Kinder fragen, die taz antwortet: Wer hat die Coronatests erfunden?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Elsa, 11 Jahre alt.
Hallo Elsa, auf die Frage, wer die Coronaschnelltests erfunden hat, gibt es leider keine einfache Antwort, denn es waren viele Leute daran beteiligt.
Wenn du dir mal die Tests zu Hause, in der Schule und im Testzentrum anschaust, siehst du, dass jeder Test anders aussieht. Das kommt daher, dass viele Firmen Coronaschnelltests entwickelt haben. Aber es gibt dennoch eine Antwort, in der wir die wahren Erfinder und Erfinderinnen nennen können.
Hinter dem simplen Coronaschnelltest steht ein kompliziertes Verfahren, das ELISA heißt. Mit ELISA können die unterschiedlichsten Dinge getestet und festgestellt werden, etwa ob jemand ein Kind bekommen wird, ob jemand Gift verschluckt hat oder eben ob jemand an Corona erkrankt ist.
ELISA steht für Enzyme-linked Immunosorbent Assay
Dieser Test verwendet Antikörper. Die sehr kleinen Antikörper werden im Körper gebildet, um sich gegen fremde Substanzen zu verteidigen. Diese Antikörper passen mit den fremden Substanzen wie Puzzlestücke zusammen. Und so kann auch ein paar bestimmter Antikörper sich an die Hülle des Coronavirus binden.
Die Antikörper gegen das Coronavirus sind auf dem (unteren) Streifen der Tests – der meistens nicht rot wird – befestigt. Und wenn man Corona hat und das Coronavirus aus Mund oder Rachen geholt wird, kann der Antikörper sich an das Virus binden, und dadurch wird ein Farbstoff freigesetzt.
ELISA wurde schon vor mehr als 50 Jahren von Eva Engvall und Peter Perlmann in Schweden erfunden. Mit der Erfindung des komplizierten Verfahrens war es nicht getan, weil es nur in Krankenhäusern und Laboren durchgeführt werden konnte.
Es gab schon ähnliche Ideen vor den Corona-Schnelltests
Und wie kommt es nun, dass die Coronaschnelltests so einfach und schnell durchzuführen sind? Margaret Crane hat in einem Pharmaunternehmen gearbeitet – einem Unternehmen, das Medikamente herstellt – und sie wollte Frauen die Möglichkeit geben, selbstbestimmt zu schauen, ob sie ein Kind erwarten.
Aus diesem Grund erfand sie den kleinen und praktischen Schwangerschaftstest für zu Hause, der heutzutage ähnlich funktioniert wie die Coronatests. Obwohl der Schwangerschaftstest sich von damals zu heute noch verändert hat, gilt Crane bis heute als Erfinderin der Schnelltests.
Also ohne Eva Engvall, Peter Perlmann und Margaret Crane und noch viele weitere Menschen wäre der heutige Coronaschnelltest wahrscheinlich nicht erfunden worden.
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an:kinderfragen@taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Rekordhoch beim Kirchenasyl – ein FAQ
Der Staat, die Kirchen und das Asyl
Preise fürs Parken in der Schweiz
Fettes Auto, fette Gebühr