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Kinder fragen, die taz antwortetWer hat Silvester erfunden?

Wir fragen Kinder, was sie beschäftigt und suchen nach Antworten. Max, 10, will wissen, warum wir den Jahreswechsel feiern.

Feuerwerk entspringt der Tradition mit Lärm böse Geister zu vertreiben Foto: Ingo Schulz/imageBROKER/imago

Der 31. Dezember 2021: Wir zählen runter, es schlägt zwölf, das neue Jahr beginnt. Wir stoßen an und viele von uns hätten, wenn es noch erlaubt wäre, vermutlich bunte Raketen in die Luft geschossen. Doch: Wer hat sich den Feiertag eigentlich ausgedacht? Warum an diesem Datum? Und woher kommt der Name „Silvester“?

Denn selbstverständlich wurde nicht schon immer Silvester gefeiert, und es ist auch nicht überall der letzte Tag im Jahr. In China zum Beispiel beginnt das neue Jahr etwas später. Dort ist es mit dem Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar soweit.

Doch der europäische Kalender richtet sich nicht nach dem Mond, sondern nach der Sonne und ein Jahr (365 Tage und ein Viertel-Tag) ist exakt die Zeit, in der die Erde einmal um die Sonne kreist. Dass so ein Jahr aber ausgerechnet am 31. Dezember für beendet erklärt wird und wir es so feiern, wie wir es heute tun, hat sich über Tausende von Jahren so entwickelt. Dabei spielten die Germanen, die Römer und einige Päpste eine wichtige Rolle.

Um die bösen Geister auszutreiben und das neue Jahr einzuläuten, haben schon die Germanen immer zur Wintersonnenwende am 21. Dezember viel Lärm gemacht und auch das Böllern in China geht auf diesen Brauch zurück. Im Jahr 46 v. Chr. legte Julius Cäsar dann fest, dass das neue Jahr am 1. Januar beginnt. Im Mittelalter ging es dann ein bisschen drunter und drüber: Mal fing das neue Jahr am 6. Januar an, mal zu Ostern. Mal endete es schon am 24. Dezember und ging dann erst am 6. Januar wieder los. Daher kommt wahrscheinlich auch der Ausdruck „Zwischen den Jahren“.

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Im Jahr 1691 legte Papst Innozenz XII. fest, dass der 31. Dezember der letzte Tag des Kalenders sein soll und gab ihm seinen heutigen Namen: Silvester. Denn an diesem Tag gedachte die katholische Kirche sowieso schon jemandem, und zwar Papst Silvester I., der im Jahr 335 gestorben und später zum Heiligen erklärt wurde.

Seitdem haben sich viele Bräuche rund um Silvester entwickelt: Bleigießen, Raclette, Fondue oder Trauben essen, Sekt trinken, „Dinner for One“ gucken, sich kleine Marzipanschweine schenken, und vieles mehr. Der Spruch „Guten Rutsch“ hat übrigens nichts mit Ausrutschen zu tun. Vermutlich kommt er vom hebräischen Wort „Rosch“, auf Deutsch „Anfang“. Das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana war aber schon im September. Rutsch’ auch du gut rein, lieber Max!

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