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Kolumne „German Angst“Burn, Deutschland, burn

AfD-Erfolge bei den Wahlen, der rechte Mob, eine untätige Polizei und verharmlosende Politiker: Nun ist es vollständig, das deutsche Volk.

Weiterer Brand in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft, hier am 21. Februar 2016 in Bautzen Foto: dpa

Als „sehr bedauerlich“ hat Hessens SPD-Chef Schäfer-Gümbel den Aufstieg der AfD in den Speckgürtel der großen Parteien bezeichnet. Bedauerlich wahrscheinlich deshalb, weil die SPD diese Stimmen nie zurückbekommen wird. Obwohl sie sich bemühen, sind die Sozialdemokraten die schlechteren Rechtspopulisten.

Die Menschen in Deutschland, sie sind schließlich nicht erst durch Gründung der AfD „so“ geworden. Vorher wählten sie eben CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP. Und die Etablierten kennen ihre Pappenheimer, sonst würden sie ja nicht ständig versuchen, den Fremdenfeinden das Wasser abzugraben. Die AfD ist deshalb die gar nicht so neue deutsche Mitte. Sie vereint die Parteien, sie den Osten und den Westen, oben und unten. Sie ist überall da, wo Deutsche sind.

Und während dem Parlament ein rechter Wasserkopf wächst, machen sich die Beine auf, tragen den Rumpf irgendwohin, treten ein paar Scheiben ein. Sie laufen dem Staat die Position als Souverän ab. Die Polizei, Arm dieses (ehemaligen) Souveräns, lässt die Beine die Richtung vorgeben. Warum auch nicht? Von oben kommt ja eh keine Ansage.

Nun ist es vollständig, das deutsche Volk: es hat einen hässlichen Kopf, einen fetten untätigen Rumpf und ein Paar flinke Beine. Deutschland baut den Anti-Golem.

Weil er es darf

Dass der Mob, wie in Clausnitz, selbst Hand anlegt, liegt vor allem daran, dass er das darf. Niemand verbietet es ihm. Niemand hindert ihn daran. Wie ein ungezogenes Kind wird der Mob immer dann zurechtgewiesen, wenn er sich schon überall breitmacht. Die, welche auch vor Horror stocksteifen Kindern noch ihren Hass ins Gesicht brüllen können, bringen dabei große Emotionen auf: Aus Liebe zur Heimat zünden sie lieber ihr eigenes Scheißkaff an, als mit Anderen dieselbe Luft zu atmen. Lieber ein Haufen Asche als Zugezogene im Nachbarhaus. Das ist das Volk.

Das Feierabendpogrom ist salonfähig geworden. Weil man es geschehen lässt. Weil ein Mittelfinger gegen das deutsche Volk ein Verbrechen ist und der maßlose Hass der einfachen Leute ein Ausdruck von Wut. Und vielleicht ist das Einzige, was dieses Volk verbindet, wirklich eine seelenlose Dummheit. Die Fähigkeit, sich mit seinem Restverstand gegen alle jene zusammenzuschließen, denen es noch dreckiger geht. Wer will dem kleinen Mann vorwerfen, dass er sein Hab und Gut – Frau, Handy, Rente – den Ausländerbanden überlässt? Lieber wird er selbst Teil eines Clans.

Aber die hassverzehrten Gesichter von der Straße sind nur die, die man sehen will. Zum Volk gehören sie alle – Nachbarn, die aus „Sicherheitsgründen“ die Haustür abschließen; Ärzte, die wegen der „Hygiene“ keine Flüchtlinge behandeln; Lehrerinnen, die ihre Schülerinnen vor den „muslimischen Männern“ warnen; Politiker, die „verschwiegene Wahrheiten“ aussprechen; Ökonomen, die den „Volkstod“ vorausraunen.

Das ist Deutschland. Ein Ort, an dem der Hass nur so wenig Anlass braucht, um alle zu ergreifen – oder zu lähmen. Und so bekommt der Staat genau das Volk, das er sich verdient hat: eines, das lieber die Welt in Flammen setzt, als einen Gedanken an sie zu verschwenden.

So soll es denn sein. Burn, Deutschland, burn.

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29 Kommentare

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  • ja, so ist es.

    Und so selbstzerstörerisch.

