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InklusionBehinderte Kinder müssen warten

Im neuen Haushalt gibt es kein Geld für zusätzliche Sonderpädagogen, weil die SPD andere Prioritäten hat. Die CDU findet das nicht schlimm.

Die Behinderte Schülerin Nicola (r) wird von einer Mitschülerin am 27.01.2012 in der St.-Konrad-Schule in Neuss geschoben. Die Grundschule praktiziert das Lernen von behinderten und nichtbehinderten Kinder. Bild: dpa

Die ersten Opfer des Sparhaushalts von Rot-Schwarz sind die behinderten Kinder. Für ihre Integration in die Regelschulen gibt es im Doppelhaushalt 2014/15, der am Dienstag vom Senat beschlossen werden soll, weit weniger Geld als ursprünglich von Senatorin Sandra Scheeres (SPD) geplant. Im Plenum des Abgeordnetenhauses musste sie jüngst zugeben, dass die von ihr angekündigten 300 zusätzlichen Sonderpädagogen frühestens 2016 kommen. Beim Koalitionspartner macht man dafür nicht nur Geldknappheit, sondern auch inhaltliche Differenzen verantwortlich: „Noch gibt es gar kein abgestimmtes Konzept in der Koalition“, sagte die schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Hildegard Bentele, am Freitag der taz.

Inklusion als Tauschopfer

Senatorin Scheeres hatte im Februar die Vorschläge eines Beirats vorgestellt, wie Berlin die Integration behinderter Kinder in den normalen Schulalltag vorantreiben könnte. Dies schreibt die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen eigentlich vor. Ein zentraler Punkt der Empfehlungen war die Abschaffung der externen Diagnose von lern- und verhaltensauffälligen Kindern, den sogenannten LES-Kindern. An den Diagnosen hängt bislang die Zuteilung von Geld für sonderpädagogische Förderung. Stattdessen sollen die Schulen je nach sozialer Zusammensetzung ihrer Schüler pauschal Mittel bekommen. Diese Pläne waren von Eltern- und Behindertenverbänden scharf kritisiert worden.

Auch die CDU sehe die Abschaffung der LES-Diagnose skeptisch, so Beutele. Was den Finanzbedarf der Schulsenatorin angeht, wies sie darauf hin, dass die SPD im Schulbereich gerade ein zweites Projekt initiiert habe. Nach dem Willen von SPD-Fraktionschef Raed Saleh sollen 207 Problemschulen mehr Geld erhalten – rund 15 Millionen Euro jährlich. „Der Koalitionspartner muss selber sehen, wo es hingehen soll“, so die CDUlerin.

Auch die bildungspolitische Sprecherin der Linkspartei, Regina Kittler, bedauert, dass die Inklusion offenbar der Zusatzförderung der Brennpunktschulen zum Opfer gefallen sei. „Und ob es dann 2016 klappt, kann man nicht sicher sein.“

Für die Vorsitzende des Beirats, Sybille Volkholz, ist das Ganze kein Drama. Die Schulen könnten doch Geld aus dem Brennpunktprogramm für die Inklusion beantragen. „Aber man hätte das besser absprechen können von Salehs Seite“, meint auch Volkholz.

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4 Kommentare

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  • FB
    Felix B.

    Jaa, Tach auch TAZ.

    Also rein förmlich betrachted, muss ich dem 64´er Kommentator schon Recht geben. Das, kann TAZ eindeutig besser!

    Aaaber anderes Thema.

    Berlin rafft´s nich! Das sollte mal ne Schlagzeile Wert sein. Gibt es denn in dieser Stadt(Bundeshauptstadt... richtig?:P) NIEMANDEN der auch nur ansatzweise mit Geld umgehen kann? Also mein Vorschlag, für die hiesige polit. Landschaft, lautet wie folgt: Einstellung aller unnötig geplanten Bauvorhaben; dadurch eingesparte Gelder in Schulen, Kinder- u. Jugendeinrichtungen stecken!!! Fazit: dadurch wird das Bildungsniveau.. überhaupt erst einmal auf niveau gebracht; anschließend sinkt die Perspektivlosigkeit und somit die Jugenkriminalität; dann wird Berlin auch International wieder Anerkennung und Ruhm ernten und der, durch die fehlenden "Schrott-Paläste" nicht mehr eintrudelnde Tourist, kommt dann doch noch, allerdings nicht wegen der schönen Baulandschaft, sondern wegen der ach so netten Leute in der Stadt!

    Mensch Leute, wenn einem da nicht die Sonne im Herzen aufgeht!!! ;) also ran an´e Bouletten und uff´n Senat uff jesessen! Lasst uns die Baustellen auf ein neues vermessen... nur noch dieses eine, letzte Mal... bitte Muddi, will sagen Angie.. du arbeitest doch auch in dieser Stadt!(?) Das war mal auf´n . Ich habe fertig. :)

  • S
    Slimak

    Schon mal was von Diversity gehört? Willkommen im 21. Jahrhundert, liebe Tazler.

  • 1
    1964

    Die Kinder sind nicht behindert, sondern einfach nur anders gesund. Lasst doch endlich dieses blöde "behindert" weg, es stigmatisiert und gibt nicht die Chance auf Teilgebe. Mensch TAZ, das solltet ihr doch in hundert gefühlten Jahren extrem links sein, längst gelernt haben.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Die ratifizieret UN-Behindertenrechtskonvention ist ohne wenn und aber um zu setzen,Gehandicapte Kinder haben ein Anrecht darauf was die Inklusion anbetrifft.Der Standort Deutschand st als stark behindertenfeindlich ein zu stufen.Die skaninavschen Länder sind federführend,was die Integration von gehandicapten Menschen anbetrifft.Deutschland sollte die roteKarte gezeigt werden und mit einer Konventionalstrafe belegt werden Das Land Berlinzugleich Bundeshauptstadt ist kein Vorzeigeobjekt in keinerlei Richtung,