: In der Intimtasche
■ Studenten entwerfen Weltraumhotels
Ferien im Weltraum? Rund 50 Architekturstudenten der Technischen Universität haben sich Gedanken über den Urlaub der Zukunft gemacht. Die Idee für den Wettbewerb stammt von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) in Bremen. „Wir werden in diesem Jahrtausend Urlaub im All verbringen und dafür wollten wir jetzt die Visionen anstoßen“, erläutert Rachid Amekrane vom DGLR. In 20 bis 30 Jahren laufen seiner Meinung nach die ersten Vorbereitungen für die Space-Holidays. Diese lange Planungszeit hat die Studenten nicht abgeschreckt.
„Slow floation“ haben Nina Steigerwald und René Müller ihre transparente Kugel getauft, in deren Innern ein „Pilz“ wuchert. „Wir wollen bei unseren Gästen das Gefühl der Schwerelosigkeit verstärken, indem wir weiche Formen zum Entlanghangeln entwickelt haben“, erklärt Studentin Steigerwald das Konzept. Für Paare stehen „Intimtaschen“ für ein schwerloses Zusammensein bereit.
Eine ganze Weltraumstadt haben Stefan Böhm und seine Freunde konzipiert. Bei „space online“ können Wohnwaben an einer Kette aufgereiht werden bis zu einer Länge von 500 Kilometern. Der Vorteil: Je weiter die Wabe von der Mitte entfernt ist, desto stärker wirken Gravitationskräfte. „Die Gäste fühlen sich zwar noch schwerelos, aber die Gegenstände fliegen nicht mehr durch die Luft“, erklärt Böhm.
Jeder Entwurf bietet überraschende Lösungen: Daniel Faust vermietet die 70 Schlafkugeln in „motion“ jeweils an drei verschiedene Gäste, um Kosten zu sparen. Während die einen schlafen, amüsieren sich die anderen im beweglichen Vor- und Nachmittagsareal. Ein anderes Modell sieht Windkanäle vor, in denen die Besucher fliegen können. Die Ideen könnten mit einigen Abstrichen realisiert werden. Von der Solarenergie bis zur Abfallbeseitigung, von der Gravitation bis zur Rettungskapsel ist alles durchdacht. Die Modelle werden im September beim Luft- und Raumfahrtkongress in Hamburg ausgestellt und prämiert. (Internet: Weltraum-Hotel-Wettbewerb: www.spacehotel.org) dpa
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