Kohleindustrie in Südafrika: Schmutziges schwarzes Gold
Rund 80 Prozent des Stroms wird in Südafrika aus Kohle erzeugt. Das Land exportiert zudem immer mehr Kohle nach Europa – auch nach Deutschland.
M it jedem Schritt in die Tiefe wird es wärmer. Genau 82 schiefe, halb abgebrochene Stufen geht es hinab in die verlassene Kohlemine. Wo einst der wertvolle Rohstoff kommerziell von großen Firmen abgebaut wurde, gucken etwa ein Dutzend müde Gesichter ins Licht einer kleinen Taschenlampe. In Südafrika gibt es unzählige dieser ehemals kommerziellen Minen, die noch immer offen zugänglich sind und in denen heute die Bevölkerung aus den umliegenden Dörfern und Städten ihr Glück sucht.
Per Hand, mit Spitzhacke und Taschenlampe ausgestattet, wird hier mit sehr einfachen Mitteln weiterhin Kohle abgebaut, „um abends Essen auf den Tisch zu stellen“, erklärt Philadelphia Nomusa. Es ist ein Knochenjob. „Ich stehe stundenlang in gebückter Haltung hier unten“, sagt die 42-Jährige. Die Luft ist schlecht, es ist heiß, die Sicht reicht nur so weit wie das Licht der Taschenlampe. Die Mehrheit der Arbeiter sind Männer, aber auch Frauen sind in den Minen zu sehen.
Hunger und Arbeitslosigkeit treibt die Menschen in die verlassenen Minen. Als alleinerziehende Mutter von vier Kindern sieht Nomusa im Kohleabbau ihre einzige Chance, etwas Geld zu verdienen. „Ich habe früher als Haushaltshilfe gearbeitet“, sagt sie. Doch dann habe sie den Job verloren. In der Mine verdiene sie um die 200 Rand (rund 10 Euro) pro Tag und sei ihr eigener Chef. Im Winter sei der Gewinn sogar etwas höher, denn mit der Kälte steigt der Bedarf der Menschen nach Kohle – und damit der Preis. Von großen Profiten sind die „Zama Zama“, wie die Kleinbergarbeiter genannt werden, weit entfernt. In den Armenvierteln von Südafrika aber ist Kohle nach wie vor die Hauptenergiequelle, um zu kochen und zu heizen. Dass der Abbau auf eigene Faust eigentlich verboten ist, weiß Nomusa, doch ihr bliebe keine andere Wahl. Es ist ein Dilemma, in dem sich Tausende illegale Schürfer in Südafrika wiederfinden.
Mehr als 2.000 solcher verlassenen Minen sind laut Energie-Experte David van Wyk von der Nichtregierungsorganisation Bench Marks Foundation im ganzen Land zu finden. Es sei keine Seltenheit, dass Bergbauunternehmen, die jahrelang vom Kohleabbau profitiert hätten, nach Ende ihrer Arbeit die Minen einfach offen zurücklassen, ohne sich um die verursachten Schäden oder den Giftmüll zu kümmern. Mit dem Resultat, dass das oft säurehaltige Wasser aus den Kohleminen in das Grundwasser sickere und die Wasserquellen vergifte.
Auch stellen die ungesicherten Minen ein ständiges Sicherheitsrisiko dar. Immer wieder kommt es zu Unfällen, bei denen vor allem Kinder in Minenschächten, die sich mit Wasser gefüllt haben, ertrinken. Und auch die Bergleute selbst, die in den verlassenen Minen schürfen, sind besonders gefährdet. Immer wieder stürzen alte Stollen ein, es kommt zu Erstickungstod, Gasvergiftungen oder Sprengstoffunfällen. Doch die Versuchung oder vielmehr der ökonomische Druck, trotz der Gefahren in die verlassenen Minen hinunterzusteigen, ist groß.
Mit mehr als 3.000 Kilometer Küstenlinie und acht Handelshäfen ist Südafrika eine der wichtigsten logistischen Drehscheiben für den Import von Waren ins südliche Afrika. Auch besitzt das Land mit dem Bergbau, der Automobilindustrie, Landwirtschaft, der Chemiebranche und dem Tourismus eigentlich eine diversifizierte Industrie. Ein Potenzial, das jedoch durch weit verbreitete Korruption und Vetternwirtschaft stark untergraben wird. Vor allem während der Amtszeit von Präsident Jacob Zuma, zwischen 2009 und 2018, wurden die Staatskassen systematisch leergeräumt. Das führte neben einer maroden und überlasteten Infrastruktur zu einer Arbeitslosigkeit von mittlerweile rund 41 Prozent.
Erst im November 2023 kämpfte Südafrikas wichtigster Hafen in Durban mit einem Rückstau von drei Monaten. Schätzungsweise 79 Schiffe mit mehr als 61.000 Containern warteten auf die Löschung ihrer Ladung. Schlechtes Wetter, betriebliche Probleme und Ausrüstungsausfälle hatten zu massiven Verzögerungen geführt. Ein direktes Ergebnis der anhaltenden Probleme bei Transnet, Südafrikas Hafen-, Eisenbahn- und Pipelinebetreiber, und der weit verbreiteten Korruption innerhalb des Unternehmens und der Regierung. Statt zu sanieren und zu warten, versickern die Gelder.
Während Südafrika mit einem Schienennetz von 20.000 Kilometern über das am besten ausgebaute Eisenbahnsystem in Afrika verfügt, ist in den vergangenen Jahren nicht viel investiert oder gewartet worden. Hinzu kommen Kabeldiebstahl und Vandalismus. Das Resultat: Engpässe beim Import von Waren, Preiserhöhungen im Land und Verzögerungen in den Lieferketten, die im November so massiv waren, dass wichtige Exportgüter wie Kohle nicht rechtzeitig verschifft werden konnten.
Trotz Bemühungen um eine grünere Zukunft ist Kohle noch immer das Rückgrat der südafrikanischen Wirtschaft. Die Energieversorgung des Landes, und damit die Industrie, ist hochgradig abhängig von dem Gestein. So verfügt der staatliche Stromkonzern Eskom über 14 Kraftwerke, die rund 80 Prozent des landesweiten Stroms erzeugen – und mit Kohle befeuert werden. Die meisten Kraftwerke sind marode und störungsanfällig. Seit rund fünfzehn Jahren kommt es daher zu regelmäßigem „load shedding“, zu Deutsch „Lastabwurf“. Gemeint sind damit geplante Stromabschaltungen, die eine Überlastung des Systems verhindern sollen. Dann sitzt Südafrikas Bevölkerung teils bis zu elfeinhalb Stunden im Dunkeln.
Vor allem für Unternehmen sind die ständigen Stromausfälle der vergangenen Jahre zu einem massiven Problem geworden. Wer kann, wechselt zu Solarenergie, um unabhängig von der staatlichen Stromversorgung zu sein. Doch der Import von Panelen ist kostspielig und somit für viele keine Option. Rund um die nationalen Parlamentswahlen am 29. Mai hatte sich die Stromversorgung zwar stabilisiert, doch die dringend sanierungsbedürftige Infrastruktur ist weiterhin ein Problem. „Das Umsatteln auf alternative Energiequellen, auch auf nationaler Ebene, wäre nur begrüßenswert“, sagt David van Wyk.
Auf dem Weg von Johannesburg in die Kohlestadt Ermelo hängt dicker, schwarz-gelber Dunst am Horizont. Fast die gesamte Bevölkerung Südafrikas ist im Jahresdurchschnitt Feinstaubkonzentrationen ausgesetzt, die mehr als das Fünffache der WHO-Richtlinien betragen. Neben natürlichen Quellen, wie vom Wind verwehtem Staub, Meeresgischt oder Waldbränden, sind vor allem die Verbrennung fossiler Brennstoffe, Verkehr und industrielle Prozesse Grund für den gesundheitsschädlichen Feinstaub. Laut einem Bericht der Umweltschutzorganisation Greenpeace ist das Land am Kap einer der Spitzenreiter in Sachen Luftverschmutzung.
