piwik no script img

Jungliberaler über Bestattungen„Freiheit von Anfang bis Ende“

Die sächsischen Jung-FDPler fordern die Abschaffung des Friedhofzwangs. Und sie haben noch mehr Ideen, um das Sommerloch zu füllen.

Särge der Zukunft? Foto: dpa
Paul Wrusch
Interview von Paul Wrusch

taz: Unter dem Motto: „Mehr Freiheit – auch nach dem Tod!“ fordern Sie, dass Tote auch ins All geschossen werden dürfen. Ist es da nicht schon voll genug?

Philipp Hartewig: Ich gehe davon aus, dass das ohnehin nur sehr wenige machen würden, auch wegen der Kosten. Regelfall bliebe die Friedhofbestattung. Das ist ja auch nur ein Beispiel, mit dem wir verdeutlichen wollen, dass jeder nach seinem Wunsch beerdigt werden soll.

Aber die Toten sollen schon verbrannt werden vorher, oder?

Ja, klar. Auch von der Größer her würde es sonst schwierig werden.

Es sollen auch Diamantprägungen von Verstorbenen, humorvolle Grabsteinen und alternative Bestattungsformen erlaubt werden...

...es soll einfach mehr Spielraum geben. Warum soll ein Mensch, der lustig war, nicht auch einen lustigen Grabstein bekommen oder einen interaktiven auf dem Bilder von ihm über einen Bildschirm laufen.

Schafft die FDP so den Sprung über die fünf Prozent?

Bild: Jungliberale Aktion Sachsen
Im Interview: Philipp Hartewig

(20), ist Jura-Student aus Mittweida und seit März 2015 neuer Vorsitzender der sächsischen FDP-Jugendorganisation Jungliberale Aktion.

Die Forderung zielt nicht darauf ab, mehr Stimmen zu gewinnen, sondern soll dazu beitragen, dass das Thema in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Das klappt auch ganz gut bisher. Beerdigungen sind ein wichtiges Thema. Wir sind der Meinung: Freiheit von Anfang bis Ende.

Mit welchen Vorschlägen wollen Sie das Sommerloch noch füllen?

Konkrete Themen haben wir noch nicht. Unsere Dresdner Verband hatte kürzlich die Idee, dass bei Fußgängerampeln eine Sanduhr gezeigt wird, statt „Bitte warten“. Nicht alle könne lesen und es wäre international verständlich. Auch wir werden in den nächsten Wochen sicher noch weitere Themen einbringen, die sonst kaum Beachtung finden. Zu Drogen- oder Jugenpolitik etwa.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • ..."Freiheit nach dem Tod", passend für die FDP.