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Kolumne MännerKein Land für alte Säcke

Matthias Lohre
Kolumne
von Matthias Lohre

Warum gilt es als schicklich, alternde Männer zu schmähen, weil sie altern und Männer sind? Es könnte an den Hodensäcken liegen.

Bälle in ihrer natürlichen Umgebung: einem Sack in Oberschenkelhöhe. Bild: ap

F rauen haben’s gut. Zumindest alte Frauen. Sie haben richtig gelesen. Diesen schmissigen Texteinstieg wähle ich aus gutem Grund. Denn ich habe eine neue Form der Diskriminierung gefunden, und die trifft ausschließlich Männer, alte Männer. Ich nenne sie Altersgeschlechtsdiskriminierung.

Es ist nämlich so: Nicht alle Menschen altern auf dieselbe Art. Frauen reifen im allgemeinen Sprachgebrauch nach und nach zu „alten Damen“. Männer hingegen werden bestenfalls „alte Männer“, häufig aber auch „alte Säcke“. Nur Kerle können alte Säcke werden. Das liegt den Schluss nahe, dass diese Bezeichnung etwas mit dem Geschlecht des Bezeichneten zu tun hat. Um ein alter Sack zu werden, braucht man also einen Hodensack. Das ist doch arg unfein.

Oder wäre es hierzulande kommod, eine nicht mehr junge Frau dafür zu schmähen, dass sie schon etwas länger lebt? Sicher, es gibt die Bezeichnung „alte Schachtel“, aber die klingt geradezu putzig. Mit großer Selbstverständlichkeit werden Männer auch in der Öffentlichkeit als „alte Säcke“ bezeichnet. Da klappert kein Porzellanservice beim Nachmittagstee, und kein Attaché hebt indigniert die Augenbraue.

Bild: privat
Matthias Lohre

ist politischer Reporter der taz. Vor Kurzem erschien sein Buch „MILDE KERLE – Was Frauen heute alles über Männer wissen müssen“ bei Fischer/Krüger.

Was aber geschieht, versieht ein Mann in kultivierter Runde eine ergrauende Dame mit dem Adjektiv „alte“, ergänzt um einen derben Ausdruck für die äußerlich sichtbaren weiblichen Geschlechtsorgane? Ist es okidoki, ein Wort zu verwenden, das so grob ist, dass selbst die Worte, die sich darauf reimen, umgangssprachlich Erbrochenes und Speichel bezeichnen? Mit breiter Brust des Meinungsinhabers stelle ich mich hin und sage: Ich glaub, eher nicht.

"Alter Sack" versus "Cougar"

Insbesondere ältere Männer, die sexuelles Interesse an jüngeren Frauen zeigen, handeln sich das Etikett „alter Sack“ ein. Früher galt Ähnliches für die Lust älterer Frauen. Das ändert sich. Begehrt heute eine ältere Frau einen jüngeren Mann, heißt das „Cougar Town – 40 ist das neue 20“ und läuft auf Sixx.

Vor einigen Wochen bezeichnete ein Kommentar auf Seite 1 dieser Zeitung den alten und den neuen Papst als „alten Sack“. Wunschgemäß beschwerten sich Leser über die „unglaublichen Tiraden“. Dabei geht diese Kritik, meiner Meinung nach, am Kern vorbei.

Jeder Papst ist qua Jobprofil ein Frauen und Homosexuelle gering schätzender Chef eines mafiös strukturierten globalen Unternehmens. Das genügt meiner Meinung nach völlig, ihn doof zu finden. Ich gehe sogar so weit, zu erklären: Ich würde nach einem Papst eher ungern dieselbe Toilette benutzen. Aber: Sein Testikelschutz ist mir schnurz, er taugt nicht zur Beleidigung.

Jemanden für seine Geschlechtszugehörigkeit zu schmähen, ist Sexismus. Es ist doch erbärmlich, Stolz oder Verachtung zu empfinden gegenüber etwas, wozu man nichts beigetragen hat. Das Geschlecht fängt man sich ja nicht durch schlechtes Karma ein oder verdient es sich durch richtige Antworten bei „Wer wird Millionär?“. Und jemandem sein Alter zum Vorwurf zu machen, ist schlicht dumm.

Halten wir es mit Hodensäcken doch wie mit Gesichtern. Da heißt es ja, jede Falte erzähle eine Geschichte.

