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Welche zahlreichen Studien bitte? Es gibt nur eine große Organisation die das behauptet und deren Interpretation der zugrunde liegenden Studien war laut Angabe der Forscher, die letztere erstellt haben, extrem einseitig, so Reuters. Laut FAZ und anderen hat der Verantwortliche von US-Großkanzleien, die Monsanto verklagen wollten, viel Geld erhalten. Ansonsten gibt es niemand in der Wissenschaft Bedeutendes, der eine Krebsgefahr durch Glyphosat behaupten würde.
Als ich die Überschrift las, wettete ich sofort auf Goodwin's law.
Vom Gewinn mache ich mir jetzt einen schönen Nachmittag.
Was soll dieses Bayer-Bashing? Wir hier in Leverkusen sind stolz auf Bayer. Wir haben ja sonst nichts. Hört mal auf Stimmung gegen unseren Arbeitgeber zu machen.
?
Jede Firma kommt aus irgendeinem Ort.
Wenn ihr sonst nichts zu haben glaubt, dann einfach Mal umsehen - es gibt überall nette Orte und nette Leute.
Ehrlich - auch Leverkusen würde ohne Bayer nicht untergehen :-)
Herr Schöneberg hätte natürlich einfach schreiben können, das Bayer genau das tut, was die meisten Firmen nach der Akquise eines Mitbewerbers tun:
Den Neuzukauf in das eigene Corporate Identity integrieren.
Das hört sich aber nicht so dramatisch an wie "Geschichte glatt bügeln" und so.
BASF bzw BaySanto wird ihren Firmensitz in St.Louis/MO haben. D ist dann nur noch Filiale. Sonst hätte die U.S. Administration doch niemals zugestimmt. Ein weiterer Vorteil für BASF ist, das nur noch U.S.Standards und Gesetze gelten. Einer der größten Vorteile von Monsanto, insbesondere im Verkauf in der dritten Welt. Sie hatten immer die U.S.Administration als Lobbyist hinter sich.
Eigentlich müßte man sagen, die USA haben BASF geschenkt gekriegt, bzw Deutschland hat seine Großchemie aufgegeben. Ich bezweifle, daß das schlau war.
@el presidente Monsanto wurde von Bayer geschluckt. BASF hat teile von Bayer aus kartellrechtlichen Gründen kaufen können. Manchmal helfen Fakten ja vielleicht doch die realität zu enträtseln
@relation Upps. Ich meinte natürlich BAYER, nicht BASF.
Stimmt doch gar nicht.
BaySanto wird nach Mordor ziehen, BASF ins Auenland.
Der CDU-Chef hätte gute Chancen, der nächste Kanzler zu werden. Was ihm allerdings im Wege steht: strategische Dummheiten, wie beim Bürgergeld.
Kommentar Bayer übernimmt Monsanto: Unselige Tradition
Jetzt wird es amtlich: Bayer schluckt den Glyphosat-Hersteller Monsanto – und tilgt dessen Namen. Ein verhängnisvoller Fehler.
Schöner Schein. Doch die Übernahme von Monsanto durch Bayer ist umstritten Foto: dpa
Zwei Jahre hat es gedauert, doch an diesem Donnerstag wird die größte Übernahme abgeschlossen, die je ein deutscher Konzern stemmte: Für 56 Milliarden Euro schluckt Bayer den US-Saatguthersteller Monsanto – der Chemie- und Pharmariese wird zum weltgrößten Anbieter von Saatgut und Pestiziden.
Eigentum verpflichtet. Deshalb erwerben die Leverkusener mit dem Glyphosat-Produzenten auch Verantwortung für die Nahrung unserer Welt. Verantwortung für das Mittagessen von Milliarden Menschen, für Hunderttausende Bauern, für Millionen Hektar Ackerfläche. Nicht zu vergessen: Verantwortung für 20.000 Monsanto-Mitarbeiter.
Höchst fraglich, ob sie bei Bayer in guten Händen ist. Gleich zu Beginn sagte Vorstandschef Werner Baumann zwar, sein Konzern wolle die „höchsten ethischen, ökologischen und sozialen Standards einhalten“. Er beging aber auch einen kapitalen Fehler.
Baumann versucht, die Geschichte glatt zu bügeln, indem er die Marke Monsanto tilgen will. Die Vergangenheit tilgen, das hat unselige Tradition bei Bayer: Der Konzern ist Keimzelle und Überbleibsel der IG Farben, eines 1925 gegründeten riesigen Chemiekonzerns, der sich später eng mit dem Nazi-Regime verbündete. Nach dem Krieg wurden die IG Farben aufgelöst. Und firmierten wieder wie zuvor als BASF, Hoechst oder eben Bayer – auch ein Versuch, die Erinnerungen an todbringendes Zyklon B, an abertausende Zwangsarbeiter oder an die Kumpanei der Firmenchefs mit der NSDAP vergessen zu machen.
Namen sind nicht nur PR-Geklingel
Das Monsanto-Management hatte schon selbst darüber nachgedacht, den Konzernnamen zu ändern, um das ramponierte Image des Unternehmens zu verbessern. Und sich aus gutem Grund dagegen entschieden. Es geht beim Namen ja nicht nur um PR-Geklingel, sondern auch um eine Botschaft. Namen weg, Probleme weg? Baumanns Löschaktion ist wohl das Gegenteil von verantwortungsvollem Handeln, der Essenz des Unternehmerdaseins.
Trotz Tilgung des Namens trägt der Dax-Konzern künftig auch die Sünden Monsantos mit
Eins muss für Bayer jetzt klar sein: Der Konzern mag sich nach dem Krieg nicht für seine Zwangsarbeiter interessiert haben. Heute läuft das so nicht mehr. Trotz Tilgung des Namens trägt der Dax-Konzern künftig auch die Sünden Monsantos mit: Die Geschichte der Firma aus St. Louis, die zuerst Anfang des vergangenen Jahrhunderts den Süßmacher Saccharin verkaufte, ist voller Leichen. Null Verantwortung.
Es geht dabei um das krebserregende Insektizid DDT, den ebenfalls krebserregenden Weichmacher PCB, das im Vietnamkrieg von den USA eingesetzte Entlaubungsmittel „Agent Orange“ – oder eines Tages vielleicht auch um die Folgen des hierzulande verbotenen Genmais' Mon810.
Und jetzt kommt's: Glyphosat darf weiter so heißen, auch unter Bayer-Ägide. Zwar ist das Unkrautvernichtungsmittel möglicherweise krebserregend und artengefährdend – viele Studien sprechen dafür – aber auch ein globaler Kassenschlager.
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Schwerpunkt Bayer AG
Kommentar von
Kai Schöneberg
Ressortleiter Wirtschaft und Umwelt
Ist Leiter des Ressorts Wirtschaft und Ökologie. Er hat in Bonn und Berlin Wirtschaftsgeschichte, Spanisch und Politik studiert. Ausbildung bei der Burda Journalistenschule. Von 2001 bis 2009 Redakteur in Bremen und Niedersachsen-Korrespondent der taz. Dann Financial Times Deutschland, unter anderem als Redakteur der Seite 1. Seit 2012 wieder bei der taz.
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Kai Schöneberg