Nato vom Hals halten wollen. Und absolut nachvollziehbar.

  • NK
    Norbert Kozicki

    Diese hier vertretene Position "Georgien muss in die NATO" ist mehr als erschreckend. Wie war das noch einmal mit der "demokratischen Wertegemeinschaft der NATO" ? Will der Kommentator das existierende Herrschaftssystem in Georgien als Demokratie bezeichnen ? Diese Fragen hat Herr Donath nicht beantwortet, weil er sie erst gar nicht stellt.

    Weiterhin gibt er die bisherige vernünftig erscheinende Position der Bundesregierung völlig falsch wieder. Bisher hat sich die Bundesregierung an den NATO-Vertrag gehalten, dass kein Land in die NATO aufgenommen werden kann, das ungelöste territoriale Konflikte mit seinen Nachbarn in das Bündnis trägt.

    Aber "Deutschland" sprich Merkel habe jetzt anders entschieden. Und Herr Donath findet es gut.

    Was lernen wir noch aus diesem schrecklichen Kommentar ? "Dort wo die NATO steht, herrscht meist Frieden". Sehr geehrter Herr Donath, bitte Ihre Bewerbungsunterlagen im Verteidigungsministerium einreichen.

    Schönen Tag noch

  • V
    vonViereck

    "Doch wo die Nato steht, herrscht meist Frieden"

    Dann sagen Sie doch auch dazu, wo die Nato überall steht! In Sachen Sackarschwilli würde die Nato vor den Toren Russlands stehen. Und dann, ja dann würde ich mir doch mal das Ganze überlegen...

     

    Das was hier und auch in der Politkik gegen Russland argumentiert wird ist Spiel mit dem Feuer, mit der Erwartung, das es zum Driten Weltkrieg kommt.

     

    Auch die taz ist nicht mehr das, was sie noch nie war!

  • IN
    Ihr NameWalter H. Diebold

    Der Kommentar von Mr. Donath liegt voellig daneben. Man sollte nur solche Laender in ein Buendnis aufnehmen, die etwas zu seiner Staerke beitragen koennen. Georgien gehoert bestimmt nicht zu dieser Art Laender und ist sogar eine Belastung, weil es von unreifen und impulsiven Leuten regiert wird.

     

    Sie koennen sich das vielleicht noch nicht vorstellen, aber hier in den U.S.A. ist ein merklicher Stimmungsumschwung zu bemerken. Niemand will in einen neuen Krieg hinein gezogen werden, solange Iraq und Afghanistan noch unvollendet sind. Und selbst wenn Georgien der NATO beitreten sollte, duerfen sich die Leute dort keine Illusionen machen, dass wir wegen eines viertklassigen Landes in eine militaerische Auseinandersetzung mit Russland einsteigen wuerden.

    Lafayette, California 94549

  • R
    Ralph

    Au backe, wo die NATO steht, da ist Frieden. Selten so gelacht... Die taz bietet leider in den letzten Tagen ein erbärmliches Bild was die Bewertung des aktuellen Konflikts in Georgien angeht. Herr Saakashwili hat in vollem Wissen der Konsequenzen eine Stadt voller Zivilisten ohne Vorwarnung in Schutt und Asche bomben lassen und wird dafür, leider auch von der taz, so behandelt, als hätte er im Discounter nebenan für 50 Cent Kaugummis geklaut. Einfach unglaublich.

    Nach dem Mauerfall gab es eine Zusage der USA, daß sich die NATO nicht nach Osten ausdehnt, entsprechende Formulierungen finden sich auch in Verträgen wieder. Und was passiert - die USA und die NATO scheren sich einen Dreck drum und heute sind die baltischen Staaten, Polen und andere in der NATO inclusive entsprechender Stützpunkte der Amerikaner. Tatsache ist, daß Russland alle Verträge zur Abrüstung eingehalten hat - der Westen und die NATO aber gegebene Versprechen brechen. Wie soll die russische Regierung darauf reagieren? Sich weiter in die Enge treiben lassen? Sich weiter von einem NATO-Stützpunkt nach dem anderen einkreisen lassen? Wenn es dem Westen und der NATO wirklich nur um den Frieden ginge, wie der Autor hier in seiner Naivität behauptet, dann wäre der beste Weg, die NATO schrittweise aufzulösen und die politischen Aufgaben der OSZE zu übertragen. Oder aber eine engere Kooperation zwischen NATO und Russland anzustreben. Aber das ist nicht gewollt. Bekanntlich haben Russland und vorher die Sowjetunion mehrfach eine Mitgliedschaft in der NATO beantragt, die aber stets abgelehnt wurde. Daraus kann man auf russischer Seite doch nur die Schlussfolgerung ziehen, daß sich das Bündnis auch gegen sie richtet. Das dann Konflikte mit Nachbarn, die in ein feindliches Bündnis streben nicht ausbleiben, ist doch nicht weiter verwunderlich. Man erinnere sich nur einmal daran, wie die Amerikaner mit vermeintlichen Stützpunkten der Sowjetunion umgegangen sind - da wurde mal flugs in Grenada einmarschiert und im Westen hat's keinen gejuckt. Weil's war ja für die Demokratie... Viel Spass noch beim weiteren Russland-Bashing ;-(

  • V
    vic

    Georgien in die NATO?

    Nein, bitte nicht.

    Auch Polen wird zur Gefahr mit dem größenwahnsinnigen Raketenschild gegen Russland.

    Bemerkt denn niemand, worauf das letztlich hinausläuft?

  • S
    Sakralpunker

    Es ist enttäuschend wessen Geschäft ein Kommentator mittlerweilen selbst in der taz betreiben kann. Es fehlt eigentlich nur noch der Satz, dass die Nato die größte Friedensbewegung dieses Planeten sei. Schlimm, dass solche westlich-expansionistischen Planspiele auch in der taz verbreitet werden.

  • M
    marc

    BRAVO! Ich lese zwar nur recht selten taz, was folgende Aussage etwas relativiert: Aber dieser Kommentar ist das Intelligenteste, was ich je in der tageszeitung gelesen habe!

  • T
    tomlong

    Um Himmelwillen, wenn solche von Räuberhäuptlingen geführten kleinen Staaten, die mit Gewalt territoriale Konflikte lösen wollen in die NATO kommen, stehen wir in Bündnispflicht !

    Wollen wir unsere Söhne und Brüder in einen Krieg gegen eine Atommacht schicken ????