Kinder fragen, die taz antwortet: Woher kommt eigentlich Nebel?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Yara, 7 Jahre alt.
Der November wird gerne als Nebelmonat bezeichnet. Manchmal ist der Nebel so dicht, dass er die Sicht total verschleiert und wir kaum unsere eigene Hand vor den Augen erkennen. Und dann verschwindet er wieder, so schnell, wie er gekommen ist.
Wer schon einmal an einem Fenster im Flugzeug gesessen hat, der kennt dieses Gefühl: Plötzlich ist alles weiß. Nämlich dann, wenn man durch eine Wolke fliegt. Am Boden verhält es sich ähnlich: Nebel ist nichts anderes als eine Wolke, die die Erde berührt.
Um zu verstehen, woher Nebel kommt, muss man sich erst anschauen, woraus unsere Luft besteht. Hauptsächlich ist sie ein Gemisch aus Gasen wie Stickstoff und Sauerstoff. Ein kleiner Teil der Luft ist Wasserdampf, also gasförmiges, herumfliegendes Wasser. Das steigt meist tagsüber vom Boden, von Pflanzen oder Gewässern in die Luft auf und verdunstet.
Wenn es kühler wird, wie jetzt im Herbst, verwandelt dieser Wasserdampf sich in ganz viele winzige Tröpfchen, man nennt das Kondensation. Die Tropfen sind so klein, dass man sie nur unter einem Mikroskop erkennen kann. Wenn viele davon zusammen kommen, werden sie sichtbar – als Nebel.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Diese Art von Nebel nennt sich Strahlungsnebel und kommt besonders nach klaren, windstillen Nächten vor. Es gibt aber noch andere Arten. Wenn das wärmere Wasser von Seen und Flüssen in die kältere Luft nach oben verdunstet, spricht man von Verdunstungsnebel oder Seerauch.
Aber wie verschwindet er wieder? Dafür sind meist Sonne und Wind zuständig. Scheint die Sonne, erwärmt sie die Luft und lässt die Wassertröpfchen verdampfen. Und der Wind kann Nebel vertreiben, indem er ihn mit wärmerer Luft mischt.
Nebel-Expert:innen – sie heißen in der Fachsprache Meteorolog:innen – nehmen es übrigens besonders ernst mit der Definition: Erst wenn man weniger als einen Kilometer weit sehen kann, sprechen sie von Nebel. Ein Kilometer, das ist ungefähr zehnmal die Länge eines Fußballfelds.
Obwohl Meteorolog:innen sich so gut auskennen mit dem Wetter, bleibt Nebel auch für sie ein Mysterium. Schon kleine Veränderungen der Temperatur, Feuchtigkeit in der Luft und Windrichtung können darüber entscheiden, ob der Nebel kommt oder nicht. Das macht es besonders schwierig, ihn vorherzusagen.
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