Kampf gegen Femizid: Mehr Schutz für Frauen
Der rot-grüne-rote Senat beschließt zusätzliche Maßnahmen und engere Zusammenarbeit von Senatsverwaltungen. Dazu gehört auch ein achtes Frauenhaus.
Im April hatte die Tötung einer sechsfachen Mutter durch ihren Ex-Ehemann in Pankow landesweit für besonderes Entsetzen gesorgt und eine neue Debatte über Femizide ausgelöst. Erstmals sehr breit diskutiert wurde die von Hass und männlichem Dominanzdenken ausgelöste Tötung von Frauen 2005 durch den Fall von Hatun Sürücü, die von einem ihrer Brüder erschossen wurde, Damals war statt Femizid noch der Begriff „Ehrenmord“ gängig.
Leider handele es sich auch bei der Tötung der sechsfachen Mutter im Frühjahr nicht um einen Einzelfall, sagte Senatorin Gote in der Pressekonferenz nach der Senatssitzung. Betrachte man etwa den Zeitraum seit 2019, gab es nach ihren Angaben jeweils 18 bis 20 Tötungen von Frauen pro Jahr. Die Motivlagen seien dabei unbekannt. Gote drängte darauf, Femizide als Kategorie ins Strafrecht aufzunehmen, was auf Bundebene zu entscheiden wäre. Auch in der Kriminalitätsstatistik gibt es der Senatorin zufolge bisher keine Differenzierung.
Als weitere Schutzmaßnahme kündigte Gote ein neues Frauenhaus an, das die bestehenden sieben Einrichtungen ergänzen soll. Dort sollen 40 Frauen dauerhaft Platz finden, auch mit Kindern und älteren Söhnen. Letzteres biete bisher nur die Hälfte der Frauenhäuser.
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