Kampf um die IOC-Spitze: Thomas Bach kandidiert

IOC-Chef Rogge scheidet bald aus dem Amt. Den Kampf um seine Nachfolge hat der deutsche Olympiasieger und IOC-Vizechef Thomas Bach eröffnet. Er gilt auch als Favorit.

Will alleroberster Fackelträger werden: Thomas Bach. Bild: ap

BERLIN dpa | Thomas Bach hat den Wahlkampf um das IOC-Präsidentenamt eröffnet. Nach monatelanger Defensivstrategie wagte sich der IOC-Vize aus Tauberbischofsheim als erster Kandidat aus der Deckung und untermauerte damit seinen Führungsanspruch in der Organisation.

Per Brief informierte der 59 Jahre alte Wirtschaftsanwalt den ausscheidenden Präsidenten Jacques Rogge von seinen Plänen, bestätigte das IOC. Am Donnerstag will sich Bach in Frankfurt öffentlich dazu äußern. Bach ist nach den gescheiterten Bemühungen von Willi Daume 1980 der zweite Deutsche, der sich um das wichtigste Amt im Weltsport bewirbt.

Die 125. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wird am 10. September in Buenos Aires entscheiden, wer als neunter IOC-Präsident die Nachfolge von Rogge antritt.

Traditionelle olympische Werte

Bach, seit 1991 im IOC, gilt derzeit als Favorit, hat aber schwer berechenbare Gegner. Sein Wahlprogramm hat er noch nicht vorgestellt, doch in zahlreichen Grundsatzreden hat sich der einflussreiche Netzwerker als Vertreter der traditionellen olympischen Werte dargestellt.

Der Olympiasieger von 1976 mit der deutschen Florett-Mannschaft hat jahrelang auf das Ziel, an die IOC-Spitze zu gelangen, hingearbeitet. Als Vorsitzender der Juristischen Kommission im IOC und Chef der Disziplinarkammer bei Olympischen Spielen machte Bach sich zum unentbehrlichen Zuarbeiter für Rogge. Bei den Winterspielen 2010 in Vancouver war er bereits zum dritten Mal nach 2000 in Sydney und 2006 in Turin zum IOC-Vizepräsidenten gewählt worden.

Als ernstzunehmende Konkurrenten werden neben Richard Carrion aus Puerto Rico, Ser Miang Ng aus Singapur, der ukrainische Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka und die Schweizer IOC-Mitglieder René Fasel, Präsident des Eishockey-Weltverbandes, und Denis Oswald erwartet. Nur einmal in seiner 119-jährigen Geschichte wurde das IOC von einem Nicht-Europäer angeführt - und zwar von 1952 bis 1972 vom US-Amerikaner Avery Brundage.

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