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Kommentar Beraterverträge bei der BahnWochen der Wahrheit

Kommentar von Wolfgang Mulke

Wurden am Kontrollgremium vorbei Ex-Vorständen lukrative Aufträge zugeschoben? Die Bahn hat derzeit diverse Baustellen.

Bei der Bahn ist so einiges in Schieflage geraten Foto: imago-images/Banjamin Horn

M anches wird erst schlecht, damit es gut werden kann. Bahnkunden kennen das. Diesmal werden die Reisenden zwischen Hannover und Göttingen von langen Bauarbeiten geplagt. Am Ende steht aber eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, die eine Bahnfahrt für alle schneller und bequemer werden lässt.

Wenn nur alles so einfach wäre beim Staatskonzern, dem schwierige Wochen bevorstehen. Der nächste ernste Moment kommt voraussichtlich am kommenden Donnerstag. Auf einer Sondersitzung will der Aufsichtsrat die Berateraffäre aufklären. Wurden am Kontrollgremium vorbei Ex-Vorständen lukrative Aufträge zugeschoben? Darauf deutet alles hin.

Sollte sich dies bestätigen, könnten schnell personelle Konsequenzen gezogen werden. Denn Fahrlässigkeit im Umgang mit dem Aktiengesetz wäre eine unglaubwürdige Ausrede derer, die solche Verträge unterzeichnet haben. Folgt dieser Skandal den Mustern anderer Fälle in anderen Unternehmen, darf sich die Öffentlichkeit noch auf einiges gefasst machen.

Die zweite Wahrheit folgt in der Woche darauf. Der Bahnvorstand legt dem Aufsichtsrat seine neue Strategie der „Starke Schiene“ vor. Darin schildert der Bahn-Chef Richard Lutz die Zukunft in den schönsten Farben. Neue Züge, viel mehr Passagiere, endlich Güterverkehr auf den Trassen und vieles mehr.

Nur: Auf die Finanzierung der schönen Zukunft hat Lutz nur zum Teil Einfluss. Das ist überwiegend eine Aufgabe des Bundes. Und die Bundesregierung stellt zwar Anforderungen an den Konzern, etwa die Passagierzahl zu verdoppeln oder die Strecken zu digitalisieren. Doch ausreichende Mittel dafür will sie nicht herausrücken. So droht als zweite Wahrheit die Erkenntnis, dass alle großen Pläne nur Worthülsen sind und vieles noch sehr lange schlecht bleibt, bevor es einmal gut werden kann.

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3 Kommentare

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  • Immer wieder das Gleiche: erst wird von neoliberalen Wirtschaftsmodell gefaselt.... Und dann plötzlich nach Staat der mit Sozialgaben Dinge tun soll!

    Ehrlich 94 sind der Bahn Milliarden Schulden erlassen worden, diese dem Volk aufs Auge gedrückt....



    Erfolg: tausende Mitarbeiter entlassen, Upperclass Gehälter explodiert, massig Tafelsilber (von Bahnhöfen, SchienenSupergrundstücke, sowieso Immobilien) verkauft,



    Züge und Versorgungen 'eingeengt', regelmässigee Gaben der Volkswirtschaft (Sanierung und Unterhalt) irgendwo weltweit verbraten....



    Und nu fragt man wieder bei der Volkskasse an?

    Die Frage zuerst MUSS sein: die Bahn müsste vor Reichtum nur so schwimmen! Wo ist das ganze Geld geblieben? Warum unterschreiben Politiker und Ämter so systematisch Verträge zum Nachteil der Sozialkassen (UnSystem21?).... Sie entziehen sich vertraglich jede Kontrollmöglichkeiten (die Hartzlerwerden besser sanktioniert und überwacht!...warum?)

    Warum kriegte Grube mal eben, trotz eigener Kündigung, 2 900 000 für einen Monat nixtun hinterher geworfen?



    Wo und von welchem Geld leben eigentlich die ganzen Werbeagenturen und ganz besonders die vielen FalschBerater a la PWC?

    • @Maria Vorwerk:

      SEHR gute Fragen!



      Wer gibt Antwort?



      Untersuchungs-Ausschuß?



      Ich bin ja versucht zu sagen: "Wehe ich höre nochmal was zum Thema "Börsengang" der Bahn!"



      Erst auf Staatskosten "gesundstoßen" dann auf Privatbasis abzocken.



      Pappnasen.

    • @Maria Vorwerk:

      Privatisierung kommt von lat. "privare", was auf deutsch "rauben" heißt.