piwik no script img

Iran entschlüsselt angeblich US-DrohneIch sehe was, was du sehen wolltest

Im Jahr 2011 hat der Iran eine US-Drohne abgefangen. Nun zeigte das Staatsfernsehen Luftaufnahmen, die angeblich von der Drohne gemacht wurden.

Ein Offizier erklärt Luftwaffengeneral Hadschisadeh die US-Drohne im Fernsehen. Bild: reuters

BERLIN dpa | Das iranische Staatsfernsehen hat am Donnerstag erstmals angeblich entschlüsselte Aufnahmen aus den elektronischen Speichern einer US-Drohne gezeigt. Das unbemannte Flugzeug des Typs RQ-170 war nach iranischer Darstellung im Dezember 2011 an der Grenze zu Afghanistan abfangen worden.

Die im Fernsehen präsentierten Luftaufnehmen, die aus den inzwischen entschlüsselten Datenspeichern der Drohne stammen sollen, zeigen nicht näher einzuordnende Geländeabschnitte und Gebäude. Ein Kommandeur der Revolutionsgarden, Luftwaffengeneral Amir Ali Hadschisadeh sagte, die Drohne habe mehrere Aufklärungsflüge über dem Iran unternommen.

Die Drohne war im Dezember 2011 nach Darstellung amerikanischer Militärs bei einem Aufklärungsflug in Afghanistan wegen eines technischen Fehlers in iranischen Luftraum geraten und schließlich im Osten des Landes abgestürzt.

Iranische Militärs sagen dagegen, die Drohne sei mit elektronischen Befehlen abgefangen worden. Der Iran hat bisher alle Forderungen der USA auf Rückgabe der unbemannten Maschine abgelehnt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • T
    toddi

    "Angeblich" -was nicht wahr sein soll darf eben nicht wahr sein- Credo der Westpresse

    Aufnahmen der Drohne von ihrer Basis "ganz bestimmt" in Kandahar und sehr reales Videomaterial

    http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2013/02/iran-veroffentlicht-entschlusseltes.html

  • M
    mauersegler

    Ein Grundproblem des Westens ist, daß er, und sei es nur unausgesprochen, alle Muslime pauschal für Idioten hält. Es gibt aber auch in der islamischen Welt viele gute und sehr gute Wissenschaftler und Techniker, die Spaß an Knobeleien wie dieser haben.

     

    Man täusche sich nicht! Nach dem Fall der DDR haben westliche Experten gestaunt, zu welchen Leistungen man dort im Bereich der technisch orientierten Spionage fähig war, trotz der relativ schlechten materiellen Ausstattung. "Wer kein Geld hat, muß nachdenken." soll der Nobelpreisträger Rutherford einmal geäußert haben. Und wer (zu) viel Geld hat, verlernt das Nachdenken leider rasch.

  • M
    mifor

    Ihre Darstellung der iranischen Positionen ist sehr objektiv - sie schreiben: "Nun zeigte das Staatsfernsehen Luftaufnahmen, die angeblich von der Drohne gemacht wurden."

    OK! Ist möglich, dass die islamistische Diktatur hier nicht bestehende technologische Stärke vorgibt.

     

    Allerdings fehlt ihnen zum US-Militär die gleiche Distanz. Hier heißt es: "Die Drohne war im Dezember 2011 nach Darstellung amerikanischer Militärs bei einem Aufklärungsflug in Afghanistan wegen eines technischen Fehlers in iranischen Luftraum geraten und schließlich im Osten des Landes abgestürzt."

     

    Hier könnte gleich mehrfach das Wort "angeblich" stehen:

    * angeblichen Aufklärungsflug in Afghanistan,

    * angeblichen technischen Fehler,

    * angeblich abgestürzt.

     

    Geht mir ganz schön auf den Keks diese US-Hörigkeit.