  • 6G
    628 (Profil gelöscht)

    Man sollte nicht den Fehler machen zu denken, dass die Menschen in anderen Ländern irgendwie 'besser' (moralischer, weniger hasserfüllt...) wären. Die Menschen geben sich insgesamt nicht viel, deshalb geht es ja auch in der Welt so zu, wie es eben zugeht. Die Welt ist ein finsterer Ort, weil ihn die Menschen dazu machen.

    Ansonsten bricht sich jetzt in ganz Europa eben wieder die Destruktivität Bahn, die einige Jahrzehnte erfolgreich gezügelt wurde. Es muss wohl in steter Regelmäßigkeit dazu kommen.

    • @628 (Profil gelöscht):

      Ja, wenn das so ist... Dein viertes Reich komme!

    • @628 (Profil gelöscht):

      man sollte aber auch nicht den fehler machen, immer gleich auf vergleiche auszuweichen, weil dies ist in diesem artikel ueberhaupt nicht getan worden. es geht hier um deutschland. und was hier geschiet. keiner hat irgendetwas von anderen geschrieben, die besser oder schlechter waeren. nur deutschland, heri und jetzt.

       

      alles andere lenkt ab und verwaessert die debatte.

       

      fokus.

      • 6G
        628 (Profil gelöscht)
        @the real günni:

        Ein Tunnelblick verwässert die Debatte, weil sie ein globales (oder wenigstens europäisches) Problem auf ein deutsches reduziert. Genauso, wie die zunehmende Fremdenfeindlichkeit in Deutschland gerne fälschlicherweise als rein ostdeutsches Problem gesehen wird, obwohl es tatsächlich ein gesamtdeutsches ist.

        Eine Rechtsentwicklung nur in Deutschland wäre sehr viel weniger gefährlich als es die aktuelle Rechtsentwicklung in ganz Europa tatsächlich ist.

        Dass Linke gerne aus Prinzip und mit Genuss Deutschland-Bashing betreiben (mich persönlich stört das überhaupt nicht, da ich nicht mit dem Virus des Nationalismus infiziert bin) ist prinzipiell okay, greift in der aktuellen Situation aber nun mal zu kurz und wird in dieser unreflektierten Form auch nichts nutzen.

        • @628 (Profil gelöscht):

          man kehre aber erstmal vor der eigenen haustuer. hier sind wahlen, hier haben wir direkten einfluss. hier sind wir in direkter verantwortung.

  • Gut gebrüllt, Löwe!

    Ein kleiner Einwand sei erlaubt - Sozialdemokraten sind keineswegs "die schlechteren Rechtspopulisten", nur hilft ihnen nach Schröder auch der Rechtspopulismus nichts mehr. Spätestens wenn das Pferd tot ist, sollte man absteigen, sonst wird man noch darunter begraben.

    • @Rainer B.:

      Völlig richtig. Zu viele Leute machen sich noch Illusionen bezüglich der SPD und der anderen etablierten Parteien.

       

      Es wird gerne verkannt, daß gerade sie, die etablierte Politik der letzten 25 Jahre mit ihrem konsequenten Demokratieabbau maßgeblich den Boden bereitet hat, in dem jetzt die braune Saat aufgeht.

       

      Das Vertrauen der Menschen in eine funktionierende Demokratie, in verlässliche Politiker und Parteien, ist der Zement, der diese Gesellschaft zusammenhält. Man hat dieses Vertrauen nachhaltig verspielt und ist nun mit den Folgen konfrontiert. Nur wird man, was man über den Zeitraum einer ganzen Generation hinweg zerstört hat, nicht hopplahopp wieder aufbauen können - und aussitzen, wie es Merkels Standardstrategie ist, gleich zweimal nicht.

       

      Es sieht düster aus. Warten Sie mal noch 2 Bundestagswahlen ab, dann wird man mit 20 bis 30% rechten Parteien im Parlament zu tun haben.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Nach meiner Einschätzung gab es in diesem Land immer 20 - 30% Voll-Nazis, von denen sich aber immer nur wenige zu erkennen gaben. Schon der damalige Erfolg der Schill-Partei bestätigte meine These. Mangels Substanz handelt es sich bei diesen Parteien aber nur um Strohfeuer. Die braune Gesinnung bleibt nichtsdestotrotz ein Leben lang bestehen. Neu ist nur, dass man diese Leute jetzt hoffähig machen will.

