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Israelische Angriffe im Gazastreifen„Terrorziele“ und Tote im Gazastreifen

Das israelische Militär sagt, sie hätten am Freitag und Samstag über 100 „Terrorziele“ angegriffen. Gaza meldet 59 Getötete in 24 Stunden.

Ruinen in Beit Hanoun im Gazastreifen, 5. Januar 2025 Foto: Kai Pfaffenbach/reuters

Jerusalem afp | Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am Freitag und Samstag mehr als hundert „Terrorziele“ im gesamten Gazastreifen beschossen. Bei den Angriffen seien „dutzende Terroristen der Hamas eliminiert“ worden, erklärte die israelische Armee am Sonntag. Demnach wurden auch Standorte beschossen, von denen aus in den vorangegangenen Tagen Geschosse auf israelische Gebiet abgefeuert worden waren.

Das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen hatte zuvor mitgeteilt, dass in dem Palästinensergebiet von Freitag auf Samstag binnen 24 Stunden 59 Menschen getötet worden seien.

Zuvor, am Mittwoch, hatte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz droht, die Angriffe auf den Gazastreifen zu intensivieren, sollte die radikalislamische Hamas ihren Beschuss Israels nicht einstellen.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen dauert mittlerweile seit knapp 15 Monaten an. Ausgelöst worden war er am 7. Oktober 2023 durch einen brutalen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation auf Israel, bei dem israelischen Angaben zufolge 1.208 Menschen getötet wurden.

Verhandlungen in Katar

Seitdem geht die israelische Armee massiv gegen Ziele im Gazastreifen vor. Laut dem Gesundheitsministerium im Gazastreifen wurden dabei bisher mehr als 45.700 Palästinenser getötet. Die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden. Die Vereinten Nationen stufen sie aber als glaubwürdig ein.

Die erneute Verschärfung der Kämpfe erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die indirekten Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel in Katar wieder aufgenommen wurden.

Die internationalen Vermittler Katar, Ägypten und die USA hatten sich in den vergangenen Monaten vergeblich darum bemüht, eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln zu erreichen. Zuletzt warfen sich Israel und die Hamas gegenseitig vor, den Abschluss einer Vereinbarung zu verzögern. Einer der Hauptstreitpunkte ist die Frage einer dauerhaften Waffenruhe.

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3 Kommentare

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  • Angriffe auf "Militärische Ziele" im Gaza Streifen.



    Angriffe auf "Militärische Ziele" in Damaskus.



    Angriffe auf "Militärische Ziele" in Beirut.



    An- und Übergriffe und Vetreibung im Westjordanland



    Gewalt gegen Demonstranten im eigenen Land.



    Netanjahu will keinen Frieden.

    Was macht die internationale Gemeinschaft?

  • Und ich dachte, es wäre hier ruhig geworden. Gab ja kaum noch Berichte aus der Region, zwischen den Jahren.

  • "Demnach wurden auch Standorte beschossen, von denen aus in den vorangegangenen Tagen Geschosse auf israelische Gebiet abgefeuert worden waren."

    Ich kann nur schwer nachvollziehen, weshalb die Gaza-Hamas-Iran-u.a.-Kriegpartei Israel immer noch angreift und nicht kapituliert. Es erscheint mir irrational und ich frage mich, wie mit solchen Menschen vernünftige Friedensgespräche geführt werden können oder gar eine gedeihliche Zukunft in der Region gemeinsam gestaltet werden könnte.

    Bedauerlich für alle Beteiligten, besonders die Geiseln*, dass es die Gaza-Hamas-Iran-u.a.-Kriegpartei nicht bei ihrem, aus Sicht derer und ihrer Anhänger/Unterstützer, "Erfolg" des 07.10.23 belassen kann.

    *Ich erinnere an die Geisel Kfir Bibas, bei der Entführung neun Monate alt.