Islamistischer Anschlag in Frankreich: Priester bei Geiselnahme getötet
Zwei Angreifer haben in Nordfrankreich in einer Kirche eine Geisel getötet. Die Täter wurden erschossen. Der IS beansprucht die Tat für sich.
Die Angreifer nahmen in einer Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray nahe Rouen mehrere Geiseln. Am Dienstagmorgen wurde dort ein Gottesdienst gefeiert. Zahlreiche Fahrzeuge von Polizei und Rettungskräften rasten zu dem Tatort, wie AFP-Reporter berichteten. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt.
Ein Sprecher des französischen Innenministeriums sagte, die Geiselnehmer seien erschossen worden, als sie aus der Kirche gestürmt seien. Angaben zur Bewaffnung der Täter machte der Sprecher nicht. Demnach waren Sprengstoffspezialisten im Einsatz um sicherzustellen, dass keine Sprengstofffallen gelegt wurden. Drei Geiseln seien „unversehrt“ geblieben.
Frankreichs Staatschef François Hollande und Innenminister Bernard Cazeneuve machten sich auf den Weg zum Tatort. Premierminister Manuel Valls verurteilte einen „barbarischen Angriff“. „Ganz Frankreich und alle Katholiken“ seien schockiert, erklärte er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat die tödliche Attacke für sich in Anspruch genommen. Die beiden von der Polizei erschossenen Angreifer seien „Soldaten des ‚Islamischen Staates‘“ gewesen, erklärte die IS-nahe Agentur Amaq am Dienstag. Zuvor hatte bereits Frankreichs Staatschef François Hollande gesagt, die Männer hätten sich zum IS bekannt. Details nannte er vorerst keine.
Die tödliche Geiselnahme ereignete sich weniger als zwei Wochen nach dem islamistischen Anschlag von Nizza, bei dem ein Angreifer mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge raste und 84 Menschen tötete.
In der Vergangenheit wurde immer wieder befürchtet, dass auch Kirchen in Frankreich Ziel von Islamisten werden könnten. Im April 2015 wurde in Paris ein algerischer Student festgenommen, der einen Anschlag auf eine Kirche geplant und eine junge Frau erschossen haben soll.
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