Israel und Hamas: Dutzende Verletzte am Grenzzaun
Gewalttätige Proteste haben zu Konfrontationen am Grenzzaun zum Gazastreifen geführt. Zwei Teenager und ein israelischer Soldat sind in kritischem Zustand.
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Am Freitag hatte die islamistische, im Gazastreifen herrschende Hamas zu Protesten am Grenzzaun aufgerufen, um des 52. Jahrestags des Feuers an der Al-Aksa-Moschee zu gedenken. Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. 1969 legte ein Geistesgestörter ein Feuer, dem Teile der Moschee zum Opfer fielen.
Nach Militärangaben hatten sich am Samstag Hunderte Palästinenser drei Stunden lang im Grenzgebiet aufgehalten und versucht, über den Zaun zu klettern, sowie explosive Gegenstände auf die Soldaten geworfen. Die Soldaten hätten mit Maßnahmen zur Zerstreuung von Protesten reagiert, inklusive scharfer Munition, hieß es. Zudem bombardierte das israelische Militär nach eigenen Angaben Waffenlager der Hamas im Gazastreifen.
Die Konfrontationen im Grenzgebiet waren die gewaltsamsten seit 2019, seit dem Ende des zeitweise wöchentlich stattfindenden „Marschs der Rückkehr“. Damals hatten Ägypten, Katar und die Vereinten Nationen erfolgreich zwischen Israel und der Hamas vermittelt.
Raketenbeschuss aus Gaza
Im Mai hatten sich Israel und militante Palästinenser einen elftägigen bewaffneten Konflikt geliefert, bei dem in Israel nach offiziellen Angaben 13 Menschen getötet wurden, im Gazastreifen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 255 Menschen. Die EU, Israel und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein.
Israel hatte 2007 eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen.
Am Montag hatten militante Palästinenser nach israelischen Angaben eine Rakete aus dem Gazastreifen in Richtung Südisrael abgefeuert. Dies war der erste Raketenbeschuss aus dem Küstengebiet seit dem bewaffneten Konflikt im Mai gewesen.
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