Kämpfe zwischen Bauern und Viehhirten: 80 Tote in Nigeria
Ein neues Gesetz verbietet es den Viehhirten in Benue, weiterhin als Nomaden durch den Bundesstaat zu ziehen. Doch der Konflikt über Weide- und Ackerland dauert an.
Ein neues Gesetz verbietet es den Viehhirten in Benue, weiterhin als Nomaden durch den Bundesstaat zu ziehen. Damit sollten die blutigen Konflikte um Weide- und Ackerland beendet werden. Doch Vertreter der muslimischen Hirten verurteilten das Verbot.
Eine Krisensitzung unter Führung von Nigerias Präsident Muhammadu Buhari brachte am Montag keinen Durchbruch. Benues Gouverneur Samuel Ortom erklärte anschließend, er werde das Gesetz nicht zurücknehmen. Buhari ordnete an, die Polizeipräsenz in der Krisenregion zu verstärken. Auch in anderen Bundesstaaten im ethnisch und religiös gemischten Zentrum Nigerias war es in den vergangenen Wochen zu blutigen Kämpfen zwischen sesshaften Landwirten und Viehhirten gekommen.
Der Konflikt schwelt bereits seit Jahrzehnten. Die International Crisis Group (ICG) hatte im Herbst davor gewarnt, dass die Auseinandersetzungen für Nigeria möglicherweise so gefährlich werden könnten wie der Aufstand der Islamistengruppe Boko Haram im Nordosten des Landes. Boko Haram kämpft dort seit 2009 für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 20.000 Menschen getötet. 2,6 Millionen Menschen flohen vor der Gewalt.
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