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Imkern als HobbyTo bee or not to bee

Wer der Biodiversität einen Gefallen tun will, kann die Imkerei getrost vergessen. Über ein In-Hobby mit Katastrophenpotenzial.

Quicklebendig: die Honigbiene Foto: Dmitry Grigoriev/Unsplash

Bienenberichterstattung ist ein Katastrophengenre. Schädlinge, Vergiftungen durch Pestizide, Nahrungsknappheit durch insektenfeindliche Monokulturen auf Agrarflächen und die nachteilige Veränderung der Lebensbedingungen infolge des Klimawandels: Es sieht mies aus für die Bienen, und wir müssen ihnen helfen.

So denken immer mehr Menschen, gerade in Städten, und fangen an zu imkern. Dabei ist die seit Jahrtausenden domestizierte Honigbiene vom Insektensterben kaum betroffen – ganz im Gegensatz zur Wildbiene, von der es Hunderte Sorten gibt. Wer der Biodiversität einen Gefallen tun will, kann die Imkerei deshalb getrost vergessen und sollte sich lieber mit Bienenweiden, also bunt blühender Balkon- und Gartenbepflanzung, oder Nisthilfen beschäftigen.

Dennoch ist die Imkerei in den vergangen Jahren so etwas wie ein In-Hobby geworden. Eigener Honig ist einfach auch ein sehr schönes Geschenk für so ziemlich jeden Anlass. An dieser Stelle kann von der Bienenhaltung aber eigentlich nur abgeraten werden, denn auch die ist über weite Strecken ein Katastrophengenre.

Gewiss, die Betreuung eines oder mehrerer Bienenvölker hat etwas Kontemplatives und erzeugt für die Imker*innen eine seltsam paradoxe Naturnähe. Paradox deshalb, weil die Haltung der Honigbiene nun gerade kein Beispiel für naturbelassene Ökologie ist, sondern eine der ältesten heute noch praktizierten Kulturleistungen der Menschheit. Wer Bienen hält, hat eine Tierwirtschaft, fliegende Kühe gewissermaßen, alle Verantwortung und Arbeit inklusive.

Die Honigbiene

Die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) ist ein seit Jahrtausenden domestizierter Hautflügler, der zur Honigproduktion und zur Bestäubung von Pflanzen gehalten wird. In Deutschland gibt es nach Angaben des Deutschen Imkerbundes etwa 150.000 Imker*innen mit insgesamt mehr als einer Million Bienenvölkern, was zig Milliarden Bienen ausmacht – Tendenz seit gut zehn Jahren deutlich ansteigend. Während Berufsimker*innen in der Regel mehrere Dutzend Völker betreuen, sind für den Hobbybetrieb weniger als zehn Völker üblich.

Deshalb sollte bei Interesse für die Imkerei in jedem Fall nach lokalen Angeboten von Kursen und Betreuung durch erfahrene Imker*innen Ausschau gehalten werden. So kann man eine informierte Entscheidung treffen, ob die Anschaffung eines Bienenvolkes wirklich infrage kommt. Es ist gut möglich, dass in Großstädten eher davon abgeraten wird, da bereits eine im wahrsten Wortsinne „Überbevölkerung“ beobachtet wird.

Die in Kursen erlernte Praxis ist außerdem nötig, um eine eigene entwickeln zu können. Kein YouTube-Videokurs ersetzt das Erlebnis, das erste Mal einen Rahmen aus der Beute (so heißt der Bienenkasten im Jargon) zu nehmen und die verschiedenen Stadien der Brut aus nächster Nähe zu sehen. Auch die Mitgliedschaft in einem Verein bringt Vorteile, vergünstigte Versicherungen und erleichterter Zugang zu veterinärmedizinischer Betreuung gehören dazu.

Bei der Haltung wird zwischen zwei Methoden unterschieden: der „konventionellen“ und der „wesensgemäßen“ Imkerei. Letztere orientiert sich an anthroposophischen Lehren und beansprucht für sich, die Bienen besonders naturnah zu halten, während konventionelle Imkerei auf besonders effiziente Honigproduktion ausgerichtet ist.