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Matthias Lohre
Schriftsteller & Buchautor
Schriftsteller, Buchautor & Journalist. Von 2005 bis 2014 war er Politik-Redakteur und Kolumnist der taz. Sein autobiographisches Sachbuch "Das Erbe der Kriegsenkel" wurde zum Bestseller. Auch der Nachfolger "Das Opfer ist der neue Held" behandelt die Folgen unverstandener Traumata. Lohres Romandebüt "Der kühnste Plan seit Menschengedenken" wurde von der Kritik gefeiert. Anfang 2025 veröffentlichte er seinen zweiten Roman "Teufels Bruder" über Heinrich und Thomas Mann in Italien.
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38 Kommentare

 / 
  • LA
    Linker Antifeminist

    Eine Feministin hat Herrn Lohre geantwortet, hier:

    http://antiprodukt.de/die-taz-und-ihre-alten-sacke/

     

    Ich habe dort Folgendes als Kommentar geschrieben, was ich hier nochmal wiedergeben will:

     

    +++

     

    Hallo!

     

    hier habe ich aufgehört zu lesen:

     

     

    Wo sind sie denn, die diskriminierten alten Männer? In der Politik? In der Wirtschaft und an den Universitäten? In den Entscheidungsgremien der großen Medienkonzerne? Also überall da, wo Macht, Einfluss, Definitionshoheit und Meinungsbildung zuhause sind.

     

     

    Hier ist es nämlich so, dass Sie sich eine Welt zusammenbasteln, wie es ihnen passt. Es gibt nämlich nicht nur Männer, die ein gutes Leben führen, nein, die Mehrheit sind schlicht Befehlsempfänger, die sich im Beruf nicht “selbstverwirklichen”, sondern einen miesen Job ausüben, weil sie auf das Geld angewiesen sind und damit nicht selten auch Frau und Kinder ernähren müssen, denen sie in Liebe verbunden sind. Es gibt weitere Indikatoren, die für Elend und Machtlosigkeit auf Seiten der Männer sprechen, nämlich zum Beispiel:

    - Suizid

    - Obdachlosigkeit

    - Kriminalisierung

    - geringere Lebenserwartung

    - größere Gefahr am Arbeitsplatz durch gesundheitliche Schädigung und (tödliche) Unfälle.

    - größere Gefahr, vom wichtigsten im Leben, den Kindern, abgeschnitten zu werden

     

    Jedem Grundschüler sollte klar sein, dass es den Blick für die Gesellschaft trübt, wenn man ihn lediglich auf die Spitze der Gesellschaft richtet. Im Übrigen: So gut wie jeder Mann an dieser Spitze ist verheiratet, dass heißt zu jedem privilegierten Mann kommt eine privilegierte Frau, die für ihren Status noch nicht mal arbeiten muss, jahrzehntelang in Übervollzeit, sondern ihn sich einfach angeheiratet hat.

     

    Zum eigentlichen Anliegen von Herrn Lohre: “Alter Sack” ist eine zutiefst verletzende Bezeichnung, sie ist nicht nur altersdiskriminierend, sondern erklärt etwas Wesentliches des Menschen, seine Sexualität zu etwas Ekelhaften und Widerlichem. Jeder Mensch aber hat ein Recht darauf, seine Sexualität als etwas Gutes und Wunderbares zu erleben, wofür er sich nicht schämen muss. Ich verurteilt es auf’s Schärfste, wenn sexuell befreite Frauen als “Schlampen” niedergemacht werden, also verlange ich ganz im Sinne der Gleichberechtigung, dass ihr solche widerwärtigen Attacken gegen Männer genauso ächtet.

  • LP
    Les Paul

    @ Lohre & Feministinnen /Yücel & Linguistik-Fundamentalisten

     

    Ich habe dein Buch nicht gelesen, deshalb kann ich dazu auch kein Urteil abgeben. Vielleicht kann dieser Gedankengang ja beim Nächsten helfen.

     

    Bei diesem Linguistik-Wahn (blöde Argumentationsschiene aber logisch, besser, wir würden die Finger ganz davon und es sich entwickeln lassen) hätte man den Artikel aller Sammelbegriffe ändern müssen. Haben Kinder (an die Macht!) kein recht differenziert zu werden und wer ist ihr Anwalt? „Liebes Bürges“ könnte doch gehen (vermutlich nicht durchsetzbar). Das hätte unsere Einheit unterstrichen, so haben wir unsere Entzweitheit fundiert.

     

    Im übertragenem Sinne gilt das auch für jeden Linguistik-Fundamentalisten. Das N-Wort gibt es in meinem Sprachgebrauch nicht mehr und es muss auch nicht wieder aufgerührt werden. Es ist eine Frage des Feingefühls und erledigt sich von selbst.

     

    Ich verstehe mich als Mensch, es gibt kein „Mensch/_in“, jeder muss sich selbst hinterfragen und dem anderen zuhören. Dein Buch mag wichtig sein um wieder zur Einheit Mensch zurück zu finden.

     

    Wenn wir es schaffen, dass wir die Profilneurose „Die Krone der Schöpfung“ ablegen und akzeptieren dass wir Primaten sind, wo jeder Sexus nach seinen eigenen Hormonen und evolutionsgeschichtlichen Eigenarten tickt, würde sich das auf den ganzen Planeten auswirken. Wir wären Teil der Natur.

     

    Und es stellte sich die Frage nicht, „Wie sexistisch ist ein Stöckelschuh oder ein Lippenstift?“. Ich weiß was er mit mir anstellt und versuche da-gegenzusteuern. Mehr kann ich nicht tun, ich bin auch nur ein Mensch. Leider kommen wir über Schwarz/Weiß nicht hinaus.

     

    Die Gleichberechtigungsdebatte ist noch lange, lange, lange noch nicht durch.

     

    Ich möchte ein Bonobo mit Grips sein.

  • LP
    Les Paul

    @ petrunius

     

    Ach ja, Marys Ford.

     

    Das Rückrad ist das Rad, das den Arsch stützt wären man vorwärts stolpert.

  • P
    petronius

    an les paul: ich habe seit je ihr gitarrenspiel bewundert (die sache mit mary ford ist ihr privates pech)

     

    aber "rückrad"? was ist das? ein neuartiges sportgerät?

  • LP
    Les Paul

    Bin ich hier im richtigen Film? "Toller Artikel, meine Kohle habt ihr, mach weiter so, ich habe kein Rückrad!"

  • LP
    Les Paul

    @Georg S.

     

    Dafür dass du offensichtlich nicht zwischen den Zeilen lesen kannst, hast du den Nagel aber gut auf den Kopf getroffen, du, mit Verlaub, alte Spaßbremse.

     

    Ich verstehe den Artikel als eine Art Retourkutsche an die Feministinnen, denn welcher Mann regt sich ernsthaft über „alter Sack“ auf? Ich gehe sogar noch weiter, dass ich denke, Lohre hatte dabei diesen p.c. Quatsch im Sinn.

     

    Und wo kommt dieser ausbremsende p.c. und Gender-Quatsch eigentlich her? ….Richtig.....die Emanzen! Und die devot gezeterten Kerle lassen es, dem Friedens Willen, zu. Ich möchte den Stammtisch sehn an dem es p.c.-like zugeht. Und glaub mal nicht, dass es in der Häkelstube anders zugeht. Mittlerweile scheint das ein Selbstläufer geworden zu sein.

     

    Wer nicht das nötige Taktgefühl hat, dem nützt auch eine Gebetsmühle nichts. Wenn die aufzuhebende Geschlechtertrennung darin endet, dass es nur noch geschlechtsneutrale Toiletten geben sollt, hört es langsam mal auf.

     

    Ich lasse mir nicht vorschreiben wie ich zu sprechen oder zu pissen habe. Wenn ich jemanden Beleidigen will, wird er es verstehen, ob mit c.p. oder ohne, da kannst du dir sicher sein.

     

    Ein Nazi bleibt ein Nazi, auch wenn er von unseren afrikanischen Freunden spricht. Erkennen muss man ihn und nicht erhören. Mein bester Freund ist ein Kanakke, weil er für mich ein Kanakke sein darf und ich bin ein Nigger, weil ich mich so sehe auch wenn ich eine Kalklatte bin. Im Ausland bin ich ein Deutscher, auch wenn ich mich als Weltbürger verstehe, und ich breche mir dabei keinen ab. Und du bist ein Mensch weil ich dich als solchen betrachte und nicht weil ich eine Order von ganz oben bekommen habe.

     

    Und nun will ich verdammt noch mal, eine selbsternannte Alice Schwarzer wie meine Mutter hören. Die diesen Scheiß angezettelt haben.

  • R
    Robin

    Sehr nette Glosse - ich habe herzlich gelacht. ;-)

  • GS
    Georg S.

    Soweit ist es in unserer Gesellschaft schon gekommen, dass jedes Wort, jedes Zitat, jedes Buch so lange hin- und hergedreht wird, bis ihm ein sexistischer Klang oder Beigeschmack angedichtet wird.

     

    Ich warte nur auf den ersten Kommentar, der den Begriff "Alte Schachtel" wieder mit Sexismus in Verbindung bringt und sich Pseudo-Sprachwissenschaftlich mit diesem auseinandersetzt.

     

    Wenn man sich schon um solche Sachen Gedanken machen kann, dann geht es unserer Gesellschaft zu gut.

     

    Political Correctness sowie Gender-Debatte vernichten verunstalten und verunglimpfen die Deutsche Sprache.

     

    Gruß G.

  • A
    aujau

    @ Les Paul: u.a. :Glueck ist eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedaechtnis.

    In diesem Sinne ein schoenes Wochenende allen alten Dingern und jungen Saecken.

  • LP
    Les Paul

    @ Marlies Schoeneng

     

    Werte Frau Schoeneng,

     

    ihrem Kommentar entnehme ich, dass sie meinen Beitrag im wesentlichen folgen konnten. Zu meiner Betrübnis gehen sie jedoch auf den zweiten Abschnitt meiner dargebotenen Satire nicht ein. Ich nehme, zu ihrer Güte einmal an, dass sie sich da nicht hinein versetzen können.

     

    In meinem Kommentar möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich eine inhaltliche Aufarbeitung der feministischen Agitation der letzten 35 Jahre für geboten halte, da sie meines Erachtens eher devote Männer als eine gleichberechtigte Partnerschaft hinterlassen hat.

     

    Ich hoffe sie stimmen mir zu, wenn ich den Menschen an sich für einen hochentwickelten Primaten halte, der seinem Sexus entsprechend, seinen niederen Instinkten folgt und dazu benutzt, beim anderen Geschlecht seine Interessen durchzusetzen. Diese Interessen stehen sich diametral gegenüber und bedingen eine evolutionäre Kooperation.

     

    Um es auch plakativ auszudrücken, „Männer sammeln Schlüpfer, Frauen Diamanten“ oder „Männer wollen Macht, Frauen Sicherheit“. Wenn sich diese Verhältnisse ändern sollen, bedarf es eines Evolutionsschrittes der gesamten Spezies Mensch, weg vom Ego hin zum Wir-Bewusstsein.

     

    Der ursächliche Artikels meines Kommentars ist zwar eine revanchistische Attacke auf die Errungenschaften des Feminismus, bot mir jedoch die Möglichkeit, dank ihres eher plumpen Einwandes, meine Sichtweise der Verhältnisse darzulegen.

     

    Vielen Dank für ihre freundliche Unterstützung.

     

    Mit freundlichen Grüßen ihr

     

    „alter Sack“

  • T
    Tierfreundin

    Großartig! Dank Lohre und Yücel kommt die taz nun doch noch an meine Kohle.

  • C
    CFNM

    Max Goldt für Arme ...

  • M
    miri

    Lohre ist immer wieder GUT, beobachtet unvoreingenommen und schreibt ohne Angst, uncool zu scheinen. Dafür zahl ich jetzt gleich mal.

  • B
    Biggi

    Liebe Herr Lohre,

     

    ist Ihnen echt nichts Besseres eingefallen oder sind Sie tatsächlich so sensibel? Midlife-Crisis?

     

    Diese Kolumne kommt Jahre zu spät. Es gibt längst die Standardwerke zum Thema "Alter Sack, was nun?" und "Leg los, Alter Sack!" von Kester Schlenz und Till Mette, die wenigstens noch ein bisschen lustig und selbstironisch sind...

     

    Herzliche Grüße an alle alten Säcke von einer alten Säckin

     

    P.S. Das Leben ist schön, auch mit fast 50.

  • G
    Grapefruit

    1.

    "Aber das aufrdringliche Einfordern von Geld für diesen Arikel durch die Paywall-Brillenschlange setzt dem ganzen die Krone auf."

     

    Sei froh, dass Taz.de keine wirkliche Paywall eingerichtet hat. Das was du hier treibst ist einfach nur schlechtes Trollen..

    Btw. wenn du seit 15Jr nicht mehr den Begriff "alter Sack" gehört hast, musst du dich wohl die letzen 15 Jahre in deim Zimmer verkrochen haben.

     

    2. Wunderbar wie ernst jeder hier den Artikel nimmt. Beste Unterhaltung am Nachmittag: intelligent geschriebene Dummheit in den Kommentaren zu lesen :)

  • MS
    marlies schoeneng

    @Les Pauls

    ...wieso haben sie offenbar Autolack am Sack? und wieso stehen die jungen Dinger drauf? Perversling!

  • A
    Ajax

    Eine fast philosophische Betrachtung des alltäglichen Kampfes aller gegen alle.

  • U
    Unglaublich

    Manchmal bin ich echt sprachlos über was sich Leute aufregen können.

     

    Ich sag euch mal was, in einer Gesellschaft in der alles verboten/verpönt ist, das irgendjemand irgendwie nicht passt will ich nicht leben - und genau da kommen wir langsam leider hin. Das Mittel dazu nennt sich scheinbar öffentliche Empöhrung.

     

    Wir sind immernoch Menschen und verhalten uns nunmal menschlich. Und ob man es glaubt oder nicht, ein Mann ist keine Frau und umgekehrt. Ist es da so abwegig das man sich utnerschiedlich verhält? Das kann man einfach nicht wegdiskutieren oder einfach verbieten.

     

    Das niemand diskriminiert werden soll versteh ich ja, aber diese Kleinkariertheit ist doch nicht mehr auszuhalten.

     

    Aber treibt ihr ruhig eure Sexismusdebatten weiter, bis am Ende alles so angeglichen ist, das man nicht mehr weiß ob man Männlein oder Weiblein ist.

     

    Mir persönlich geht das mittlerweile ziemlich auf den SACK.

  • R
    ReVolte

    Säcke und Schachteln aller Länder vereinigt euch!

  • L
    linksderruhr

    ach mann:

    Jetzt setzt die alte Mutter Kirche,

    so vertrocknet sie auch sei,

    endlich mal einen politisch "jungen" Papst ein,

    dem die Armen am Herzen liegen,

    schon wird der mit Häme überschüttet ...

    Das befremdet mich.

    Das macht mich traurig.

    Deshalb lese ich keine taz ...

  • P
    Paul

    Der nächste Hobbypsycho-, Sozio- oder sonstwas für ein loge. Gibts denn gar kein Halten mehr. Muss alles raus? Ohne jede Selbstkontrolle? So jung noch und schon undicht.

    Ich befürchte, dass manche solche Ergüsse sogar noch für Journalismus halten.

  • HH
    Herb Helene

    ... ach Entschuldigung, aber das ist ja auch alles nicht so leicht zu pauschalieren. Bei manchen alternden "Säcken", die z.B. notgeilerweise Blödsinn fasseln müssen ... oder sogar ihre altersfehlgesteuerten Hände nicht mehr im Griff haben können... und dabei immer falsch verstanden werden...

     

    Da hats die alte "Schachtel" doch erheblich leichter, das Attribut einer alternden Dame zu erringen, trotz ihrer langsam knittrig werdenden Geschlechtsmerkmale...

  • C
    Comment

    "Alter Sack" ist ein überwiegend von Neid geprägter Ausspruch, der fällt, wenn ein Mann seinen zweiten Frühling mit einer jungen Frau an seiner Seite genießt (und manchmal auch darüber hinaus). Und wenn es ein Mann ist, der dies zu einem anderen Mann sagt, schwingt darin aber auch meist ein Stück weit Anerkennung mit, die dazu führt darüber nachzudenken, ob man es selber vielleicht auch mal versuchen sollte, diesen Status zu erreichen.

     

    Der gemeine "alte Sack" hat ausgesorgt. Er könnte glatt noch ein gezeugtes Kind und eine weitere Scheidung weitgehend schadlos überstehen. Das macht ihn für Frauen im besten Gebäralter und mit noch geringer Bindegewebserschlaffung besonders attraktiv. Und umgekehrt, wirkt das "junge Ding" (ist das eigentlich nett?) auf ihn wie ein Jungbrunnen.

    Wenn der "alte Sack" nur ein wenig clever ist, hat er Vorsorge getroffen, sich einer Vasektomie unterzogen und sein Testament, samt Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungsvollmacht, beim Notar hinterlegt.

     

    Merke: "Alte Säcke" haben noch was vom Triebleben und vor sich, "alte Schachteln" hingegen erst, wenn nach Frauenquoten auch ihre Urlaubskassen so weit gefüllt sind, dass der Flug zum "Entwicklungsland-Engagement" gebucht werden kann. Das ist bekanntlich ja nicht mehr lange hin. Und wenn die Frauen dann endlich aufgeholt haben, überlegen wir uns gemeinsam einen Begriff, der Neid und Anerkennung beinhaltet und doch auch ein neckischer Seitenhieb ist.

  • LP
    Les Paul

    @ guter Comment & aujau

     

    Ihr habt Dörrpflaume, alte Schrippe, alte Jungfer, ausgeblutete Ziege, trok´ne Uschi vergessen.

  • N
    Niklas

    Der Beitrag ist ja ganz nett ... aber gekonnt unlustig und noch weniger informativ.

     

     

    Zumal ich den Begriff "Alter Sack" das letzte mal vor ca 15 Jahren gehört habe. Allerdings innerhalb eines Films von Walter Moers und nicht in der Realität.

     

    Außerdem glaube ich, dass das Alter immer noch stärker am Stolz der Damen nagt, als an dem der Herren.

     

    In Hollywoodserien, wiezB CougarTown, die hierzulande nur die wenigsten kennen werden, ist dem vielleicht nicht so.

     

    Entschuldigen Sie bitte das Gestichel - Aber das aufrdringliche Einfordern von Geld für diesen Arikel durch die Paywall-Brillenschlange setzt dem ganzen die Krone auf.

  • EU
    Ex-Bild- und GALA-Leser

    Endlich mal guter Qualitätsjournalismus.

    So spare ich mir gleich zwei Zeitungen und den Kicker werde ich demnächst auch noch kündigen. Ein bisschen mehr von der Formel1 könnte berichtet werden und ausserdem erfährt man auch nur sporadisch etwas über Justin Biber...aber ich will nicht undankbar erscheinen.

     

    Hoch lebe die TAZ !!!

  • H
    HRSeeliger

    Aha, es scheint angekommen zu sein, was dieser unsägliche Papstkommentar vor einigen Wochen war: Alterdiskriminierung, und zwar der übelsten Art und der taz nicht würdig. Die hier zu lesenden Aussagen über den Papst gehen a conto Meinungsfreiheit und das ist ok so.

  • AH
    Aus Haching

    Komisch, mein Eindruck ist eher, dass Männer besser altern. Gerade attraktive Frauen erreichen den Höhepunkt (Kalauer nicht intendiert) irgendwo zwischen 20 und 30, und führen dann lange, aber vergebliche Rückzugsgefechte. Beispiele spare ich mir an diesem Punkt aus Gründen der Höflichkeit.

     

    So lange ein Mann solvent/beruflich erfolgreich ist, stellt hingegen auch ein fortgeschrittenes Alter und ein fragwürdiges Aussehen keinen Hinderungsgrund für gesellschaftlichen Erfolg und Ansehen beim anderen Geschlecht dar. Fragen Sie mal Silvio, Flavio, Dieter, Lothar und manch anderen.

     

    Man könnte auch sagen, dass die Biologie die junge Frau und den alten Mann begünstigt. Aber halt, es gibt ja gar keine biologischen Geschlechter, sondern nur Gender...

  • R
    ridicule

    Herr Lohre,

     

    wo bitte lassen Sie texten?

    "… Frauen reifen im allgemeinen Sprachgebrauch nach und nach zu „alten Damen“…"

     

    Wie anderenorts schon klargestellt: " alte Damen" - geht gar nicht. Im Taxi-Gewerbe - absoluter Kündigungsgrund, wenn nicht noch der Schein gelocht wird.

     

    " …ältere Damen…" wie aber auch "…ältere Herren…" Ja - das hat Art und Ihr weiteres …? ok Gehuber? Wind vor de Hofftür. Einfach mal die Taxen-Firma wechseln.

     

    "…alte Damen…" - also wirklich;

    "…kriegt keinen Tipp - der Flegel!"

  • H
    heinzl

    Wieder mal ein exzellentes Beispiel, warum die TAZ nicht ernst genommen wird. Entscheidet euch: wollt ihr ein "Pardon"/"Titanic"-Kopie sein, ein Blog in dem jeder seinen "stream of consciousness" reinmüllen kann, eine Art journalistisch angehauchte Tageszeitung oder der das linke Pendant zur "Bunte".

    Deswegen kündige ich immer wieder das Abo, ich finde einfach keine Linie in der Zeitung bzw. in ihrer digitalen Ausgabe. Ich möchte nicht immer zwischen einer Menge Klamauk, Phrasendrescherei und Polemik nach den wirklich gut geschriebenen Artikeln suchen, die die TAZ bisweilen lesenswert machen.

    Trennt euch doch mal von ein paar Schreibern, die Quantität ist nicht entscheidend für den Leser.

  • EL
    Ernst Lehmann

    Ich würde auch nach einem taz-Journalisten nicht gerne dieselbe Toilette aufsuchen, geschweige denn einem solchen die Hände schütteln, aber das Alter stört mich bei diesen Leuten auch am wenigsten, veilleicht am ehesten die menschliche Reife,der Anstand und die offensichtliche Doppelmoral, was Diskriminierung und Sexismus angeht, aber das scheint ja auch notwendigerweise kraft Amtes so zu sein....

  • M
    mecki

    Herr Lohre,

    Texteinstieg hin oder her, gefallen hat mir vor allem der dritte Absatz Ihrer Kolumne.

    Richtig goldtig.

  • B
    Besserwisser
  • J
    Jupp

    Solche Artikel sind ein Grund dafür, dass ich die TAZ nur noch sporadisch lese und jedesmal wieder enttäuscht bin.

  • LP
    Les Paul

    Lustiger Artikel, habe mich köstlich amüsiert. Bin selbst ein alter Sack.

     

    Es geht aber noch weiter. Wenn mich die 25 jährige Brötchenverkäuferin mit „junger Mann“ anspricht, verweigert sie mir den Respekt vor meiner Lebenserfahrung. Ich bin nicht mehr jung und will es auch nicht sein. Doch je runzliger der Hodensack, desto glänzender sein Autolack und da stehen die jungen Dinger wiederum drauf.

     

    Ich habe mich, dem Feminismus sei dank, Jahrzehnte lang für irgendwelche chauvinistischen Geschlechtsgenossen fremd-schämen müssen. Da finde ich es nur zu gerecht, dass angesichts von Angela Merkel, Ursula von der Leyen, Kristine Schröder, Ursula Schmidt, usw., die Feministinnen mal an der Reihe sind sich zu rechtfertigen.

     

    Ob blond, ob schwarz, ob braun, ich liebe alle Frau´n, besonders wenn sie sich bewegen (äh, etwas).;-)

  • F
    Flachsinn

    Das ist das Flachsinnigste, Überflüssigste, Konfuseste, von hier nach da Springende, was ich seit langem in der taz gelesen habe.

     

    Selbst der gerne genommene ( satirische?) (An)griff auf den Papst und die Kirche und die sattsam bekannte Kritik an selbiger kann einem nur ein müdes gluteales Runzeln abringen.

  • GC
    guter Comment

    Naja, @auja

     

    die Ausdrücke "Ars.h, Tr.ttel, Dep., Idi.t, Schwachk.pf, Blödm.nn, Hasenhirn" etc...

     

    sind ja wohl auschließlich auf Männer anwendbar. Pssn.elke und Schabrac.e auf beide Geschlechter, Schlampe und Zicke sind die einzigen beiden Ausdrücke die auf Frauen anzuwenden sind.

     

    Aber, Herr Lohre, es sind ja mittlerweile sehr viele Männer die diese abwertenden Ausdrücke verwenden. Beischlafbettler und Pudel fallen mir dazu ein

  • A
    aujau

    Alte Pissnelke, Schabracke, Maus usw. War oder ist in einigen sozialen Milieus Standard. Heute vielleicht ersetzt durch Schlampe. Den Begriff alter Sack gab es auch schon vor dreissig Jahren. Im Westen nichts Neues.