Jugendorganisationen fordern AfD-Boykott: „Demokratiefeindliche Gesinnung“
Die Bremer Jugendorganisationen von SPD, Grünen und Linken fordern, die AfD konsequent zu meiden. Auch die Presse sollte nicht mit ihr sprechen.
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Zudem wenden sich die drei Jugendorganisationen an alle Parteien: Diese dürften keine Koalition mit der AfD eingehen, auch „entsprechende Vorstöße aus ihren eigenen Reihen“ müssten zurückgewiesen werden. „Schon die Gedankenspiele über mögliche Bündnisse sind brandgefährlich und dienen lediglich der Verschiebung des Diskursraums.“
Das gelte auch für parlamentarische oder außerparlamentarische Zusammenarbeit mit der AfD, heißt es in dem Papier. Auch „Bürgerinitiativen, Kampagnen für Volksbegehren und Gruppen der politischen Partizipation sollten ihr Verhältnis zu Funktionär*innen und Politiker*innen der AfD überprüfen und beenden“.
Jusos, Grüne Jugend und Linksjugend wollen außerdem, dass die ganze Partei vom Verfassungsschutz beobachtet wird – aktuell passiere dies nur teilweise. Auch ein Verbotsverfahren aufgrund ihrer „demokratiefeindlichen Gesinnung“ müsse angestrebt werden.
Selbstverpflichtung zum Fernbleiben
Selbst verpflichte man sich, keine Einladungen zu Podien anzunehmen, an denen Vertreter*innen der AfD teilnehmen. Bei Demos oder Infoständen werde man gemeinsam mit anderen Gruppen „Gegenprotest“ organisieren.
Begründet werden die Forderungen unter anderem mit der „realen Gefahr für politisch Andersdenkende, für queere Menschen, für Geflüchtete und Menschen mit Migrationsgeschichte“ durch die AfD. Ausgrenzung sei der einzige „moralische Umgang“ mit ihr.
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