Kolumne Pflanzen essen: Vegan goes White House!
Wer gewinnt Wrestlingtitel, durchquert die Atacama-Wüste im Rekordtempo und fordert Donald Trump heraus? Veganer selbstverständlich!
B ei starken Typen werde ich schwach. Aktuell stets in meiner Handtasche: mein Riechsalz. Denn 2019 ist in puncto coole Kerle ein richtig gutes Jahr.
So könnte es dank Cory Booker, Senator im US-Bundesstaat New Jersey, bald vegan goes White House heißen. Der 49-jährige Demokrat ist leidenschaftlicher Veganer und gab Anfang Februar bekannt, dass er Präsident der Vereinigten Staaten werden will – er bewirbt sich darum, bei der Wahl in knapp zwei Jahren für seine Partei zu kandidieren.
Ich begegnete Booker passenderweise zuletzt in einem veganen Restaurant, im Café Gratitude in Los Angeles, wo er ziemlich locker mit den Angestellten plauderte. Seine Philosophie ist „Universal Love“, und die gilt für das, was bei ihm auf dem Teller landet, genau wie im Umgang mit seinen Mitmenschen. Somit ist Cory Booker der absolute Gegenentwurf zu Donald Trump, dessen öffentlich zelebriertem Fast-Food-Fleischverzehr und dessen Troll-Tweets.
„Ich bekomme mein Eiweiß auf dieselbe Weise wie Elefanten, Büffel, Gorillas und andere große, muskulöse Tiere: von Pflanzen“, sagt Booker über seine Ernährung. Ob sein Veganismus im Wahlkampf ein Problem sein könnte? Nö, das findet der Senator nicht: „Vielen ist wichtiger, was aus meinem Mund kommt, als was in ihn reingeht“, sagt er. Hach, der Mann hat meine Stimme. Vegan for President!
Wen ich noch gerade anschmachte ist Ex-Supermodel und Ultrarunner Michele Graglia. Kürzlich bestätigte das Guinness-Buch der Rekorde, dass ihm die schnellste Durchquerung der Atacamawüste in Chile gelungen sei. Graglia lief in 8 Tagen, 12 Stunden und 49 Minuten über 900 Kilometer – das kommt zwei bis drei Marathonläufen pro Tag gleich. Da sage noch einer, Veganer hätten keine Power.
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Superstark, genau so wie der Wrestler Daniel Bryan. Der ersetzte seinen WWE-Championship-Gürtel aus Leder durch einen veganen, aus nachhaltigem Hanf gemachten. „Ich habe gesagt, wenn ich Champion werde, dann werde ich die Welt verändern“, sagte der Kämpfer in die Kameras. „Aber um die Welt zu verändern, brauchen wir neue Symbole.“
Auf starke vegane Männer wie Booker, Bryan und Graglia hebe ich das Glas, und zwar eines voller Einhorntränen. Die gibt’s bei dem spanischen Winzer Gik, der kürzlich den veganen Wein „Lágrimas de Unicornio“ auf den Markt brachte. Einen Rosé, selbstredend ohne Tierquälerei hergestellt: Vermutlich haben sie den Einhörnern Trump-Witze erzählt, bis ihnen Lachtränen die Wangen runterkullerten.
Darauf und auf die Möglichkeit, 2021 einen veganen US-Präsidenten zu haben, stoße ich an. Cheers!
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