Kinder fragen, die taz antwortet: Warum kommt man in die Pubertät?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Terje, 8 Jahre alt.
Du kannst dir die Pubertät vorstellen wie ein besonders schweres Level in einem Computerspiel Foto: Philippe Leroux/plainpicture
Lieber Terje, Menschen kommen in die Pubertät, weil sie sich sonst nicht fortpflanzen könnten. Diese Zeitspanne ist eine Art Vorbereitung auf das Erwachsenwerden. Ohne die Pubertät würden wir Menschen aussterben.
Du kannst dir die Pubertät vorstellen wie ein besonders schweres Level in einem Computerspiel. Eines, für das du mehr Zeit benötigst, um es zu verstehen. In diesem Level ist so viel los, dass du dich später vielleicht gar nicht mehr an alle Details erinnern kannst – aber wenn du es geschafft hast, bist du froh und stolz.
Alle Menschen müssen das Pubertätslevel komplett durchspielen. Manchmal wirkt es, als wäre es ohne Qualitätssicherung in den Software-Code geflossen, also: als wären noch jede Menge Fehler im Level. Schuld daran sind die Hormone. Das sind chemische Botenstoffe, die unser Körper selbst herstellt und die dafür sorgen, dass sich alles mögliche bei uns verändert. In der Pubertät produzieren Jungs das Hormon Testosteron und Mädchen Östrogen. Von den Hormonen selbst bekommst du nichts mit, aber von ihren Auswirkungen schon.
Viele Jungs merken das zum Beispiel am Stimmbruch. Das ist eine Mischung aus hohen und tiefen Tönen, die sich beim Sprechen unkontrolliert abwechseln. Dann sind da noch die Pickel, die sowohl Jungs als auch Mädchen bekommen können. Oft sprießen sie über Nacht und sind am nächsten Tag plötzlich wieder verschwunden. Und als würde das nicht reichen, fahren auch noch die Gefühle Achterbahn.
Aber all das sind gar keine Fehler im Pubertätslevel. Das soll genau so sein. Sonst wäre es ja auch langweilig.
Die Pubertät gibt dir also viele neue Funktionen auf deinem Gamepad – du musst dann nur noch herausfinden, für was die Knöpfe geeignet sind. Manche brauchst du später als Erwachsener nicht mehr, andere bleiben kompliziert und aufregend. Du solltest im Pubertätslevel die coolsten Knöpfe finden und dafür so viel wie nur möglich spielen.
Übrigens: Wenn du ältere Geschwister hast, die gerade oder bald in der Pubertät sind, hast du Glück. Dann kannst du die Veränderungen nämlich beobachten und weißt schon ungefähr, was später mal auf dich zukommt. Das hilft dir als Vorbereitung für deine eigene Pubertät und vielleicht auch dabei, die Launen deiner älteren Geschwister entspannter hinzunehmen. Sie wollen ja nur spielen – und können nichts dafür, dass es im System manchmal ruckelt.
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an: kinderfragen@taz.de
Leser*innenkommentare
Gerd Stodiek
taz-Mitarbeiter
Die Idee ist, dass ein achtjähriger es mit dem komplizierten Level beim Spielen ganz gut nachvollziehen kann.
Knöpfe auf dem Gamepad sind manchmal nur für eine Funktion notwendig in einem Level. Und manche Knöpfe sind vielleicht nur in der Pubertät im Einsatz.
Mondschaf
@Gerd Stodiek Mittlerweile finde ich es ganz reizend, dass hier (unter anderen) spätpubertäre Junggreise lustvoll assoziieren. Muss mir von meinen Enkeln mal ihre Spielkonsole erklären lassen.
Lowandorder
@Mondschaf Tja - wie’s unter spätpubitären Greisen
Ja so im richtig Leben geht!
Mangelts inne e-kommune jeglich Pietät
Wie hier vielfältig 💐💐 tun beweisen!
Das erinnert mich denn doch & Getz:
Aufsatzthema Abi Gelehrtenschule RZ -
“Der Greis und seine Bedeutung in der Gesellschaft!“ - Las Huch - der Schulrat!
Gelungen pubertäres Thema in der Tat!
Nur - und hier schließt sich der ⭕️! 🥳 -
Themen wurden nämlich nur - Verlesen!
Nù & Vorleser war ein Sachse gewesen!
Echt kein Scheiß!
Friderike Graebert
selten eine so daneben gehauene Antwort auf ne Kinderfrage gesehen.
Man(n) könnte das auch wissenszuwachsbringend und trotzdem leicht erklären.
Ein Achtjähriger ist durchaus in der Lage komplexe Zusammenhänge zu verstehen.
Lowandorder
@Friderike Graebert anschließe mich - bei manchen dauert das Umklempnern des Hirns halt was länger! Wollnich - 🙀🥳🤔 -
Mondschaf
@Lowandorder „bei manchen dauert das Umklempnern des Hirns halt was länger!"
Wenn die Pubertät
nie zu Ende geht...
gibt's was hinter die Level.
Das Leben ist wie ein Computerspiel. 🎃Super! Mario!
Mondschaf
@Mondschaf und später kommen dann die Midlife-Krise und der Altersstarrsinn -.Wobei letzterer so eine Art Zwangsabstieg in den Pubertäts-Level ist.
Wenn ich nur wüsste, auf welchem Level ich zur Zeit spiele...
Lowandorder
@Mondschaf Oedipussi - helfe gern - Andreas Rebers:
“Es ist am Morgen vierfüßig, am Mittag zweifüßig, am Abend dreifüßig. Von allen Geschöpfen wechselt es allein mit der Zahl seiner Füße; aber eben wenn es die meisten Füße bewegt, sind Kraft und Schnelligkeit seiner Glieder ihm am geringsten.“
& Däh conclusio
“„Du meinst den Menschen, der am Morgen seines Lebens, solange er ein Kind ist, auf zwei Füßen und zwei Händen kriecht. Ist er stark geworden, geht er am Mittag seines Lebens auf zwei Füßen, am Lebensabend, als Greis, bedarf er der Stütze und nimmt den Stab als dritten Fuß zu Hilfe.“
kurz - spielend hinter die Level -
“Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Hüte er sich also vor den gammelten Äpfeln in der Schublade.
Damit nicht paradoxerweise - wieder mal ein Goethe-Denkmal durch die Bäume schillert! & Der schlagende Verbindungsstudent seinen Level so kundtut - “Ah!“ - 🎶 “Padadadam“🎶 -
&
(Bildhaft gesprochen & under level =>
images.app.goo.gl/MYtsqvB8AcjXh7YE6 - Neue Frankfurter Schule 🏫 - ;))
Always at your servíce - 🙀🥳🤡 -
Mondschaf
@Lowandorder Allerdings, Herr Sphinx – „Verbindungsstudent“. - Neuauflage Halemba? Ist der schon durch mit der Pubertät?
„Mit einem langen, spitzen Degen
[....]
„Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um, ohne Wunsch zu sein..."
(Ganz alte Frankfurter Schule)
P.S. die faulichten Äpfel in Schillers Schublade strömten wohl Ammoniak aus, das dem Lungenkranken das Atmen erleichterte. Ob der Duft auch anregend wirkte ist nicht sicher.
Lowandorder
@Mondschaf Ei wie? Langte es (🍷3 l/Tag) noch hie für Sachsenhausen!
Täten ihm dort der Burschenschafter deeplevel Spott - einst echtes Grausen!
& Däh Zu sei 💦 und 🍷 - dess fiel ihm ein: “Jetz haldetmol ehr Sabbel, oalde Blechkopp! Nu luurt doch mol hie! Gelle
Wasser allein - macht stumm.
Das beweisen im Teiche die 🐟 🐟!
Wein allein macht dumm - das beweisen die Herren am Tische.
Da ich beides will nicht sein!
Trink ich Wasser vermischt mit 🍷!“
Katrina
Also, das mit den Knöpfen, die ich als Erwachsene nicht mehr brauche, müssen Sie mir genauer erklären, lieber Autor. Was meinen Sie da? Oder hat jemand eine Idee?
Juan Vaho
@Katrina Leider nicht, ich bin schon beim besonders schweren Level des Computerspiels ausgestiegen.