Justin Bieber im Ruhestand?: Einen hab ich noch!
Da hat Justin Bieber aber Ärger gekriegt. Von wegen er hört auf. Ruhestand mit 19. Der Junge soll seine neue Platte verkaufen und sich zusammenreißen.
Das gab Ärger mit dem Manager. Von wegen Justin Bieber beendet seine Karriere. Ruhestand mit 19. Scooter Brown fand das gar nicht lustig, und sein Schützling beeilte sich zu entschuldigen: „Ich bin 19. Ich mache Fehler, es ist unausweichlich.“
Vor zwei Tagen hatte der Teeniestar in einem Radio-Interview auf die Frage nach seinen Plänen für die Zukunft mit „Ich gehe in den Ruhestand, Alter“ geantwortet. Was die einen an ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk glauben lässt, könnte Millionen präpubertäre Kreisch-Mädchen an den Rand des Selbstmords treiben.
Schließlich ist es Biebers Pflicht, seine Belieber, wie die kleinen Mädchen zärtlich genannt werden, auch weiterhin mit langweiligen Popschnulzen zu versorgen, auf dass sie seine Platten kaufen (13 Millionen) und ihm auf Twitter folgen (48 Millionen). Sonst kann das Internet womöglich dichtmachen.
Nein, da hat einer wohl nicht aufgepasst, was er redet. Überhaupt ist der Heranwachsende kein lieber Bieber mehr. Das Testosteron geht mit ihm durch und ist sogar für einen Oberlippenflaum verantwortlich. Wilde Parties, Drogen- und Entziehungsklinikgerüchte, demolierte Hotelzimmer, Bordellbesuche und ein abgebrochenes Konzert sind die Bilanz allein der letzten paar Monate – Manager Brown täte gut daran, Bieber etwas besser im Auge zu behalten. Wofür wird der Mann bezahlt?
Von Howie lernen heißt Siegen lernen
Der frühere Bad Boy Mark Wahlberg richtet öffentlich weise Worte an den Teenie-Schwarm: „Sei nicht so schlimm, okay? Sei ein netter Junge, zieh deine Hosen hoch, mach deine Mama stolz und hör mit dem Grasrauchen auf!“ Selbst Rapper Eminem, der inzwischen die 40 überschritten hat und deutlich ruhiger geworden ist, will sich angeblich dem Bürschchen außer Rand und Band annehmen, um ihm beizubringen, wie man mit Ruhm verantwortungsvoll umgeht.
Wenn er den Bieber da mal nicht unterschätzt. Der junge Mann ist ein Superstar, der am 23. Dezember seine neue Compilation namens „Journals“ auf den Markt bringt. Und von der es auf seiner Homepage heißt, sie bringe den Beliebern Biebers intimste Momente näher. Lieber Eminem, schon vergessen? Ruhestandsgerüchte sind knallharte Platten-Promo und Bieber ist mit dieser Das-ist-mein-letztes-Album-danach-ist-Schluss-Taktik alles andere als allein im Musikgeschäft.
Er lernt von den Großen: Bisher ungeschlagen im Nach-der-Neuen-Platte-doch-nicht-Aufhören ist die Schlagerstar-Legende Howard Carpendale. Der hat sich 2003 bereits mit einer Abschiedtournee verabschiedet, im März 2014 steht er immer noch auf der Bühne, tief gebräunt und frisch gefönt wie eh und je. Seit 1969 ist der Mann im Geschäft. Alles richtig gemacht. Bis er diese Fußstapfen ausfüllen kann, darf Bieber ruhig noch in ein paar Fettnäpfchen treten.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Treffen in Riad
Russland und USA beschnuppern sich vorsichtig