Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Wer in der Welt ("Weltsport") ´rumgekommen ist sieht schon, dass auf anderen Kontinenten Fußball die Randsportart ist. Cricket, Rugby, Baseball zeigt zwar in Deutschland kaum ein Sender aber in Indien, Pakistan, Südafrika, Neuseeland, Australien, Nordamerika, Japan sieht das völlig anders aus.
Immer das Jammern über Randsportarten. Meine Güte! Macht lieber Sport als welchen zu schauen! Ich war am Wochenende bei einem Traillauf um die Zugspitze. Das größte Trailrunning-Event in Deutschland. Keine Tageszeitung (von den Lokalzeitungen vor Ort mal abgesehen) wird darüber auch nur ein Wort verloren haben. Und das ist auch gut so. Wen es interessiert, der bekommt das mit und wen nicht, der bekommt es nicht mit.
P.S. Frauenfußball wird tatsächlich medial gefördert, wo es geht, OBWOHL es wenige interessiert mit der Hoffnung, dass sich die Leute auch mal dafür und nicht nur für Männerfussball interessieren - ist also politisch gewollt. Ich werde nie Frauenfußball schauen*. Ich schaue mir lieber bei den Trailläufen die spitzen Frauen an. Die laufen nämlich selbst bei großen Events teilweise in die Männerwertung und gewinnen dort auch hin und wieder die Ultradistanzen.
*Männerfußball schaue ich auch nicht
Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.
Kickbesessener Weltsport: Immer nur Fußball
Radrennen, Marathon, Ballspiele, es schaffen immer nur die üblichen Sportarten in die TV-Primetime. Aber es gibt es auch Wasserski oder Beachhandball.
Ana Maria Stoilova und Antonio Papazov aus Bulgarien bei den World Games 2022 in Birmingham im Aerobic-Wettbewerb Foto: Imago
Schon lange kein Lacrosse mehr geguckt. Oder Flossenschwimmen. Dabei sind das Sportarten, die aktuell mit großem Erfolg gezeigt werden. Die World Games, die am Sonntag in Birmingham/USA zu Ende gingen, sind hierfür genauso eine Bühne wie die Makkabiade, die derzeit in Israel stattfindet.
World Games sind eine Versammlung von Disziplinen, die nicht zum olympischen Programm gehören, die aber das Zeug dazu haben: von Aerobic bis Wasserski, von Beachhandball bis Ultimate Frisbee. Und die Makkabiade gilt als die „jüdische Olympiade“, mit etwa 11.000 Teilnehmern das drittgrößte Sportfest der Welt. Von Bowling bis Tennis-Paddle wird hier auch Spitzensport geboten, den wir sonst nicht sehen. Beziehungsweise: den es trotz der Größe und der Bedeutung dieser Weltereignisse nicht zu sehen gibt.
Dabei haben die Organisatoren von World Games und Makkabiade alles richtig gemacht. Pandemiebedingt sind sie ein Jahr ausgewichen, weil 2021 die Olympischen Spiele alle Aufmerksamkeit usurpiert hätten. Im aktuellen Weltsportkalender war das Tennisturnier von Wimbledon gerade zu Ende, und neben Tour de France der Männer und Fußball-EM der Frauen hätte doch Platz für Berichte sein müssen.
Ist aber nicht so, zumindest hierzulande. Dabei mangelt es nicht an Erfolgen: Bei den World Games findet sich Deutschland mit 24 Goldmedaillen deutlich auf Platz eins der Nationenwertung – vor den 16 Goldenen der USA und den 16 Goldenen der Ukraine, was ja auch mediale Beachtung verdient hätte.
Doch wir lernen in diesem Post-(oder immer noch?)-Covidsommer, dass Sport immer mehr zu Nix-als-Fußball wird. Das heißt in der Regel: Männerfußball, wobei es endlich auch den Frauen verdientermaßen gelungen ist, mit der erfolgreichen und sportlich höchst anspruchsvollen EM Boden gutzumachen. Anderer Sport, zumal wenn er nicht olympisch ist, findet so wenig Beachtung, als ob es ihn nicht gäbe. Und medial betrachtet stimmt das leider: Da gibt es ihn nicht.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Fußball-EM der Frauen 2022
Kommentar von
Martin Krauss
Autor*in
Jahrgang 1964, freier Mitarbeiter des taz-Sports seit 1989
Themen
mehr von
Martin Krauss