Dafür wird zum Beispiel durch den Bienenkasten – im Fachjargon „Beute“ genannt – eine bestimmte Wabenkonstruktion erzwungen, die sowohl Drohnenbrut als auch natürlichen Schwarmdrang unterdrückt. In der wesensgemäßen Haltung hingegen wird die Aufzucht männlicher Bienen zugelassen, genauso wie das Schwärmen, also die Teilung des Bienenvolkes.

In der Praxis sind die Grenzen zwischen beiden Haltungsmethoden nicht ganz so scharf, gerade in der Hobbyimkerei. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Methoden in der konventionellen Haltung sowieso schon sehr divers sind, aber auch an rein pragmatischen Erwägungen. So ist die Verwendung von sogenannten Magazinbeuten, die Honiglagerungs- und Brutbereich trennen, in der wesensgemäßen Haltung eigentlich verpönt. Dennoch kann die Magazinvariante gerade für Anfänger*innen viel leichter zu bearbeiten sein als die wesensgemäße Einraumbeute.

Wer Bienen hält, hat eine Tierwirtschaft, fliegende Kühe gewissermaßen

Auch bei guter Ausbildung bleibt eines jedenfalls schmerzlich klar: In vielen Zweifelsfällen der Bienenhaltung sind richtig oder falsch kaum eindeutig zu unterscheiden. Erfahrene Imker*innen berichten, dass auch nach langjähriger Beobachtung und praktischer Tätigkeit zumindest ein Teil ihrer Methoden die Validität eines Münzwurfs hat. Manchmal klappt’s, manchmal eben nicht. Die Empirie ist für ein seit Jahrtausenden domestiziertes Geschöpf erstaunlich gering.

Das benötigte Material für den Beginn einer eigenen Imkerei verursacht bereits in der sparsamsten Grundausstattung schnell Kosten in Höhe von mehreren Hundert Euro. Schutzkleidung braucht es natürlich. Besser sind zwei Ausstattungen, denn einige Arbeiten an der Beute werden vor allem von frischgebackenen Hobbyimker*innen besser nicht allein gemacht. Ein Stockmeißel ist für das Handling der teilweise fest mit Propolis – Bienenharz – verklebten Rahmen unverzichtbar.

Schwarmrecht und Ordnung

Die Bienenhaltung hat eine lange Geschichte. Älteste Zeugnisse der Imkerei stammen aus Anatolien und sind 7.000 Jahre alt. Antike Zentren der Imkerei waren Ägypten, Griechenland und das Römische Reich. Neben archäologischen Funden belegen auch alte juristische Regelungen die Bedeutung der Honigbiene. So finden sich sowohl im oströmischen Zivilrecht als auch im salischen Gesetz, beide aus dem 6. Jahrhundert stammend, verbindliche Standards für die Imkerei. Insbesondere das Schwarmverfolgungsrecht hat seit jener Zeit überdauert. Darin wird unter anderem geregelt, dass Imker*innen bei Auszug eines Schwarms zum Einfangen auch fremde Grundstücke betreten dürfen, solange sie unmittelbar die Verfolgung des Schwarms aufnehmen.

Ein Smoker gehört ebenfalls zum nötigen Werkzeug. Dabei beruhigt in die Beute geblasener Rauch die Bienen übrigens nicht, im Gegenteil. In Panik und Antizipation eines Feuers und gegebenenfalls nötiger Flucht saugen sich die Tiere mit Vorräten voll und werden auf diese Weise abgelenkt von diesem verschleierten Menschen, der Dach und Einrichtung der Heimstatt entnimmt. Und dann braucht es natürlich eine Beute. Die ist der teuerste Einzelposten der Ausrüstung und kostet neuwertig je nach Typ zwischen 100 und 300 Euro.

Ein Problem, mit dem die Verfechter*innen der wesensgemäßen Haltung häufiger konfrontiert sind, ist die unkontrollierte Teilung von Völkern, das sogenannte Schwärmen. Hat das Volk eine bestimmte Größe erreicht, werden neue Königinnen herangezogen, die dann mit einem Teil der Bienen die Beute übernehmen. Die alte Königin verlässt den Stock mit dem Rest und sucht ein neues Zuhause.

Bei regelmäßiger Kontrolle lässt sich der Moment des Schwärmens bis auf wenige Tage eingeschränkt vorhersagen oder durch Entfernung der Brutwaben für Königinnen sogar verhindern, absolute Sicherheit gibt es jedoch nicht. Deshalb wird das Schwärmen bisweilen vorweggenommen, das heißt, es werden einfach nach Augenmaß Bienen inklusive der alten Königin entnommen und umgesiedelt.

Das muss das Volk nicht an weiteren Teilungen (Nachschwärme) hindern. Die Ausgezogenen hängen dann irgendwo im nahen Umkreis als Traube herum und lassen ihre Scouts eine geeignete Unterkunft suchen. Das kann Tage dauern – und wird schnell zum Albtraum, wenn man seinen Schwarm einsammeln will, dieser sich aber beispielsweise für ein Zwischenquartier an einem Baum in fünf Metern Höhe entscheidet.

Faulbrut und Aufzucht

Ohne Imkerei ist die Honigbiene kaum überlebensfähig. In ihrer langen Geschichte als Nutztier ist sie anfällig für Krankheiten und Parasiten geworden, die ohne Behandlung ernsthaft bestandsgefährdend wären.

Praktisch jedes Bienenvolk hat mit der Varroamilbe zu kämpfen. Sie befällt die Brutlarven und schwächt diese erheblich. Bei der gängigsten Behandlungsmethode wird ein Verdunster mit Ameisensäure in der Beute platziert. Bei wesensgemäßer Haltung wird der Befall zusätzlich durch die Brutpause während des Schwärmens eingeschränkt.

Gefürchtet ist außerdem die Faulbrut, eine bakterielle Erkrankung, die veterinäramtlich anzeigepflichtig ist. Sie gilt als derart gefährlich, dass bei ihrem Auftreten Sperrbezirke errichtet werden. Bislang konnten befallene Völker nur vernichtet werden, inzwischen gibt es Modellprojekte (unter anderem im Land Brandenburg), womit versucht wird, befallene Völker zu sanieren.

In den ersten Monaten des Jahres nimmt die Imkerei Fahrt auf. Gerade ein milder Winter wie der diesjährige lässt die Völker bisweilen schon im Januar ein bisschen ausfliegen und einen Blick auf die Umgebung werfen. Ab etwa zehn Grad Außentemperatur zeigen sich die Insekten beweglich, ist es kälter, halten sie sich in einer temperaturregulierten Traube in der Beute auf.

Ein ungefähr wöchentlicher Blick in die Beute ist nötig, um über den Zustand des Bienenvolkes im Bilde zu bleiben. Sind es zwei, drei oder mehr, summiert sich der Zeitaufwand zügig. Sehr unsichere Angaben resultieren naturgemäß aus Versuchen, diesen zu schätzen. Wie lange ungeübte Imker*innen schon unter idealen Bedingungen für die Standardaufgaben benötigen, ist individuell recht unterschiedlich.

Kommt dann ein schlimmerer Krankheitsbefall dazu, hat das Volk großen Schwarmdrang, räubern andere Bienen, Insekten oder sonstige Schädlinge, wird die Angelegenheit schnell zeitraubend stressig. Von der emotionalen Belastung ganz zu schweigen. Regelmäßig sprechen Imker*innen von ihren Bienen in liebevollen, fast romantischen Tönen. Es ist ein Wunder, dass daneben gelegentlich noch Platz für eine Paarbeziehung oder Ehe bleibt.

taz am wochenende

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Aber immerhin gibt es Honig. Nicht jedoch im ersten Jahr, jedenfalls nicht von den wesensgemäß gehaltenen Bienen. Der Honig ist schließlich der Wintervorrat der Tiere, und im ersten Jahr muss dieser zunächst eine kritische Menge übersteigen. Tut er das nicht, zum Beispiel weil das Volk zu spät erworben wurde, muss mit Zuckerwasser oder einem Nährteig zugefüttert werden, die Honigernte ist dann aufs nächste Jahr verschoben. Bei konventioneller Haltung wird sowieso zugefüttert, dafür kann mehr Honig entnommen werden.

Und der Verkauf? Nicht so schnell! Die Regeln für die kommerzielle Verwertung von Honig folgen den üblichen recht strengen Lebensmittelvorschriften. Die Etikettierung ist penibel reguliert, inklusive Mindesthaltbarkeitsdatum, was ein bisschen ein Witz ist, da Honig im Prinzip nicht schlecht werden kann. Den ganzen Stress kann man sich auch sparen und einfach die Produkte der Berufsimker*innen erwerben und eine Bienenweide pflanzen. Das schont Nerven und Geldbeutel.

Die Wildbiene

Die Vielfalt der Wildbiene ist mit mehreren Zehntausend klassifizierten Arten gewaltig, in der Tendenz jedoch zügig sinkend. In Deutschland sind etwa 560 Wildbienenarten bekannt, die so wohlklingende Namen tragen wie Garten-Blattschneiderbiene, Glockenblumen-Sägehornbiene, Dunkelfransige Hosenbiene, Gelbbindige Furchenbiene, Mohn-Mauerbiene oder Stumpfzähnige Zottelbiene. Auch die Hummel gehört übrigens zu den Wildbienen, nicht aber die Wespe. Viele Wildbienen gelten als gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht – insbesondere jene Arten, die vor allem im Spätsommer Nahrung suchen. Als Gründe werden hauptsächlich Pestizideinsatz und monokulturelle Landwirtschaft vermutet.

Dass Bienenweiden besonders Wildbienen helfen, liegt an einer Besonderheit der Honigbiene: ihrer Trachtentreue. Als Tracht wird das Angebot an Nektar und Pollen bezeichnet. Während Wildbienen oft relativ erratisch verschiedenste Blüten ansteuern, ziehen Honigbienen ein uniformes Angebot unbedingt vor, zum Beispiel Rapsfelder oder Obstplantagen. Die Aussaat gemischter Bienenweiden ist deshalb vor allem ein Beitrag zum Futterangebot für Wildbienen. Deren hippieskes Getaumel ist neben der mangelnden Vorratshaltung einer der wichtigsten Unterschiede zur fast soldatisch anmutenden Effizienz der Honigbienen.

Der sich im Zuge der Marihuana­legalisierung ausbreitende ­Hanfanbau in Nordamerika erweitert nach einer aktuellen US-Studie der Cornell-Universität übrigens das Nahrungsangebot der Wildbienen. Während die Honigbienen zwischen August und September schon längst ihre Wintervorräte vervollständigt haben, sind die dann blühenden Hanfpflanzen eine willkommene Zusatztracht für die wilden Schwestern. Das ist letztlich aber doch weniger hippiesk, als man vielleicht denken mag, denn Bienen haben keine THC-Rezeptoren.

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15 Kommentare

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  • Fortsetzung:



    Die Trennung von Brut- und Honigraum bewerkstelligen die Bienen, indem sie den Honig über der Brut oder bei der Trogbeute fern vom Flugloch ablagern, immer.



    Nur in einzelnen Beutenformen wie zum Beispiel der „Bienenkiste“ kann das Schwärmen vom Imker nicht künstlich vorgenommen und damit nicht verhindert werden. Die Methoden zur Schwarmverhinderung wurden übrigens auch in Europa (Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts) lange vor der Erfindung der Magazinbeute entwickelt und in den damals üblichen „Bienenkästen“ angewendet.



    Die Aufzucht von Drohnen ist für die „konventionelle“ und für die angeblich wesensgemäße also für jede Bienenhaltung unverzichtbar. Sie werden für die Befruchtung der Bienenkönigin, sowohl in der Reinzucht, als auch für die Standbegattung benötigt. Es sind die fliegenden Bullen die die fliegenden Königinnen - Kühe begatten, um bei dem außerordentlich, brillanten und einprägsamen Bild im Artikel zu bleiben.



    Wie man sieht sind die Unterschiede entweder nicht vorhanden oder mangels Kenntnis, frei erfunden.



    Leider ist die Liste der mangelhaften oder falschen Aussagen noch lang und macht es selbst dem geneigten Leser sehr schwer dem Opus positive Aspekte abzugewinnen.

  • "Bienenberichterstattung ist ein Katastrophengenre." In diesem ersten Satz ist alles Wesentliche was der Autor zu bieten hat gesagt. Diesen



    Artikel unter Sachkunde zu veröffentlichen mutet dem sachkundigen Leser einiges zu.



    Abgesehen von stilistisch so überragenden Formulierungen wie „da bereits eine im wahrsten Wortsinne „Überbevölkerung“ beobachtet wird“, kann die Darstellung in der Sache selbst nicht überzeugen.



    Die die angeblichen Unterschiede zwischen „konventioneller“ und der „wesensgemäßen“ Imkerei sind nicht nur tendenziell, sondern im Kern der Aussage grundsätzlich falsch. Nicht nur, dass alle Imker auch die so genannten konventionellen von sich behaupten sie würden dem Wesen der Bienen entsprechend agieren, also nicht gegen den Bienen arbeiten. Sie nehmen alle in Anspruch ihre Bienenkästen, Rämchengrößen und Beutenformen so gestaltet zu haben, dass sie dem Wesen der Bienen entsprechen. Die die Einraumbeute oder Trogbeute ist eine der ältesten Beuten überhaupt, sie dürfte mehr als 200 Jahre fast ununterbrochen angewendet werden. Sie ist also eine „konventionelle“ Beute die lange vor der anthroposophischen Lehre existierte und deren Erfinder Imker waren, die damit sicher nichts am Hut hatten. Die Magazinbeute ist erst nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts nach Europa gekommen. Sie hat sich in der kommerziellen Imkerei durchgesetzt, aber sie verhindert keine Drohnen und unterdrückt auch nicht die Schwammneigung wie der Autor behauptet.

    „Dafür wird zum Beispiel durch den Bienenkasten - im Fachjargon „Beute“ genannt, eine bestimmte Wabenkonstruktion erzwungen, die sowohl Drohnen Brut als auch natürlichen Schwarmdrang unterdrückt.“

    Diese Erkenntnis ist so ungewöhnlich, dass man gerne wüsste, woher diese Wunderbeute stammt und wie sie das Wunder vollbringt.



    Davon abgesehen kann das Magazin natürlich ebenfalls als Einraumbeute benutzt werden.

  • Biene+Lupine= Honig.

    Die einfachsten Pflanzen um Bienen zu helfen, sind Lupinen. Die kosten nichts, machen keine Arbeit und blühen wie verrückt. Man muss auch auf nichts achten, denn alle Bienenarten gehen auf Lupinen. Früher wurden Lupinen in der Landwirtschaft massenhaft angepflanzt und nach der Blüte untergepflügt als Dünger.

    Heute gibts nur noch die Chemokeule.

    • 8G
      84935 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Muss widerdprechen: Die Wildbiene Chelostoma rapunculi z. B. verhungert neben Ihren blühenden Lupinen. Der würde ein Glockenblümchen reichen, aber das braucht sie eben...



      Es kommt nicht darauf an, dass die Honigbiene maximal produzieren kann. Das wäre nämlich nicht viel anderes als ein Sojafeld in Brasilien um unsere Schweine zu mästen!

  • Also in den Garten sollte: Katzenminze, Lavendel, Blaunessel, Blütensalbei, Blauraute, Sommerflieder usw. und Hunderte von Bienen und Schmetterlingen werden den Großsstatdgarten bevölkern.

    • 8G
      84935 (Profil gelöscht)
      @Frieda_Eierkuchen:

      Schönes Beispiel für die zweitbeste Wahl. Das sind alles keine heimischen Pflanzen. Wertvoller wären in der Region verwurzelte Wildpflanzen! Siehe meinen Beitrag unten. Also etwa Rossminze, Natternkopf, Brennessel, Wiesensalbei, Schafgarbe, Rainfarn, Eselsdistel...



      Aber natürlich ist auch ein Bauerngarten mit eher südlichen Stauden, wie er Ihnen offenbar vorschwebt, besser als jeder Schottergarten!

      • @84935 (Profil gelöscht):

        Oh - wunderbar! Ich werde meinen Garten mit ökologisch wertvollen Brennnesseln bepflanzen. Ich werde sogar Samen mit der korrekten Schreibweise mit nnn wählen. Und ich werde den Kindern am benachbarten Spielplatz eine Freude machen. Denn die Samen werden auch dort schnell landen.

        • 8G
          84935 (Profil gelöscht)
          @fvaderno:

          Bren(n)nessel bezog sich auf Blaunessel...



          Ist aber tatsächlich eine eminent wichtige Pflanze für Schmetterlinge und in der Küche sehr vielseitig und schmackhaft. Kinder lernen sehr schnell und nach einmaligem Kontakt, dass diese Pflanze fies ist und man besser Abstand hält. Wir haben früher Problem nennen ganzen Hecken dieser Pflänzchen gespielt und es hat uns nicht gestört. Die Raupen waren aber interessant! Im übrigen sind viele Pflanzen, die in konventionellen Gärten gepflanzt werden bei weitem giftiger und da ist es oft mit ein paar Quaddeln nicht getan, da können Kinder sogar dran sterben. Goldregen, Engelstrompete, Lebensbaum, Eibe...

  • 8G
    84935 (Profil gelöscht)

    Es gibt zwar Wildbienen, die kreuz und quer sammeln, aber viele sind hoch spezialisiert und sammeln nur an wenigen Gattungen oder sogar einer einzigen Art. Das hat biologisch seinen Sinn, denn dann landet mehr vom richtigen Pollen auf der richtigen Narbe.



    Also: Pflanze ist weg -> Biene ist weg -> und oft genug auch eine spezialisierte Kuckucksbiene bzw. Schlupfwespe.



    Wir müssen umdenken: Weg mit Azalee, Geranie und umschotterter Konifere! Wildblumen in den Garten und auf den Balkon (und damit meine ich nicht Asia-Mischungen oder Mössinger Sommer)! Es gibt Händler für biologische Mischungen heimischer Wildblumen, die man hier wahrscheinlich nicht erwähnen darf, aber beim NABU gibts eine Liste online.

    • @84935 (Profil gelöscht):

      Lass doch den Leuten ihre Geranien und ähnliche unnütze Pflanzen auf dem Balkon. Viele erfreuen sich an der farbenfrohen Blütenpracht und das ist auch ein sehr positiver Effekt. Dass naturnahe Gärten den Imkern in Städten nutzen ist klar.

      • 8G
        84935 (Profil gelöscht)
        @fvaderno:

        Es gibt auch nützliche Pflanzen, die schön blühen! Meist sind die Blüten nicht so groß oder die Blühzeit ist kürzer, aber hier muss eindeutig ein Umdenken stattfinden. Vom Privatgarten über den Friedhof bis hin zu den städtischen Anlagen (Verkehrsinseln...)



        Ich freue mich riesig an meinem Naturgarten, das ist also durchaus möglich 😉

  • Sehr guter Artikel. Bin selbst seit 2 Jahren Imker (auf dem Lande). Das ist ein so schönes Hobby, das aber auch eine Menge an Wissen und an Geld erfordert. Ein Imkerpate ist sehr sehr hilfreich.

  • Zwei Imker - drei Meinungen! Das ist unter Imkern extrem ausgeprägt.

    Den Winter überstehen mit Zuckerwasser (oder Zuckerteig) gefütterte Bienen übrigens besser, als die ihren eigenen Honig als Wintervorrat haben. Denn der weiße Zucker besteht ja wirklich nur aus Zucker, weshalb er für den menschlichen Genuss eigentlich ungeeignet ist - viele Krankheiten resultieren auf dieser Süßigkeit. Man sagt, er ist (fast) aschefrei.

    Die Biene konsumiert also den von ihr angelegten Zuckervorrat. Dadurch findet sich in ihrem Darm fast keine Fäkalie (Bienensch...). Gibt es eine längere Kälteperiode, können sie nicht ausfliegen um sich zu entleeren. Sie machen das dann mal innerhalb des Stocks. Das Exkrement begünstigt eine Krankheit, die Nosematose. Die warmen Winter der letzten Jahre drängen diese Krankheit aber zurück - sofern der Imker etwas auf die Hygiene achtet. 'Wesensgemäß' gehaltene Bienen sind da sicher nicht besser dran!

    Ich kenne eigentlich nur Imker und meine damit Kollegen und Kolleginnen. Diskriminierung macht sich nicht an einem Bindestrich und der Silbe 'innen' fest!! Welch eine Verballhornung ist doch schon das Wort 'Imkerin'!

  • Danke fuer diesen sehr informativen Beitrag.

  • Jaaaaaaaa, so ist es!

    Ich möchte nur noch hinzufügen: bei uns auf dem Dorf ist mit Ende der Rapsblüte auch das Futterangebot am Ende. Dann kocht man aus kiloweise Zucker Sirup zum Füttern. Andernfalls schieben die Bienen Kohldampf, was sich in sehr schlechter Laune äußert.

    Deshalb, und weil es wichtiger ist, die Wildbienen (dazu gehören auch die Hummeln) unterstützen. Nicht nur mit Nistangeboten, vor allem mit Blütenvielfalt (ungefüllt). Und weg mit Schotter und Mähroboter.