  • Mein lieber Schwan - das hatte Schmackes, mit Pfeffer!

     

    Aber die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Und dafür lohnt es sich, sich bei vielen besorgten Bürgern zunehmend unbeliebt zu machen.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Die etablierten Parteien (außer die Linke) haben jahrelang gegen die unteren Transfereinkommensbezieher gehetzt und auch SPD und Grüne haben eine unsolidarische Politik umgesetzt, die die mittleren und unteren Einkommensschichten belasten und die oberen Einkommensschichten und Vermögenden entlasten. Und das Propagandablatt war die Blödzeitung. Solch eine Politik fördert eine unsolidarische Grundeinstellung und führt bei den einfachen Gemütern zu Radikalisierungen. Woher soll denn bei solch einer jahrelang neoliberal forcierten Politik der sozialen Kälte auf einmal eine mehrheitlich solidarisch gesinnte Gesellschaft in Deutschland und vor allem auch in Europa kommen?

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Wenn die gestern in der FAZ zitierten Studien stimmen, sind es allerdings weniger die vom Neoliberalismus gebeutelten Ärmeren, die Solidaritätsverweigerung mit "Fremden" (seien es EU-Arbeitsmigranten oder syrische Kriegsflüchtlinge) praktizierten, die sondern Wohlhabenden, welche den Sozialstaat finanzieren!

      • @hessebub:

        das geheule der mittel- und oberschicht, dass sie es ja sind, die fuer die gesamten steuereinnahmen zahlen und somit den sozialstaat finanzieren, ist unglaublich verlogen. dann sollte die untere schicht einfach mehr bezahlt bekommen, dann kann sie auch wieder steuern bezahlen.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @hessebub:

        Die Wohlhabenden, die noch nicht wohlhabend genug sind, um auch ihr Vermögen einfach ins Ausland zu transferieren, befürchten offensichtlich, da kommen erhebliche Belastungen auf sie zu. Und als Reaktion auf diese zu befürchtenden Belastungen, wird dann wohl von dieser oberen FAZ lesenden Einkommensschicht, die in der Vergangenheit bei Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, Körperschaftssteuer, Spitzensteuersatz erheblich entlastet wurden, dann auch teilweise die AfD gewählt. Man ist doch auch pseudosolidarisch genug, da man ja nominal (nicht prozentual) bereits am meisten einzahlt. Solidarisch ist das trotzdem nicht, da eindeutig die prozentuale Betrachtungsweise offenbart, wie unsolidarisch das Ganze ist. Und auch bei den mittleren Einkommensschichten befürchten viele noch weitere Belastungen. Rentenkürzungen, Erhöhung des Renteneintrittsalters, steigende Sozialversicherungsbeiträge, da man ja noch nicht genug verdient und über den Beitragsbemessungsgrenzen liegt, um sich aus dem Solidarsystem herauszustehlen.

        Sie sehen also, ein immer weniger solidarisches System bzw. eine jahrelang neoliberal forcierte Politik der sozialen Kälte, fördert nun mal eine Ichbezogenheit, die in den Menschenrechten nur einen lästigen Kostenfaktor sieht.

  • Ich weiss wir leiden besonders. Und doch sieht es nirgendwo bei den europäischen Nachbarn freundlicher aus. Das ist ja noch das dicke Ende, das Deutschland weitgehend isoliert ist.

     

    "Und so bekommt der Staat genau das Volk, das er sich verdient hat: eines, das lieber die Welt in Flammen setzt, als einen Gedanken an sie zu verschwenden."

     

    Deutschland war noch nie gut darin das rechte Maß zu finden und sich nicht zu exponieren. Man wünscht sich die kühl beschränkte Bonner Republik zurück. Unter dem Radar von allem, verschämt und ohne Großmachtstreben.

