Kinder fragen, die taz antwortet: Warum gibt es Waffen?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Bonny, 9 Jahre alt.
Tiere haben nützliche Körperteile, um sich zu verteidigen oder anzugreifen, etwa Hörner oder Krallen. Menschen müssen sich dafür Werkzeuge bauen. Die ältesten Waffen, die Forscher*innen gefunden haben, stammen aus der Steinzeit, sie sind also schon sehr alt. Damals haben Menschen Faustkeile aus Steinen gefertigt. Mit denen haben sie sich Speere gebaut und sind damit jagen gegangen. Und das ist auch schon eine der vielen Antworten darauf, warum es Waffen gibt: Sie helfen dabei, Tiere zu erlegen, damit Menschen sie später essen können.
Heute werden Tiere für den Verzehr gezüchtet und nur noch sehr selten gejagt. Aber Waffen gibt es immer noch. Sie dienen nämlich auch der Unterhaltung. In Schützenvereinen schießen Leute mit Pfeil und Bogen oder mit Pistolen auf Zielscheiben. Auch bei Sportarten wie Biathlon werden Waffen benutzt.
Vor allem aber spielen Waffen eine wichtige Rolle im Krieg. Menschen haben schon immer Kriege geführt und Waffen benutzt, um sich gegenseitig anzugreifen oder zu verteidigen. Einige Länder wie zum Beispiel Deutschland stellen auch Waffen her. Das nennt man die Rüstungsindustrie. Diese Waffen verkauft Deutschland dann an andere Länder und bekommt dafür viel Geld. Das trägt auch mit dazu bei, dass Deutschland so ein reiches Land ist. Leider werden Menschen mit Waffen, die in Deutschland hergestellt wurden, verletzt oder getötet.
Deshalb sind viele dagegen, dass Deutschland Waffen an andere Länder verkauft. Es kommt aber immer auf die genaue Situation an und muss viel diskutiert werden. Als Russland die Ukraine angegriffen hat, haben sich einige Länder entschieden, der Ukraine Waffen zu liefern. Russland ist nämlich ein viel größeres Land als die Ukraine, und mit den Waffen der anderen Länder kann die Ukraine sich besser verteidigen. Die Waffenlieferungen sind auch ein Zeichen an Russland, dass es nicht in Ordnung ist, ein anderes Land einfach so anzugreifen und einen Krieg anzufangen.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Wäre die Welt nicht besser, wenn es überhaupt keine Waffen gäbe? Wahrscheinlich ja. Allerdings sind Waffen nicht nur Pistolen, Bomben und Gewehre. Manchmal benutzen wir ganz unbewusst im Alltag Waffen, etwa beim Kochen oder auf dem Bau. Es macht aber eben einen Unterschied, ob man mit einem Messer oder einer Axt jemanden verletzt oder Kartoffeln schält beziehungsweise Holz spaltet.
Ganz abschaffen kann man Waffen also nicht. Aber es wäre schön, wenn alle Menschen verantwortungsvoll mit ihnen umgehen würden.
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an: kinderfragen@taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen