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Leider schreibt der Author nichts davon, dass Afrika durch die erzwungene Öffnung der Märkte an der Entwicklung einer eigenen konkurrenzfähigen Industrie Industrie gehindert wird. Es wird wie eh und je ausgebeutet, und auf die Lieferung der von uns so sehr benötigten Rohstoffe zu unseren Bedingungen reduziert.
Jetzt geht es ja in dem Artikel um Afrika.
Die Brücke auf dem Bild von Simone Hunsch befindet sich in London Heathrow:
unsplash.com/photos/D9wB3hNufsE
Auch in Afrika gibt es glatt Brücken aus Beton, ebenfalls sogar welche für Autos, die als Foto im Internet verewigt wurden.
Nur Mut bei der Abbildung einer afrikanischen Autobrücke aus Beton.
@DJ Boemerang Simone Hutsch natürlich, nicht Hunsch.
Europa exportierte seine überschüssigen Bewohner in Kolonien und schlachtete sie in Kriegen ab, China kasernierte die seinen in rechtlosen Unterschichten oder verhinderte ihr Entstehen per Ein-Kind-Politik.... Jetzt ist Afrika an der Reihe.
Was schlagen Sie denn vor?
Geburtenkontrolle, Krieg oder Migration nach Europa?
Wäre ja schon mal ein Fortschritt, wenn man sagen dürfte, dass es in Teilen der Welt ein Problem mit zu vielen Menschen gibt.
@A. Müllermilch Afrika hat kein Problem mit zu vielen Menschen.
Selbst Nigeria, das mit Abstand bevölkerungsreichste Land Afrikas mit über 190 Millionen Einwohnern, hat eine niedrigere Bevölkerungsdichte 201 km2 als Deutschland 231 km2.
Es liegt an schlechter Nutzung der Ressourcen, weiterer Versteppung und der Ausbreitung der Wüsten die man nicht verhindert. Kriegen und Bürgerkriegen, einer starken Korruption und teilweise fehlerhaften Eingriffen von Außen, aber Afrika kann viel mehr Menschen als aktuell.
Der Prozess wegen Cum-Ex-Geschäften gegen den Hamburger Bankier Olearius wurde eingestellt. Er sei zu krank. Jetzt klagt er gegen seine Anklägerin.
Kommentar Afrikas Entwicklung: Der Boden als Bodenschatz
Chinesisch-afrikanische Partnerschaft ist der Schlüssel zur globalen Entwicklung. Aber die Schattenseiten davon sind extrem düster.
Der Stoff, aus dem die Megastadt-Träume sind: Beton, der mit Sand gemacht wird Foto: Simone Hutsch/Unsplash
Wie viele Baukräne ragen über einer Stadt in den Himmel? Das ist immer noch das verlässlichste Indiz für Entwicklung und Wirtschaftswachstum. Der Bedarf an mehr Bautätigkeit liegt auf der Hand: Die Weltbevölkerung wächst jedes Jahr um über 80 Millionen Menschen, bis zum Jahr 2050 wird es weltweit 2,5 Milliarden zusätzliche Großstadtbewohner geben, viele davon in boomenden Megastädten, wo aus Chaos, Konflikten, neuen Lebenszusammenhängen und jugendlicher Kreativität die Gesellschaften von morgen entstehen.
Kein Wunder, dass Sand, ohne den es kein Beton und kein Glas gibt, also auch keine Hochhäuser, Autobahnen oder Großstädte, im Wortsinne das Fundament der Zukunft darstellt. Sand ist der Bodenschatz an sich. Und gerade weil diese Ware so unspektakulär daherkommt und allgegenwärtig ist, ist ihre Gewinnung und Verarbeitung zu einem lukrativen und damit natürlich von Kriminalität durchsetzten Geschäftszweig geworden.
Der Raubbau, den chinesische Unternehmen in Afrika betreiben, macht davor nicht halt, im Gegenteil. China ist die Nummer eins, wenn in Rekordzeit irgendwo komplette Großstädte und Verkehrsnetze aus dem Boden gestampft werden müssen. Afrika steht nach objektiven Gesichtspunkten ganz vorn, wenn es darum geht, in endlosen stinkenden Slums und wuchernden gewalttätigen Megastädten menschenwürdige Lebensverhältnisse zu schaffen, vor denen die Leute nicht bei der ersten Gelegenheit davonlaufen.
Chinesisch-afrikanische Partnerschaft ist der Schlüssel zur globalen Entwicklung. Aber die Schattenseiten davon – Entrechtung und Raubbau – sind extrem düster. Afrika muss sich entwickeln, und dann gibt es irgendwann weniger Flüchtlinge, so lautet das aktuelle Modedogma der Entwicklungspolitik.
Entwicklung kann eine Fluchtursache sein
Aber Entwicklung heißt eben auch, Megastädte zu bauen – und unzähligen Menschen die Lebensgrundlage mit dem Bagger zu nehmen. Auch Entwicklung kann eine Fluchtursache sein.
Schon Europa im 19. Jahrhundert und China im 20. Jahrhundert erlebten den Aufbau von Industriegesellschaften als Verstädterungsprozess, der Abermillionen Landbewohner entwurzelte. Europa exportierte seine überschüssigen Bewohner in Kolonien und schlachtete sie in Kriegen ab, China kasernierte die seinen in rechtlosen Unterschichten oder verhinderte ihr Entstehen per Ein-Kind-Politik.
Jetzt ist Afrika an der Reihe. Welche Optionen gibt es da? In den chinesischen Sandgruben Afrikas entscheidet sich mehr als nur das Überleben ugandischer Fischer. Es geht auch um den zukünftigen Zusammenhalt der Welt.
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Kommentar von
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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