  • Ernsthaft? Der Terrorismus und "der Mob" kommt von den "einfachen Leuten"? Das ist ein so einfach wie falsch gestricktes Bild wie das des gleichnamigen Schmierblattes. Wer kocht denn auf Angst und Verblödung seit Jahrzehnten seine eigenen "Suppen"? Woher kommen denn die ganzen Feindbilder, immer allzu passend für alle opportunen, politischen Strategien? Das "Feierabendprogrom" ist "salonfähig" geworden weil es solchen Agenden dient (nicht nur weil man es"geschehen lässt"), gefördert sogar mittels staatlicher Stellen. Medial unterstützt durch grosse Medienhäuser. Erinnert Euch beispielsweise an die immense Aufstockung des BND Etats und seiner künftigen Befugnisse, statt dessen gründlicher Reformierung. War da was in den Medien über die Widersprüchlichkeit in Sachen BND Skandale und diesem Fakt?

    Ein deutsches "Volk" gibt es schon lange nicht mehr, nur noch Bevölkerung. Und der Hass hat seinen Ursprung in der Gier der Anzugträger.

    • 3G
      30226 (Profil gelöscht)
      @thinkpack :

      Und das ist im Grundgesetz nicht so daher geschrieben. Ein "Volk" (wie auch immer es denn definiert ist) ist ein politisches Subjekt, in der Demokratie sogar der Souverän, von dem theoretisch alle Macht ausgeht. "Bevölkerung" ist eine beschreibende Eigenschaft der Geografie, so wie "Bewuchs", "Bepflanzung" oder "Bebauung".

    • @thinkpack :

      "Ein deutsches "Volk" gibt es schon lange nicht mehr, nur noch Bevölkerung. Und der Hass hat seinen Ursprung in der Gier der Anzugträger."

       

      Das Grundgesetz sieht das etwas anders...

  • vielen dank, wirklich mal treffend auf den punkt gebracht.

     

    es geht um den fokus.

     

    auch die paar kommentatoren verfallen immer in die gleichen reflexe. ueberzogen, gut gebruellt, auch in den usa brennen kirchen.....jetzt fehlt noch der kommentar, dass es in deutschland auch die vielen guten gibt.

     

    ist denn jeder so selbstverliebt oder so hypersensibel, dass denn keiner wahrnehmen kann, wo wir bereits stehen? ein einziges brennendes fluechtlingsheim ist schon eine gesellschaftliche katastrophe. eins. ein einziger gewaltexzess, bei dem die polizei daneben steht und nichts tut, ist schon ein supergau im system. einer. eine einzige rede eines politikers, die nicht punktgenau die vergehen beleuchtet und verurteilt, ist schon eine staatsaffaere. und eben genau diese eine schon.

  • Give us a chance! Gib uns eine Chance!

    Wir Deutschen neigen zu dazu, Neuem gegenüber erstmal nicht aufgeschlossen zu sein. Nicht ohne Grund gibt es die Redewendung: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht”. Doch was steckt dahinter?

    In meinen Augen: Angst, Angst vor Verlust, Angst davor schlecht behandelt zu werden, Angst sich falsch (in welchem Sinne?) zu verhalten. Genauso benimmt man sich hierzulande in der Regel mit dem neuen Nachbarn. Erstmal wird heimlich geschaut was für einen Wagen er fährt und ob er die Einfahrt sauber hält oder auch nur ob er mich grüßt, wenn ich vorbei gehe.

    Aber mal ehrlich: gehe ich auf ihn zu und heiße ihn willkommen in der Absicht ihn zu integrieren? Leider heißt die Antwort meistens: Nein! Ich warte ab, dass er sich selbst integriert und auf mich zukommt, mir die richtige Frage stellt im richtigen Augenblick und wenn er das nicht tut, sei es aus Angst vor Verlust, Angst davor schlecht behandelt zu werden, Angst sich falsch (in welchem Sinne?) zu verhalten, dann beschimpfe ich ihn heimlich und halte ihn für einen Eigenbrödler, der „mich ja nicht mal grüßt“!

    Ja, so verhalte ich mich persönlich natürlich hoffentlich nicht (immer!), aber ich bin ja auch diejenige die neu ist-meistens!

    Und doch - und hier spreche ich besonders ALLE Neuankömmlinge hierzulande an- wir, Deutschen sind tief in unserem Herzen auch nur Menschen: wir wollen lieben und geliebt werden, wir wollen miteinander kommunizieren, streiten und uns reiben. Ich persönlich bin sicherlich 100% politisch grün und links eingestellt und besonders so wenig konservativ wie möglich, doch ich möchte in KEINER gespaltenen Gesellschaft leben und geschweige denn meine Kinder in einer solchen aufwachsen sehen, deshalb sage ich dir, als Neuankömmling: Give us a chance! Gib uns eine Chance!

    Denn wenn wir es einmal geschafft haben zu kommunizieren und sei es nur mit einem Lächeln, dann und davon bin ich überzeugt: können auch wir Deutschen (ALLE) sehr herzlich und einladend sein!

  • Wenn die braunen Mörderhorden nicht resolut bekämpft werden, bekommen wir, was wir verdienen. Das IV.Reich.

    Hurra Deutschland!

  • Erstmals zahle ich Geld für einen Online-Beitrag. Bisher dachte ich, dass ich als taz-Genosse und Abonnent schon ausreichend unterstütze. Dieser Beitrag wühlt auf, mobilisiert. Das ist gut. Danke. Er zeigt dieses Land, das ich mit seiner politischen und wirtschaftlichen Ordnung doch positiv sehen will, mit starken Sätzen von seiner allerschlimmsten Seite. Ich bin CSU-Mitglied, habe schon oft gegen Rechts demonstriert und die Facebook-Gruppe "Merkel muss Kanzlerin bleiben" gegründet. Dieser Beitrag macht mir deutlich: Das reicht nicht. Das Lesen verpflichtet, noch deutlicher Teil des menschenfreundlichen Deutschlands zu sein. Und, so lange die Menschenfreunde in diesem Land in der Mehrheit sind, soll es bitte nicht brennen!

  • Der Anteil rechter Wähler ist in Hessen nicht gestiegen, die anderen sind bloss nicht zum Wählen gegangen. Bei zb in Frankfurt unter 40 % Wahlbeteiligung braucht man sich dann nicht zu wundern, wenn die AFD im Vergleich gut abschneidet.

    Aber man kann ja lieber sein eigenes politisches Selbstverständnis mit einem Bullshit Artikel streicheln...

    • @Dideldidum:

      Hoffentlich stimmt es und bei der nächsten Wahl findet sich dieser unappetitliche braune Bodensatz wieder da wo er hingehört, unter 5 %.

       

      Also nun haben die mit der bequemsten Entscheidung gesehen, wohin ihre Wahlenthaltung führt - zum Aufstieg und Größenwahn einer Minderheit, die Selbstbewusstsein ausleiht von Personen, denen jeglicher Respekt fremd ist und durch die nicht hinterfragte dummdreiste Kreation oder Übernahme von übelsten Parolen, die sich so toll in herangekarrten Mengen verstecken und anonym aus ihr herausgrölen lassen und die sich von vom Hass besoffenen Rednern besoffen machen lassen.

       

      Also geht mal lieber beim nächsten Mal wieder wählen und verweist diese wieder zurück auf ihre Plätze.

  • Geil! Auf den Punkt gebracht! Super! Total überzogen! Gut gebrüllt!! Reschpekt!!!

  • Tunnelblick scheint auch ein typisch Deutsches Problem zu sein. Wenn Fremdenfeindlichkeit, Hass und brennende Häuser nur ein Deutsches Problem wären, dann wäre der Welt ja geholfen einfach einen großen Zaun um Deutschland zu errichten.

    Die Autorin könnte z.B. mal recherchieren wie viel 'schwarze' Kirchen in den USA jährlich brennen.

    Es sind keine isolierten Deutschen Probleme, sondern globale Probleme, die wir gemeinsam bekämpfen müssen.

  • Natürlich nicht ganz falsch. Aber die träge und übergroße Mehrheit hat mit den Rechtspopulisten nicht viel am Hut. Und ein Großteil der Dummen, die aktuell auf sie reinfallen oder bereits reingefallen sind, werden merken, wie sie über den Tisch gezogen werden, wenn sich die AfD beispielsweise irgendwann zu Arbeitsmarkt- und Gerechtigkeitsfragen u.ä. öffentlichkeitswirksam positioniert. Kein Mindestlohn, niedrige Steuern für Reiche usw. usf. Da wird sich dann der Arbeitslose und prekär Beschäftigte, der sich jetzt freut, dass er auf andere herabschauen und ihnen die Schuld für seine Situation geben kann, enttäuscht abwenden. Übrig bleiben etwa 5% Verstrahlte. Aber damit muss man wohl leben.

  • Danke, dem ist nichts hinzuzufügen...