Allein in Südafrika befinden sich demnach vier der neun Kraftwerke mit dem höchsten Feinstaubausstoß des Kontinents. „Die Ironie ist, dass die lokale Bevölkerung rund um die Kohlekraftwerke teilweise nicht in den Werken arbeiten kann, da sie die Gesundheitstests nicht bestehen“, sagt der südafrikanische Energieanalyst Clyde Mallinson. Die Bevölkerung, die in den Kohlerevieren aufwachse, habe oft bereits so belastete Lungen, dass sie kein Attest bekämen. Stattdessen kämen die Arbeiter aus Provinzen mit besserer Luft. „Wir haben mit die laschesten Grenzwerte der Welt.
In China sind die Grenzwerte für schädliche Emissionen wie Schwefeldioxid ein Zehntel so hoch wie in Südafrika. Hinzu kommt, dass sich hier oft nicht daran gehalten wird“, sagt Mallinson. Die gesundheitlichen Auswirkungen seien gravierend. Vor allem Kohle ist nach wie vor einer der emissionsstärksten und umweltschädlichsten fossilen Brennstoffe. Gemeinden in unmittelbarer Nähe zu den Abbaugebieten kämpfen oft mit der Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden.
Es liegt unter anderem daran, dass sich Südafrika einer sozialen und grünen Energiewende, der „Just Energy Transition“, verschrieben hat. Weg von einer auf fossilen Brennstoffen basierenden Energieversorgung hin zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Energieinfrastruktur – das ist das gesteckte Ziel, zumindest auf dem Papier. Bis 2050 will Südafrika klimaneutral sein. Ein Mammutprojekt, bei dem vor allem die Menschen, die heute noch im Kohlesektor arbeiten, nicht vergessen werden sollen. Und auch die Energiewirtschaft soll am Ende von dem Wandel profitieren, denn das Potenzial im Bereich Wind und Solar sei enorm, erklärt Clyde Mallinson. Insbesondere in der Provinz Mpumalanga, wo rund 80 Prozent der Kohle in Südafrika gefördert werden, und mehr als eine Million Menschen von der Branche abhängig sind, ist dies aber ein herausforderndes Unterfangen.
8,5 Milliarden US-Dollar wurden 2021 auf der Klimakonferenz COP26 allein für Südafrika angekündigt. Zwei weitere Finanzpakete wurden ein Jahr später bekannt gegeben: 15,5 Milliarden Dollar für Vietnam und 20 Milliarden für Indonesien. Auch Senegal hat mit 2,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr eine finanzkräftige Unterstützung zugesagt bekommen. Gestemmt wird die Umstellung durch sogenannte „Just Energy Transition“-Partnerschaften (JETP), deren Hauptgeldgeber unter anderem Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich, die USA und die EU, aber auch einer Reihe von Entwicklungsbanken sind.
Es ist eine Kombination aus öffentlichen und privaten Zuschüssen, Darlehen und Investitionen. Die Gelder sollen es den Entwicklungs- und Schwellenländern ermöglichen, den Sprung zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsausrichtung zu schaffen und die globalen CO2-Emissionen zu reduzieren. Die zahlreichen ökonomischen und ökologischen Vorteile, so die Idee, soll sowohl den Empfängerländern als auch den Partnerländern zugutekommen. So stellte zum Beispiel die deutsche Förderbank KfW einen Förderkredit von 500 Millionen Euro für den Umbau des Energiesektors bereit.
Vor allem in den Provinzen Nordkap, Ostkap und Freistaat sind bereits einige Projekte angelaufen, darunter Ausbildungsinitiativen für Solaringenieure und mehrere Solarparks. Doch viele der Projekte befinden sich noch in den Kinderschuhen. Die Umsetzung ist quälend langsam. „In der Vergangenheit haben wir immer wieder gesehen, dass nur eine kleine südafrikanische Elite von solchen Initiativen profitiert. Und natürlich die Unternehmen aus den Geberländern, für die Solar- und Wind eine wunderbare Geschäftsmöglichkeit ist“, äußert Energieexperte David van Wyk Zweifel. Arbeiter, wie die in den verlassenen Minen von Ermelo, würden dazu voraussichtlich nicht zählen. Hinzu kommt der Profit, der sich nach wie vor mit Kohle erzielen lässt.
Südafrikas verschiedene Wirtschaftssektoren und die politische Machtelite des Landes sind eng miteinander verflochten. Eine Handvoll großer Bergbauunternehmen dominiert die Branche und hat erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik. Auch Südafrikas kürzlich wiedergewählter Präsident, Cyril Ramaphosa, heute einer der reichsten Männer des Kontinents, war einst Gewerkschaftsführer im Bergbausektor. Es sind Verbindungen wie diese in die höchsten politischen Kreise, die dafür sorgen, dass die Interessen des Bergbausektors dort stark vertreten werden.
„Allerdings befinden wir uns in Südafrika in einer seltsamen Situation“, sagt David van Wyk. „Vor den aktuellen Konflikten in Europa und im Nahen Osten waren wir alle auf eine deutliche Verringerung des Kohleabbaus und auf Diskussionen über den gerechten Übergang zu erneuerbaren Energien eingestellt. Dann wurden die Nord-Stream-Pipelines in die Luft gesprengt und Sanktionen gegen Russland verhängt. Und plötzlich ist Kohle wieder groß im Rennen, als Alternative zum russischen Erdgas“, fasst David van Wyk die Situation nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 zusammen.
Ein Wendepunkt, der auch in Europa das Potenzial hatte, eine Energiekrise auszulösen. Während bis dato Russland Hauptlieferant für Kohle nach Deutschland war, wandten sich deutsche Versorger Südafrika zu. Während Russlands Steinkohleausfuhr nach Deutschland von etwa 21 Millionen Tonnen im Jahr 2021 auf 573.000 Tonnen im Jahr 2023 einbrach, stieg der Kohleexport von Südafrika nach Deutschland von 425.000 Tonnen im Jahr 2020 auf 3,7 Millionen Tonnen im Jahr 2023, wie aus dem Jahresbericht des Vereins der Kohleimporteure hervorgeht.
Tatsächlich boomt Südafrikas Kohleexport derart, dass Transnet im November 2023 in Richards Bay, der Stadt mit dem wichtigste Kohlehafen des Landes, kürzlich ein Limit für die Zahl der Lkws verhängte. „Es war einfach zu viel“, sagt Anwohner Johan Wassenaar. Sein Geld verdient er mit der Wartung von Lkw-Klimaanlagen. Vor allem im südafrikanischen Sommer, wenn sich die Laster in der Hitze auf den Straßen stauen, brummt das Geschäft. Obwohl es die Kohle-Lkws seien, die ihm ein Einkommen brächten, sei es richtig gewesen, dem einen Riegel vorzuschieben, sagt er. Bis zu 50 Kilometer hätten sich die Fahrzeuge auf den Straßen gestaut, Kreuzungen blockiert und Chaos verursacht. Ähnlich wie in Durban hatte auch hier ein Rückstau bei der Verladung im Hafen zu tagelangen Wartezeiten geführt.
„Früher war hier in Richards Bay gar nichts. Noch nicht mal eine Schule oder ein Krankenhaus“, erzählt der 63-Jährige, der sein ganzes Leben in der Region verbracht hat. Über die Jahre hat sich der Ort aufgrund seines Tiefwasserhafens zu einem der wichtigsten Umschlagplätze für den Export von Rohstoffen in Südafrika entwickelt. Damit kam das Wachstum, aber auch die Verschmutzung. Feiner schwarzer Staub bedeckt die Routen, die die Kohletransporter auf ihrem Weg zum Hafen befahren.
Aufgrund des maroden Eisenbahnnetzes hat sich der Kohletransport in den vergangenen Jahren immer mehr auf die Straßen verlagert. Hunderte der schwer beladenen Laster befahren täglich die südafrikanischen Überlandstraßen, die durch die konstante Belastung von tiefen Spurrillen geprägt sind. Seit die Preise für Erdgas im Zuge des Ukrainekriegs massiv angestiegen sind, ist Kohle auch in Europa wieder interessant geworden – allen voran Deutschland. „Der Witz ist, dass Südafrika aufgrund der Probleme mit seiner Infrastruktur der Nachfrage nicht nachkommen konnte und noch nicht mal den insgesamt möglichen Profit ausgeschöpft hat“, sagt Energieanalyst Clyde Mallinson.
Kriminalisierung von Schürfern
Vom neuen Boom der Kohleindustrie aber kommt in den verlassenen Minen rund um Ermelo nicht viel an. Stattdessen finden sich Kleinbergbauarbeiter wie Philadelphia Nomusa im Kreuzfeuer von Bandenkriminalität und Polizeigewalt wieder. Seit Präsident Ramaphosa im November 2023 öffentlich die „Zama Zama“ als Verbrecher bezeichnete und grünes Licht für eine Militäroperation gab, würden die Schürfer kriminalisiert, kritisiert Zethu Hlatshwayo. Der 41-Jährige ist Vorsitzender der Nationalen Vereinigung Artisanaler Bergleute (NAAM), einer Vereinigung, in der sich Schürfer zusammengeschlossen haben, um für ihre Rechte einstehen zu können. Gemeinsam setzen sie sich unter anderem dafür ein, Zugang zu legalen Schürflizenzen zu bekommen. Doch die sind teuer und der Prozess langwierig.
Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Schürfern. Erst vor zwei Wochen hätten Polizisten Tränengas in einen der Mineneingänge geschossen. Genau sieben Patronen, erzählt einer der Arbeiter. Die Mine zu verlassen sei keine Option gewesen. Denn oben habe die Polizei gewartet. „Dann werden wir verhaftet, uns wird das Werkzeug abgenommen, und wir gehen ins Gefängnis, bis unsere Familien das Geld zusammengesammelt haben, um die Kaution zu bezahlen, oder bis die Polizisten ihr Schmiergeld haben“, bestätigt Philadelphia Nomusa. Stattdessen hatten sich die Arbeiter in die kilometerweit unter der Erde verzweigten Minentunnel zurückgezogen und abgewartet, bis die Polizei wieder weg war und sich das Tränengas aufgelöst hatte. Es ist ein täglicher Balanceakt zwischen Gesetzesbruch und fehlenden Alternativen.
Während die Sonne langsam am Horizont untergeht, nehmen die Rauchschwaden im Viertel „Ermelo Mine“ zu. Selbst einzelne Stadteile sind in Ermelo nach den verschiedenen Minen im Umfeld benannt. Es ist eine Stadt, die sprichwörtlich auf Kohle gebaut wurde. Und eine Stadt, die vor allem abends im dicken gräulich-gelben Rauch versinkt, der aus den unzähligen Schornsteinen der kleinen Häuser und Wellblechhütten quillt. Keine fünf Meter weit ist die Sicht, dahinter verschwindet alles im Qualm, der sich in die Atemwege schleicht.
Es sind widrige Umstände, doch Nomusa will die Hoffnung nicht aufgeben. Vor allem für ihre Kinder wünscht sie sich eine bessere Zukunft. So wie viele ihrer Freunde aus dem Bergbau hat auch sie bereits von den Plänen der Regierung gehört. Saubere Luft, bessere Arbeit, ein geregeltes Einkommen: „Das wäre schön“, sagt sie. Sollte tatsächlich die Möglichkeit kommen, wäre sie die Erste, die sich für ein solches Programm anmelden würde.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Preise fürs Parken in der Schweiz
Fettes Auto, fette Gebühr
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Rekordhoch beim Kirchenasyl – ein FAQ
Der Staat, die Kirchen und das Asyl