: Kein ganz Roter mehr
■ Franz Thönnes soll Nord-SPD führen
Der künftige SPD-Vorsitzende in Schleswig-Holstein heißt voraussichtlich Franz Thönnes. Auf einer Vorstandssitzung in Rendsburg, die gestern abend nach taz-Redaktionsschluß begann, wollte der amtierende Parteichef Willi Piecyk seinen bisherigen Vize als Nachfolger vorgeschlagen. Piecyk hatte kürzlich überraschend erklärt, er werde nach acht Jahren Amtszeit auf dem Wahlparteitag im April nicht wieder kandidieren.
Mit dem 44jährigen Bundestagsabgeordneten Thönnes bräche die SPD im Norden, die seit den Zeiten des „roten Jochen“ Steffen (1965 - 1975) von einem Linken geführt wird, mit dieser Tradition. Thönnes gilt eher als Mann der von Gerhard Schröder (SPD) im Bundestagswahlkampf propagierten „neuen Mitte“. Der studierte Volkswirt und ehemalige Gewerkschaftssekretär bei der IG Chemie-Papier-Keramik in Hamburg ist seit 1994 Abgeordneter im Bundestag. Zu den Schwerpunkten des Mannes aus Ammersbek bei Hamburg gehören die Bereiche Arbeit, Soziales und Wirtschaft. Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) hat bereits erklärt, sie halte Thönnes für „eine sehr, sehr gute Wahl“. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen