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Kampf um Kanzlerkandidatur der UnionSöder sieht Entscheidung bei CDU

Laut Markus Söder soll die CDU bestimmen, wer als Unions-Kanzlerkandidat antritt. Am Abend kommt die Spitze der Partei zusammen – Laschet ist dabei, Söder nicht.

Noch ist der Kampf um die Kandidatur nicht entschieden: Laschet und Söder am 11. April Foto: Clemens Bilan/epa

Berlin dpa | Die Klärung des festgefahrenen Machtkampfs über die Kanzlerkandidatur der Union obliegt nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder jetzt alleine der CDU. „Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung“, sagte er am Montag nach einer kurzfristig einberufenen Sitzung des CSU-Präsidiums in München. Die Zeit für die Entscheidung sei da, wo und wie entschieden werde, entscheide die CDU alleine.

Damit obliegt nun wieder dem Führungsgremium der CDU das letzte Wort, dessen Votum hatte Söder noch zu Beginn des Streits nicht akzeptiert, weil es nicht die breite der CDU widerspiegele. Anders als vor einer Woche sei nun das Stimmungs- und Meinungsbild zur K-Frage in der Union bekannt, sagte der bayerische Ministerpräsident Söder.

Bereits an diesem Montagabend, 18.00, Uhr will der CDU-Bundesvorstand in einer digitalen Sondersitzung über den Stand und das weitere Vorgehen beraten. Das teilte Parteichef Armin Laschet in Berlin mit. Er werde dort einen Vorschlag machen, wie die ungeklärte Frage sehr schnell aufgelöst werden könne.

Laschet teilte weiter mit, dass er seinen Kontrahenten, CSU-Chef Markus Söder, eingeladen habe, an der Sitzung teilzunehmen. Söder betonte in München aber, die Frage solle die CDU zunächst unter sich diskutieren.

Söder sagte, er werde die Entscheidung des CDU-Bundesvorstands respektieren, wie auch immer diese ausfallen werde. Dies gelte sowohl im Falle einer Entscheidung für Laschet als auch für ihn selbst. Er stehe weiter bereit, die Kanzlerkandidatur zu übernehmen, sofern die CDU dies wolle, sagte Söder. Wichtig für den Wahlkampf sei es, dass CDU und CSU als Team auftreten würden.

Seit nunmehr mehr als einer Woche gibt es in der Union einen erbitterten Streit um die Kanzlerkandidatur. Weder Laschet noch Söder zeigten sich bisher bereit, ihre Pläne für eine Kandidatur zugunsten des anderen zurückzustellen.

Laschet hatte am Montagmittag Annalena Baerbock zur Nominierung als Grünen-Kanzlerkandidatin gratuliert. Gerade in diesen schwierigen Zeiten sei es wichtig, fair miteinander umzugehen. Das sichere er Baerbock für die CDU hiermit zu, sagte Laschet vor der CDU-Parteizentrale in Berlin.

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3 Kommentare

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  • So richtig motiviert scheint mir Herr Söder nicht zu sein. Ich glaube ja, er fühlt sich in Bayern einfach wohl.

    Wie auch immer die Sache ausgeht, Söder gewinnt. Wird Laschet Kanzler, dann nur von Söders Gnaden. Verliert Laschet die Wahl, dann war es nicht Söders Schuld und er hätte 4 Jahre Zeit gewonnen, um Anlauf zu nehmen.

  • Kann mir schon gut vorstellen, wie sein Vorschlag aussieht:



    1. Er macht es jetzt doch



    2. Die CSU steht diesmal bundesweit zur Wahl



    3. Im Grundgesetz wird ein CSU-Verkehrsminister festgeschrieben.

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Fazit aus der Pressekonferenz CSU/Söder von heute 14 Uhr: Der Söder zieht zurück. Er hat wiederholt gesagt, daß er eine Entscheidung des CDU-Präsidiums respektieren wird. Wenn die CDU jetzt ihrem Vorsitzenden die Unterstützung entzieht - dann weiß ich auch nicht mehr ...