: Im Dienst der Polizei
Rechtsmedizin Erst sollte das Institut geschlossen werden, dann ging es überraschend doch weiter – und nun gibt es neue Stellen und mehr Aufgaben
Das Institut für Rechtsmedizin bekommt eine neue Aufgabe: Künftig soll es auch im ärztlichen Beweissicherungsdienst (ÄBD) tätig werden. Der kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Polizei etwa eine Blutprobe nehmen lassen will.
Das muss oft schnell gehen: Der Blutalkoholgehalt sinkt, je länger man wartet, sogenannte K.-o.-Tropfen lassen sich schon nach kurzer Zeit gar nicht mehr nachweisen. Um aus den entnommenen Proben Beweise zu sichern, die in einem möglichen Strafverfahren Bestand haben sollen, ist also Eile geboten. Der ÄBD war bislang in den Händen der ÄBD Norddeutschen Rechtsmedizin GmbH.
Aufgrund der angespannten Personallage dort kann das Unternehmen die Aufgaben für die Polizei nicht mehr erfüllen – der ebenfalls scheidende Geschäftsführer Michael Birkholz schlug Alarm. Der Rechtsmediziner war bis 2015 auch Leiter des Instituts für Rechtsmedizin.
Das Institut wird inzwischen von seinem ehemaligen Oberarzt Olaf Cordes geleitet und übernimmt nun die Aufgaben im ärztlichen Beweissicherungsdienst: „Die Polizei ist an mich herangetreten und hat gefragt, ob wir übernehmen können“, sagte Cordes. Bei der Neuordnung der Bremer Rechtsmedizin im vergangenen Jahr habe ohnehin Einigkeit darüber bestanden, perspektivisch alle Aufgaben wieder im Institut zu bündeln. Dafür sollen zwei neue Assistenzarztstellen geschaffen werden. „Das reicht zwar grob für die Dienste für die Polizei“, sagte Cordes der taz, „aber wenn wir künftig auch die qualifizierte Leichenschau durchführen werden, brauchen wir dafür nochmal zwei bis drei neue Mitarbeiter.“ kms
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen