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Kolumne MachtGrüne Niedertracht

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Jürgen Trittin ist nach der Wahlniederlage der Grünen wie ein Aussätziger behandelt worden. Und zwar von seiner eigenen Partei.

Jürgen Trittin, ehemaliger Spitzenmann. Bild: dpa

G ruppen verhalten sich oft auf eine Art und Weise niederträchtig, vor der die meisten ihrer einzelnen Mitglieder zurückschrecken würden. Schulkinder können davon erzählen, die meisten Politikerinnen und Politiker auch. Letztere haben oft selbst die unangenehme Erfahrung gemacht, wie sich Schwäche und Mobbing anfühlen, und sind unter anderem deshalb meist eher zurückhaltend, wenn es um die Demütigung von Gegnern aus den eigenen Reihen geht. Intrigant – gerne. Aber selten offen bösartig. Verlierer bekommen im Regelfall keine Kloppe, sondern Blumen.

Die Gebinde sind allerdings nicht nur Ausweis von Menschlichkeit, sondern darüber hinaus ein Gebot der Klugheit. Wer den eigenen Anhängern signalisiert, dass die Partei einen Idioten – oder gar: einen Wolf im Schafspelz – zum Spitzenkandidaten gekürt hat, empfiehlt sich nicht für künftige Wahlen.

Die Grünen waren immer stolz darauf, nicht eine Partei zu sein wie alle anderen. Jetzt haben sie bewiesen, dass die Selbsteinschätzung zutrifft. Allerdings ist „anders“ eben nicht gleichbedeutend mit „besser“. Der vormalige Spitzenkandidat Jürgen Trittin ist zum Rücktritt gezwungen und behandelt worden, als sei er ein Aussätziger. Ganz allein ist er offenbar für ein Wahlergebnis verantwortlich, das ohne überzogene Erwartungen – können wir nicht auch Kanzler? – zwar enttäuschend, aber doch akzeptabel gewesen wäre. Es gibt in der Partei viele, die den Wahlausgang für eigene Zwecke nutzen wollen.

Cäsar schlug die Gallier. „Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?“, ließ Bertolt Brecht einen lesenden Arbeiter fragen. Man weiß es nicht, aber man weiß: Jürgen Trittin hatte weder Koch noch Köchin bei sich – und schon gar keine Verbündete. Katrin Göring-Eckardt, noch bis zum Wahlabend an seiner Seite, erklärte mittlerweile: „Wir haben total übersteuert in unserem Wahlkampf.“ Vor der Verkündung des amtlichen Endergebnisses war ihr das offenbar nicht aufgefallen. Aber wer so demütig und lieb ist wie sie, darf auch künftig auf Spitzenpositionen hoffen. Trotz eingestandener Unfähigkeit.

taz am wochenende

Mal ein, zwei Gläschen Wein? Wir verharmlosen unseren Alkoholkonsum, warnen Drogenbeauftragte. Warum auch Sie Ihr Trinkverhalten vielleicht überdenken sollten, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 5./6. Oktober 2013 . Darin außerdem: Es ist nicht rassistisch, Differenzen zu benennen – sie zu verschweigen ist das Problem. Und: Der Kulturtheoretiker Klaus Theweleit über Männer, Mythen und Gewalt. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Es gibt gute Gründe, weder den Wahlkampf der Grünen noch sie selbst toll zu finden. Aber es ist schäbig, wie Trittin vom Hof gejagt worden ist. So sollte eine Lebensleistung nicht gewürdigt werden, die an gemeinsamen Erfolgen einen großen Anteil hatte. Ob es ohne Trittin je für eine rot-grüne Koalition im Bund gereicht hätte? Das darf man bezweifeln.

Joschka Fischer, einstmals grüner Außenminister und heute Lobbyist der großen Energieversorger, bezweifelt das natürlich nicht. Im Wahlkampf hielt er sich sorgsam bedeckt, danach erklärte er „seiner“ Partei – und vor allem dem alten Rivalen Trittin –, was falsch gemacht worden war. Ziemlich ekelhaft. Aber da die Realos jetzt hoffen, die Partei endlich übernehmen zu können, wird Fischer nicht wie ein Egomane behandelt, sondern wie ein Elder Statesman. Es fröstelt einen.

In der nächsten Woche führt Angela Merkel erste Sondierungsgespräche mit den Grünen. Weiß sie, mit wem sie es zu tun hat? Gemessen an dem möglichen Koalitionspartner ist Horst Seehofer ein Muster an Treue.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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101 Kommentare

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  • G
    Gast

    Grüne Niedertracht:'Gottvater' Joschka, der möglicherweise für sehr viel Leid bei jungen Frauen verantwortlich ist. Mich ko+++ dieser Typ nur noch an. Machtgeil und jetzt Elder Statesman http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-34248/report-ein-staatsanwalt-rechnet-ab_aid_1127687.html

     

    Fast scheint mir, dass dieser Mensch jedes Schicksal in Kauf genommen hat, um Deutschland "auszudünnen und einzuhegen"

     

    Die Betroffenheitssirene CR ist nun Bundestagsvize. Cohn-Bendit immer noch EU-Abgeordneter.

     

    Die Grünen besser? Anders? Nein: Moralisch unterirdisch und dreist.

  • G
    gerd

    ach jottchen, als ob der jürgen - die letzte personifizierung des machtmenschen bei den grünen - mitleid nötig hätte.

     

    schon mal erlebt, wie der gute mann kbw-geschult andersdenkende abgekanzelt hat? wer sich so seine schar feinde schafft, muß sich zum schluss auch nicht mehr wundern, wenn keiner mehr für ihn in die bütt springt

     

    er wollte den grögrüfaz spielen, hat alle (mit ziemlicher arroganz) auf linie gebracht und beim ergebnis vollständig versagt

     

    also wird er weggebissen - schonmal irgendwo irgenwann anders erlebt?

     

    so f... what

     

    ob die grünen mit der nachfolgegeneration allerdings besser dran sind ist eine ganz andere frage....

  • Wie schrieb doch der Spiegel:"In den Wahlkämpfen von heute sind die Politiker längst nicht nur Politiker.Sie sind PR-Manager in eigener Sache,Stars einer Inszenierung,die das Publikum mit demoskopischen Daten,mit Talkshows und Werbegags unterhält.Entscheidend ist,wie sie sich in Szene setzen und wer sich dabei durchsetzt.Images sind wichtiger als Inhalte."

    Was hat Jürgen Trittin nun wirklich falsch gemacht?

    Oder sind die Grünen in des Wählers Wahrnehmung

    zu stark von ihren eigentlichen Inhalten abgerückt?

    • @jaul:

      Muss ja nicht 100%ig zutreffend sein, was der Spiegel da schreibt. Lies einfach mal die Kolumnen vom Fleischhauer ... ;-)

  • Aus der Debatte liest sich der Lebenswille von Menschen, die die Hoffnung auf eine Veränderung der politischen Situation nicht abgetan haben. Selten so eine engagierte Diskussion erlebt. Weiter so!

  • MC
    Ömür Cömür von Cölün

    Offen gesagt, weiss ich gar nicht, was dieses Gefasel über "Niedertracht" soll.

     

    1. sind die Grünen eine stinknormale Partei (geworden).

    2. wird niederträchtigerweise so getan, als wären die Grünen - früher - schon immer die guten Menschen gewesen.

    3. läuft es nicht nur in der Politik immer so ab, dass Leute im eigenen Verein andere Mitglieder bekämpfen, um selbst mehr Macht für sich zu gewinnen. Das liegt in der Natur der Sache.

     

    Im übrigen sollte man auch nicht das amüsante Phänomen übersehen, dass alle grünen Verlierer und "Verantwortung-für-die-Niederlage-Übernehmer/innen" sofort ihren Anspruch auf besser bezahlte Pöstchen angemeldet haben - bis auf Jürgen Trittin.

     

    Das lag aber nur daran, dass er in seiner ignoranten Arroganz gar nicht zurücktreten wollte und deshalb bei der Reise nach Jerusalem den letzten freien Stuhl verpennt hat ...

  • H
    Heinrich

    Worin besteht denn die Niedertracht? Sie führen kein einziges Beispiel zum Beleg an.

    Ich finde, dass die Grünen sehr fair und inhaltlich mit Jürgen Trittin umgehen, wie das interview im Spiegel zeigt, geht auch er sehr fair und besonnen mit dieser Kritik um. Mir scheint die Niedertracht besteht in solch oberflächlichem Medien geblabbere!

  • F
    frust

    Gerade dieser Fischer wagt sich seinen Senf abzugeben. Diese Lobbykröte! Er und Schröder sollten sich doch lieber mal besinnen und zugeben wie weit sie sich vom Volk entfernt haben. Trittin, wollte wenigstens etwas wieder gutmachen,an dem, was dieses Kommunionspärchen, Schröder und Fischer versaut haben. Aber die Abfuhr vom Wähler zeigt ja, dass es großen Teilen der Bevölkerung noch zu gut geht.

  • C
    carlsson

    Stimme voll zu. diese Partei macht sich gerade selbst unmöglich. das tut wirklich weh - ich war mal Stammwahler.

  • Wen soll ich denn hier beleidigt haben. Ein bayrisches Milchgesicht?

  • G4
    Ginster 45

    Die "Lebensleistung" Jürgen Trittins kann hier gar nicht abschliessend beurteilt werden, da er noch lebt. Warum können sich die TAZ-Journalisten nicht mal von solchem Sprachblödsinn lösen ? Was sagt uns das über das politische Milieu, in dem politische Veränderungen stattfinden sollen: Richtig, es ist so dumm, da geht einfach nichts, weil niemand von den Damen und Herren Mitkarrieristen der Grünen ausser Jürgen Trittin konsequente Veränderungen geradlinig und nachhaltig angestrebt hat. Das verdient eine Auszeichnung, im grünen Mittelschichtenmilieu aber wird soviel Willen natürlich abgelehnt, weil es die Karriere gefährdet. Das ist das eigentliche Grünenproblem von Anno 2013. Die sind schon so weichgespült, dass sie sich gar nicht mehr erinnern, was sie mal wollten. Und dann kommt einer und sagt ihr spinnt wohl, ich weiß es noch, denn ich habe hart dafür gearbeitet. Dann sagen die: Unverbesserlicher, sieh' die Wahlergebnisse. Ja warum sind sie denn so schlecht, doch nicht weil einer etwas wollte, sondern weil viel zu viele andere Nichts wollten. Im Grunde genommen muss man jetzt sofort die Grünen in die Blauen umbenennen, denn das passt der Restbelegschaft viel besser in den Kram für die CDU-Koalition, und ist auch unverdächtiger. Man kann viel freier und noch allgemeiner in die Wahlkampfkameras fabulieren, ohne sich später daran messen lassen zu müssen.

  • N
    nein

    Erstaunlich, wie sich nach der Wahl grüne Spitzenpolitiker aus der Verantwortung stehlen und mit dem zusammen beschlossenen Programm so gar nichts mehr zu tun haben wollen. Erstaunlich auch, wie die Kretschmannfraktion urplötzlich und fast unwidersprochen Trittin als personifiziertes Übel und einzigen Verantwortlichen quasi denunzieren darf und kann und die vollständige Wendung zur "Unternehmerfreundlichkeit" medial zelebrieren und einfordern darf.

    WählerIn fühlt sich angesichts dieser urplötzlichen Kehrtwendung und Verabschiedung von Wahlprogramm und Personen nicht nur irritiert sondern von den Grünen regelrecht verschaukelt.

  • Schon vergessen? Am Wahlabend beschimpfte der Maoist Trittin, er ist in meinen Augen immer ein Antidemokrat geblieben, die Wähler als noch nicht reif genug für seine Zwangsbeglückungsphantasien und führte dunkle Mächte ins Feld für das schlechte Wahlergebnis der "Grünen". Selbstkritik kommt bei diesem Kommunistenbündler nicht vor, das erinnert mich an die Stalinisten in der "DDR". Ich nehme an, selbst bei den "Grünen" gibt es genug vernünftige Menschen, welche diesen selbstgerecht grinsenden Demagogen nun endlich loswerden wollen, um die Partei wieder einer breiteren Wählerschaft zuführen zu können.

    • @Peter_S.:

      Laut Trittins Äußerungen hätten durch die grünen Steuerpläne 90% der Menschen mehr Geld gehabt.

       

      Wer mich mit mehr Geld zwangsbeglücken will, immer zu :-) ... Was ist daran "anti-demokratisch"?

  • MC
    Ömür Cömür von Cölün

    Wissen Sie, Frau Gaus, mit Ihrer Argumentation wäre Helmut Kohl heute noch Kanzler.

     

    Natürlich ist Trittin nicht allein, aber MITverantwortlich für die Wahlniederlage und sollte sehr wohl die Konsequenzn durch einen entsprechenden Rückzug tragen. Ich bezweifle - sehr stark - , dass die Basis seine Position vertritt, die ist nämlich schon viel weiter und besteht nicht aus stalinistischen Betonideologen wie Künast und Trittin.

    Die Zeit dieser beiden ist vorbei, und das ist auch gut so. Es ist Zeit für andere.

     

    Im übrigen ist Ihre Haltung zu demokratischen Mandaten äusserst bedenklich. Ihre Aussagen am vergangenen Sonntag im Tipi bzgl. Abgeordnetenmandaten sollten einem klar machen, dass Sie eine höchst demokratiefeindliche Meinung haben: Wenn Sie tatsächlich denken, dass man "ausgebildete/gelernte" Vertreter wie Trittin und/oder GöringE nicht durch "Unbekannte" ersetzen dürfe, weil es ja "Jahre braucht, bis man den Parlamentarismus" beherrsche bzw. gelernt habe, dann machen Sie denj Berlustconi und schaffen Sie Wahlen doch gleich ab.

  • KM
    Kein Mitleid für diese Verräter

    Die Grünen sind „anders“? Eine der größten Schweinereien, die sich die Politik derzeit erlaubt, ist die Einführung einer zentralen Speicherung aller Patientenakten ohne wirkliche Kontrolle durch die Ärzte und Patienten. Das läuft unter dem Deckmantel elektronische Gesundheitskarte und freiwillig ist da gar nichts. Es waren zuerst SPD und Grüne (!), die unsere Rechte als Patienten mit Füßen getreten haben. Danach waren es CDU, CSU und FDP. Die stecken alle unter einer Decke.

  • Den konkreten Stil kann man natürlich kritisieren, aber das Grundproblem liegt anderswo. Leider kapiert man auch bei den zumindest offiziell so demokratiegeilen Grünen nicht, wie absurd es ist, über (de facto) nur einen Kandidaten abzustimmen. Bei den Frauen gab es das Problem nicht. Dann ist vorher klar, wie groß der Rückhalt ist; wenn man das Wahlverfahren dann noch halbwegs clever gestaltet, sieht man sogar den Unterschied des Rückhalts der Kandidaten. Trittin hat der Partei ja gar keine Chance gegeben, ihn auf halbwegs sanfte Weise zu entsorgen. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn man nach einem derart katastrophalen Ergebnis (schon die 10,7% vom letzten mal waren ja peinlich und haben die Partei geschockt).

     

    Also: Neue Kultur bei den Grünen: Wahlen ohne echten Alternativkandidaten werden in Zukunft als totale Schande für die Partei betrachtet. Werden sie das begreifen, oder reicht es auch weiterhin nur für die willkürliche Frauenbevorzugung, für den sich die ganz großen Geister auch noch selber feiern?

  • W
    Werner

    Ihre Headline ist eine tiefe Beleidigung an alle grünen Wähler, mich eingeschlossen! ...Und ist von niedrigstem Niveau. Ich würde mir wünschen, dass nicht alle links von Merkel etwas mehr Solidarität finden würden. Armes Deutschland.

  • Servus Goalharry,

     

    Sie liegen etwas außerhalb der Diskussionskultur. Schade!

    • @Wuffka:

      Tatsächlich?

      Soll wohl nicht thematisiert werden, die Kindersex Freigabe Geschichten?

      Ob zu links oder zu viel Steuern ist doch dem grünen Wähler egal, er hat in der Regel ein gutes Einkommen.

      Aber "einvernehmlichen" Sex mit Kindern straffrei stellen zu wollen war damals und ist jetzt mehr als genug Grund jemanden vom Hof zu jagen.

  • "der mann war gemäß seiner unterschrift für die straffreiheit von kinderschändern" lol

    die merkel war mal für die ddr, schon vergessen?! die deutschen sind ein seltsam, paranoides volk...

  • M
    Martin

    Wer mal als nicht Grüner auf einer Ortsvereinsversammlung dieser Partei war der wird sich nicht wundern. Wie sich diese "Parteifreunde" schon bein nichtigkeiten in die Wolle kriegen ist eines Kindergartens unwürdig. DIe Gründen sind im Grunde immer noch die infantilen Jugendlichen die gegen ihre Eltern rebellieren und heute vom Staat ihr Taschengeld wollen.

  • S
    Simon

    Die Grünen sind in ihrem Parteiprogramm sehr weit nach Links gerutscht. Zwar vertritt man ein anderes "Links", als vielleicht das pure marxistische Links einer Dittfurth.

     

    Man hat aber einen Trittin, und zudem andere Leute, die die Eugenik als böse verunglimpfen, weil es demnach illegal ist, durch Inzucht behinderte Kinder großzuziehen, was diese Leute auch noch anzweifeln!

     

    Trotzdem kam man zu 8% Stimmenanteil. Aus meiner Umgebung ziehen die Grünen trotz dieser Sachverhalte, die an vielen vorbeigingen und die überhaupt nicht wissen, welche "anti-deutsche" Irrwege die Partei in der Vergangenheit unternahm, alleine von ihrem Image eine rechts-progressive, weltoffene Politik zu beherzigen.

     

    Das klafft diametral mit dem jetzigen Programm und ganz linken Leuten auseinander. Die Frage wird sein, merken es die Wähler oder wollen sie es merken?

     

    Gerade deshalb ist die Situation spannend, ob andere Parteien wie die FDP und CDU "Grüner" werden, oder die Grünen einer seriösen(!) Fortschrittspartei werden und damit ihr volles Potenzial entzaubern können. Oder die Grünen medial und personell geopfert werden, weil sie eine eigentlich überflüssige Partei werden.

     

    Die Linkspopulisten dürfen gerne zur Linkspartei gehen.

  • L
    lowandorder

    mailmotten? - odr? ne Kettensäge? 2.0

     

    Alles richtig - nur:

    mit Benimm hat das rein gar nix zu donn!

     

    CDU/CSU? - schon mal gehört?

    Stichwort - "Kanzlerwahlverein"! et al.

     

    FDP? das unbekannte Wesen?

    - "Wir haben verstanden!"

     

    Namen jeweils Legion;

     

    das - sind doch die mühselig kaschierten geistig-haptischen Lernfelder ganz handgreiflicher grüner Sozialisation;

     

    vulgo: Die Restgrünen -

    jetzt endgültig bis zur Kenntlichkeit entstellt;

    & - ohne Netikette!

     

    schäbig? - aber Hallo;

    nur -" die Mehrheit von vier schließt die Minderheit von sieben via Geschäftsordnung aus"

    K-Gruppen/Schrägschisser-Alltag;

     

    " …zur Geschäftsordnung - heißt: Meyer ist ein Arschloch…"

    Kurt Tucholsky -

    Die kleinen Parlamente!

    - die Großen - jetzt noch besser.

     

    Ps: und das ist früh in unseren Bildungskanaken-Einrichtungen

    vulgo Gymnasien gelernt/gelehrt:

    " wer nicht reinpaßt - fliegt;

    fertig ist der Lack!"

    (- "oder, kommt erst gar nicht rein"- Georg Schramm);

     

    (sorry - aber seit dem 19. Jahrhundert ungebrochener Standard!)

     

    Wer im gesellschaftlichen Bereich hardboiled AltJusosJudosJUler

    erlebt hat, die nicht schnallen konnten/wollten, daß auch mittels Konsensprinzip unter Wahrung von Minderheitenpositionen erfolgreich agiert werden kann, weiß, was ich meine.

  • Den konkreten Stil kann man natürlich kritisieren, aber das Grundproblem liegt anderswo. Leider kapiert man auch bei den zumindest offiziell so demokratiegeilen Grünen nicht, wie absurd es ist, über (de facto) nur einen Kandidaten abzustimmen. Bei den Frauen gab es das Problem nicht. Dann ist vorher klar, wie groß der Rückhalt ist; wenn man das Wahlverfahren dann noch halbwegs clever gestaltet, sieht man sogar den Unterschied des Rückhalts der Kandidaten. Trittin hat der Partei ja gar keine Chance gegeben, ihn auf halbwegs sanfte Weise zu entsorgen. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn man nach einem derart katastrophalen Ergebnis (schon die 10,7% vom letzten mal waren ja peinlich und haben die Partei geschockt).

     

    Also: Neue Kultur bei den Grünen: Wahlen ohne echten Alternativkandidaten werden in Zukunft als totale Schande für die Partei betrachtet. Werden sie das begreifen, oder reicht es auch weiterhin nur für die willkürliche Frauenbevorzugung, für den sich die ganz großen Geister auch noch selber feiern?

  • Der Mann war gemäß seiner Unterschrift für die Straffreiheit von Kinderschändern.

    Vom Hof jagen ist wohl das mindeste was so einer verdient.

    • @sowieso:

      An alle:

      Unterzeichnen und vor der Presse vertreten musste Trittin eben rein gar nix.

      Was für ein Blödsinn!

      Er hätte damals einfach zurück treten müssen, wenn das Programm gegen seine innersten Überzeugungen geht.

    • D
      Deniz
      @sowieso:

      Ist im Grunde Rufmord, was du da schreibst. Im Netz geht sowas ja. Sachlich gesehen ist es aber schlicht unrichtig, und es würde vor allem den tatsächlichen Opfern von Kindesmissbrauch ausgesprochen weiterhelfen, wenn sich weder Trittbrettfahrer in Form politischer Gegner dazu herablassen würden, das Thema zu instrumentalisieren, noch Leute, die schlicht und einfach ein Bedürfnis danach haben, in der Öffentlichkeit anonym mal die Hosen runter zu lassen, egal zu wem oder was.

       

      Im übrigen gilt immer noch Robert Gernhardt: die schlimmsten Kritiker der Elche/waren früher selber welche

    • MC
      Ömür Cömür von Cölün
      @sowieso:

      Ja, is gut - und jetzt geh wieder ins Körbchen und grüSS bitte noch Stefan Herre.

    • @sowieso:

      Recherchiere doch mal, was "Verantwortlich im Sinne des Presserechts" bedeutet. Nicht das, was Du denkst.

    • @sowieso:

      Dummes Zeug. Aber mit solchen groben Klötzen draufzuhauen kommt ja heutzutage sehr gut an. Es geht und ging NIE um Straffreiheit von 'Kinderschändern', sondern darum, dass es junge Menschen gibt, die frühreifer sind als andere. Und genau die trifft dieser Absolutes-Verbot-Exorzismus noch viel heftiger. In den 80ern hatten einige den Mut darüber zu reden, aber heute wird man dafür plattgemacht. Kinder sind heute sogar noch früher als vor 20/30 Jahren sexuellen Inhalten ausgesetzt, und das ist a priori kein Problem. Nur wenn sie damit alleingelassen werden, dann ist das schlecht. Es gibt nunmal Kinder unter 14, die schon ganz gut wissen, was sie wollen. Deswegen muss eine Diskussion über Altersgrenzen erlaubt sein. Wer das heute den 'alten Kämpfern' vorwirft, zu freizügige Ideen gehabt zu haben, der schadet damit der Sexualerziehung der Kinder. Man kann durchaus geteilter Meinung sein, was erlaubt sein soll und was nicht. Aber Andersdenkende deshalb mit Kriminellen oder deren Sympathisanten gleichzusetzen, ist reichlich unerhört.

    • @sowieso:

      Blödsinn. Abgesehen davon wie unübersichtlich die Gründungsphase der Partei war, gab es Mehrheitsentscheidungen zum Programm. Trittin hatte dagegen gestimmt. Doch als Vorstandsmitglied musste er das Ergebnis abzeichnen. Nur in einer Konsens-Demokratie wäre das anders.

    • @sowieso:

      Applaus,Applaus

       

      oder what`s in your Head Goulharry - "vom Hof jagen"? Das Mindeste?! - bitte fair bleiben!

    • T
      Tom
      @sowieso:

      Wer das geschehen mal verfolgt hat, weiß, das Herr Tritin das ganze lediglich vor der Presse vertreten hat, nicht jedoch dafür war...

      Nebst dessen ist das Grüne Aufklärungsverhalten einfach Beispielhaft.

      Wir sind uns, denke ich zu großen Teilen sehr einig was die Kinderschändung angeht. Ein vergehen, welches meines Erachtens mit einer Höchststrafe zu belegen wäre, welche in Deutschland leider nicht zulässig ist. (Nicht die Todesstrafe, sondern Lebenslänglich und zwar wirklich!).

      Ein bekannter zeigte mit einem Finger auf einen Fakt den viele gern verschweigen:"

      Vergewaltigung war bis 1997 als „außerehelich“ definiert, Vergewaltigung in der Ehe war somit kein Straftatbstand.[3][4] 1973 legte das Land Hessen, 1983 die Hansestadt Hamburg erfolglos Gesetzesentwürfe vor, um die Formulierung „außerehelich“ aus den §§ 177–179 StGB zu streichen.[4] 1983 versuchten die Grünen und Abgeordnete der SPD eine Streichung des Wortes „außerehelich“ zu bewirken.[5][4] Beide Gesetzesentwürfe scheiterten. CDU und CSU begründeten ihren Widerstand gegen die Reformberstrebungen damit, dass die Gesetzesänderung den Abtreibungsparagraphen 218 erweitern würde, weil Ehefrauen die Behauptung, sie seien vergewaltigt worden, als Rechtfertigung für ihren Wunsch nach Abtreibung verwenden könnten.[6][4]". Zitat von:http://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigung#Deutschland.

      Jeder macht Fehler, die einen groß, die anderen Größere. Diese Verurteilung ist also, an der Zeit gemessen, sehr überzogen.

    • @sowieso:

      Koennte es nicht zum Beispiel sein, dass er selbst dazu ueberhaupt keine Meinung hatte? Dass er andere einfach darueber diskutieren lies? Die Gruenen waren einmal eine antiautoritaere Partei und man kann durchaus fragen, ob denn alles, was verboten ist, auch strafbar sein muss.

    • D
      dinmor
      @sowieso:

      Nö, war er nicht. Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes ist man, sobald das so auf einem Flyer steht. Das hat erstens mit einer Unterschrift nichts zu tun, zweitens ergibt sich aus der Praxis der Pressearbeit gerade in kleineren regionalen Organisationen, dass der/die so rechtlich verantwortlich Gemachte nicht zwangsläufig alles gelesen hat, worauf der eigene Name steht. Wer zur Meinungsbildung mehr als nur Überschriften liest, weiß das.

      Abgesehen davon geht ihr Kommentar natürlich völlig am Thema, nämlich der Parteikultur der Grünen, vorbei. An der ändert sich nichts, egal ob Sie glauben, dass Trittin eine solche Behandlung verdient hat oder nicht.

  • N
    N.Udel

    Sehr frei nach Brecht:

     

    "Erst kommen die Interessen, dann kommt die Moral."

     

    Mich schaudert, wenn,nur zum Beispiel,die neue Hoffnungsträgerin und selbsternannte Wirtschaftsexpertin der Grünen (den Namen möchte ich mir nicht merken) kürzlich in ein Mikro über einen schwäbischen Nudelfabrikanten fabuliert, dem wegen der befürchteten grün-roten Steuererhöhungen die Tränen gekommen seien, ...und die grüne Dame gleich mitheult. Warum klären die Taz und unabhängige JournalistInnen wie B. Gaus nicht kontinuierlich, klar und konsequent auf, von welchen Interessengruppen und Lobbyverbänden die nassforsche, alte und neue Garde der Grünen aus der zweiten und dritten Reihe, die jetzt ihre Chance wittert, gesteuert und geführt werden.Sollen wir wieder solange warten, bis jene Neunmalklugen wenn es ihnen passt, das grüne Sprungbrett verlassen und gut gepampert im Schoß der Zucker-, Energie-,Medien- oder sonstiger Wirtschaftsoligarchien landen.

    Die verbliebene grüne Basis ist zu lieb und zu brav, um dies zu durchschauen oder rechtzeitig einzugreifen. Wie denn...!? Auch der grüne Apparat läuft mittlerweile wie geschmiert...

  • B
    Bla

    Bei den Grünen ging man schon immer so miteinander und zusammen erst recht mit Andersdenkenden um. Trittin kam politisch aus einer der verschiedenen kommunistischen Sekten die ihre Debatten gerne mit Dachlatten austrugen oder andere Linke bei Debatten mit Gewalt einschüchterten, ein großer Teil der Grünen kam ebenso aus solchen Sekten. Der frühere Sponti Joschka Fischer trug einen Trommelfellriß davon als er als Außenminister bei den Grünen debattierte. Während des Wahlkampfs gab es von der grünen Jugend in Göttingen ganz klare Gewaltaufrufe gegen die AfD. Demokratische Spielregeln wurden und werden von Grünen für sich eingefordert und anderen abgesprochen. Deshalb greift der Artikel viel zu kurz. Wenn nach einem Wahlkampf in dem Trittin, Cohn-Bendit und Beck trotz Beteiligung am Kindesmißbrauchskandal eisern an ihren Posten festhielten, teils der Lüge überführt wurden und ansonsten vor allem mit Verbotsdebatten von sich reden machten, da kann die Basis sowieso sauer werden. Wer Guttenberg wegen Copypasten bei seiner Doktorarbeit als Ausgeburt der Hölle und tiefsten Moralverfall ansieht, so wie es auch die mest linken Journalisten taten, der implodiert moralisch geradezu wenn er wegen Kinderschänderei oder Unterstützung dieser nicht zurücktritt. Ich habe die Grünen nicht gewählt, denn wenn ich Doppelmoral und Heuchelei will dann wähle ich postmortem Strauß. Der wäre bei gleicher Sachlage von manchen 100%tigen trotzdem gewählt worden und über 8% der Wahlberechtigten die sich sonst als moralische Speerspitze sehen wählten ebenso die Grünen wie gehabt. Das ist ein übles Zeichen, nicht der Umgang mit Trittin.

  • A
    Anti-Fundi

    Du sollst den Jürgen nicht würgen!

     

    Mal im Ernst: wo wären die Grünen ohne Trittin, wo das Land? Beides sicher ärmer. Das kann man ruhig mal sagen, ohne sich gleich der Schwärmerei verdächtig zu machen.

     

    Klar, Fischer kann auch heute noch nicht ertragen, dass ausser ihm ein anderer auch wichtig war für die Grünen.

     

    Man kennt den Joschka. Unnötig, nach diesem Wahlergebnis überhaupt so einen Sturm losbrechen zu lassen. Sicher anzunehmen, dass die, die jetzt nach vorne drängen, nur die Gelegenheit beim Schopf ergreifen. Vorsicht, Grüne! Jetzt droht im Nachgang wirklicher Substanzverlust!

  • O
    ojessen

    Wie Erwin Huber anno dunnemals feststellen musste: "Der Sündenbock ist kein Herdentier."

  • Bettina Gaus' Kommentar berührt einen Bereich, den es, wie ich einigen gehässigen Beiträgen hier entnehmen darf, bei den Grünen nur noch rudimentär gibt: den menschlichen Anstand.

    In allen Parteien gewinnen alle und bei Verlust ist nur einer der Schuldige. Geschenkt! Was aber die Grünen an Gehässigkeit und fehlgeleiteter Schuldzuweisung über Jürgen Trittin ausgeschüttet haben, war einfach nur noch abstoßend!

    Das Programm war ja breit basisdemokratisch abgestimmt - es konnte nicht einer allein verantwortlich sein!

    Aber die Zeit lehrt: man trifft sich immer zweimal.

    Eine grün gelackte FDP, vorneweg das Wendehals-Weibchen Göring-Eckardt und die grünen Konservativen aus Deutsch-Südwest, brauchen wir so wenig wie die FDP original.

    Jürgen Trittins Lebensleistung wird das nicht schmälern, aber für viele grüne Mitglieder wird das sicher ein bitterer Weg.

    • @Falmine:

      Vielleicht war die basisdemokratische Abstimmung ein Fehler. Denn die Partei wusste genau, welche Themen ihr wichtig waren und zudem erstaunlich nah bei den Wählern. Doch die Spitzenkandidaten machte ihr Ding, als hätte es keinen Mitgliederentscheid gegeben. Namentlich Trittin blieb bei seinem Steuerthema, obwohl es nicht unter den Top-Neun war. Nach den enttäuschenden Wahlplakaten war das ein Grund, warum Bekannte von mir sich nur sehr widerwillig am Wahlkampf beteiligten.

    • G
      gerstenmeyer
      @Falmine:

      bitte genauer-welche lebensleistung?

    • J
      Johnny
      @Falmine:

      Blödsinn: es gewinnt der Parteiführer und er oder sie verliert auch.

      Merkel hat gewonnen. Und Trittin hat verloren. Das war schon immer so.

      Und Trittins Lebensleistung (Dosenpfand, Körperliche Angriffe aus seiner Jugendabteilung in seinem Wahlkreis auf andere Parteien in alter SA-Manier) kann man kaum schmälern.

    • @Falmine:

      Vielleicht war die basisdemokratische Abstimmung schon der entscheidende Fehler. Denn dadruch entstanden Politikfetzen, die nicht mehr zusammenpassten und ueber die nicht mehr diskutiert werden konnte. Ein abstossendes Gesamtbild. Dann doch lieber Abstimmungen ueber Personen, die sich selbst darstellen und rechtfertigen muessen, wie es der politischen Realitaet entspricht.

      • @fritz:

        Nunja, "Politikfetzen" zu glätten, ist für gewöhnlich ja Funktion einer (Mehrheits-) Wahl.

        • J
          Johnny
          @Viccy:

          Trittin (vormals Kommunistischer Bund, Übertritt zu den Grünen mangels Erfolg) konnte man immer schon zu den Parteilinken zählen. Claudia "ich habe Ton-Steine-Scherben heruntergewirtschaftet" Roth ebenfalls. Und "Ich bin so gegen Krieg, ich finde ihn sogar geil wenn Moskau ihn führt" Ströbele sowieso.

           

          Wie Sie diese Figuren nicht dem linken Flügel zuordnen konnten bleibt Ihr Geheimnis...

        • @Viccy:

          Meinst Du Koalitionsverhandlungen? Ich denke, der Waehler muss auch vorher schon ein stimmiges Bild von der Partei bekommen, sondert wird er nicht ueberzeugt, sondern verwirrt. Anyway, bei der naechsten Wahl wird alles besser, wenn es die Gruenen dann noch gibt.

  • Frau Gaus, bei allem Respekt:

    Die Realos *könnten nun* die Parteigeschäfte übernehmen?! Das zeugt davon, dass erstaunlicherweise auch Journalismus zu Betriebsblindheit führen kann. Können Sie sich vielleicht noch erinnern, wann ungefähr Jutta Ditfurth die Segel streichte? Seitdem gibt es nur noch einen Flügel der Grünen, die Realos eben. Und nach Rot/Grün mit Schröder ... ach, das kann doch eigentlich nicht wahr sein, dass ich kleines Licht das Bettina Gaus erklären muss?

    • @Jürgen Gerdom:

      Zeiten ändern sich. Heute kann man "schon" Trittin und Roth und Ströbele zum "linken Flügel" zählen.

      • @Viccy:

        So gesehen hat die FDP auch einen linken Flügel. Bloß weil sich heute alle rechts tummeln (und es Mitte nennen), ist links nicht woanders als vorher - und dort stehen Menschen wie Ströbele ziemlich einsam herum (der ja auch schon lange weg vom Fenster wäre ohne sein Direktmandat). Links fängt für mich da an, wo sich eine Partei resp. seine Funktionäre nicht von der Wirtschaftslobby die Grenzen stecken lässt. Im derzeitigen Bundestag gibt es davon genau eine. Und eben darum ist sie stigmatisiert, nicht etwa wegen ihrer bösen Vergangenheit - da haben die anderen Parteien nicht weniger zu bieten.

        • @Jürgen Gerdom:

          Eine Leutheusser-Schnarrenberger, die einst wegen des "Großen Lauschangriffs" zurücktrat, würde ich in der Tat zum linken Flügel der FDP zählen. Leider eher zur linken Feder, so vereinzelt wie sie ist...

           

          Bleibt zu hoffen, dass der Lindner hier kräftig aufbaut und eben nicht nur - wie Sie sagen - der Wirtschaftslobby den roten Teppich ausrollt.

      • @Viccy:

        Das ist meiner Meinung nach der Kern des Problems. Nor weil einer mal in einer K-Gruppe war, ist er noch lange nicht links. Schon Trotzki erkannte im Stalinismus den Untergang des Sozialismus. Das gleiche gilt für die SPD. Sie ist bereit mit den alten SED-Bonzen aus dem Osten zu koalieren, verweigert sich aber der neuen sozialen Bewegung von der WASG. In der SPD ist es noch absurder. Wie bei Mafia-Paten gilt jeder als Feind, der ein Wort mit Lafontaine redet.

        • @mdarge:

          Interessanter Gedanke, dass die SPD die "SED-Bonzen" aus alten Zeiten eher hofiert als die Leute von der WASG.

           

          Aber eine solche, etwas künstliche Zweiteilung wird sich die SPD wohl nicht mehr leisten zur nächsten Wahl, wenn sie nicht gänzlich verblödet und wenn sie sich endlich mal von Post-Schröder´schen Eitelkeiten löst.

    • A
      Arne
      @Jürgen Gerdom:

      Richtig, der sogenannte fundamentalistische Flügel (wobei das Wort "Fundis" schon eine Erfindung der rechten Presse war, um die Anhänger dieser Gruppierung zu diffarmieren) ist mit Namen wie Ditfurth, Trampert und Ebermann verbunden.

      Trittin wurde wohl nach Absprache mit dem reaktionären Flügel um Fischer und Cohn-Bendit als Showman gerufen, damit er sowas wie einen linken Flügel spielen konnte.

      Nun hat das Kapital andere Interessen, da dessen Hauptlobby, die FDP, weggebrochen ist. Trittin wird nun wahrscheinlich mit allerhand gutdotierten Pöstchen abgefunden, damit diejenigen, die das Kapital leichter korrumpieren kann, die Grünen zur Interessenpartei des Kapitals umgestalten. Neben Cem Hunzinker und Winfried Mercedes aus BaWü ist wohl auch diese Andrae eine "echte" Unternehmenslobbyistin. Göring-Eckard ist damit fast noch das linkeste, was die Grünen alsbald zu bieten haben werden.

  • Ein stinknormaler Vorgang in einer stinknormalen Partei.

  • H
    Horschtl

    Auf die Grünen wird man wohl künftig verzichten müssen, wenn Leute wie Kretschmann die Partei "übernehmen". Dann bricht nämlich auch noch das 8% Stammwählerklientel weg, die wirklich einmal politisch etwas anders machen wollten.

     

    Es ist schon bezeichnend, dass bei einer Partei blitzartig gegen die "linke Führung" geputscht wird, die gerade ihr zweitbestes Wahlergebnis bei einer Bundestagswahl erreicht hat. Interessant auch, wie schnell sich Presse und Realos einig darüber waren, was nun zu geschehen hat. Die Zeitungen waren direkt nach der Wahl voll von Lobliedern auf Schwarz-Grün, Kretschmann und Özdemir passende Gesichter dafür.

     

    Wo hätten die Wähler für eine grüne Kanzlerschaft herkommen sollen? Von der FDP oder der Union? Wo wollen Leute wie Kretschmann künftig Wähler einsammeln? Bei der AfD?

     

    Soviel Realsatire war selten nach einer Wahl, eine Partei die fast nichts verloren hat, demontiert sich freiwillig, die Christdemokraten freut's.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Grüne Niedertracht"

     

    Ha ha :-), als wenn das nicht der ganz normale Umgang wäre, in dieser INTRIGANTEN Gesellschaft des "gesunden" Konkurrenzdenkens im "Recht des Stärkeren" für den "freiheitlichen" Wettbewerb um ..., wo die Sündenbocksuche doch BESONDERS zum Verfahren der leichtfertigen Übertragung von "demokratischer" Verantwortung durch Kreuzchen auf dem Blankoscheck gehört!?

     

    "Im Wahlkampf hielt er sich sorgsam bedeckt, danach erklärte er „seiner“ Partei – und vor allem dem alten Rivalen Trittin –, was falsch gemacht worden war. Ziemlich ekelhaft."

     

    Ha ha :-), ist das wirklich ihr Ernst, Frau Gaus - ja, es ist ihr Ernst!?

     

    Die Degenerierung dieser Gesellschaft in gebildeter Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche, zur totalen Debilität OHNE einen Funken von Verstand zu wirklich-wahrhaftiger Vernunft, ist SAGENHAFT - aber so ist das halt, in Konfusion durch Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll :-)

    • @688 (Profil gelöscht):

      Du schreibst unter jeden Artikel so ziemlich dasselbe?!

      • @Viccy:

        HTO variiert recht rudimentär. Dabei hat sie/er dieses Mal allerdings die "Vertreibung aus dem Paradies" vergessen, die doch eigentlich ein urgrünes Thema ist. (scnr)

        • 6G
          688 (Profil gelöscht)
          @lichtgestalt:

          Man könnte es den Grünen als urgrünes Thema zuschreiben, wenn da nicht die gebildete Suppenkaspermentalität und die Intriganz des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um ... wäre - geistiger Stillstand und UNWAHRHEIT im Kreislauf / Tanz um den heißen Brei, seit der "Vertreibung" ;-)

  • Der Sieg de Realos war der Untergang der Grünen. So wie die Grünen jetzt sind, passen sie ganz vorzüglich zu CDU.

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @vic:

      Hast du es wirklich noch nicht begriffen? Laut Frau Gaus Informationen (und Erkenntnisse?) war das bisher alles nur Fundamentalismus (was ja auch stimmt, wenn man das bisher Geschehene von unberührter Suppenkaspermentalität ausgehend betrachtet), und die Realos kommen noch - "Aber da die Realos jetzt hoffen, die Partei endlich übernehmen zu können, ..."

       

      Man möchte sich weglachen, wenn es nicht so erbärmlich wäre!? :-)

      • @688 (Profil gelöscht):

        Es sind nur noch "Realos" übrig.

        Das ist das Hauptproblem der Partei fka Grüne.

  • N
    Natraj

    Was für eine Heuchelei! Ausgerechnet von der taz. Dass das Wahlergebnis der Grünen am Ende so desaströs war, hat Trittin doch um ein bis zwei Prozent auf jeden Fall der taz zu verdanken. Die Pädophilie-Kampagne gegen Trittin - wenige Tage vor der Wahl - gehört aus meiner Sicht wirklich zu den absoluten Tiefpunkten des deutschen Journalismus in den letzten. Jahren.

    Um ein Haar hätte damit ausgerechnet die taz. Merkel zur absoluten.Mehrheit verholfen! Es spricht sehr für die Süddeutsche Zeitung, dass sie Walters Geschichte zu diesem Zeitpunkt nicht bringen wollte.

    • H
      hans
      @Natraj:

      Was haben Sie denn für ein Verständnis von Journalismus?

  • @Tim Leuther, es geht keineswegs um die Pädophilie-Debatte, die eher fair geführt wurde, sondern um solche Beiträge wie "Armut im Ökoparadies", die von völliger Unkenntnis Grüner Programme zeugen. So sortiert sich der Strommarkt gerade neu. Die Preise steigen deshalb, weil die Kohlelobby ihre Kraftwerke voll weiterlaufen lässt, auch wenn der Wind bläst. Je niedriger der Preis an der Börse (negativ), desto höher die Umlage. Da die der Bürger und zwar ausschließlich der zahlt, sorgen die Konzerne dafür, dass es ordentlich weh tut. Mit Grünen in der Regierung könnte diese Ungerechtigkeit sofort und ohne zusätzliche Investitionen beendet werden. Ebenso zerredet wurde die Bürgerversicherung. Hier waren die Gegner sogar so erfolgreich, dass selbst die Grünen-Spitze nicht mehr daran glaubt. Umwelt und Gerechtigkeit hängen im wesentlichen vom Wachstumsbegriff ab. Dieser soll, so Wahlprogramm, verändert werden. Alle denken noch in Rösler-Kategorien. Doch dieser Wirtschaftsextremist wurde knallend abgewählt.

    • @mdarge:

      Braunkohle ist nicht regelbar, Schwarzkohle ist nur Mittellast. Die Kraftwerke würden sicher gerne runterfahren, aber sie können es nicht so schnell. Die profitieren ja auch nicht von negativen Preisen.

       

      Sie sind allerdings nicht die Verursacher der nagativen Preise, das sind die EE, die sich selbst den Preis kaputtmachen.

       

      Die Aussage das man es "ohne zusätzliche Investitionen" lösen könnte ist schlichtweg träumerei.

    • @mdarge:

      Das ist aber wirklich nur ein Wurmfortsatz des Problems. Das EEG ist ein vollkommen verlogener gruener Neoliberalismus. Fuer wen und warum es schaedlich ist, geht in keine gruene Birne, weil diese real existierenden Menschen fuer die Gruenen ueberhaupt nicht da sind. Arme Omas usw. Das hat auch nichts mit lechts und rinks zu tun, es geht um Ehrlichkeit.

      • @fritz:

        Das ist doch Blödsinn. Jahrelang sind die Preise konstant geblieben. Erst seit Rösler Minister ist, hat sich das geändert. Vor allem ist die Preisbildung an der Strombörse keine grüne Erfindung. Unter Ehrlichkeit verstehe ich, Vorschläge jeweils denen zuzuordnen, die sie gemacht haben.

    • A
      Amüsant.
      @mdarge:

      Das sind Kohlekraftwerke und keine Kaminöfen, die macht man nicht einfach mal "aus",weil gerade der Wind weht. Darüber hinaus hätten die Stromkonzerne außer höheren Kosten nichts von dieser Nummer, da das EEG an ihnen vorbeiläuft. Ebenso ist ihr Verständnis der Strombörse und was dieser Kurs bedeutet stark eingeschränkt.Darüberhinaus kommt der negative Preis eher von den überhöhten Förderquoten und der volatilität von Wind und Sonne, sie könnten es allerhöchstens abmildern wenn sie ganz Europa verbieten Strom zu verkaufen wenn sie es für richtig halten. Genau diese quasi faktenbefreite Argumentieren hat dafür gesorgt das weite Teile der Bevölkerung das EEG (und samt dessen CO2 neutrale Stromversorgung/Erneuerbare Energien ist ja wieder so ein faktenfreies Wort, das gibt es in dem Sinne gar nicht) ablehnen.

       

      Zu dem leicht durchschaubaren Plan über die Bürgerversichrung an die Rücklagen der PKV zu kommen,um damit noch ein paar mehr Pöstchen für Kumpels in GKVs zu bezahlen muss man glaube ich kaum noch etwas sagen.

  • MD
    Martin D.

    wo sind belege, daß die grünen trittin verstoßen hätten? alles nur gelaber. fischer oder kretschmann sprechen ja keinesfalls für die grüne basis. einfach mal abwarten, was auch trittin noch wird.

  • D
    DJ_rainbow

    Tja nun, die Fallhöhe hat sich der Dosenpfand-Sheriff von Greenshit Forest ja wohl selbst zuzuschreiben: Wer ständig seine moralinsaure Besserwisser*In-Attitüde auslebt und mit der Alle-doof-außer-mich-Keule auf alle Andersdenkenden einprügelt,braucht sich über die Resultate nicht zu wundern.

  • B
    BeaSchmitz

    Endlich, auf solch einen Kommentar über das unwürdige Verhalten mancher Grünen habe ich seit dem letzten Wochenende gewartet, herzlichen Dank Bettina Gaus!

    Abgesehen davon habe ich bis heute nicht verstanden, warum das Wahlprogramm der Grünen so außerordentlich links gewesen sein soll? Mir hat es gefallen, dass neben den Wahlversprechen auch gleich ein vernünftiges Konzept zur Gegenfinanzierung präsentiert wurde.

    Und Joschka Fischer ist einfach nur noch peinlich....

    Beate Schmitz

  • Der Umgang der Grünen mit Jürgen Trittin war unterirdisch, aber auch und gerade die taz hat sich diesbezüglich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Warum so farblose Kandidaten wie Katrin Göring-Eckardt und ein verbrauchter Cem Özdemir meinen, es besser als Trittin gemacht zu haben, erschließt sich dem Beobachter nicht und einen Joschka Fischer, der als grüne Stänker-Ausgabe von Helmut Schmidt daherkommt, braucht nun wirklich niemand.

  • Ach Gott Frau Gaus, mir kommen die Tränen. Nein, Tritt-ihn hat kein Mitleid verdient. Und im Gegensatz zu ihnen bin ich der Überzeugung, ohne Tritt-ihn wären die Grünen - auch in der Vergangenheit - besser gefahren.

    • @baas:

      Es geht doch nicht um Mitleid, sondern darum, dass jetzt alle möglichen Klugscheißer das Maul aufreißen, die vorher schön brav die Fresse gehalten haben. Auf Deutsch gesagt.

  • @FRITZ:

    Hast du dich im Forum geirrt. Deine Sprachwahl ("an die Wand", "schwule Milchgesichter") zeugt von einer anderen (politischen) Herkunft!!!

    • @Mischa Grotjohann:

      Das ist nicht ganz war. Man muss auch deutlich sein koennen. Ja, ja, nein, nein! Und einer, der sich massivst hat bestechen lassen und auch sonst nicht besonders ueberzeug, vgl. seinen Umgang mit seinen Nachbarn am Kottbuser Tor, hat bei den Gruenen einfach nichts verloren. Weg mit ihm! (In dem Streit ueber Sprache zwischen Frau Roth und Bushido bin ich vollkommen auf Seiten des Tuerken!)

      • L
        lux
        @fritz:

        was bist du denn für ein verirrter pöbler? btw bushido ist halb-tunesischer tempelhofer. mein gott, wo ist der administrator, wenn man ihn mal braucht

      • J
        Johnny
        @fritz:

        Streit zwischen Claudia Roth und Bushido? Und Du bist für den Türken? Wer issn das? Claudia Roth ist Türkeifan, Bushido ist halber Libanese oder so, auf jeden Fall arabischer Abstammung.

  • N
    Nazienkel

    Oberlehrer T. hat seiner Klasse, arrgoant, besserwisser- und rechthaberisch wie Oberstudieräte ab einem gewissen Alter nun mal sind, das Erreichen des Klassenzieles unter seiner Führung versprochen und ist gescheitert.

    Die Geprellten haben ihren König eigener Gnaden abgesetzt und der schmollt jetzt, ganz Wilhelm II, im unpolitischen Exil.

    Schreibt ihm doch ein paar nette Nachrufe ins Poesiealbum und gut ist es.

  • I
    in&out

    Vielleicht hätte man die Realos nicht ewig am ausgestreckten Arm verhungern lassen sollen? Gerade einer wie Trittin hat denen doch keinen abgenagten Knochen hingeworfen. Klar versuchen die jetzt den Putsch, sonst gehts nochmal 30 Jahre so weiter für die. Und Trittin hatte noch am Wahlabend im Fernsehen leise angedeutet noch weiter an der Macht bleiben zu wollen. Natürlich provoziert er damit einen Sturz.

     

    Das einzig richtige an diesem Pamphlet ist die Beschreibung der Rolle von Göring-Eckardt. Die ist wirklich dreist und unverfroren und das, nachdem ihr Kassandra-getue im Wahlkampf den Grünen erst recht geschadet hat. Sie hat die Realoseite unglaublich schlecht (genau genommen gar nicht) vertreten und sollte dafür abgestraft werden.

     

    Trotzdem diese ganze Trittin-Apologetik ist an Lächerlichkeit nicht zu übertreffen. Er wollte der starke Mann werden und das Programm bestimmen. Das hat er geschafft und die Leute haben ihm (dummerweise) keine Vernunft einreden können oder wollen. Das Ergebnis ist ein saumieses Wahlergebnis, das auch vor Fukushima schon eine Katastrophe gewesen wäre. Die Grünen waren auch damals schon in den Umfragen bei stabilen 11-12%.

     

    Warum wurde denn mit dem Steuerthema ein Thema in den Vordergrund gestellt, das bei der Abstimmung der Basis nur auf einen der hinteren Plätze gekommen ist? Journalisten im ganzen Land, die jetzt Trittin beispringen, scheinen das bequemerweise aus ihrem Gedächtnis getilgt zu haben.

  • Kommentar entfernt.

  • Vielen Dank für diese wahren Worte.

     

    Was ich in der Berichterstattung über die grünen "Verluste" vermisse, ist der Hinweis, dass bei dieser Wahl eben vor allem die Stammwählerschaft ihr Kreuz bei Grün gemacht hat. Die Grünen sind keine Volkspartei. Die Wählerwanderung zeigt, dass die bei der vorherigen Wahl Angelockten diesmal lieber wieder die Originale SPD und CDU wählten.

  • Der Kommentar wurde gelöscht. Grund: beleidigend.

  • M
    max

    Danke für den Kommentar. Was bei den Grünen jetzt kommt will man lieber gar nicht wissen. Denn es deutet sich jetzt bereits an, dass diejenigen, die sich jetzt dort anschicken, das Ruder in die Hand zu nehmen, die FDP in ihrer Rolle als Mehrheitsbeschafferin der Union ablösen wollen.

  • LR
    Linker Realo

    Mal wichtig, dass jemand zum Ausdruck bringt, was dieses Wahlergebnis eigentlich bedeutet: guter Durchschnitt für die Grünen, nicht mehr, nicht weniger. Angesichts der alles ausklopfenden und aufsaugenden Super-Mutti und der fast schon peinlichen Volkesliebe dafür, wie sie aus uns wieder eine Nation von Krisengewinnlern gemacht hat, angepasst und grau, aber vornweg immer dann, wenn es um das simple Vergleichen der Sparstrümpfe geht, könnte man das Ergebnis Trittins sogar als einen Erfolg werten. Zumal, wenn man im Geiste hinzufügt, dass es wohl vier Prozent gebracht haben könnte, hätte das schrill-auffällige political animal Roth antreten dürfen statt der farblosen Konsensfrau Göring-Eckardt.

  • Dieser Kommentar ist selbst eine Dreistigkeit. Denn die TAZ gehört mittlerweile auch zu den Blättern, die den Grünen in den letzten Wahlkampftagen entscheidende Stimmen gekostet haben. Auch Fischer wird als Mann von außen betrachtet, Grüne sehen ihn nicht mehr als einen der Ihren. Jetzt geht es darum, die Pfründe zu verteilen. Im Sinne der Partei soll das beste aus dem Ergebnis gemacht werden. Das wäre natürlich Rot/Rot/Grün. Da die SPD unbeweglich ist kommt stattdessen Schwarz/Grün. Wie in der Union müssen dafür die geeigneten Personen gefunden werden. Trittin gehört nicht dazu. Zudem war er es, der gegen den Willen des Mitgliederentscheids das Steuerthema herausgehängt hat, erst in der letzten Wahlkampfwoche umschwenkte, um dann nach der Wahl jede Verantwortung abzulehnen. Mein "Wunschkabinett": Anton Hofreiter wird Außenminister und Fischernachfolger. KGE räumt da auf, wo Dirk Niebel unheil gestiftet hat, Frithjof Schmidt wird Umweltminister, endlich einer vom Fach. Ekin Deligöz übernimmt für Familie und Jugend. Ebensoschnell wie heute Kritik geübt wird, werden sich die Grünen mit Jürgen Trittin versöhnen. Er wird Obmann in einem Ausschuss. Sein Name wird weiter Gewicht haben.

    • @mdarge:

      Die Taz hat doch bis zur Grenze der selbstleugnung als Journalistisches Medium versucht das Thema nicht zu behandeln. Bis ein Taz-Jornalist in der FAS "Asyl" suchen musste.

       

      Dann musste die taz natürlich auch was bringen, will sie sich nicht offiziell als Parteizeitung darstellen.

       

      Ich weiß ja nicht was Sie unter Journalismus verstehen, mir schwant böses.

       

      Die Grünen hatten eben diese Leiche im Keller. Sie haben die letzten Wahlen profitiert, das zu vertuschen. Jetzt hat die Wahrheit sich gerächt.

  • MM
    Markus Meister

    Es ist schon link, wie jetzt mit Jürgen Trittin umgegangen wird. Bei der Urwahl konnte man gegen ihn und sein Konzept antreten, aber Palmer & Co. waren zu feige.

     

    Ich bin zwar auch der Meinung, dass der Herr Trittin unser Problem war, aber einfach weil man ihm das linke Programm nicht abgenommen hat, hatte er sich doch früher schon immer im Zweifelsfall für seine persönliche Karriere entschieden. Allgemein ist halt überhaupt kein Generationenwechsel nach Rot-Grüner Regierungszeit erfolgt, das hat Stimmen gekostet.

     

    Aus den Grünen jetzt eine Partei machen zu wollen, mit etwas Öko aber sonst gern wirtschaftsliberal, der verkennt was die Mehrzahl der Grünen-Wähler & Mitglieder einfach sind, nämlich linksliberal denkend.

     

    Jürgen Trittin hat 70% Zustimmung bei der Urwahl bekommen, also selbst wenn alle Kritik stimmen sollte, müssen sich dann auch diese 70% der Parteimitglieder hinterfragen, warum sie für ihn gevotet haben!

  • Liebe Bettina Gaus, vielen Dank für Ihren mehr als treffenden Kommentar!

     

    Wie die Rechten bei den Grünen nun die ganze Partei übernehmen und die Verantwortung alleine dem linken Flügel der Partei zuschustern, ist an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten. Allen voran unsere Hartz IV-Befürworterin KGE. Als mittlerweilen Ex-Mitglied der Grünen hat diese mich nun auch endgültig als Wähler an Die Linke verloren. Ich vermute und hoffe, dass ich nicht der einzige sein werde.

    • @Tastenpunk:

      Nun mein lieber Tastenpunk. Gut so, Leute mit Ihrer Einstellung brauchen die Grünen nicht. Sie sind groß geworden im Kampf um die Natur und Umwelt und nicht um "Steuergerechtigkeit" zu predien.

      • A
        Achimj
        @baas:

        Lieber Baas,gerade weil es in der Partei zu viele mit Ihrer Ansicht gibt, habe ich als Urgrüner die Partei schon vor Jahren verlassen.

  • Trittin mag "Parteilinker" gewesen sein - aber links ist anders. Da haben die Grünen seit über 20 Jahren nichts mehr mit zu tun! Kritik von Taxifahrer Fischer ist nicht nur dumm, sie ist widerlich. Und wenn Leute wie Kretschmann jetzt das Sagen bekommen, brauchen wir keine FDP mehr.

    • @antares56:

      Tja, ich schätze fast, das ist die Intention vom "Kretschmann-Flügel": Sich zusätzlich noch die Wählerkreise der FDP erschließen.

  • CA
    Cosima A. Köhn

    Ich finde den Artikel über den Umgang mit Jürgen Trittin sehr gut. Sobald jemand bei den Grünen wirklich qualifiziert und intelligent vertritt und auch dafür Verantwortung übernimmt, tritt er aus der Masse heraus. Zu viel Exponieren war den Grünen immer schon ein Dorn im Auge.Ich habe mich sehr geärgert über den Rausschmiss von Jürgen Trittin und frage mich wirklich, was aus dieser Partei werden soll.

  • J
    Johnny

    Hier weint jemand aber bittere Tränen, dass die extreme Linke nun nicht mehr den Ton angibt bei den Grünen.

     

    Gerade Trittin, im Führungsstil Stalinist, im Denken ebenfalls, wollte die gesamte Macht auf sich vereinen und ist gescheitert. Was passiert, wenn ein Diktator die Macht verliert? Richtig: die Menschen, die er jahrelang gequält hat, zahlen heim.

    Das muss man nicht gut finden, aber vorwerfen kann man das niemandem.

  • Vielleicht konnten viele seine Arroganz nicht ab.

     

    Außerdem halten vor der Wahl alle aus Parteiraison zusammen. Nur wer diesen Zusammenhalt fälschlicherweise als Zustimmung interpretiert, ist von einem darauffolgenden Umschwung überrascht.

     

    Die taz und das linke Establishment ist ja auch be jeder Firmenpleite vorneweg von Missmanegement zu sprechen und die Unternehmensleitung als an allem Schuld habende Deppen darzustellen. Trifft es aber bei einer Partei den Parteilinken Trittin, dann ist das natürlich hibterv##'' unsolidarisches Verhalten. Das ist ein unzulässiger Doppelstandart.

    • @Tim Leuther:

      In diesem Bild gehört KGE aber durchaus auch zur Unternehmensleitung.

      • @Viccy:

        Als KGE an Bord kam, stand doch schon alles fest. Aber mir egal, ich kann den moralisierenden Ton von Ihr auch nicht ab, fast so schlimm wie Roth.