piwik no script img

Kinder fragen, die taz antwortetWoher kommt eigentlich Nebel?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Yara, 7 Jahre alt.

Der zarte Hauch der Natur umschließt die Fauna, oder einfach Nebel, noch nicht so dicht wie Hechtsuppe Foto: Thomas Warnack/dpa

Der November wird gerne als Nebelmonat bezeichnet. Manchmal ist der Nebel so dicht, dass er die Sicht total verschleiert und wir kaum unsere eigene Hand vor den Augen erkennen. Und dann verschwindet er wieder, so schnell, wie er gekommen ist.

Wer schon einmal an einem Fenster im Flugzeug gesessen hat, der kennt dieses Gefühl: Plötzlich ist alles weiß. Nämlich dann, wenn man durch eine Wolke fliegt. Am Boden verhält es sich ähnlich: Nebel ist nichts anderes als eine Wolke, die die Erde berührt.

Um zu verstehen, woher Nebel kommt, muss man sich erst anschauen, woraus unsere Luft besteht. Hauptsächlich ist sie ein Gemisch aus Gasen wie Stickstoff und Sauerstoff. Ein kleiner Teil der Luft ist Wasserdampf, also gasförmiges, herumfliegendes Wasser. Das steigt meist tagsüber vom Boden, von Pflanzen oder Gewässern in die Luft auf und verdunstet.

Wenn es kühler wird, wie jetzt im Herbst, verwandelt dieser Wasserdampf sich in ganz viele winzige Tröpfchen, man nennt das Kondensation. Die Tropfen sind so klein, dass man sie nur unter einem Mikroskop erkennen kann. Wenn viele davon zusammen kommen, werden sie sichtbar – als Nebel.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Diese Art von Nebel nennt sich Strahlungsnebel und kommt besonders nach klaren, windstillen Nächten vor. Es gibt aber noch andere Arten. Wenn das wärmere Wasser von Seen und Flüssen in die kältere Luft nach oben verdunstet, spricht man von Verdunstungsnebel oder Seerauch.

Aber wie verschwindet er wieder? Dafür sind meist Sonne und Wind zuständig. Scheint die Sonne, erwärmt sie die Luft und lässt die Wassertröpfchen verdampfen. Und der Wind kann Nebel vertreiben, indem er ihn mit wärmerer Luft mischt.

Nebel-Expert:innen – sie heißen in der Fachsprache Me­teo­ro­lo­g:in­nen – nehmen es übrigens besonders ernst mit der Definition: Erst wenn man weniger als einen Kilometer weit sehen kann, sprechen sie von Nebel. Ein Kilometer, das ist ungefähr zehnmal die Länge eines Fußballfelds.

Obwohl Me­teo­ro­lo­g:in­nen sich so gut auskennen mit dem Wetter, bleibt Nebel auch für sie ein Mysterium. Schon kleine Veränderungen der Temperatur, Feuchtigkeit in der Luft und Windrichtung können darüber entscheiden, ob der Nebel kommt oder nicht. Das macht es besonders schwierig, ihn vorherzusagen.

Gemeinsam für freie Presse

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Nebelbogen und Nebelauflösung.



    Schöne Bilder gibt's zum Nebel im Netz.



    "Unter speziellen Voraussetzungen kann Nebel faszinierende optische Erscheinungen hervorbringen..."



    Im täglichen Wetterbericht gibt es das Thema Föhn und Nebel häufig an den Alpen.



    "Zudem kann einsetzender Föhn entlang der Alpen eine bestehende Nebelschicht aufbrechen."



    Quelle dwd.de



    Weiter dort:



    "Da die Wolken-/Nebelwand keine glatte Oberfläche aufweist und in Bewegung ist, ist der Schatten verschwommen und in Bewegung; er wirkt daher durchaus gespenstisch."



    Nebel taucht daher in vielen Geschichten auf, nicht nur in Gespenstergeschichten.



    Die mehrteilige Reihe mit den tollen Bildern beim Deutschen Wetterdienst im Netz heißt:



    "Phänomen Nebel"