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Kappel sammelt rechts

■ Das ehemalige FDP-Mitglied Heiner Kappel gründet eine rechte Sammelbewegung

Kirchheim (AP) – Zwei Wochen nach seinem Austritt aus der FDP hat der hessische Landtagsabgeordnete Heiner Kappel die Gründung einer rechtsnationalen Sammlungsbewegung vereinbart. Die Versammlung mit rund 300 Anhängern sollte am Samstag ursprünglich im Hotel auf der Wartburg stattfinden, wurde aber wegen der Weigerung des Hotels und einer Gegendemonstration in Eisenach in das hessische Kirchheim verlegt.

Ende Januar soll in Berlin die offizielle Gründung der neuen Partei erfolgen, zu der auch der rechtsnationale Bund Freier Bürger des ehemaligen bayerischen FDP- Chefs Manfred Brunner, die Deutsche Soziale Union (DSU), die Deutsche Partei (DP) und andere Gruppierungen erwartet werden. Die zunächst unter dem Namen „Offensive für Deutschland – die Freiheitlichen“ antretende Gruppierung will unter anderem eine Volksbefragung gegen den Euro anstrengen. Kappel war Ende November mit seinem Austritt aus der FDP einem Parteiausschluß wegen seiner Kontakte zu rechten Gruppen zuvorgekommen.

Nachdem der Wirt des Wartburghotels von Kappels Absichten erfahren hatte, kündigte er den Mietvertrag mit dem Landtagsabgeordneten. Auf Antrag Kappels entschied das Amtsgericht Eisenach in einer Eilentscheidung, daß Kappel Anspruch auf den Saal habe und drohte dem Hotel ein Bußgeld von 50.000 Mark an. Der Hotelbetreiber blieb aber standhaft. Kappel mußte daraufhin mit seinen Anhängern nach Kirchheim ausweichen.

An der dortigen Zusammenkunft nahm unter anderem auch die ehemalige brandenburgische CDU-Landesvorsitzende Carola Hartfelder teil.

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