Koalitionsgespräche nach Landtagswahl: SPD und BSW in Brandenburg fast handelseinig
Mehr als zwei Wochen verhandeln SPD und BSW über eine Rot-Lila-Koalition. Anders als in Sachsen geben sich die Beteiligten optimistisch.
![Woidke und Crumbach bei einer Pressekonferenz Woidke und Crumbach bei einer Pressekonferenz](https://taz.de/picture/7367564/14/37066076-1.jpeg)
Die Parteien unter SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke und BSW-Landeschef Crumbach befassen sich unter anderem mit möglichen Knackpunkten wie dem Verfassungstreue-Check und der Bildungspolitik. Beide Seiten haben nach Informationen der dpa deutlich gemacht, dass sie in den Verhandlungen grundsätzlich für überbrückbar halten.
Die einzelnen Themen gelten aber erst dann als geeint, wenn der Koalitionsvertrag unter Dach und Fach ist. Wenn sich SPD und BSW einigen sollten, könnten Parteitage Ende der ersten Dezember-Woche einen Koalitionsvertrag beschließen, Woidke könnte am 11. Dezember im Landtag gewählt und vereidigt werden.
Mehr Mathe, weniger Migration
SPD und BSW wollen in einer Koalition Bürokratie abbauen und die Digitalisierung zu einem Schwerpunkt machen. Einigkeit besteht auch darin, alle Krankenhausstandorte zu erhalten, die Entlastung von Kita-Beiträgen für Eltern mit niedrigeren Einkommen fortzuführen, sogenannte illegale Migration einzudämmen und in Grundschulen einen Schwerpunkt auf Lesen, Schreiben und Rechnen zu legen. Beide Seiten einigten sich auch bereits darauf, sich für eine diplomatische Lösung des Ukraine-Kriegs einsetzen zu wollen.
Bei der Landtagswahl am 22. September wurde die SPD stärkste Partei, gefolgt von der AfD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Nur SPD und BSW haben eine realistische Mehrheit im Landtag, denn keine Partei will mit der AfD koalieren.
Eine Rot-Lila-Koalition aus SPD und BSW wäre das erste Zweier-Bündnis dieser beiden Parteien in Deutschland. In Thüringen steht der Koalitionsvertrag von CDU, BSW und SPD bereits. Damit wird die möglicherweise erste Brombeer-Koalition in Deutschland immer wahrscheinlicher.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Erpressungs-Diplomatie
Wenn der Golf von Mexiko von der Landkarte verschwindet
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Zwei Todesopfer nach Anschlag in München
Schwer verletzte Mutter und Kind gestorben