piwik no script img

Kauder kritisiert SchwesigHeul doch!

Volker Kauder gibt den Macho und ermahnt die Familienministerin. In Sachen Frauenquote solle sie „nicht so weinerlich sein“.

Zwei, die sich gernhaben: Unions-Fraktionschef Volker Kauder und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD). Bild: dpa

BERLIN rtr | Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat Familienministerin Manuela Schwesig gemahnt, sich bei der Frauenquote an die Koalitionsvereinbarung zu halten. „Die Frau Familienministerin soll nicht so weinerlich sein, sondern sie soll den Koalitionsvertrag umsetzen, dann ist alles in Ordnung“, sagte der CDU-Politiker am Dienstag im ZDF. Die Quote für Unternehmen sei vereinbart. „Und so wie sie im Koalitionsvertrag steht, kommt sie auch“, fügte Kauder hinzu.

Schwesig (SPD) hat mehrfach betont, ihr sei von Anfang an klar gewesen, dass die Widerstände gegen das Gesetz groß seien. Diese zeigten, dass es insgesamt Vorbehalte gegen Frauen in der Arbeitswelt gebe.

Kauder sagte, es gebe „zwei, drei Punkte“, die über die Koalitionsvereinbarung hinausgingen und zurückgenommen werden müssten. So stünden im Gesetzentwurf des Familien- und des Justizressorts zu viele bürokratische Belastungen. Auch kritisierte er, dass Unternehmen ohne feste Quote, die sich künftig selbst Zielvereinbarungen setzen müssen, nach dem Erreichen der Vorgaben nicht mehr unter einen Frauenanteil von 30 Prozent zurückfallen dürfen.

Am Abend wollen die Koalitionsspitzen über den Gesetzentwurf beraten. Eine Beratung im Kabinett war mehrfach verschoben worden.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • "Wir müssen für die Wirtschaft da sein-, denn wir brauchen Parteispenden und Nebeneinkünfte"!

  • Wenn Männern die Argumente ausgehen, greifen sie auf sexistische Klischees zurück: dann sind Frauen angeblich "weinerlich", "hysterisch", "überreagierend", "weibisch", usw. Herr Kauder muss argumentativ in großer Not sein, wenn er auf diese Altherren-Strategie zurückgreifen muss.

    • @Lilly Maier:

      Ihnen ist schon klar, dass diese Aussage noch viel eher ein sexistisches Klischee über Männer ist, oder? Kauder hat das Wort "weinerlich" nur in Bezug auf EINE Frau benutzt, Sie dagegen nutzen sie zu einem Allgemeinplatz über Männer insgesamt.

       

      Im Vergleich dazu ist Kauders Äußerung nur eine rhetorische Spitze, die eventuell mit Geschlechterklischees spielt. Es ist fraglich, ob er den Vorwurf auch einem Mann gemacht hätte. In der Sache ist es aber gar nicht mal abwegig, Schwesigs - aus meiner Sicht zumindest sachlich überzogene - Aussage, der Widerstand gegen die von ihr angestrebte Regelung sei ein Ausdruck der fortgesetzten generellen Vorbehalte gegen Frauen in der Wirtschaft, im Kontext der politischen Auseinandersetzung als "weinerlich" zu bezeichnen.

  • An ein und demselben Tag:

     

    Volker Kauder: "Wir müssen jetzt vor allem für die Wirtschaft da sein."

     

    Papst Franziskus: "Liebe Europaabgeordnete, die Stunde ist gekommen, gemeinsam das Europa aufzubauen, das sich nicht um die Wirtschaft dreht, sondern um die Heiligkeit der menschlichen Person, der unveräußerlichen Werte."