Kolumne Leipziger Vielerlei: Tierische Reisen
Über wiederkehrende Störche, alleinreisende Kaninchen im ICE und ein Waffenverbot auf der gefährlichsten Straße Deutschlands.
D ie Störche sind wieder da! Ein altbekannter Storch, der schon seit 2009 hier brütet, wurde laut einem (ja, das gibt es!) ehrenamtlichen Storchenbetreuer jetzt schon wieder gesichtet – obwohl die Tiere normalerweise erst im März aus dem Süden zurückkommen. Er soll der erste Storch sein, der zurück ist. Ist denn schon Frühling?
Am Augustusplatz sieht das noch ganz anders aus. Die Stände rund um die Eislaufbahn, die sich selbst „Leipziger Eistraum“ nennt, könnten auch auf dem Weihnachtsmarkt stehen.
Störche können bis zu 300 Kilometer pro Tag zurücklegen, wenn sie aus Afrika oder Spanien zurückkehren. Einige Kaninchen haben sogar 200 Kilometer in zwei Stunden geschafft; allerdings im ICE. Das war so natürlich nicht geplant. In Leipzig stellten ihre Besitzerinnen die Käfige mit fünf Kaninchen in dem Moment in den Zug, als dieser die Türen schloss. So kam es, dass die Tiere alleine nach Berlin fuhren.
Aber es wurde noch alles gut: Das Zugpersonal kümmerte sich liebevoll um die Kaninchen und ihre Besitzerinnen kamen schleunigst mit dem nächsten Zug nachgereist.
Im Rahmen der „Zukunftswerkstatt“ der taz erscheint jeden Freitag statt der Neuland-Seite eine eigene Seite für Leipzig, die taz.leipzig: geplant, produziert und geschrieben von jungen Journalist*innen vor Ort.
Sie haben Anregungen, Kritik oder Wünsche an die Zukunftswerkstatt der taz? Schreiben Sie an: neuland@taz.de. Das Team der taz.leipzig erreichen sie unter leipzig@taz.de
Leipzig hat abgesehen von allein reisenden Kaninchen tatsächlich auch noch richtige Probleme: Eines davon hat sich im Juni des vergangenen Jahres geäußert. Auf der immer wieder verteufelten Eisenbahnstraße kam es zu einer Schießerei zwischen zwei Rockerbanden – dabei starb auch ein Mann. Das sächsische Innenministerium überlegt jetzt laut Sächsischer Zeitung, in Sachsen sogenannte Waffenverbotszonen einzurichten.
So etwas gibt es bereits in Hamburg und würde heißen, dass es in bestimmten Gebieten verboten ist, eine Waffe oder andere gefährliche Gegenstände mit sich zu tragen. Als Beispiel soll ein Sprecher des Innenministeriums die Eisenbahnstraße genannt haben. Das wird natürlich vor allem diejenigen treffen, die ansonsten immer erlaubterweise eine Waffe auf der Eisenbahnstraße mit sich führen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin