Kolumne Vuvuzela 12: So seh'n Sieger aus, Schala-lala-la!
16 Teams, auf die wir uns im Achtelfinale der Fußball-WM freuen.
W ir sind voll drauf - 16 Teams, auf die wir uns im Achtelfinale freuen:
Uruguay: Drei U auf engstem Raum (Uru-Botschafter van Dannen, 52), ein Stürmer für den engsten Raum (Uru-Stürmer Forlan, 31) – Bienvenidos, liebe Urus! (Urugisch für: „Willkommen, liebe Urus!“)
Mexiko: Oh, wie gern hätten wir an eurer Stelle Tshabalala (25) Bafana-Dingsda gesehen! (so nennen die Südafrikaner... ach, das ist jetzt auch egal) Denn: Für euch Mexis spricht nichts. Gut: Gegen euch spricht auch nichts. Ätsch: Im Achtelfinale wartet Maradona (49) auf Kanonen-Tacos.
Deniz Yücel ist Redakteur im WM-Team der taz.
Argentinien: Primadona-Maradona (49), Superstar! Und der Rest ist auch nicht schlecht. Beispiel: Messi-Mausi (Donnerstag 23). Der tönt: „Wir spielen den schönsten Fußball, haben die schönsten Spieler und wissen, wie wir unsere Frauen behandeln müssen!“ Fürs Viertelfinale wird's reichen. Aber dann kommen wir. Und: Wir spielen den viel schöneren Fußball, haben die viel schöneren Spieler und unsere Frauen wissen, wie sie uns zu behandeln haben. (Das nennt sich „Emanzipation“, Hombres!)
Südkorea: Keine Namen, keine Stars, lauter Kim-Lee-Parks. Immerhin: Gelaufen, Gras gefressen, Ochnödopoulos rausgeschmissen.
England: Verdient habt ihr das nicht. Trotzdem, Tommy-Trottel: See you soon, baby! (Englisch für: „Bis dann, Schatz“!) – im Elfmeterschießen!
USA: Tapfer gegen England, nur vom irren Mali-Schiedsrichter Coulibaly (39, Mali) ums Siegtor gegen Slowakenien betrogen. Beweis: Afrika-Teams prima, Afrika-Schiris aua! Und ganz klar: Hurra-USA!
Deutschland: Nur Mut, Mesut (21)! Keine Scham, Philipp Lahm (26)! Mach sie zur Sau, Helmut Cacau (29)! Du bist der Knüller, Thomas Müller (20)... ihr alle! Ihr seid unsere Zauber-Jungs! Ihr seid die Super-Stars dieser weltmeisterlichsten Weltmeisterschaft der Welt. Ihr verzaubert die Welt (4:0)! Ihr sorgt für große Tragödien (0:1)! Ihr seid wir! Wir sind ihr! Wir sind großes Kino! Wir sind Achill, Romeo, Siegfried! Wir sind Deutschland! Und jetzt mal ganz im Ernst: Wir werden Weltmeister!
Ghana: Schon wegen Kevin-Prince Boateng (23, fürs Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen) das Weiterkommen verdient. Und: Wir putzen euch zwar – leider, leider – weg. Aber keine Sorge: Serben bringen's nicht gegen Aussis (Beweis: Serbe in Überzahl derbe gegen uns; Aussi in Unterzahl prima gegen Ghana). Und dann hätten wir, liebe Ghaner, dank eurer Hilfe letztlich doch wieder die Jugos geputzt: 41-99-2010, so stimmen wir alle ein...
Holland: Nichts gesehen von Holland. Viele fragen schon: Ist Holland wieder nicht dabei oder was ist da los? Doch taz-Expertin Frauke Böger (28) weiß: „Holland ist dabei! Und schon fürs Achtelfinale qualifiziert!“
Japan: Kann er, der Japaner? Und wie! Vor allem Honda (24): Eine Chance, ein Tor – Super-Quote!
Paraguay: Portugal muss leider den elf Elfen Platz machen, Paras in schicken Längsstreifen machen deswegen den Frauen-Hingucker. Roque rockt! (Gemeint: Roque Sanata Cruz, 28)
Neuseeland: Kiwis, hört dies: Weltmeister-Unentschieden-Spieler (1:1 gegen Italo-Blamablo) reicht allemal fürs Achtelfinale!
Brasilien: Bräsig gegen Nokos, schummeln gegen Elfen. Trotzdem: Wir haben euch gern dabei. Denn: Weltmeister wurden wir nur, wenn wir die besten ihrer Zeit weggeputzt haben (54: Ungarn, 74: Holland, 90: Maradona).
Elfenbeinküste: Elf Elfen müsst ihr sein! Dann klappt's auch mit den elf Toren gegen Nordkorea (stehen sowieso schon mit beiden Beinen im Lager). Und Elfen-Didi (32) muss dabei sein, logisch!
Spanien: Die wollen nicht gewinnen, die wollen nur spielen. Und zwar: Tiki-Taka! (Spanisch für: „Wozu aufs Tor schießen, wenn man den Ball noch mal abgeben kann?“) Schon nach zwei Spielen mehr angekommene Pässe (1013) als die Serben in ihrer ganzen WM-Geschichte (656). Klar, der Europameister gehört ins Achtelfinale!
Schweiz: Europameister-Besieger, Super-Multi-Kulti-Truppe mit super deutschem Trainer (61), muss weiter! Schweiz, wir sind heiß!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Desaströse Lage in der Ukraine
Kyjiws Wunschzettel bleibt im dritten Kriegswinter unerfüllt